Girassol hat geschrieben: ↑19 Nov 2019 16:17
Gerade in den Öffis habe ich das Gefühl, dass die meisten Leute mit dem Handy Musik hören. Leider oftmals so laut, dass man auch als Sitznachbar gezwungen ist, mitzuhören.
Captain Unsichtbar hat geschrieben: ↑19 Nov 2019 16:47
Das meiste? Ich vermute Internet. Darunter fallen Surfen, Musik hören, Video/Filme schauen und lesen was andere so treiben. Daraus schliesse ich noch kein grosses Mitteilungsbedürfnis. Darum schrieb ich ja zuvor: ich kann leider nicht hellsehen und weiss deshalb weder wie oft dieselbe Person kommuniziert noch weshalb und worüber.
Deine Interpretation ist mir ehrlich gesagt zu viel Kaffeesatzleserei. Und jemand der die ganze Zeit daran klebt ist einfach nur Handysüchtig, Punkt. Das hat dann gar nichts mehr mit Intro/Extra zu tun. Das nennt sich dann schlicht und einfach Sucht. Rein gefühlsmässig habe ich sogar eher den Eindruck, dass Intros eher dazu neigen in der virtuellen Welt zu leben, weil da der Kontakt weniger anstrengend ist und selbst gewählt werden kann.
Ich bin suchender Single und mache Kaltansprachen. Hier finde ich es normal, mich in der Öffentlichkeit umzuschauen. Beruf und Hobbys bieten bei mir keine Frauenkontakte.
Zufällig bin ich auch Single, wegen dem schaue ich jetzt aber auch nicht gerade jeder Frau hinterher. Das mache ich sogar ausgesprochen selten. Darum ja meine Frage, weil du das so besonders hervorgehoben hast: worin unterscheidet sich die Fixierung auf Smartphone (und möglicher Kommunikation) von der Fixierung auf fremde Frauen? Ist auch bloss eine weitere Fixierung.
Klar, das wird mit den Geräten auch gemacht. Ich dachte aber speziell an die Leute, die sich das Gerät vor der Mund halten und reinsprechen oder mit 300 Anschlägen pro Minute drauf rumtippen. Beim Gehen einen Film schauen oder zocken stelle ich mir eher wenig unterhaltsam vor. Ja, bei vielen trifft "Sucht" zu. Ich denke auch, dass sich Intros öfters in virtuelle Welten zurückziehen, aber dazu würde ich eher Videospiele zählen und keine Telefonate oder Sprachnachrichten. Zumindest für mich ist telefonieren genau so stressig wie ein Live-Kontakt.
Singles sind nicht alle gleich. Nicht jeder Mensch ist der Typ, der fremde Leute auf der Straße anspricht und sich auf Treffen einlassen würde. Und der Druck, jemanden zu finden, ist auch bei jedem anders. Es ist ja legitim, keine Kaltansprachen zu machen oder sich nur auf ein langsamen Verlieben mit automatisch kennengelernten Frauen einzulassen.
Girassol hat geschrieben: ↑19 Nov 2019 16:17
Ich bin in der Bahn auch meistens am Handy. Aber nicht, weil ich besonders extrovertiert bin. Nee, ganz im Gegenteil, damit mich keiner anquatscht, ich keinen Small Talk halten muss und ich meine Ruhe habe. In der Bahn lese ich meistens Zeitungsartikel, meine E-Mails und schaue, was andere so auf Instagram und Facebook treiben, selbst bin ich da aber nicht sonderlich aktiv.
Bei mir ist es so: alleine bin ich daheim. Sehr introvertierte Computernerds, die kaum reden, habe ich auf der Arbeit und bei Treffen mit Freunden um mich rum. Wenn ich mal wo bin, wo andere Menschen sind (und auch mal Leute, die nicht vom Typ extrem introvertierter Nerd sind), dann möchte ich Kommunikation. Ich finde diese bei uns übliche Abschottung (in Nordeuropa soll das aber noch schlimmer sein) von der Außenwelt deshalb sehr traurig
Ich bereue es mittlerweile sehr, dass ich im Studium kein Auslandssemester etwa in Spanien gemacht habe. Dort sollten die Leute im Schnitt viel aufgeschlossener und lockerer drauf sein als bei uns. Oder in Afrika soll es auch anders sein: vor vielen Jahren schrieb mal wer, dass er mit jemanden aus Afrika in Deutschland unterwegs war. Der Afrikaner fragte ihn, ob heute Volkstrauertag sei, weil alle Leute so still sind und aufs Handy oder den Boden schauen. Es war aber ein normaler Tag und kein Volkstrauertag oder ein Tag, an dem sich ein trauriges Ereignis jährte.
Wuchtbrumme hat geschrieben: ↑19 Nov 2019 17:31
Du meinst so wie Du hier im Forum? Extrem introvertiert, soso.
