Eure Gründe für eure AB-situation?
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Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
Nein, die Assi-Kinder aus meinem Dorf kamen nicht aufs Gymnasium. Das hatte einen deutlich größeren Einzugsbereich und brachte mir auch die Mobber. Waren alle groß, stark, bei der körperlichen Entwicklung voraus (ich viele Jahre hintenan) und kamen aus feinen Elternhäusern. Deswegen glaubten die Lehrer auch nicht, dass die zu Gewalt, Sachbeschädigung und Erpressung fähig sind. Ein Sohn eines Sparkassendirektors oder Bürgermeisters, der bei der Feuerwehr ist, der das macht? Unvorstellbar für viele. Generell hing an meiner Schule viel vom Lehrerverhalten einem Schüler gegenüber vom Status der Eltern ab.
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Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
Toll, danke, willst du, dass ich weiterhin Angst habe?John Brown hat geschrieben: ↑17 Sep 2019 16:44 deine eltern lagen da garnich mal so falsch
auf den partys auf denen ich damals rumgejumpt bin gings echt so ab saufen und gras rauchen war eh standard und oft fand sich dann halt auch mal ne line aufm tisch oder es wurden pillen gepoppt, hier und da musste auch mal der krankenwagen kommen
weiß noch wie mal einer aufm lsd trip ausm fenster gesprungen is und dann nackt in wald gerannt is und als der krankenwagen kam wussten die nich mal wen die mitnehmen solln weil wir alle so durch waren
Natürlich gibt es solche Partys. Aber nicht alle sind so, das ist der springende Punkt. Ich war ja durchaus mal auf der einen oder anderen Feier (und kann bis heute nicht "Party" dazu sagen). Sowas Extremes habe ich nie erlebt. Ich war dann immer ganz erleichtert, wenn doch nur Musik gehört, Spiele gespielt, vielleicht getanzt, moderat getrunken und sich unterhalten wurde und dachte immer "Gott sei Dank ist es keine richtige Party"...
Was ich mich aber frage, ist, wie viele positive Erfahrungen muss ich eigentlich machen, um die negativen Glaubenssätze mal endlich zu überschreiben???
Oh ja, der "schlechte Einfluss", omnipräsent!LonesomeCoder hat geschrieben: ↑18 Sep 2019 11:41 Alleine sich daheim still beschäftigen sei das Beste. Andere Kinder könnten einem zu Vandalismus, Drogen, Alkohol, Rauchen überreden oder es könne gar Sexualität zum Thema werden.
Was mir mittlerweile auch als verwunderlich aufgefallen ist: Meine Mutter hat mich zwar immer dazu animiert, mich mit anderen Mädchen zu treffen; aber nur, wenn ich wenig Kontakt zu denen hatte. Wenn ich eine engere Freundschaft aufgebaut habe und mich mit einer Freundin häufig getroffen habe, war ihr das plötzlich nicht mehr recht. Ich bin noch am Rätseln, was das wohl zu bedeuten hat.
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Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
Das würde fast 1:1 auch auf mich zutreffen. Ich müsste nur Männer durch Frauen ersetzen.LaraMarie hat geschrieben: ↑17 Sep 2019 22:14 Also bei mir liegt der Grund wohl darin, dass ich sehr sehr schüchtern bin. Ich wirke wohl auch sehr arrogant, was ich überhaupt nicht beabsichtige. Mir wurde auch schon öfters gesagt, dass ich doch sehr freundlich bin, obwohl ich von der Distanz aus nicht so rüberkomme.
Auch mit den Männern will es nicht so ganz klappen, weil ich einfach so dermaßen schüchtern bin, dass ich selbst Männern an denen ich Interesse habe abwimmel und im gleichen Moment hoffe, dass sie trotzdem bleiben. Ich weiß, dass das sehr paradox ist, aber in solchen Situationen bin ich immer so angespannt, dass ich nicht weiß was ich tun soll.
Ich habe auch Schwierigkeiten mich anderen Menschen zu öffnen und brauche erst eine sehr lange Kennenlernphase bis ich warm werde.
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Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
Mobbing wird hier sehr oft genannt. Reagieren Frauen und Männer darauf unterschiedlich? Unser Sohn wurde vom ersten Schultag an von seinem Banknachbarn geärgert, bespuckt, gestoßen und geschlagen.
Als meine Frau davon erfuhr, wollte sie alle möglichen Leute kontaktieren (Lehrerin, Erzieherin, Eltern des anderen Kindes). Ich hatte da nur einen Tipp an ihn: Hau zurück, Hau ihm eine rein! Ich habe ihn sogar zu einen entsprechenden Kurs gedrängt.
Ist diese Reaktion jetzt Zufall oder doch geschlechtstypisch?
Als meine Frau davon erfuhr, wollte sie alle möglichen Leute kontaktieren (Lehrerin, Erzieherin, Eltern des anderen Kindes). Ich hatte da nur einen Tipp an ihn: Hau zurück, Hau ihm eine rein! Ich habe ihn sogar zu einen entsprechenden Kurs gedrängt.
