... oder Gruppenreisen ganz allgemein. Man verbringt Zeit miteinander und hat gemeinsame Erlebnisse, über die man sich austauschen kann, und dabei kommt man natürlich auch ganz allgemein ins Gespräch.Finnlandfreundin hat geschrieben: ↑22 Okt 2019 21:47 Ich finde es einfach interessant neue Leute, ihr Leben ... kennenzulernen. Ich mag bspw Busreisen. Man erlebt was gemeinsam.
Die Frage ist natürlich, ob solche Kontakte die Reise überleben und zu dauerhaften Freundschaften werden. Sowas ist nach meiner Erfahrung eher die Ausnahme. Zum einen kommen die Teilnehmer von solchen Reisen selten aus derselben Ecke, so dass es einen gewissen Reiseaufwand bedeutet, sich wieder zu treffen. Und dann hat jeder doch wieder einen ganz anderen Alltag, so dass das Gemeinsame aus den Reiseerlebnissen mit der Zeit hinter den ganzen Alltags-Unterschieden zurücktritt.
An eine Ausnahme kann ich mich besonders gut erinnern: Eine einwöchige Trekkingtour mit Zeltübernachtungen bei ausdauernd schlechtem Wetter. Hier haben wir uns im Laufe der Tage so oft gegenseitig aufgemuntert, dass der Gruppenzusammenhalt bis zu einem Nachtreffen einige Monate später gereicht hat. Und mit einigen aus der Gruppe, die in der Nähe meiner Eltern wohnten, habe ich mich auch danach noch ein paarmal getroffen.
Was mir bei solchen Gruppenreisen immer wieder aufgefallen ist: Je komfortabler die Reise ist - vor allem, was die Übernachtungen angeht - desto höher ist der Altersdurchschnitt der Teilnehmer. Ich habe zwar nichts gegen Senioren, aber wenn in so einer Gruppe gar keiner in meiner Altersklasse ist, dann macht mir die Reise auch nicht ganz so viel Spaß. Und natürlich ist so eine Gruppenreise immer stark durchgetaktet, so dass es nur wenig Spielraum für Spontanes gibt.
Einer meiner ersten Schritte nach meinen bisherigen Langstrecken-Umzügen war in der Regel, dass ich mir einen Chor gesucht habe, bei dem ich mitsingen konnte. Da war ich dann schnell Teil einer Gemeinschaft von 20 bis 50 Personen, meist mit Frauen-Überschuss. Dort war ich dann erstmal als Mitsänger sehr gefragt (Männerstimmen-Mangel halt...), und mit der Zeit sind daraus mal mehr, mal weniger intensive Freundschaften entstanden. Ich gehe davon aus, dass es in Sportvereinen ähnlich funktioniert.Reinhard hat geschrieben: ↑22 Okt 2019 18:40 Was habt ihr für Erfahrunge, Teilerfolge oder Erfolge damit, das Umfeld zu erweitern, neue Freunde und Bekannte zu gewinnen, Vereinen beizutreten, was es da so alles gibt? Spontacts, Reisegruppen, Kongresse und Conventions, etc. Alles, was nicht in erster Linie darauf abzielt, mit dem anderen Geschlecht anzubandeln.
Vorteil: Man sieht sich regelmäßig, so dass auch ein langsames "warm werden" möglich ist.
Nachteil: Es gibt nur wenig Veränderung in der Gruppe, d.h. es kommen nur wenige dazu. Wenn man nicht über bereits geknüpfte Freundschaften zu einem "erweiterten Freundeskreis" mit Freunden von Freunden kommt, ist der soziale Horizont damit auch etwas begrenzt.
Dann bin ich seit ein paar Jahren inzwischen in der "Polyglot Community" aktiv, in der sich Liebhaber von Fremdsprachen weltweit vernetzen. Da gibt es zum einen diverse Online-Plattformen, dann aber auch mehr oder weniger regelmäßige Treffen, zu denen ein paar hundert Leute aus der ganzen Welt zusammen kommen. Darüber habe ich inzwischen auch eine Reihe von Leuten kennengelernt, über die ich mich bei einem Wiedersehen auf dem nächsten Treffen jedes Mal freue. Andere "Nerd"-Conventions stelle ich mir ähnlich vor. Auf lokaler Ebene wird das allerdings auch wieder schwierig. Es gibt da zwar durchaus ein paar Leute in München, aber während man sich für ein jährliches Event gezielt Zeit nehmen kann, stehen kleineren Treffen im Alltag doch meist volle Terminkalender im Wege.
Meetups habe ich auch schon mal ausprobiert. Meine Erfahrungen daraus sind durchwachsen. Mal ist es ein ganz netter Abend mit anregenden Gesprächen, mal bin ich an eine Runde geraten, in der einer der Teilnehmer mit einem sehr dominanten Gesprächsverhalten das Geschehen am Tisch bestimmt hat, so dass eigene schüchterne Kontaktversuche schwierig waren. Und dadurch, dass es hier nicht so viel Kontinuität gibt, ist es hier natürlich auch schwieriger, dauerhafte Kontakte zu knüpfen. Auf jeden Fall sind solche Treffen, auf denen sich die meisten nicht kennen, ein gutes Übungsfeld, um Kennenlernen und Smalltalk zu üben.
Ja, klar. Solche Treffen - egal, ob Urlaub, Verein oder Nerd-Community - bilden sich natürlich immer um ein Thema oder eine Aktivität herum. Wer an dem Thema selbst kein Interesse hat, ist hier fehl am Platz (außer man schafft es auch mit allgemeinem Smalltalk ins Gespräch zu kommen). Aber es gibt inzwischen kaum noch Themen, zu denen es nicht zumindest im Netz irgendwelche Nischengruppen gibt.Genosse Premier hat geschrieben: ↑22 Okt 2019 20:21 Nah, mit soetwas Erzwungenem habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Neue Freunde findet man eigentlich nur durch Zufall. Zu solchen Veranstaltungen braucht man nur hingehen, wenn einen das Thema bzw. die Sache an sich interessiert. Wenn nicht, am besten lassen.