hallo onyx22
Ich bin auch nicht der Typ Mensch, der Dinge locker nimmt. Ich schleppe Erinnerungen an alte Erfahrungen über Jahre / Jahrzehnte mit mir rum und kann auch nichts dagegen tun. Diese Eigenschaft wirkt wahrscheinlich total negativ auf andere. Das ist der wesentliche Fehler meines Verhaltens in dieser Situation. Am besten wäre es gar nichts zu tun und ihm den ersten Schritt zu überlassen bzw. abzuwarten wie er weiter auf mich eingeht bzw. gar nicht eingeht.
Ich denke, das könnte der Grund für das abwenden sein. Ihr wart vermutlich noch nie im Status einer
"Probleme besprechen" Freundschaft.
Und Unibekanntschaften, oder auch Kontakte in Vereinen, Arbeit ect sind eher locker und leicht und Menschen suchen
sich wohl eher auch leichtere Themen.
Allgemeine Interessen (nicht die eigene oder andere Person).
Eher selten wird das Interesse persönlicher, nach einer Zeit, und da läuft ja dann eher dieses subtile Spiel,
was dann beide spielen. Einer rückt vor, der andere rückt mit oder eben nicht, und man lässt ab.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass lange Briefe schreiben und Beleuchtungen und selbst das entschuldigen
und reflektieren, dass es zuviel war ect, für die anderen eher unangenehm persönlich und zuviel ist.
Weil es bei euch noch gar nicht so persönlich war in der Tiefe und weil der andere ja nicht aktiv mitgerückt
ist und sich dann auch unwohl fühlt, in dieser Position zu sein.
Also ich bin auf der Seite, der auch dieses Feedback erhalten hat, selbst die Therapeutin meinte, ich hätte
es mit meiner Art / Geschichte schwer, und würde andere eher überfordern.
Weil mich das psychische sehr einnimmt oder ich an vielen Dingen festhänge, und das locker leichte
Ballspielen und mitspielen mir eher schwer fällt.
Andererseits hab ich ja auch Bedürfnisse und mag verstanden werden und nicht in meiner Art allein
sein oder mich verstellen müssen.
Ich kann an einer Hand abzählen, mit wem ich über tieferes sprechen kann, und diese Leute haben meist einen
anderen (in Bezug zum öffentlich normalen) Erfahrungshintergrund.
Und ich merke, dass das sumpfen in den eigenen Problemen und das kreisen darum auch hier mal
ein Gegengewicht braucht. (die Leichtigkeit, das nicht persönliche).
Vielleicht würde dir ja eine Selbsthilfegruppe ganz gut tun. Da wäre dieses Gesprächslevel dann "gewohnt".
Oder in einer Klinik war ich auch mal, da saßen in jeder Ecke zweier und dreier Grüppchen die mit gedämpften
Stimmen ihre Probleme besprachen. Das wurde selbst mir dann zuviel / zu absurd.
Aber für Otto Normalo ist die Grenze weit weit woanders, wo ein Kontakt zu unangenehm wird, denke ich.
Das ist blöd, weil man ja selber auch nicht aus seiner Haut kann.
Also höchstens schauen, wo man tiefer sprechen kann, Therapie, Selbsthilfegruppen, gute Freunde
und das locker leichte an anderen Stellen aufbauen.
Aber die Versuchung ist dann groß, dass auch hier in diesem Spielfeld die eigene innere Person sich in ihrer Art
daran beteiligen will- doch das stößt eher wenig auf Resonanz und dann werden von den locker leichten
Kontakten die wenigsten mitziehen, und das eher reduzieren.
Aus den anderen könnten Freunde werden.