Worüber redet ihr mit Frauen?

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NBUC
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Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von NBUC »

Zigg hat geschrieben: 10 Jan 2020 13:39 Ja, es wäre deiner 😉.

Naja, Ich hab eher das Gefühl, dass das dann zu viel Theorie ist.
Für mich denke ich nicht. Letztlich habe ich ja danach gefragt. Und wenn es mir zu hoch sein sollte, kann ich immer noch die weiße Flagge hissen.
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Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von Reinhard »

Hanuta hat geschrieben: 08 Jan 2020 23:52 Ich finde, dass sich gerade unsere vermeintlich "rationalen" Menschen ziemlich selbst widersprechen und das in allen Punkten.
Jedem vernünftigen und rationalen Wesen sollte doch einleuchten, dass das Ansprechen einer Frau oder generell eine Konversation mit einer Frau anfangen lediglich von ihrer eigenen irrationalen Angst unterbunden wird, weil wenn wir ganz objektiv die Fakten betrachten, dann wird die Frau einem weder den Arm abhacken oder sonst wie das Leben einer Person gefährden. Das schlimmste was einem passieren kann ist da eben eine Ablehnung zu erfahren.
Nein, für mich wäre das Schlimmste, sie reagiert positiv und dann weitermachen zu müssen. :sadman:

Das ist wie mit dem Hund, der bellend dem Auto nachjagt. Was würde er mit einem Auto machen, wenn er eines erwischen würde? :o

OK, angenommen dann geht es weiter, mit der Frau zu reden. Da sind wir ja im richtigen Thread.

-- Mit einer Frau, an der ich KEIN Interesse habe, kann ich reden wie mit Männern. Nur ... mit Männern rede ich auch nicht so viel. Smalltalk ist abschreckend und zu anderen Themen komme ich nicht. Ich bin anti-sozial. :oops:

-- Mit einer Frau, an der ich wenig Interesse habe, kann ich durchaus belanglose Sachen austauschen. Nur ... es darf nicht rauskommen, dass ich das nur mache, weil ich an ihr Interesse habe. Denn sonst würde ich vermutlich nicht mit ihr reden. Denn sonst bin ich ja überaus langweilig und anti-sozial ...

-- Bei einer Frau, an der ich reges sexuelles Interesse hätte, so rein theoretisch, an der habe ich sonst eigentlich gar nix. Jegliches andere Interesse wird überlagert. Und natürlich darf dann die Frau erst recht nicht herausfinden, dass ich Interesse hätte. Wenn ich Sex mit ihr möchte, dann wird sie das belästigen und nur Sex mit einem Mann will doch eine Frau nicht ...

Der Glaubenssatz dahinter ist, dass Männer vor allem Sex wollen und dafür einiges anbieten; und Frauen wollen eigentlich keinen Sex (zumindest nicht mit Männern). Ein Beleg für diese Ansicht wäre beispielsweise, dass Frauen für Sex auf einem Markt Geld verdienen können, hat also einen positiven Preis, während für männliche Sexualität noch was oben draufgelegt werden musss. Sowas wie Müll, wo man fürs Abnehmen zahlt. Einer Frau Sex anzubieten ist dann etwas, das anständige Menschen nicht machen. Das ist wie "guck mal, was ich für einen tollen Haufen Kacka produziert habe!". Das tut man anderen nicht an. Und sowas wie den Sexwunsch verleugnen, um an Sex zu kommen; also sowas wie Beziehung in Aussicht zu stellen --- das finde ich so ziemlich den Gipfel von manipulativem Arschlochverhalten. Und vielleicht gibt es tatsächlich noch andere Gründe, eine Beziehung zu wollen (gemeinesame Unternehmungen und Erlebnisse; sich unterstützen und jemand haben zum Problem teilen; körperliche Nähe abseits von Sex; Familiengründung; etc.); aber da dachte ich immer, dass die eh jede Frau nur für vorgeschoben hält, damit der Mann an Sex kommt.

Dazu passt natürlich, dass ich in meiner prägenden Zeit nicht erlebt habe, dass eine Frau mich auch nur kennenlernen wollte. Das hat wohl durchaus andere Gründe, die an mir liegen (wie gesagt, ich bin ziemlich anti-sozial), aber so an normale Gespräche mit Frauen kam ich nicht ran. Ich hatte keine platonische Freundin. Ich hatte nicht mal einen Bruder mit einer Freundin. Noch nicht mal einer meiner männlichen Freunde hatte eine Freundin. Dass Frauen einen Mann erst kennenlernen und dann mehr mit ihm wollen --- oder gegebenenfalls halt auch nicht --- das kam in dieser Welt nicht vor, und konnte ich mir für typische Erstbegnungsstätten (Disco...) auch gar nicht vorstellen.

