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TheHoff hat geschrieben: ↑21 Nov 2019 10:00
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑19 Nov 2019 17:18
Was ist nichts Seltenes?
Männer, die Musikinstrumente spielen? (Folgerung: Wenn die so zahlreich sind, sind sie nicht mehr beeindruckend?)
Oder Männer, die zwar Musikinstrumente spielen, aber aufgrund ihrer Wahl des Instruments und/oder der Musik Frauen eher verscheuchen als beeindrucken? (Darauf wäre meine Dekonstruktion hinausgelaufen.)
Weder noch. Ich meine, es ist nichts seltenes, dass Frauen von musikalischen Männern begeistert sind. Wie alt bist du denn, wenn du meinst, Frauen werden durch die Wahl des Instrumentes (welche z.B.) oder der Musik (gerne auch Beispiele) verscheucht?
Okay, du bist noch relativ neu hier. Du kannst einiges möglicherweise noch nicht wissen, vor allem, worüber ich in den den letzten Jahren schon geschrieben habe.
Zunächst einmal mein Alter:
Das geht aus meinem Profil hervor. Dazu sei vorweg auch noch gesagt, daß ich weiß, wovon ich spreche – denn ich mache selbst seit Jahrzehnten Musik.
Ich habe vor fünf Jahren einen Thread gestartet darüber,
ob wirklich alle Arten von Musikern mit allen Arten von Musikinstrumenten bei Frauen dadurch besser ankommen.
Kurze Zusammenfassung dessen, was in dem Thread in den ersten anderthalb Jahren passiert ist:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑12 Jan 2016 12:40Für Sehrsehrspäteinsteiger, die auch den Startpost nicht gelesen haben, hier einmal das Geschehene zusammengefaßt:
- Allgemeine These: Männer, die ein Musikinstrument spielen, sind für Frauen grundsätzlich attraktiver.
- Meine Gegenthese als Musiker: Das stimmt nicht, jedenfalls kann man das nicht pauschalisieren. Zum einen kommt es auf die Frau und deren Musikgeschmack an. Zum anderen gibt es Musikinstrumente, die den Mann, der sie spielt, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unattraktiver machen.
- Daraufhin kamen zum einen Larifari-Antworten, und zum anderen bestätigten einige Poster die Ursprungsthese entweder pauschal – teilweise sogar ausdrücklich, daß sie ohne Ausnahme gilt – oder anhand einiger weniger Instrumente oder auch nur eines einzigen. Und das ging immer Richtung Klassik oder Rock.
- Also kam ich mit Instrumenten, die absolut niemand bis dahin auf dem Zettel hatte, die mich aber persönlich betreffen: elektronische. Und zwar als Beispiel für Musikinstrumente, die unattraktiver machen.
- Damit konnte der Rest der Threadteilnehmer erwartungsgemäß herzlich wenig anfangen.
- Kürzlich, also einige Zeit später, habe ich endlich ein passendes Video gefunden, das jemanden, der elektronische Musik macht, indem er richtige elektronische Musikinstrumente per Hand spielt, in Aktion zeigt: das hier.
- Es gab zwei Antworten, die meine Aussagen bestätigten, daß a) nicht alle Musikinstrumente attraktiver machen und b) elektronische Musikinstrumente unattraktiver machen.
- Daraufhin driftete der Thread wieder in die Richtung von Musikinstrumenten, mit denen die breite Masse mehr anfangen kann.
Jetzt wirst du damit herzlich wenig anfangen, weil du gerade von all dem
zum ersten Mal überhaupt etwas gelesen hast und gar nicht weißt, worüber ich überhaupt schreibe.
Also noch einmal von Anfang an – auch wenn es in anderen Threads besser aufgehoben ist:
Wenn von Musikinstrumenten die Rede ist, haben die meisten Leute nur drei Arten von Musikinstrumenten im Sinn, erst recht, wenn es darum geht, wie gut bestimmte Musikinstrumente, wenn Männer sie spielen, bei Frauen ankommen. Drei.
Erstens:
elektrische Gitarre. Verzerrt. Im Rock- oder besser noch Metal-Kontext. Die perfekte Symbiose aus männlich-testosteronstrotzend und Rampensau-Instrument.