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Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
Ja, du hast recht. Es geht nämlich nicht von alleine weg und ich muss mich wohl auf die Suche nach einem Therapeuten machen, der von der AB-Problematik oder einfach von fehlendem Zugang zu Sexualität Ahnung hat. Ich habe aber den Eindruck, die meisten, die sich mit Sexualität befassen, sind halt Paartherapeuten. Gibts hier vielleicht irgendwo ein Verzeichnis, eine Art Linksammlung in Punkto Behandlung?TheHoff hat geschrieben: ↑18 Sep 2019 06:03Ja, das ist total krank und perfide, seinen Kindern sowas anzutun.Himbeere hat geschrieben: ↑17 Sep 2019 22:19 Es ist einfach keine gute Idee, Kindern zu erzählen, dass man krank wird, wenn man sich "da unten" anfasst oder dass dann "alle Engel im Himmel weinen". Ich hab jahrelang erwartet, dass ich bald schwer krank werde, oder es schon bin, und daher sterben muss.
Männer hab ich für triebgesteuert gehalten und für Wesen, vor denen man sich als Mädchen und Frau in Acht nehmen muss, weil sie bedrohlich sind. Obwohl weder mein Vater noch meine Brüder so waren. Komisch eigentlich.
Sowas sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen und Jahr für Jahr abwarten, ob es besser wird - um dann irgendwann zu merken, dass man immer noch Schwierigkeiten damit hat.
Man muss es verarbeiten und sollte sich nicht dafür schämen, wenn man therapeutische Hilfe in Anspruch nimmt.
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Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
Gute Frage. Ich fürchte aber, das würde den Thread hier sprengen, weil das mit dem Ursprungsthema "Gründe für AB-Sein" nur noch am Rande zu tun hat. Mach doch vielleicht ein neues Thema dafür auf.Zwerg hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 06:38 Mobbing wird hier sehr oft genannt. Reagieren Frauen und Männer darauf unterschiedlich? Unser Sohn wurde vom ersten Schultag an von seinem Banknachbarn geärgert, bespuckt, gestoßen und geschlagen.
Als meine Frau davon erfuhr, wollte sie alle möglichen Leute kontaktieren (Lehrerin, Erzieherin, Eltern des anderen Kindes). Ich hatte da nur einen Tipp an ihn: Hau zurück, Hau ihm eine rein! Ich habe ihn sogar zu einen entsprechenden Kurs gedrängt.
Ist diese Reaktion jetzt Zufall oder doch geschlechtstypisch?
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Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
Ich kann da für mich auch größtenteils zustimmen. Eltern geschieden, aufgewachsen bei Mutter und Oma, männliche Bezugspersonen hatte ich keine (außer 2 Onkels, die ich aber nur 1-2 mal im Jahr gesehen habe). Erst viel später, als ich schon 20 Jahre alt war, kam wieder ein Stiefvater dazu, den ich heute als meinen Vater sehe.Brax hat geschrieben: ↑15 Sep 2019 22:52Stimmt, jetzt wo du's sagst!Captain Unsichtbar hat geschrieben: ↑15 Sep 2019 22:22 Interessant ist auch, was mir früher hier schon mal aufgefallen ist, dass viele MABs keine männlichen Rollenvorbilder hatten, d.h entweder bei alleinerziehender Mutter aufgewachsen oder ein extrem passiver Vater.
So richtig aufgefallen ist mir das bisher nicht, aber es gibt schon einige hier, auf die das zutrifft. Interessant, dass auch das offenbar ein Faktor ist.
Ich auch. Das mit dem Brav-Sein und der Übervorsicht kenne ich auch. Meine Eltern haben auch immer Worst-Case-Szenarios zum Besten gegeben. Als Kind habe ich geglaubt, außer meinen Eltern seien alle Erwachsenen gefährlich. Als Jugendliche wollte ich dann nie Party machen, weil ich immer dachte, das wäre alles nur Komasaufen, Drogen, und es sei normal, dass so über die Stränge geschlagen wird, dass hinterher jemand im Krankenhaus landet oder renoviert werden muss. Vor sowas hatte ich dann Angst, also wollte ich auf keinen Fall dabei sein.Finnlandfreundin hat geschrieben: ↑15 Sep 2019 18:52Ich habe das Gefühl, dass Viele hier eine ähnliche Geschichte bzw ähnliche Erlebnisse in der Kindheit und Jugend mit anderen Menschen bzw dem anderen Geschlecht haben.TheAbyss hat geschrieben: ↑15 Sep 2019 18:33 Zu "brav" erzogen worden. Nach der Schule artig nach Hause gehen und schön Hausaufgaben machen und was mit Vati unternehmen. Währenddessen treffen sich die Mitschüler nachmittags auf dem Bolzplatz und man selbst denkt garnicht daran mitzumachen . Wie auch, dass was man von seinen Eltern vorgelebt bekommt, nimmt man ja als "richtig" wahr. Das aufbauen von Sozialkompetenz bleibt so dann auf der Strecke.