Was soll ich mit einer Frau bereden? Klar kann man sich auf einer Veranstaltung treffen, sagen wir einem Modellfliegertreffen, dann kann man sich über Motoren und Leistungen und Kunstflugmanöver unterhalten (naja, noch so eine Veranstaltung mit kaum Frauen, außer solchen, die als Begleitung mitgeschleppt werden). Aber wie sollte ich jetzt hypothetisch davon ausgehend hinkommen zum Zeigen von sexuellem Interesse, wenn männliche Sexualität nur so minderwertig ist, dass sie keiner haben will? :hammer:

Sexualität alleine ist bei mir nicht sonderlich schambehaftet (ich kann Witze reißen oder über Details reden), aber einer Frau männliche Sexualität anzubieten, das ist für mich zu aufdringlich. Deutlich zu aufdringlich. Deswegen darf sie es nicht merken, dass das meine Hauptmotivation ist, wenn sie es denn sein sollte. :hammer: Und wenn es eine Nebenmotivation ist ... da treffe ich einfach zu wenig Frauen im Umfeld, wo das der Fall ist, oder wo ich auch nur glaubwürdig vermitteln könnte, dass dem so ist. Und deswegen ist es dann einfach ein Hindernis, wenn man männliche Sexualität als so minderwertig ansieht, dass sie nicht als Motivation für ein Gespräch ansieht; aber zugleich keine andere Motivation in Sicht ist ...

Klar kommt jetzt "änder halt diese Ansicht", aber :fessel:

------

Ich kann den Thread vielleicht auffassen als "worüber redet ihr mit Frauen, von denen ihr nicht mehr wisst, als dass sie sexy ist und ihr mit ihr schlafen wollt" ... aber da bleibt nicht viel. Insbesondere wenn man noch den Eindruck hat, dass eh niemanden interessiert, was man so zu sagen hätte ...
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Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von Sususus »

Reinhard hat geschrieben: 10 Jan 2020 17:54
Hanuta hat geschrieben: 08 Jan 2020 23:52 Ich finde, dass sich gerade unsere vermeintlich "rationalen" Menschen ziemlich selbst widersprechen und das in allen Punkten.
Jedem vernünftigen und rationalen Wesen sollte doch einleuchten, dass das Ansprechen einer Frau oder generell eine Konversation mit einer Frau anfangen lediglich von ihrer eigenen irrationalen Angst unterbunden wird, weil wenn wir ganz objektiv die Fakten betrachten, dann wird die Frau einem weder den Arm abhacken oder sonst wie das Leben einer Person gefährden. Das schlimmste was einem passieren kann ist da eben eine Ablehnung zu erfahren.
Nein, für mich wäre das Schlimmste, sie reagiert positiv und dann weitermachen zu müssen. :sadman:

Das ist wie mit dem Hund, der bellend dem Auto nachjagt. Was würde er mit einem Auto machen, wenn er eines erwischen würde? :o

OK, angenommen dann geht es weiter, mit der Frau zu reden. Da sind wir ja im richtigen Thread.

-- Mit einer Frau, an der ich KEIN Interesse habe, kann ich reden wie mit Männern. Nur ... mit Männern rede ich auch nicht so viel. Smalltalk ist abschreckend und zu anderen Themen komme ich nicht. Ich bin anti-sozial. :oops:

-- Mit einer Frau, an der ich wenig Interesse habe, kann ich durchaus belanglose Sachen austauschen. Nur ... es darf nicht rauskommen, dass ich das nur mache, weil ich an ihr Interesse habe. Denn sonst würde ich vermutlich nicht mit ihr reden. Denn sonst bin ich ja überaus langweilig und anti-sozial ...

-- Bei einer Frau, an der ich reges sexuelles Interesse hätte, so rein theoretisch, an der habe ich sonst eigentlich gar nix. Jegliches andere Interesse wird überlagert. Und natürlich darf dann die Frau erst nicht herausfinden, dass ich Interesse hätte. Wenn ich Sex mit ihr möchte, dann wird sie das belästigen und nur Sex mit einem Mann will doch eine Frau nicht ...

