Brax hat geschrieben: ↑25 Okt 2019 09:32
Oh mann. Also, er hat gesagt, er WILL ausziehen. Sie haben ihn davon abgehalten. Das ist doch wohl keine Unterstützung. Außerdem ist es allgemein sinnvoll, wenn "Kinder" lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. Eine eigene Wohnung ist dabei hilfreich. Das haben sie damit auch sabotiert.
Und die Aussage "Du vereinsamst uns ja" ist nach dem, was ich von ihm gelesen habe, wohl eher eine Ausrede, warum er nicht ausziehen darf, als dass es wirklich um sein Wohlergehen ginge. Wenn es um sein Wohl ginge, würden sich auch andere Lösungen finden, als seine Wünsche zu sabotieren. Er kann seine Eltern ja immer noch besuchen. Und offenbar trauen sie ihm auch nicht zu, sich Freunde zu suchen. Sorry, das ist für mich alles andere als hilfreich. Sie schaden ihm damit.
Er fand das Argument der Eltern ganz offensichtlich hinreichend überzeugend, um sich zu einem weiter wohnen zu entscheiden…
LaraMarie hat geschrieben: ↑25 Okt 2019 12:29
Und die Eltern wissen was das Kind braucht?^^
Ich gehe mal von der Grundannahme aus, dass ein Kind, welches die 20 oder sogar die 30 überschritten hat wohl ganz gut selbst weiß, was es will.
Meistens können die Leute um uns herum uns mindestens genauso gut einschätzen, wie wir uns selbst, wenn nicht noch besser. Wenn die Eltern der Ansicht sind, dass die Person nach einem Auszug vereinsamen würde, dann kommt diese Annahme ja wohl nicht aus dem Nichts, sondern wird sicherlich begründet sein.
Andererseits sehe ich die Situation vielleicht zu sehr aus meiner eigenen Sicht. Ich bin nämlich definitiv so ein Fall von Mensch, der vereinsamen würde, wenn er auszöge.
Hanuta hat geschrieben: ↑25 Okt 2019 12:44
Unabhängigkeit ist sehr wohl eine plausible Begründung und sagt auch viel über die Person selbst aus.
Nein, ist es nicht. Unabhängigkeit ist kein Selbstzweck!
Hanuta hat geschrieben: ↑25 Okt 2019 12:44
Bevor man von jemand anderem eine detaillierte Begründung für die Ablehnung erwartet, sollte man auch so ehrlich sein und auch die wahren Gründe für das "bei Mutti leben" offenbaren. In den meisten Fällen ist das in der Tat Bequemlichkeit.
Wie ich bereits gesagt habe: Wenn es jemanden gibt, der Gründe liefern muss, dann ist es derjenige der agiert und auszieht, nicht derjenige der zu Hause wohnen bleibt.
Für mich z.B. gibt es nicht einen einzigen plausiblen Grund warum ich einen Auszug auch nur in Erwägung ziehen könnte. Und ohne Grund werde ich garantiert nicht handeln. Dass der Status-Quo darüber hinaus ökologisch und okonomisch sinnvoller ist, könnte ich natürlich als Begründung dafür anführen, aber wie gesagt: Nicht ausziehen erfordert keine Begründung.