Ich sehe mich hin und wieder selbst in den Aussagen.
Außerdem waren die Reaktionen meiner Eltern auch immer extrem übertrieben, wenn ich mir doch mal einen Fehltritt erlaubt habe. Das hat sein Übriges getan.
Das macht sicher viel aus; auch bei mir kamen typische Jungsspiele wie Fußball nicht vor (ich hab bis heute kein Interesse an Fußball, weder aktiv noch passiv) und ich kann mich auch nicht wirklich daran erinnern, mal so richtig dreckig oder verletzt nach Hause gekommen zu sein. Dazu noch war ich schon immer recht unsportlich, auf einen Baum zu klettern fiel alleine daher schon aus.
Allerdings kann ich das meiner Mutter nicht vorwerfen, sie hat mir zeitlebens nie etwas verboten, sie war auch nicht übervorsichtig und wenn ich hätte Fußball spielen wollen, hätte sie mich nicht im geringsten daran gehindert. Ich wollte selber, aus ganz eigenem Antrieb, lieber mit ihr zum Einkaufen gehen als mit Freunden "abzuhängen". Es war also schon meine ureigenste Entscheidung, allerdings ist die Ursache für diese Einstellung sicher auch zumindest teilweise in dem vaterlosen Haushalt zu sehen.
Im Übrigen war es auch bei uns so, daß der Kontakt zu anderen Menschen sehr gering ausgeprägt war. Eigentlich schmorten wir immer im eigenen Saft, meine Oma, meine Mutter und ich. Ich weiß, daß in anderen Haushalten regelmäßig irgendwelche Partys mit Nachbar, Freunden, Kollegen usw. gefeiert wurden. Bei uns kam zweimal jährlich Onkel und Tante zu Besuch, andere Menschen nie. Dabei war meine Mutter eigentlich nicht kontaktscheu, auf der Straße hatte sie viele Bekannte, mit denen sie beim Einkaufen auch mal eine Viertelstunde "schwätzte", aber bei uns zu Hause kam niemals Besuch, genauso wenig ging sie jemals zu irgendjemandem hin. Die Wohnung war irgendwie die "heilige Stätte", die nicht so ohne weiteres betreten werden durfte.
Ich hab auch erst so mit etwa 13, 14 Jahren begonnen, mal einen oder zwei Freunde einzuladen oder sie zu besuchen. In der Grundschule gab es das nicht, allenfalls spielte man im Sommer mal draußen zusammen.
Gibt schon ein paar Gemeinsamkeiten, die ich hier mehrfach lese.
Es grüßt euch
Onkel ABobert
Onkel ABobert
Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
ja ich denke genau das sehe ich bei mir auch. So richtig "weggegangen" auch im Sine von halt abends ausgehen, am Wochenende weg usw... bin ich im Grunde nie. Wenn mal irgendwie was gemacht wurde war es stets mit den Eltern.Onkel ABobert hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 14:20
Im Übrigen war es auch bei uns so, daß der Kontakt zu anderen Menschen sehr gering ausgeprägt war. Eigentlich schmorten wir immer im eigenen Saft, meine Oma, meine Mutter und ich. Ich weiß, daß in anderen Haushalten regelmäßig irgendwelche Partys mit Nachbar, Freunden, Kollegen usw. gefeiert wurden. Bei uns kam zweimal jährlich Onkel und Tante zu Besuch, andere Menschen nie.
Auch Urlaub so richtig alleine gab es eigentlich noch nicht, also das "ganz normale" mit 18 oder spätestens mit ü20 mal mit Kumpels weg fahren oder so...Fehlanzeige. ja ....welche Kumpels auch.
Gut ich hab einen engeren Freund mit dem ich ne Woche in New York war und dann noch ne weitere Woche mit meinem Bruder und n Kumpel von ihm in Miami...das wars dann aber auch. Ich denke mal dass das viele AB's gemeinsam haben.
War bei meiner Schwester bspw. ganz anders, früh abgenabelt, immer Freundinnen gehabt und natürlich auch keine Abine bzw. nie gewesen.
Ihren 1. Freund lernte sie beim wöchentlichen schwimmen kennen....seine Worte ertönen mir bis heute noch im Ohr "komm doch auch mal mit da lernst du dann sicherlich auch mal ne Frau kennen...wird ja langsam Zeit".... da war ich 19
Ja...aber genau das ist halt der Knackpunkt.
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Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
Tja, in dieses Muster passe ich wiederum gar nicht hinein: Mein Vater war da, und dann gab es noch zwei Brüder (plus Jungs aus der Nachbarschaft, die öfters mit dem Fußball in der Hand geklingelt haben). Mein Vater hat sich an Wochenenden auch immer reichlich Zeit für uns Kinder genommen und uns beigebracht, wie man mit Hammer, Axt und Säge umgeht, auf Bäume und Felsen klettert, und und und. Bei mir war es eher der Kontakt zum weiblichen Geschlecht, der etwas mager ausgefallen ist.Onkel ABobert hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 14:20 Ich kann da für mich auch größtenteils zustimmen. Eltern geschieden, aufgewachsen bei Mutter und Oma, männliche Bezugspersonen hatte ich keine (außer 2 Onkels, die ich aber nur 1-2 mal im Jahr gesehen habe).