Der Glaubenssatz dahinter ist, dass Männer vor allem Sex wollen und dafür einiges anbieten; und Frauen wollen eigentlich keinen Sex (zumindest nicht mit Männern). Ein Beleg für diese Ansicht wäre beispielsweise, dass Frauen für Sex auf einem Markt Geld verdienen können, hat also einen positiven Preis, während für männliche Sexualität noch was oben draufgelegt werden musss. Sowas wie Müll, wo man fürs Abnehmen zahlt. Einer Frau Sex anzubieten ist dann etwas, das anständige Menschen nicht machen. Das ist wie "guck mal, was ich für einen tollen Haufen Kacka produziert habe!". Das tut man anderen nicht an. Und sowas wie den Sexwunsch verleugnen, um an Sex zu kommen; also sowas wie Beziehung in Aussicht zu stellen --- das finde ich so ziemlich den Gipfel von manipulativem Arschlochverhalten. Und vielleicht gibt es tatsächlich noch andere Gründe, eine Beziehung zu wollen (gemeinesame Unternehmungen und Erlebnisse; sich unterstützen und jemand haben zum Problem teilen; körperliche Nähe abseits von Sex; Familiengründung; etc.); aber da dachte ich immer, dass die eh jede Frau nur für vorgeschoben hält, damit der Mann an Sex kommt.

Dazu passt natürlich, dass ich in meiner prägenden Zeit nicht erlebt habe, dass eine Frau mich auch nur kennenlernen wollte. Das hat wohl durchaus andere Gründe, die an mir liegen (wie gesagt, ich bin ziemlich anti-sozial), aber so an normale Gespräche mit Frauen kam ich nicht ran. Ich hatte keine platonische Freundin. Ich hatte nicht mal einen Bruder mit einer Freundin. Noch nicht mal einer meiner männlichen Freunde hatte eine Freundin. Dass Frauen einen Mann erst kennenlernen und dann mehr mit ihm wollen --- oder gegebenenfalls halt auch nicht --- das kam in dieser Welt nicht vor, und konnte ich mir für typische Erstbegnungsstätten (Disco...) auch gar nicht vorstellen.

Was soll ich mit einer Frau bereden? Klar kann man sich auf einer Veranstaltung treffen, sagen wir einem Modellfliegertreffen, dann kann man sich über Motoren und Leistungen und Kunstflugmanöver unterhalten (naja, noch so eine Veranstaltung mit kaum Frauen, außer solchen, die als Begleitung mitgeschleppt werden). Aber wie sollte ich jetzt hypothetisch davon ausgehend hinkommen zum Zeigen von sexuellem Interesse, wenn männliche Sexualität nur so minderwertig ist, dass sie keiner haben will? :hammer:

Sexualität alleine ist bei mir nicht sonderlich schambehaftet (ich kann Witze reißen oder über Details reden), aber einer Frau männliche Sexualität anzubieten, das ist für mich zu aufdringlich. Deutlich zu aufdringlich. Deswegen darf sie es nicht merken, dass das meine Hauptmotivation ist, wenn sie es denn sein sollte. :hammer: Und wenn es eine Nebenmotivation ist ... da treffe ich einfach zu wenig Frauen im Umfeld, wo das der Fall ist, oder wo ich auch nur glaubwürdig vermitteln könnte, dass dem so ist. Und deswegen ist es dann einfach ein Hindernis, wenn man männliche Sexualität als so minderwertig ansieht, dass sie nicht als Motivation für ein Gespräch ansieht; aber zugleich keine andere Motivation in Sicht ist ...

Klar kommt jetzt "änder halt diese Ansicht", aber :fessel:
Würdest du deine Ansicht/ deinen Glaubenssatz denn gerne ändern? Oder bist du der Überzeugung, dass du sie nicht ändern kannst (das können ja ganz verschiedene Gründe sein)?
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Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von LonesomeCoder »

Reinhard hat geschrieben: 10 Jan 2020 17:54 Aber wie sollte ich jetzt hypothetisch davon ausgehend hinkommen zum Zeigen von sexuellem Interesse, wenn männliche Sexualität nur so minderwertig ist, dass sie keiner haben will? :hammer:
Es gibt auch Frauen, die Sex wollen. Direkt einfach so anbieten nicht. Aber wenn es im Laufe eines Gespräches Zeichen von Interesse für dich gibt, dann ist es nicht schlimm, sondern sogar gut, wenn du sie erwiedern und zeigen würdest, dass du dir auch mehr vorstellen kannst.
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Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von Reinhard »

Sususus hat geschrieben: 10 Jan 2020 17:59
Reinhard hat geschrieben: 10 Jan 2020 17:54
Klar kommt jetzt "änder halt diese Ansicht", aber :fessel:
Würdest du deine Ansicht/ deinen Glaubenssatz denn gerne ändern? Oder bist du der Überzeugung, dass du sie nicht ändern kannst (das können ja ganz verschiedene Gründe sein)?
Überzeugungen, aus denen Verhalten entsteht, sollten doch auch irgendwie sinnvoll sein und der Realität entsprechen. Damit man eben nicht vor die Wand läuft (metaphorische oder auch physische). Da ich mal annehme, dass die Überzeugung so nicht der Realität entspricht, müsste ich sie ändern.