Sexy?
FUCK YEAH, warum frag’ ich noch?!
Zweitens:
akustische Gitarre. Der Mann, der auf einer Hausparty eine Klampfe hervorholt, „Wonderwall“ von Oasis singt und spielt und innerhalb von Sekunden eine ganze Anzahl an Frauen an sich kleben hat, ist ein Klischee, aber ein immer noch zutreffendes. Man kann die Hausparty auch durch ein Lagerfeuer ersetzen und „Wonderwall“ durch „Lady In Black“ von Uriah Heep oder einen beliebigen Bob-Dylan-Song – es funktioniert.¹
Die Wahrheit?
Mehr von der Wahrheit?
Ja, es ist überspitzt – aber ja, es ist die Wahrheit.
Noch ein Beweis gefällig?
Drittens:
Klavier. Assoziationen: Gefühlvoll. Romantisch. Am liebsten noch der Mann, der zu Hause am Konzertflügel sitzt und seiner Liebsten, die sich aufs Instrument lehnt und ihm dabei zusieht und zuhört, ein eigens für sie komponiertes Liebeslied spielt. Aber ein bißchen Klassik oder Smooth Jazz tut es auch. Und wenn er dann auch noch komplexe Sachen schnell, sauber und dennoch überzeugend spielen kann, ist es obendrein auch noch beeindruckend.
Beeindruckend?
Atemberaubend?
Das hier erst recht?
Da frage ich noch? Natürlich!
Noch ein Video analog zu den ersten beiden Beispielen für akustische Gitarre.
Okay. Ich habe also drei
sehr attraktive Musikinstrumente gezeigt. Instrumente, die ihr alle – vor allem vermutlich auch du, TheHoff – sowieso im Sinn hattet.
Worauf will ich nun hinaus?
Ich will darauf hinaus, daß es hier immer noch viele gibt – so eben auch TheHoff –, die anzweifeln, daß es Musikinstrumente gibt, die einen Mann
nicht attraktiver machen. Im Gegenteil, die sogar
abschreckend wirken.
Doch, gibt es. Nein, wirklich.
Ein Paradebeispiel, an das die allerallermeisten Menschen nicht denken, das ich allerdings
sehr gut kenne:
elektronische Instrumente. Elektronische Klänge sind heutzutage überall. In Pop, R&B, Hip Hop und dergleichen sind die Instrumentalbackings – also alles, was nicht Gesang und Rap ist – fast komplett elektronisch erzeugt. In der Dance Musik
sind sie komplett elektronisch erzeugt. Und all diese Musik ist einigermaßen populär.
Das macht aber elektronische Musiker nicht attraktiver.
Ihr Frauen unter meinen Lesern seid ja auch dankbar für die Müllabfuhr, aber findet ihr Müllmänner sexy? … Dachte ich mir.
Aber gehe ich recht in der Annahme, daß ihr überhaupt nicht wißt, worum es hier
konkret geht? Was es überhaupt bedeutet, wenn jemand elektronische Musik macht, elektronische Instrumente spielt? Es würde mich nicht wundern. Denn die allermeisten Menschen haben noch nie jemandem dabei zugesehen, wie er elektronische Musik spielt. Vielleicht glaubt ihr gar: „Elektronische Instrumente? Ist das nicht irgendwie Synthesizer und so? Also Keyboards? Dann ist das doch genau dasselbe wie Klavier! Wieso soll das nicht sexy sein?“
Also ein paar verschiedene Beispiele.
Sexy?
Sexy?
Sexy?
Sexy?
Sexy? (Musik startet
Sexy?
]hier[/url])
Sexy?
Na, das wage ich in allen Fällen sehr stark zu bezweifeln!
Wer sich jetzt daran gestört haben mag, daß nicht sehr viel davon wirklich komplett per Hand gespielt wurde: Hier ein paar bis auf die Drums komplett handgespielte Beispiele – für die allerdings
fünf Musiker nötig sind.
Jetzt sexy?
Oder jetzt?