Die Gründe, die mich zum AB gemacht haben, liegen woanders.
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Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
Bereust du es jetzt?knopper hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 15:12ja ich denke genau das sehe ich bei mir auch. So richtig "weggegangen" auch im Sine von halt abends ausgehen, am Wochenende weg usw... bin ich im Grunde nie. Wenn mal irgendwie was gemacht wurde war es stets mit den Eltern.Onkel ABobert hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 14:20
Im Übrigen war es auch bei uns so, daß der Kontakt zu anderen Menschen sehr gering ausgeprägt war. Eigentlich schmorten wir immer im eigenen Saft, meine Oma, meine Mutter und ich. Ich weiß, daß in anderen Haushalten regelmäßig irgendwelche Partys mit Nachbar, Freunden, Kollegen usw. gefeiert wurden. Bei uns kam zweimal jährlich Onkel und Tante zu Besuch, andere Menschen nie.
Auch Urlaub so richtig alleine gab es eigentlich noch nicht, also das "ganz normale" mit 18 oder spätestens mit ü20 mal mit Kumpels weg fahren oder so...Fehlanzeige. ja ....welche Kumpels auch.
Gut ich hab einen engeren Freund mit dem ich ne Woche in New York war und dann noch ne weitere Woche mit meinem Bruder und n Kumpel von ihm in Miami...das wars dann aber auch. Ich denke mal dass das viele AB's gemeinsam haben.
War bei meiner Schwester bspw. ganz anders, früh abgenabelt, immer Freundinnen gehabt und natürlich auch keine Abine bzw. nie gewesen.
Ihren 1. Freund lernte sie beim wöchentlichen schwimmen kennen....seine Worte ertönen mir bis heute noch im Ohr "komm doch auch mal mit da lernst du dann sicherlich auch mal ne Frau kennen...wird ja langsam Zeit".... da war ich 19
Ja...aber genau das ist halt der Knackpunkt.
Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
Ich sehe nicht so ganz ein, warum das so wichtig sein soll, ob man Fußball spielt oder Bommelmützen und Schals strickt Das wirkt auf mich sehr klischeehaft, auch wenn Klischees im Leben mancher Menschen wahrscheinlich tatsächlich eine Rolle spielen könnten
Es mag aber sein, daß manche Familienkonstellationen tatsächlich mehr Belastung als Förderung beinhalten. Aber das öffentlich zu raisonnieren dürfte problematisch sein.
Auf mich traf eher das Diktum zu: "Wir sind die, vor denen uns unsere Eltern gewarnt haben." Aber mit der Einschränkung, daß es eher ein individuelles "ich" war. Soll heißen, ich habe mein Ding alleine durchgezogen. Gleichaltrige hätten das nicht mitgemacht, ich war denen wohl nicht ganz geheuer Umgekehrt habe ich denen ja nun keine Vorwürfe gemacht
Wahrscheinlich habe ich aber die falschen Soziotope zu besiedeln versucht. Meine Vorstellungen davon, was wie sein sollte, teilte da keine_r. Nicht nur, was aktuelles Verhalten/Handeln anging, sondern bereits ganz grundlegende Einstellungen. Das ist bitter
Beziehungen gehen unter solchen Bedingungen nicht. Nicht einmal Freundschaften. Da lassen die Enttäuschungen nicht allzu lange auf sich warten
Es mag aber sein, daß manche Familienkonstellationen tatsächlich mehr Belastung als Förderung beinhalten. Aber das öffentlich zu raisonnieren dürfte problematisch sein.
Auf mich traf eher das Diktum zu: "Wir sind die, vor denen uns unsere Eltern gewarnt haben." Aber mit der Einschränkung, daß es eher ein individuelles "ich" war. Soll heißen, ich habe mein Ding alleine durchgezogen. Gleichaltrige hätten das nicht mitgemacht, ich war denen wohl nicht ganz geheuer Umgekehrt habe ich denen ja nun keine Vorwürfe gemacht
Wahrscheinlich habe ich aber die falschen Soziotope zu besiedeln versucht. Meine Vorstellungen davon, was wie sein sollte, teilte da keine_r. Nicht nur, was aktuelles Verhalten/Handeln anging, sondern bereits ganz grundlegende Einstellungen. Das ist bitter
Beziehungen gehen unter solchen Bedingungen nicht. Nicht einmal Freundschaften. Da lassen die Enttäuschungen nicht allzu lange auf sich warten
Zuletzt geändert von Melli am 19 Sep 2019 15:53, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
hm naja nicht so richtig weil ich wie gesagt nicht der Typ dafür, also es mir kein Spaß macht sondern eher Anstrengung für mich ist. Viele Menschen um mich rum, laute Musik usw... was jetzt das abends weggehen betrifft.badblueboy hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 15:32Bereust du es jetzt?knopper hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 15:12ja ich denke genau das sehe ich bei mir auch. So richtig "weggegangen" auch im Sine von halt abends ausgehen, am Wochenende weg usw... bin ich im Grunde nie. Wenn mal irgendwie was gemacht wurde war es stets mit den Eltern.Onkel ABobert hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 14:20
Im Übrigen war es auch bei uns so, daß der Kontakt zu anderen Menschen sehr gering ausgeprägt war. Eigentlich schmorten wir immer im eigenen Saft, meine Oma, meine Mutter und ich. Ich weiß, daß in anderen Haushalten regelmäßig irgendwelche Partys mit Nachbar, Freunden, Kollegen usw. gefeiert wurden. Bei uns kam zweimal jährlich Onkel und Tante zu Besuch, andere Menschen nie.