Ob ich das kann, weiß ich nicht. Oder was eigentlich das Problem ist: ob es sich überhaupt lohnt, sie ändern zu wollen. Immerhin ist das wohl mit einigem Aufwand verbunden, weil sich das doch schon sehr eingeschliffen hat; und zum anderen eben, ob es was bringen würde, weil ich dann ja noch lange nicht zufriedenstellende Beziehung oder Sex oder was auch immer haben müsste ... wer weiß welche Hindernisse dann noch so auftauchen?
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Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von Reinhard »

LonesomeCoder hat geschrieben: 10 Jan 2020 18:01
Reinhard hat geschrieben: 10 Jan 2020 17:54 Aber wie sollte ich jetzt hypothetisch davon ausgehend hinkommen zum Zeigen von sexuellem Interesse, wenn männliche Sexualität nur so minderwertig ist, dass sie keiner haben will? :hammer:
Es gibt auch Frauen, die Sex wollen. Direkt einfach so anbieten nicht. Aber wenn es im Laufe eines Gespräches Zeichen von Interesse für dich gibt, dann ist es nicht schlimm, sondern sogar gut, wenn du sie erwiedern und zeigen würdest, dass du dir auch mehr vorstellen kannst.
Es ging ja auch nicht um direkt anbieten, sondern um die Motivation des Gesprächs.

Von Frauen, die Sex wollen oder Interesse für mich habe ich meistens nichts bemerkt, und das ist ja eigentlich erst die Ursache für die Verallgemeinerung, dass es sowas halt nicht gibt ...

(Oder nicht in nennenswerten Ausmaß, so dass für mich jemand übrigbleiben würde.)
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Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von Sususus »

Reinhard hat geschrieben: 10 Jan 2020 18:14 Überzeugungen, aus denen Verhalten entsteht, sollten doch auch irgendwie sinnvoll sein und der Realität entsprechen. Damit man eben nicht vor die Wand läuft (metaphorische oder auch physische). Da ich mal annehme, dass die Überzeugung so nicht der Realität entspricht, müsste ich sie ändern.

Ob ich das kann, weiß ich nicht. Oder was eigentlich das Problem ist: ob es sich überhaupt lohnt, sie ändern zu wollen. Immerhin ist das wohl mit einigem Aufwand verbunden, weil sich das doch schon sehr eingeschliffen hat; und zum anderen eben, ob es was bringen würde, weil ich dann ja noch lange nicht zufriedenstellende Beziehung oder Sex oder was auch immer haben müsste ... wer weiß welche Hindernisse dann noch so auftauchen?
Klar, eine Änderung ist ergebnisoffen. Aber das klingt für mich auch nicht danach, als wärst du mit dem Glaubenssatz zufrieden. Bzw. als würdest du glauben, dass er wirklich deiner Überzeugung entspricht oder für dich steht.

Und wenn du für dich feststellst "ne, eigentlich passt dieser Satz gar nicht zu mir", dann lohnt es sich in jedem Fall, dich damit auseinanderzusetzen bzw. ihn anzupassen - weil es dir dann damit besser geht und du zufriedener mit dir bist. Damit hast du auch den Erfolg dieses Projekts voll unter Kontrolle (weil das Ziel in diesem Fall nicht "ich habe eine Beziehung" wäre, sondern zB "ich traue mich, Interesse an einer Frau zeigen").
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Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von LonesomeCoder »

Reinhard hat geschrieben: 10 Jan 2020 18:19 Von Frauen, die Sex wollen oder Interesse für mich habe ich meistens nichts bemerkt, und das ist ja eigentlich erst die Ursache für die Verallgemeinerung, dass es sowas halt nicht gibt ...
Geben tuts das schon, nur halt nicht für jeden Mann, aber falls du Interesse hast, dann denke ich, dass wir das besser hier viewtopic.php?f=42&t=26028&start=20 fortführen.
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Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von Sususus »

Wobei ich auch sagen würde, dass die Glaubenssätze eher hier drin stecken ("ich-Formulierung"):
Reinhard hat geschrieben: 10 Jan 2020 17:54 -- Mit einer Frau, an der ich KEIN Interesse habe, kann ich reden wie mit Männern. Nur ... mit Männern rede ich auch nicht so viel. Smalltalk ist abschreckend und zu anderen Themen komme ich nicht. Ich bin anti-sozial. :oops:

-- Mit einer Frau, an der ich wenig Interesse habe, kann ich durchaus belanglose Sachen austauschen. Nur ... es darf nicht rauskommen, dass ich das nur mache, weil ich an ihr Interesse habe. Denn sonst würde ich vermutlich nicht mit ihr reden. Denn sonst bin ich ja überaus langweilig und anti-sozial ...