Eine schriftliche, asynchrone Kommunikation kostet mich keine Kraft (außerdem habe ich bedingt durch mein Single-Dasein, der Typ Mensch, der meine Kollegen sind und der Tatsache, dass Freunde seit Ende der Schulzeit alle weit weg wohnen, fast sonst keine Kommunikation; ich weiß, ist nicht gut, aber bei meiner Außenwirkung will außer einigen männlichen Computernerds kaum einer mit mir freiwillig zu tun haben). Reale Gespräche, Live-Chats und Telefonieren ist das, was mir als Intro Kraft kostet. Und ich würde auch nie beim gehen, Auto fahren, essen oder so wo schreiben. Das unterscheidet mich von einem Extro, der auch im Restaurant nicht von den Sprachnachrichten lassen kann und ein Foto vom Essen bei Instagramm teilt.
John Brown hat geschrieben: ↑19 Nov 2019 18:24
ich les dich total gern
mach dich da nich so fertig. du wärst echt n toller typ für ne beziehung, schade dass du keine suchst
Danke
Solalala hat geschrieben: ↑19 Nov 2019 21:31
Wie machst Du das denn konkret? Schildere doch mal ein Beispiel.
Ich stelle es mir extrem schwer vor, im öffentlichen Raum absichtlich mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Kopfhörer, unterschiedliche Vorstellungen von Sozialabstand.
Hingehen und "Hallo" sagen. Das wars, dann kommt schon die Ablehnung. Teilweise sogar bevor ich das "Hallo" fertig gesprochen habe. Wenn möglich, suche ich mir Frauen ohne Kopfhörer.
Solalala hat geschrieben: ↑19 Nov 2019 22:33
LonesomeCoder hat geschrieben: ↑19 Nov 2019 16:08
Nur denen scheinen ich zu viel Intro und zu langweilig zu sein, habe einfach nichts zu erzählen, was die spannend finden würden
Das Mann-Frau-Ding ist doch das interessanteste Gesprächsthema überhaupt. Neben Fußball und Tatort. Und hierüber weißt Du viel und hast Dir fundiert Gedanken gemacht. Hau da doch mal ein paar Einsichten raus.
Aber es ist kein Thema, dass mit Fremden besprochen wird. Und unter Leuten, die mich kennen, wird mir aufgrund der eigenen fehlenden Erfahrung jegliche Kompetenz abgesprochen. Das Recht zum Mitreden müsste ich hier erst durch eigene Erfahrungen erwerben. Außerdem sind meine Aussagen über Beziehungen und deren Nachteile durch das Mitbekommen von Problemen oder Erzählungen aus dem Umfeld entstanden. Jemanden was zu sagen, was ich von ihm habe, ist etwas sinnfrei. Da auch alle in meinen Umfeld verpartnert sind, haben sie mit dem Thema Partnersuche abgeschlossen. Sie haben nun andere Themen wie Heirat und Kinder. Die Nachteile davon wissen sie schon und eigene Erfahrungen habe ich nicht. Außerdem interessiert es mich nicht, wie etwa eine Hochzeitsfeier geplant wird. Will ja nicht heiraten.
Solalala hat geschrieben: ↑20 Nov 2019 08:09
LS meint, er sei langweilig außerhalb seiner Nerd-Kreise. Sein Lebensthema scheint das Beziehungsleben zu sein; hier weiß er viel und er hat originelle und meines Erachtens unterhaltsame Ansichten.
Ich kenne übrigens mehrere Männer, die offen und ohne Selbstmitleid über ihre anhaltenden amourösen Mißerfolge reden. Ich finde das ein wenig indiskret, aber nicht schlimm. Das macht wenigstens jedem klar, dass man will und die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat.
Ja, meine Hobbys (lesen (Sachtexte), Dokus auf Arte oder 3sat schauen und Hardcore-Titel zocken) und mein Programmierer-Job sind für Nicht-Computer-Nerds sehr langweilig. Ich habe keine coolen Geschichten zu erzählen oder Bilder zu zeigen wie ein Extro mit typischen Extro-Hobbys.
Da in Real alle die ich kenne, schon lange mit der Partnersuche abgeschlossen haben und ich auch früher mangels Erfahrung nie mitreden durfte, sind die Themen hier im Forum keine, über die in Real mit jemanden reden kann. Und PC-Themen spreche ich hier nicht an, dafür habe ich genug Leute in Real.
In Anbetracht meiner Außenwirkung ist keine Hoffnung haben das einzig realistische. Insgeheim hoffe doch aber auf die Nadel im Heuhaufen und spreche noch immer Frauen an.
Die Männer, die du meinst, werden aber bestimmt hin und wieder mal einen Erfolg wie ein Date oder eine Affäre habe. All das habe ich nicht. Es werden bestimmt keine 30 Jahre alten ungeküssten (nichtmal ein Wangenkuss) Jungfrauen sein, die noch nie eine Tel-Nr. bekommen haben.