Auch Urlaub so richtig alleine gab es eigentlich noch nicht, also das "ganz normale" mit 18 oder spätestens mit ü20 mal mit Kumpels weg fahren oder so...Fehlanzeige. ja ....welche Kumpels auch.
Gut ich hab einen engeren Freund mit dem ich ne Woche in New York war und dann noch ne weitere Woche mit meinem Bruder und n Kumpel von ihm in Miami...das wars dann aber auch. Ich denke mal dass das viele AB's gemeinsam haben.
War bei meiner Schwester bspw. ganz anders, früh abgenabelt, immer Freundinnen gehabt und natürlich auch keine Abine bzw. nie gewesen.
Ihren 1. Freund lernte sie beim wöchentlichen schwimmen kennen....seine Worte ertönen mir bis heute noch im Ohr "komm doch auch mal mit da lernst du dann sicherlich auch mal ne Frau kennen...wird ja langsam Zeit".... da war ich 19
Ja...aber genau das ist halt der Knackpunkt.
Anderseits ist es nun mal die "Quelle" wo die meisten jungen Menschen ihre ersten Erfahrungen machen...und sei es nur ein Kuss. Hört man ja nun auch öfters aus Erzählungen wie bspw. "damals waren wir jedes Wochenende weg, und Frauen gabs nicht zu knapp" usw... D: kennt man ja.
All das hatte ich halt alles nicht und natürlich trägt das auch zu meiner AB-Situation bei....
Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
Ich finde es auch schöner wenn man sich im Alltag irgendwo kennenlernt. Wenn ich mit meinen Mädels weggehe, dann meist um tanzen zu gehen.knopper hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 15:51hm naja nicht so richtig weil ich wie gesagt nicht der Typ dafür, also es mir kein Spaß macht sondern eher Anstrengung für mich ist. Viele Menschen um mich rum, laute Musik usw... was jetzt das abends weggehen betrifft.badblueboy hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 15:32Bereust du es jetzt?knopper hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 15:12
ja ich denke genau das sehe ich bei mir auch. So richtig "weggegangen" auch im Sine von halt abends ausgehen, am Wochenende weg usw... bin ich im Grunde nie. Wenn mal irgendwie was gemacht wurde war es stets mit den Eltern.
Auch Urlaub so richtig alleine gab es eigentlich noch nicht, also das "ganz normale" mit 18 oder spätestens mit ü20 mal mit Kumpels weg fahren oder so...Fehlanzeige. ja ....welche Kumpels auch.
Gut ich hab einen engeren Freund mit dem ich ne Woche in New York war und dann noch ne weitere Woche mit meinem Bruder und n Kumpel von ihm in Miami...das wars dann aber auch. Ich denke mal dass das viele AB's gemeinsam haben.
War bei meiner Schwester bspw. ganz anders, früh abgenabelt, immer Freundinnen gehabt und natürlich auch keine Abine bzw. nie gewesen.
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Ja...aber genau das ist halt der Knackpunkt.
Anderseits ist es nun mal die "Quelle" wo die meisten jungen Menschen ihre ersten Erfahrungen machen...und sei es nur ein Kuss. Hört man ja nun auch öfters aus Erzählungen wie bspw. "damals waren wir jedes Wochenende weg, und Frauen gabs nicht zu knapp" usw... D: kennt man ja.
All das hatte ich halt alles nicht und natürlich trägt das auch zu meiner AB-Situation bei....
Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
na klar! wenn du angst vor partys hast treibst dich mehr im forum rum und kannst uns mit deiner anwesenheit beglückenBrax hat geschrieben: ↑18 Sep 2019 22:21Toll, danke, willst du, dass ich weiterhin Angst habe?John Brown hat geschrieben: ↑17 Sep 2019 16:44 deine eltern lagen da garnich mal so falsch
auf den partys auf denen ich damals rumgejumpt bin gings echt so ab saufen und gras rauchen war eh standard und oft fand sich dann halt auch mal ne line aufm tisch oder es wurden pillen gepoppt, hier und da musste auch mal der krankenwagen kommen
weiß noch wie mal einer aufm lsd trip ausm fenster gesprungen is und dann nackt in wald gerannt is und als der krankenwagen kam wussten die nich mal wen die mitnehmen solln weil wir alle so durch waren
hab mal wo gelesen, internet oder so dass man irgendwie 10 positive erfahrungen braucht um 1 negative zu neutralisieren, na dann viel spaß beim party machen!🥴
finds aber echt super dass du da schon mal den schritt gegangen bist und dich getraut hast auf n paar partys zu gehen
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Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
Mobber haben oft viele große und starke Freunde. Gewalt hier wird sich in der Überzahl rächen können. Ich sehe da Druck über Lehrer, Eltern und ggf. Jugendamt (bei Eltern, die ihrem Kind etwa sagen, dass es Leute mit bestimmten Eigenschaften ruhig mobben oder Lehrer ignorieren soll) sinnvoller an.Zwerg hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 06:38 Mobbing wird hier sehr oft genannt. Reagieren Frauen und Männer darauf unterschiedlich? Unser Sohn wurde vom ersten Schultag an von seinem Banknachbarn geärgert, bespuckt, gestoßen und geschlagen.
Als meine Frau davon erfuhr, wollte sie alle möglichen Leute kontaktieren (Lehrerin, Erzieherin, Eltern des anderen Kindes). Ich hatte da nur einen Tipp an ihn: Hau zurück, Hau ihm eine rein! Ich habe ihn sogar zu einen entsprechenden Kurs gedrängt.
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Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
richtig! Ein Zurückschlagen spielt den Mobbern ja quasi in die Hände denn sie wollen ja Krieg, bzw. die Provokation.LonesomeCoder hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 16:48Mobber haben oft viele große und starke Freunde. Gewalt hier wird sich in der Überzahl rächen können. Ich sehe da Druck über Lehrer, Eltern und ggf. Jugendamt (bei Eltern, die ihrem Kind etwa sagen, dass es Leute mit bestimmten Eigenschaften ruhig mobben oder Lehrer ignorieren soll) sinnvoller an.Zwerg hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 06:38 Mobbing wird hier sehr oft genannt. Reagieren Frauen und Männer darauf unterschiedlich? Unser Sohn wurde vom ersten Schultag an von seinem Banknachbarn geärgert, bespuckt, gestoßen und geschlagen.
Als meine Frau davon erfuhr, wollte sie alle möglichen Leute kontaktieren (Lehrerin, Erzieherin, Eltern des anderen Kindes). Ich hatte da nur einen Tipp an ihn: Hau zurück, Hau ihm eine rein! Ich habe ihn sogar zu einen entsprechenden Kurs gedrängt.
Das geht nicht gut aus...also meistens.
Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
Und zum Schluss, ist man selbst am Mobbing Schuld.knopper hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 17:31richtig! Ein Zurückschlagen spielt den Mobbern ja quasi in die Hände denn sie wollen ja Krieg, bzw. die Provokation.LonesomeCoder hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 16:48Mobber haben oft viele große und starke Freunde. Gewalt hier wird sich in der Überzahl rächen können. Ich sehe da Druck über Lehrer, Eltern und ggf. Jugendamt (bei Eltern, die ihrem Kind etwa sagen, dass es Leute mit bestimmten Eigenschaften ruhig mobben oder Lehrer ignorieren soll) sinnvoller an.Zwerg hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 06:38 Mobbing wird hier sehr oft genannt. Reagieren Frauen und Männer darauf unterschiedlich? Unser Sohn wurde vom ersten Schultag an von seinem Banknachbarn geärgert, bespuckt, gestoßen und geschlagen.
Als meine Frau davon erfuhr, wollte sie alle möglichen Leute kontaktieren (Lehrerin, Erzieherin, Eltern des anderen Kindes). Ich hatte da nur einen Tipp an ihn: Hau zurück, Hau ihm eine rein! Ich habe ihn sogar zu einen entsprechenden Kurs gedrängt.
Das geht nicht gut aus...also meistens.
Ich hab mich genau 2x gewehrt, das war mir eine Lehre. Ich bekam zum Schluss die Schuld und meine Erzeuger durften in der Schule antanzen...
Doppelte Strafe, sozusagen.
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Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
Und sie sind der Überzahl: wem glaubt der Lehrer eher? Einer Person? Oder fünf? Und sie können behaupten, das Opfer habe zuerst begonnen und sie wehrten sich nur.
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Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
Also da kommen ziemlich viele Sachen zusammen.
Meine Eltern sind sehr unkörperlich miteinander umgegangen. Sie haben sich so gut wie nie berührt. Wenn jemand (auch mein Vater) meine mutter berührt hat ist sie erschreckt zusammengezuckt. Ich hab erst später erfharen woran das lag und werde nicht darauf eingehen. Jedenfalls blieb bei mir hängen, dass Frauen nicht berührt werden wollen. Mit der Zeit sind sie sich immer mehr aus dem weg gegangen und, wenn das nicht ging, haben gestritten. Da fehlte schon mal das Anschauungsbeispiel wie eine liebevolle Beziehung zwischen Mann und Frau aussehen könnte.