Warum frage ich eigentlich? Natürlich nicht! Oder sieht das hier irgendjemand anders?
Ich kann ja auch einmal einen direkten Vergleich anstellen – und zwar zwischen Filmmusik auf einem Klavier und Filmmusik auf elektronischen Instrumenten.
Klavier:
Interstellar, Piraten der Karibik
Zurück in die Zukunft
E.T. – Der Außerirdische
Elektronik:
Terminator
Blade Runner, Indiana Jones (minderwertige Tonqualität wegen Smartphonekamera)
Midnight Express
Für die, die den Faden verloren haben: Es geht nicht darum, was musikalisch wie schön ist.
Es geht darum, mit welcher Art von musikalischer Darbietung ein Mann eine Frau positiv beeindrucken kann. Und mit welcher eben nicht.
Ein weiterer Unterschied, der noch erschwerend hinzukommt:
Elektronische Musik benötigt sehr viel technische Vorbereitung – und exakt dasselbe Equipment, auf der sie vorbereitet wurde. Spontanes Spielen ist völlig ausgeschlossen.
Klavier braucht nur Übung und geht ansonsten spontan von jetzt auf gleich auf jedem x-beliebigen Instrument.
¹Zumindest in Deutschland. In den USA ist das „Wonderwall“-auf-der-Party-Klischee so ausgenudelt, daß es ins Gegenteil umschlägt. Aber in Deutschland funktioniert es noch tadellos.
TheHoff hat geschrieben: ↑21 Nov 2019 18:22
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Nov 2019 11:12
TheHoff hat geschrieben: ↑21 Nov 2019 10:00
Wie alt bist du denn, wenn du meinst, Frauen werden durch die Wahl des Instrumentes (welche z.B.) oder der Musik (gerne auch Beispiele) verscheucht?
Ich fürchte, damit hast du ein langes Posting von Zéro heraufbeschworen ...
Darf er doch
Was Reinhard meinte, war genau ↑das↑.
Man merkt: Du kennst mich
überhaupt nicht.
Emily_Sturm hat geschrieben: ↑22 Nov 2019 11:19
Nerds (da ich selbst mit Konsolen aufgewachsen bin, find ich es schön, wenn man auch einfach mal ne Runde Mario Kart spielen kann oder durch die Welten von GTA rennt. Ich kann dabei auch zusehen, wenn es nur ein 1Player Game ist oder man wechselt sich ab.
Zum Thema „Nerds“ könnte ich noch viel mehr schreiben als das oben.
Ich bin selbst ein ziemlich extremer Nerd, also spreche ich aus eigener Erfahrung. Vor allem bin ich ein Nerd, der die allgemeine Vorstellung von Nerds in einigen Punkten bei weitem sprengt.
In puncto Computer z. B. geht „Nerd“ weit über das Zocken kommerzieller Steam-Spiele unter Windows hinaus. (In meinem Falle wäre das Betreiben eines Quasi-Headless-Webservers in einer GNU/Linux-VM unter einem GNU/Linux-Hostsystem – und das sind auch noch zwei grundverschiedene Distributionen – nur der Anfang. Oder das Verwenden eines Schriftsatzsystems ohne WYSIWYG-Klickibunti-Oberfläche, um Briefe zu schreiben.) Ich möchte dein Gesicht sehen, wenn dich ein Mann, mit dem du dich triffst, erstmals zu Hause besuchen kommt – und als erstes dein Heimnetzwerk und deine(n) Computer aufs Gründlichste pentestet. Und dann die WLANs in der Umgebung.
Und in puncto Popkultur geht „Nerd“ weit über das Mögen von
Star Wars und/oder
Star Trek als Ganzem hinaus.
Menelaos hat geschrieben: ↑22 Nov 2019 15:16
Meine Gedanke dazu ist: Sei du selbst, such dir Dinge die dich begeistern, in denen du aus eigenem Wunsch und eigener Leidenschaft etwas aufbauen kannst das dir Freude bereitet!
Und dann kannst du Gift darauf nehmen dass das für irgendjemanden da draußen auch wahnsinnig interessant sein wird. Im Zweifelsfall wird allein deine Leidenschaft für das Thema an sich schon anziehend wirken.