-- Bei einer Frau, an der ich reges sexuelles Interesse hätte, so rein theoretisch, an der habe ich sonst eigentlich gar nix. Jegliches andere Interesse wird überlagert. Und natürlich darf dann die Frau erst recht nicht herausfinden, dass ich Interesse hätte. Wenn ich Sex mit ihr möchte, dann wird sie das belästigen und nur Sex mit einem Mann will doch eine Frau nicht ...
Als hier ("man-Formulierung"):
Reinhard hat geschrieben: 10 Jan 2020 17:54 Der Glaubenssatz dahinter ist, dass Männer vor allem Sex wollen und dafür einiges anbieten; und Frauen wollen eigentlich keinen Sex (zumindest nicht mit Männern).
Das ist ja eher eine Weltsicht/ spiegelt ein Rollenverständnist.


Wobei das nur meine Einschätzung ist, die natürlich sehr subjektiv ist (weil ich mich gerade mit dem Thema Selbstwert auseinandersetze) und das eben auch auf Basis schriftlichen Austauschs.
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Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von Menelaos »

Reinhard hat geschrieben: 10 Jan 2020 18:14 Ob ich das kann, weiß ich nicht. Oder was eigentlich das Problem ist: ob es sich überhaupt lohnt, sie ändern zu wollen. Immerhin ist das wohl mit einigem Aufwand verbunden, weil sich das doch schon sehr eingeschliffen hat; und zum anderen eben, ob es was bringen würde, weil ich dann ja noch lange nicht zufriedenstellende Beziehung oder Sex oder was auch immer haben müsste ... wer weiß welche Hindernisse dann noch so auftauchen?
Was wäre wenn du dich einfach ändern würdest weil du dann allgemein besser im Leben zurecht kommst, und dein neues Ich womöglich sogar mehr magst als das Alte?

Als Mensch bist du nunmal ein soziales Wesen mit einem angeborenen Bedürfnis nach sozialen Kontakten, und das zu befriedigen scheint mir doch sehr schwer zu sein wenn man - wie du sagst - anti-sozial ist.

PS: Ich finde auch die Vorstellung sehr seltsam dass Frauen eigentlich keinen Sex wollen, und es nur hinnehmen weil sie irgendwas anderes vom Mann haben möchten.
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Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von Sususus »

Menelaos hat geschrieben: 10 Jan 2020 18:45 Was wäre wenn du [...] dein neues Ich womöglich sogar mehr magst als das Alte?
Das meinte ich, nur ein bisschen viel drumrumgeredet :D
Zigg

Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von Zigg »

Menelaos hat geschrieben: 10 Jan 2020 18:45
Reinhard hat geschrieben: 10 Jan 2020 18:14 Ob ich das kann, weiß ich nicht. Oder was eigentlich das Problem ist: ob es sich überhaupt lohnt, sie ändern zu wollen. Immerhin ist das wohl mit einigem Aufwand verbunden, weil sich das doch schon sehr eingeschliffen hat; und zum anderen eben, ob es was bringen würde, weil ich dann ja noch lange nicht zufriedenstellende Beziehung oder Sex oder was auch immer haben müsste ... wer weiß welche Hindernisse dann noch so auftauchen?
Was wäre wenn du dich einfach ändern würdest weil du dann allgemein besser im Leben zurecht kommst, und dein neues Ich womöglich sogar mehr magst als das Alte?

Als Mensch bist du nunmal ein soziales Wesen mit einem angeborenen Bedürfnis nach sozialen Kontakten, und das zu befriedigen scheint mir doch sehr schwer zu sein wenn man - wie du sagst - anti-sozial ist.

PS: Ich finde auch die Vorstellung sehr seltsam dass Frauen eigentlich keinen Sex wollen, und es nur hinnehmen weil sie irgendwas anderes vom Mann haben möchten.
Einfach ändern funktioniert leider nicht. Dazu müsste Reinhard die Glaubenssätze die er hat, ernsthaft hinterfragen und umdenken. Da diese Glaubenssätze aber irgendwoher kommen und er sie bis jetzt als richtig ansieht, wird es schwierig. Dafür bräuchte er jemand, der ihm erstmal aufzeigt, wie sie entstanden sind um sie ändern zu können.


