Peter hat geschrieben: ↑28 Sep 2019 07:29[...]Entscheidender finde ich etwas anderes. Wir haben hier einen User, der
seit Jahren immer wieder sich damit beschäftigt, dass sein Beruf ein Problem bei den Frauen wäre.
Nun haben wir etwas greifbares von ihm bekommen, das aufzeigt, wo das eigentliche Problem liegt.
Ein Problem, welches man relativ leicht abstellen kann.[...]
Meinst du ernsthaft, dass das das Problem ist?
Im Endeffekt kann man einige Sachen schwer verkaufen, weil etliche Leute sich gar nichts darunter vorstellen können und nur Vorurteile habe. Auch weil sie die Komplexität und Anforderungen nicht im Ansatz abschätzen können. Da hilft auch Kindersprache nicht.
@Reinhard: Das mit den Bugfixes ist sehr zutreffend. Viele Leute verstehen nicht, dass ein komplexer kreativer Prozess aus viel Fehlersuche besteht und Irrwegen, die man antesten muss, bevor etwas funktioniert. Und vor allem kann das sehr frustrierend sein ...wenn jemand ohne Ahnung meint: „Oh, das sieht ja einfach aus. Warum hast du da solange für gebraucht?“
Klar, ich könnte z.B. mich selbst als Beispiel nehmen und meine Tätigkeit auf „Ich versuche das Weltkulturerbe zu retten“ reduzieren.
Aber wie sieht das konkret aus, was habe ich am Tag gemacht?
- Angefangen eine dreidimensionale Delauney-Trinagulierung zu implementieren
- Die Grid, Block und Thread Dimensionen eines CUDA Kernels auf optimale Prozessorbelegung verbessert
Das kann an anderen Tagen auch mal darauf hinauslaufen:
- ein Mikroskopglas exakt geradkantig abzubrechen, ohne Glasschneider
- ein 3D CAD Modell zu designen
- eine fotorealistische Fotomontage zu gestalten
- eine Produktbeschreibung zu verfassen
- eine Gestell zu schweißen
- ein Video zu schneiden, den Ton anzulegen und alles professionell zu kodieren
- etwas zu verkabeln und diese Verkabelung zu dimensionieren
- die Rechtelage für ein mögliches Patent abzuschätzen, oder für die Verwendung einer Lizenz
- technische Bauteile verschiedener Hersteller zu bewerten und auszusuchen
…
- ein exakt runde Öffnung in eine Schaumstoffmatte zu kriegen, ohne Spezialgerät
usw. usw.
Dabei ist hohe Improvisationsgabe und naturwissenschaftliche Kenntnisse erforderlich.
Das geht so weit, dass man z.B. diese Öffnung, mit einer auf einer Herdplatte erhitzten, blechernen Kaffedose in die Matte schmilzt ...der Kunde darf und wird es sicher nicht merken. Das ist Prototyping.
Im Endeffekt, muss ich als praktischer „Hard- und Softwareentwickler“ ALLES auf professionellem Niveau können, oder es mir innerhalb kürzester Zeit aneignen können.
Ich muss quasi eine „Eierlegende Wollmilchsau sein“, oder „Ingenieur – Substantiv [In-sche-niör] - Jemand, der präzise Ratearbeit macht, basierend auf ungenauen Daten, die von Leuten mit fragwürdigem Wissen zur Verfügung gestellt wurde. Siehe auch: Zauberer, Hexenmeister“
Aber was hat man davon? Wie wird man wahrgenommen deswegen? Was versteht das Gegenüber? Werde ich irgendwann müde, dass ALLES auf kindliches Verständnisniveau herunterzubrechen, oder lasse ich es Clarksche Zauberei sein?^^
Und am Ende des Arbeitstages geht es zurück nach Hause, wo im Endeffekt auch das meiste von einem selber gemacht wurde, von den Tapeten, über den Laminatboden, bis hin zu den Möbeln.
Man kocht sich sich etwas leckeres und gesundes, macht den Hausputz, und setzt sich an den selbst konstruierten und gebauten Tisch und schaltet den selbst gebauten Rechner an und nimmt über eine selbst modifizierte 30 Jahre alte Telefonleitung (weil es billiger und einfacher war), eine Verbindung zum Glasfasernetz auf, um auf einer Singlebörse vorbeizuschauen.^^
Dort stellt man fest, dass man von der interessanten Frau, die man gestern angeschrieben hatte, zurückgewiesen wurde.
Mal was anderes, sie nennt eine Begründung, man sei als Nerd langweilig, sie stehe ja eher auf praktisch veranlagte und kreative Leute, wie Künstler und Handwerker.
Man möchte antworten, geht aber nicht, weil man bereits dismatcht wurde.
Alles klar…
Ok, dann schaut man sich ein paar weitere Profile von Frauen an.
Die meisten davon zeigen Selfies stark geschminkter Frauen, mit Kussmundpose und Emojis.
Wenn man ein vernünftiges Foto sieht geht man näher ins Profil.
Im Profil steht, alles was die Frau gerade sucht (das würde man erfüllen), ihre Selbstbeschreibung, und was für das Geforderte geboten wird, steht nicht drin.
Nächstes Profil, genau so.
Nächstes Profil, genau so.
Nächstes Profil, genau so.
Oft steht etwas von „Starker Schulter zum Anlehnen drin“. Klar, die hätte man zu bieten, aber in diesen Profilen steht ja nicht, ob das von der Frau im Notfall auch geboten wird.
Man fragt sich, ist das eine gerechte Nummer? Man ist für sie da, wenn sie einen braucht und weint, aber wäre sie auch für einen da, wenn man mal in eine schwierige Situation kommt?
Der Blick in den Bekanntenkreis sagt nein ...sobald du Probleme hast, sind die meisten schnell weg.
Nächstes Profil. Dort steht gar nichts drin außer einem „.“ und Fotos.
Nächstes Profil, genau so.
Nächstes Profil, genau so.
Nächstes Profil, genau so.
Offenbar kriegen die Damen genug Zuschriften, ohne überhaupt etwas zu schreiben.
Nächstes Profil. Oh, etwas kreativer, das steht „…..“.
Ok, die schreibe ich mal an mit „…..=5“, um zu zeigen, dass ich bis 5 zählen kann.
Später, natürlich keine Antwort, die Idee hatten an dem Tag wahrscheinlich schon 20 andere Männer.^^
Nächstes Profil. Da steht, sie sei Polin und würde jeden unter den Tisch trinken.
Die schreibe ich an, mit der Feststellung dass ich ein halber Russe im Emsland sei.
Es kommt eine Antwort, aber später wird nichts daraus.
Nächstes Profil, wieder nur „.“. Ich fange an darüber nachzudenken, ob ich mein Profil reduzieren sollte, einfach nur meine „Schwanzlänge“ hinschreiben sollte.^^
...ah, eigentlich hab ich keinen Bock mehr. Eigentlich nie wieder.
Sorry, für Wall of Text.