Ich weiß, du bist noch viel neuer hier, aber mit Verlaub, diese doch recht naive Einstellung ist niedlich.
Ich habe viele Dinge, die mich begeistern. Ich habe sie aus eigenem Wunsch und eigener Leidenschaft ausgebaut. Sie bereiten mir Freude.
Und gleichzeitig sind sie hochgradiges Woman Repellent.
Selbst wenn Frauen sich für die
Leidenschaft begeistern sollten – das
Thema stößt sie um Größenordnungen stärker ab, als die Leidenschaft für dieses Thema sie anzieht.
Ach ja: Diese Themen neigen dazu, auch Menschen zu verjagen, die nicht ansonsten romantisch an mir interessiert wären.
Solalala hat geschrieben: ↑22 Nov 2019 17:14
LonesomeCoder hat geschrieben: ↑22 Nov 2019 16:58
Briefmarken sammeln, Hardcore-Titel zocken, Trainspotting, Auto schrauben, Elektronik basteln, Pfadfinder, Comics (werden von vielen als nur was für kleine Kinder angesehen), usw.
Sammeln, zocken und spotten dürften tatsächlich häufig skeptisch angesehen werden, wenn es hierbei nicht um Verfolgung eines authentischen Interesses geht, sondern um Zeittotschlag.
Basteln, Schrauben und Pfadfinder sind doch auf eine rührende Art altmodisch und dürften standing ovations hervorrufen.
Niemand steht stundenlang an einer Bahnstrecke – vielleicht noch weit weg von der Heimat – mit einer Kamera, fotografiert die vorbeifahrenden Züge und weiß dann auch noch genau, was da jeweils vorbeigefahren ist, oder jagt bestimmten einzelnen Fahrzeugen durch die halbe Republik hinterher, nur um sie zu fotografieren, wenn er es nicht ernst meint (das ist mit Trainspotting in Deutschland gemeint). In der Szene gibt es keine Poser, und das tut man auch nicht aus Langeweile.
Bezüglich Elektronik basteln: Warst du schon einmal auf einer Veranstaltung des Chaos Computer Club? Das ruft beim Laien keine standing ovations hervor, sondern entweder totale Ahnungslosigkeit oder Schwindel (weil das, was da gebastelt wird, sein technisches Verständnis um Größenordnungen übersteigt) oder den Verdacht, es mit Kriminellen zu tun zu haben („Das
kann doch gar nicht legal sein!1!!“). Altmodisch ist das erst recht nicht. Nicht einmal der Eigenbau von Modulen für einen Modularsynthesizer wäre altmodisch, auch wenn es die schon seit 1967 gibt.
Bezüglich Auto schrauben: Wie gut kennst du den Automobilisten? Oder hast du einen Einblick in die Custom-Szene? Oder in die Japan-Tuning-Szene (und damit meine ich nicht, Spoiler an einen Honda Civic zu bauen, sondern einen Nissan GT-R von 550 auf über 3.000 PS zu bringen, und zwar so, ohne daß man sich damit totfährt)? Oder was glaubst du, wieviele Frauen es sexy finden, wenn ein Mann über mehrere halb zerlegte Autos in verschiedenen Umbau-/Restaurationszuständen, weitere halbzerlegte Autos als Teileträger und ein ganzes Lager voller Einzelteile verfügt?
NBUC hat geschrieben: ↑23 Nov 2019 10:15
Bezgl. "Zeigen".
Dazu muss jemand erst einmal wissen, was denn so - idealerweise in seinem Umfeld - auch als positves Merkmal angesehen wird.
Das kommt hinzu.
Um auf den ersten Teil meines Posts zurückzukommen: Als elektronischer Musiker kommt man (je nachdem, was man für Musik macht und wie man sie macht) wahrscheinlich in Berlin, Düsseldorf oder Manchester besser an als in der ländlichen Rheinpfalz, im Bayerischen Wald oder in Nashville. Und dann muß man auch noch darauf achten, in was für Kreisen man sich bewegt.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
INTJ nach Myers-Briggs