Die Vorstellung dass Frauen keinen Sex wollen, von Ausnahmen mal abgesehen, ist auch sehr seltsam.
Reinhard beschreibt hier eigentlich eine normale Denkensweise von Männern, auch hier wieder, es gibt Ausnahmen, die er selbst als falsch ansieht.

Männer sind optisch fokussiert und das weiss Frau auch. Der Mann sieht erstmal das rein sexuelle an einer Frau. Das heisst aber noch lange nicht, dass er sie sofort in die Kiste zerrt, oder Frau ihm das gleich unterstellt.
Das weitere Interesse kommt erst mit dem Kennenlernen der Person. Männer entscheiden schneller als Frauen ob sie eine Beziehung möchten.
Woran liegts?
Bei Männern kommt die Hormonexplosion recht schnell und genauso schnell flaut sie wieder ab.

Bei Frauen steigt sie langsam und stetig mit Kennenlernen.

Oder einfach, beim Sex hat der Mann den Hormoncocktail der ihn überflutet, bei der Frau, beim Kuscheln.
Deswegen sind Männer schnell verliebt und verstehen die Welt nicht mehr, wenn Frau nach ein paar Wochen sagt, dass es dann doch nichts ist.
Pure Biologie. ;)

Um mal wieder auf's Thema zu kommen.
Reinhard,
Es ist ok eine Frau anzusprechen, wenn du sexuelles Interesse hast, dass ist natürlich.
Die Frage ist nur, was mit ihr reden.

Gleich zu sagen, dass nur sexuelles Interesse besteht, ehrt dich dann zwar und erspart müssige Gefühlsduseleien, aber die Frau wird dich in 90% der Fälle ablehnen.
Besteht deinerseits sexuelles Interesse und Interesse an ihr als Person und du sprichst sie an, wird sie merken, dass du auch an ihr als Person interessiert bist. 😉
Sususus

Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von Sususus »

Zigg hat geschrieben: 10 Jan 2020 19:13 Die Vorstellung dass Frauen keinen Sex wollen, von Ausnahmen mal abgesehen, ist auch sehr seltsam.
Reinhard beschreibt hier eigentlich eine normale Denkensweise von Männern, auch hier wieder, es gibt Ausnahmen, die er selbst als falsch ansieht.

Männer sind optisch fokussiert und das weiss Frau auch. Der Mann sieht erstmal das rein sexuelle an einer Frau. Das heisst aber noch lange nicht, dass er sie sofort in die Kiste zerrt, oder Frau ihm das gleich unterstellt.
Das weitere Interesse kommt erst mit dem Kennenlernen der Person. Männer entscheiden schneller als Frauen ob sie eine Beziehung möchten.
Woran liegts?
Bei Männern kommt die Hormonexplosion recht schnell und genauso schnell flaut sie wieder ab.

Bei Frauen steigt sie langsam und stetig mit Kennenlernen.

Oder einfach, beim Sex hat der Mann den Hormoncocktail der ihn überflutet, bei der Frau, beim Kuscheln.
Deswegen sind Männer schnell verliebt und verstehen die Welt nicht mehr, wenn Frau nach ein paar Wochen sagt, dass es dann doch nichts ist.
Pure Biologie. ;)
Biologisch bedingt sind allerdings nur die Hormone (die bei Frauen übrigens nicht weniger kicken, nur verdeckt hormonelle Verhütung das).

Die Entscheidung Beziehung ja/nein, Sex ja/nein wird dann auf beiden Seiten wiederum aus unterschiedlichsten Gründen getroffen, da spielen dann die gesellschaftlichen Normen, Rollendenken, die aktuelle Situation, Ziele und die Kompatibilität und wasweißich auch eine Rolle.
Zigg

Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von Zigg »

Das kommt sicherlich dazu.
Aber es heisst nicht ohne Grund "die Chemie stimmt ", bzw. man kann sich gut riechen. Pheromone.
Die Hormone kicken bei Frauen genau so, allerdings so richtig erst beim kuscheln nach dem Sex.
badblueboy

Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von badblueboy »

Reinhard hat geschrieben: 10 Jan 2020 17:54
Ich bin zwar deutlich jünger als du,aber ich kann mich sehr gut mit dir identifizieren. Ich glaube das ich auch irgendwann wie du ende.
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Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von LonesomeCoder »