Der Erziehungsstil war sachlich. Zugewandt, aber vernunftorientiert. Wir haben viel miteinander geredet. Aber Sex oder Liebe war nie Theam und es war undenkbar, es dazu zu machen.
Ansonsten war ich als Kind isoliert. Ich war der einzige aus dem Dorf, der ans Gymnasium kam und ab dem Tag kannten mich die anderen Kinder nicht mehr. Haben mich schlagartig ignoriert.
Am Gymnasium war ich der einzige in der Klasse aus dem Dorf. sogar der einzige aus der selben Richtung. Bin also auch auf den Busfahrten nach Hause allein gewesen.
Ich bin lange Zeit gemobbt worden und habe mir daher angewöhnt meine Emotionan stark zu unterdrücken. Außerdem fällt es mir schwer Schwäche zu zeigen: ein eigenes Bedürfnis, Zuneigung zu irgendwem. Ich begegne der Welt seitdem mit einem gewissen Grundmisstrauen. Außerdem versuche ich mich, meine Impulse und sogar die Situationen um mich her unter Kontrolle zu behalten. Das ist ganz schlecht fürs Flirten.
Menschenmassen machen mich nervös. Stadtfeste, volle Clubs und dergleichen stressen und triggern mich.
Selbst als das Mobbing vorbei war, konnte ich mich nicht zugehörig fühlen. es war als würde ich neben den Anderen her leben und nicht dazu gehören. Wie durch eine Glasscheibe getrennt. Das macht es schwer Bindungen aufzubauen.
Zu Parties bin ich nie eingeladen worden. Ich hätte auch nicht hingekonnt. Wie gesagt: Dorf. Da hätte ich meine eltern fragen müssen, ob sie mich fahren und das kam nicht in Frage. (Bevor jemand fragt: sie hätten vermutlich nicht nein gesagt, aber es hätte eine derartige Diskussion gegeben: das wäre keine Party der Welt wert gewesen.)
Im Studium habe ich mich dann in meiner Wohnung vergraben. War vermutlich eine Nachwirkung des Mobbings. Ich habe es genossen, allem und jedem aus dem Weg gehenzu können.
Danach blieb dann jede Art von Karriere aus. Statt dessen: Zeitarbeit, Befristungen, Arbeitslosigkeit, Hartz IV, hunderte Bewerbunden, Scheinselbstständigkeit: die ganze Zeit das Gefühl nicht gut genug zu sein.
Das zur Biografie.
Zu dem ganzen schlechten Selbstwertgefühl kam die Neigung mich in Frauen zu verlieben, die vergeben oder sonstwie unerreichbar waren, das denen natürlich nicht zeigen zu können, ihnen ewig hinterherzuschmachten und währenddessen links und rechts nichts wahrzunehmen.
Ich bin fast mein ganzes Leben überzeugt gewesen, dass mich sowieso keine Frau will. Dass ich nie angebote bekomme. Inzwischen weiss ich, dass ich durchaus Angebote bekommen habe. Ich habe sie nur unbewusst abgelehnt, übersehen oder versemmelt. Aber ich werde immerhin besser darin (im versemmeln).
Ich habe keine Ahnung, wie ich mit einer Frau umgehen soll. Wie ich ihr men Interesse zeigen soll ohne sie zu bedrängen oder zu belästigen. Ein Teil von mir redet mir überzeugend und hartnäckig ein, dass es mir nicht zustehe, sexuelles Begehren zu empfinden oder gar Wünsche an eine bestimmte Frau zu haben.
Ohnehin bin ich in Situationen, in denen etwas entstehen könnte hoffnungslos überfordert. So eloquent ich sonst auch sein mag: gegenüber einer Frau an der ich Interesse habe erstarre ich und rede nur noch unverfänglichen, sachbezogenen Unsinn. (Also sachlich korrekt - nur halt Unsinn wenn man mehr will.)
Das Problem ist wohl wirklich, dass ich wegen des Mobbings ein Problem damit habe Situationen locker und spielerisch anzugehen und die Kontrolle abzugeben.
Und dann kommt auch noch Pech dazu. Immerhin schaffte ich es sogar, einen Tanzkurs mit dauerhaftem Männerüberschuss zu finden.
Meine Eltern sind sehr unkörperlich miteinander umgegangen. Sie haben sich so gut wie nie berührt. Wenn jemand (auch mein Vater) meine mutter berührt hat ist sie erschreckt zusammengezuckt. Ich hab erst später erfharen woran das lag und werde nicht darauf eingehen. Jedenfalls blieb bei mir hängen, dass Frauen nicht berührt werden wollen. Mit der Zeit sind sie sich immer mehr aus dem weg gegangen und, wenn das nicht ging, haben gestritten. Da fehlte schon mal das Anschauungsbeispiel wie eine liebevolle Beziehung zwischen Mann und Frau aussehen könnte.
Der Erziehungsstil war sachlich. Zugewandt, aber vernunftorientiert. Wir haben viel miteinander geredet. Aber Sex oder Liebe war nie Theam und es war undenkbar, es dazu zu machen.
Ansonsten war ich als Kind isoliert. Ich war der einzige aus dem Dorf, der ans Gymnasium kam und ab dem Tag kannten mich die anderen Kinder nicht mehr. Haben mich schlagartig ignoriert.
Am Gymnasium war ich der einzige in der Klasse aus dem Dorf. sogar der einzige aus der selben Richtung. Bin also auch auf den Busfahrten nach Hause allein gewesen.
Ich bin lange Zeit gemobbt worden und habe mir daher angewöhnt meine Emotionan stark zu unterdrücken. Außerdem fällt es mir schwer Schwäche zu zeigen: ein eigenes Bedürfnis, Zuneigung zu irgendwem. Ich begegne der Welt seitdem mit einem gewissen Grundmisstrauen. Außerdem versuche ich mich, meine Impulse und sogar die Situationen um mich her unter Kontrolle zu behalten. Das ist ganz schlecht fürs Flirten.
Menschenmassen machen mich nervös. Stadtfeste, volle Clubs und dergleichen stressen und triggern mich.
Selbst als das Mobbing vorbei war, konnte ich mich nicht zugehörig fühlen. es war als würde ich neben den Anderen her leben und nicht dazu gehören. Wie durch eine Glasscheibe getrennt. Das macht es schwer Bindungen aufzubauen.
Zu Parties bin ich nie eingeladen worden. Ich hätte auch nicht hingekonnt. Wie gesagt: Dorf. Da hätte ich meine eltern fragen müssen, ob sie mich fahren und das kam nicht in Frage. (Bevor jemand fragt: sie hätten vermutlich nicht nein gesagt, aber es hätte eine derartige Diskussion gegeben: das wäre keine Party der Welt wert gewesen.)
Im Studium habe ich mich dann in meiner Wohnung vergraben. War vermutlich eine Nachwirkung des Mobbings. Ich habe es genossen, allem und jedem aus dem Weg gehenzu können.
Danach blieb dann jede Art von Karriere aus. Statt dessen: Zeitarbeit, Befristungen, Arbeitslosigkeit, Hartz IV, hunderte Bewerbunden, Scheinselbstständigkeit: die ganze Zeit das Gefühl nicht gut genug zu sein.
Das zur Biografie.
Zu dem ganzen schlechten Selbstwertgefühl kam die Neigung mich in Frauen zu verlieben, die vergeben oder sonstwie unerreichbar waren, das denen natürlich nicht zeigen zu können, ihnen ewig hinterherzuschmachten und währenddessen links und rechts nichts wahrzunehmen.
Ich bin fast mein ganzes Leben überzeugt gewesen, dass mich sowieso keine Frau will. Dass ich nie angebote bekomme. Inzwischen weiss ich, dass ich durchaus Angebote bekommen habe. Ich habe sie nur unbewusst abgelehnt, übersehen oder versemmelt. Aber ich werde immerhin besser darin (im versemmeln).
Ich habe keine Ahnung, wie ich mit einer Frau umgehen soll. Wie ich ihr men Interesse zeigen soll ohne sie zu bedrängen oder zu belästigen. Ein Teil von mir redet mir überzeugend und hartnäckig ein, dass es mir nicht zustehe, sexuelles Begehren zu empfinden oder gar Wünsche an eine bestimmte Frau zu haben.
Ohnehin bin ich in Situationen, in denen etwas entstehen könnte hoffnungslos überfordert. So eloquent ich sonst auch sein mag: gegenüber einer Frau an der ich Interesse habe erstarre ich und rede nur noch unverfänglichen, sachbezogenen Unsinn. (Also sachlich korrekt - nur halt Unsinn wenn man mehr will.)
Das Problem ist wohl wirklich, dass ich wegen des Mobbings ein Problem damit habe Situationen locker und spielerisch anzugehen und die Kontrolle abzugeben.
Und dann kommt auch noch Pech dazu. Immerhin schaffte ich es sogar, einen Tanzkurs mit dauerhaftem Männerüberschuss zu finden.
Re: Eure Gründe für eure AB-situation?
Es ist nur 1:5, aber leider weiß ich die Quelle nicht mehr, muß schon über 20 Jahre alt sein. Der Sinn dahinter ist jedenfalls ganz klar, daß negative Erfahrungen durchaus gefährlicher Art sein können. (Und damit ist nicht Alkoholvergiftung gemeint ) Da ist Überleben über Glücklichsein priorisiert.John Brown hat geschrieben: ↑19 Sep 2019 16:17hab mal wo gelesen, internet oder so dass man irgendwie 10 positive erfahrungen braucht um 1 negative zu neutralisieren
Das kann ich Dir nicht sagen.
Ich selbst habe mich sehr wohl gerächt. Muß an meinem Charakter liegen