Zigg hat geschrieben: 10 Jan 2020 19:13 Die Vorstellung dass Frauen keinen Sex wollen, von Ausnahmen mal abgesehen, ist auch sehr seltsam.
Reinhard beschreibt hier eigentlich eine normale Denkensweise von Männern, auch hier wieder, es gibt Ausnahmen, die er selbst als falsch ansieht.
Kann das Resultat einer konservativen Erziehung sein in Kombination mit nie begehrt worden sein, was das Gegenteil gezeigt hätte.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von NBUC »

Zigg hat geschrieben: 10 Jan 2020 19:13 Die Vorstellung dass Frauen keinen Sex wollen, von Ausnahmen mal abgesehen, ist auch sehr seltsam.
seltsam ja, aber auch selten? Das war eigentlich die allgemeine Lehrmeinung zu meiner Schulzeit.
LonesomeCoder hat geschrieben: 10 Jan 2020 21:18 Kann das Resultat einer konservativen Erziehung sein in Kombination mit nie begehrt worden sein, was das Gegenteil gezeigt hätte.
Konservativ? Eher feministisch, damit sie dann als Opfer des ewig lüsternden Mannes gezeichnet werden kann.

Vor meiner Schule hing z.B. ein Spucki: JEDE Penetration ist eine Vergewaltigung!
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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von Melli »

NBUC hat geschrieben: 10 Jan 2020 21:30Konservativ? Eher feministisch, damit sie dann als Opfer des ewig lüsternden Mannes gezeichnet werden kann.
Ironischerweise beides. Nur daß sie den männlichen Part früher nicht per se negativ bewertet hätten. Was den Jungs/Männern jedoch nicht ersparte, daß man ihre Sexualität zu kontrollieren versuchte (früher sicherlich eher durch den Vater). Zu starke Repression würde dann zu sehr negativen Selbstbildern führen.

Die 2nd Wave Feminists hätten sich gegen eine behauptete Asexualität wahrscheinlich verwehrt.
NBUC hat geschrieben: 10 Jan 2020 21:30Vor meiner Schule hing z.B. ein Spucki: JEDE Penetration ist eine Vergewaltigung!
Ja, "Alle Männer sind Vergewaltiger und sonst gar nichts" gab's auch noch.
Sususus

Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von Sususus »

NBUC hat geschrieben: 10 Jan 2020 21:30
Zigg hat geschrieben: 10 Jan 2020 19:13 Die Vorstellung dass Frauen keinen Sex wollen, von Ausnahmen mal abgesehen, ist auch sehr seltsam.
seltsam ja, aber auch selten? Das war eigentlich die allgemeine Lehrmeinung zu meiner Schulzeit.
LonesomeCoder hat geschrieben: 10 Jan 2020 21:18 Kann das Resultat einer konservativen Erziehung sein in Kombination mit nie begehrt worden sein, was das Gegenteil gezeigt hätte.
Konservativ? Eher feministisch, damit sie dann als Opfer des ewig lüsternden Mannes gezeichnet werden kann.

Vor meiner Schule hing z.B. ein Spucki: JEDE Penetration ist eine Vergewaltigung!
Wie war das für dich, als du das gelesen hast?

Aber dennoch hast du das ja schon ganz gut eingeordnet: das beschreibt die Zeit deiner Schulzeit und da sind "wir" (also gesellschaftlich gesehen) ja gottseidank doch ein bisschen weitergekommen.
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Re: Worüber redet ihr mit Frauen?

Beitrag von Reinhard »

Sususus hat geschrieben: 10 Jan 2020 18:28
Reinhard hat geschrieben: 10 Jan 2020 18:14 Überzeugungen, aus denen Verhalten entsteht, sollten doch auch irgendwie sinnvoll sein und der Realität entsprechen. Damit man eben nicht vor die Wand läuft (metaphorische oder auch physische). Da ich mal annehme, dass die Überzeugung so nicht der Realität entspricht, müsste ich sie ändern.

Ob ich das kann, weiß ich nicht. Oder was eigentlich das Problem ist: ob es sich überhaupt lohnt, sie ändern zu wollen. Immerhin ist das wohl mit einigem Aufwand verbunden, weil sich das doch schon sehr eingeschliffen hat; und zum anderen eben, ob es was bringen würde, weil ich dann ja noch lange nicht zufriedenstellende Beziehung oder Sex oder was auch immer haben müsste ... wer weiß welche Hindernisse dann noch so auftauchen?
Klar, eine Änderung ist ergebnisoffen. Aber das klingt für mich auch nicht danach, als wärst du mit dem Glaubenssatz zufrieden. Bzw. als würdest du glauben, dass er wirklich deiner Überzeugung entspricht oder für dich steht.
:gruebel: Die Worte "glauben" und "Überzeugungen" sind hier nicht klar getrennt, obwohl sie (vielleicht?) Verschiedenes bezeichnen. Ich trenne mal begrifflich zwischen Überzeugungen, das was ich als "gefühlt richtig" bewerte, wenn ich etwas tue, und ich wo ich mich wohl fühle, wenn ich so handle, dass es mit der Überzeugung übereinstimmt. Das ist dann das für-mich-authentische.

Und dann habe ich noch meine Gedanken, und ich denke viel, wenn der Tag lang ist ... die Gedanken können sagen, dass die Überzeugungen mit der beobachteten Welt übereinstimmen, oder sie können sagen, dass sie nicht dazu passen; oder dass man die Beobachtungen doch auch anders interpretieren könnte und völlig andere Hypothesen über das Beobachtete auch zutreffen könnten; und ein paar Szenarien im Kopf, was wohl passieren würde, wenn ich mich mal entgegen der Überzeugungen verhalten würde, das aber dabei vielleicht auf einer anderen Ebene dann doch wieder zu mir passen würde ... und das Denken findet mal Argumentationen in die eine Richtung und mal in die andere, und ich kann auch Streitgespräche im Kopf durchführen, was denn jetzt wohl die rationalste Vorgehensweise wäre.

Naja, jedenfalls Denken kann ich wie gesagt viel, aber ich muss schon auch relativ viel anders als bisher denken, damit etwas, das für mich bisher die passendste Verhaltensweise erschien als unpassend erscheint. Und wenn, dann passiert das auch eher schleichend, also anzufangen mit "hin und wieder könnte man mal ...".

Sususus hat geschrieben: 10 Jan 2020 18:28 Und wenn du für dich feststellst "ne, eigentlich passt dieser Satz gar nicht zu mir", dann lohnt es sich in jedem Fall, dich damit auseinanderzusetzen bzw. ihn anzupassen - weil es dir dann damit besser geht und du zufriedener mit dir bist. Damit hast du auch den Erfolg dieses Projekts voll unter Kontrolle (weil das Ziel in diesem Fall nicht "ich habe eine Beziehung" wäre, sondern zB "ich traue mich, Interesse an einer Frau zeigen").
Die momentanen Glaubenssätze passen zum momentanen Ich. Eben weil sie das Ich ausmachen. Zufrieden kann man mit allem sein, sowohl mit dem zurückgezogenen analytischen Ich, das sich einen Teufel drum schert, ob es bei den anderen gut ankommt (das wäre der hier: :opa:), oder ein freundlich angepasstes Ich, dem die Harmonie über alles geht (--> :umarmung2: ), oder ein Ich, das sich mehr darauf konzentriert, die witzigen Aspekte eines Sachverhalts darzustellen (als Smiley eher der: :mrgreen: ).

Probleme treten halt auf, wenn man sich entgegen seiner Glaubenssätze verhalten muss. Wenn man meint, man braucht unbedingt eine Beziehung, und deshalb seine männliche Sexualität zeigen will, obwohl man sie für schlecht hält --- in diesem Beispiel. Interesse zeigen können und das zu tun ist genauso problemlos wie Interesse nicht zeigen können und es nicht zu tun. Das eine Ich wird das jeweils andere geringschätzen, aber jedes für sich genommen ist in Übereinstimmung mit sich selbst.

Wenn so etwas vermeintlich nicht zu seinem eigenen Ich passt, dann liegt das an einem Zielkonflikt, z.B. wenn man meint das wäre notwendig für eine Beziehung, die man meint zu brauchen. Aber wenn man den Zielkonflikt so auflöst, dass man diesen Teil als unsinnig erkennt, dass man eine Beziehung bräuchte, dann kann man sich auch wieder seine Überzeugungen ausleben. Dann ist es Teil des Ichs, dass man nun mal keine Beziehung eingehen kann, solange dazu Interessezeigen gehört.

Es ist vielleicht besser, sein momentanes Ich einfach zu mögen, anstatt einem Idealbild seines Ichs nachzujagen, und darüber das jetzige Ich abzuwerten und sich runterzumachen und sich deshalb unzulänglich zu fühlen, weshalb man sich dann erst recht abwertet, weil man sich das Unzulänglichkeitsgefühl erzeugt hat.
Make love not war!