uhu72 hat geschrieben: ↑12 Jul 2019 06:39Man könnte das als letzten Schritt des Erwachsenwerdens ansehen, dass man alle Aspekte des Lebens, des Alltags eigenverantwortlich, völlig unabhängig vom Elternhaus, managt.
Das habe ich schon befürchtet, daß das psychologisch geadelt wird
Was mich tatsächlich manchmal abgeschreckt hat, war wenn Leute selbst nachdem sie
scheinbar längst ihr eigenes Leben leben könnten, immer noch in irgendeiner Weise in Abhängigkeiten stecken und sich in ihr Leben hineinreden lassen wie ich mir das selbst in noch Vor-Teenager-Zeiten nicht hätte gefallen lassen.
Eigentlich mag ich nur froh sein, daß dieser Elch an mir vorübergegangen ist. Wären OdBs und/oder deren Familien mir gegenüber unverschämt geworden, hätte es für mich ohnehin nur noch eine Möglichkeit gegeben: Trennung.
Nonkonformist hat geschrieben: ↑12 Jul 2019 06:49Der normalzustand bei menschen war, das grossfamilien sich um den eltern gekuemmert haben.
Erst seit es versicherungen und pflegeheime gibt werden die eltern am ende abserviert.
Umgekehrt wird ein Schuh draus, es gibt schon lange Altersheime etc., weil schon lange die Klein(st)familie die Regel ist.
Eine Großfamilie unter Bedingungen zu organisieren, wie sie in D im 20 Jh. üblich wurden, darf man sich nicht zu einfach vorstellen.
Weiterhin noch das Tierreich zu bemühen erforderte so komplexe Entgegnungen, die für das Thema nicht besonders erhellend sind, daß man es sich besser erspart.
Was manche Leute aus anderen Gründen noch betreffen dürfte, ist daß man früher vielen Feliden (natürlich mit Ausnahme von Löwen und Geparden) unterstellte, Einzelgänger zu sein. Dann stellte man fest, wie die über Reviergrenzen hinweg miteinander interagieren.
Nonkonformist hat geschrieben: ↑12 Jul 2019 06:49Sogar wanns es noch mal ein strassenfest oder so was gibt muess ich mich dazu zwingen noch mal raus zu gehen weil das alleine auch nur einsam ist.
Sowas kann ganz lustig sein, muß aber nicht. Alleine wegen Bier und Bratwurst würde ich mich auch nicht dahin bemühen
Zu meiner Zeit gab es da schon mal Auftritte von Bands, die hörenswert waren. Oder Multikulti-Veranstaltungen, bei denen ich mit Türken und Arabern abhing und die ausfragte
NeC hat geschrieben: ↑12 Jul 2019 08:51Da Eltern ihren Kindern das Leben praktisch vorleben, denke ich, dass wie so oft die richtige Mischung aus Bindungs- und Autonomiebedürfnis das Ideal darstellt. Sehr bindungsorientierte Eltern dürften zu Überbehütung und Klammern neigen, während sehr autonom agierende Eltern wahrscheinlich kaum den Wert von Bindungen vermitteln können, und vielleicht sogar ein wenig "Nestwärme" vermissen lassen würden.
Bestimmt nichts gegen eine gute Ausgeglichenheit
Schätzungsweise läßt sich ein Generationenverhältnis aber nicht nur mit diesem Gegensatz beschreiben. Zumindest manchen Leuten scheint das ganz gut zu gelingen, sagen wir mal, gegenüber den Kindern verbindlich und verläßlich zu sein, und sie gleichzeitig in ihrer Autonomie zu fördern.
Der manchmal schlechte Ruf von Autonomie dürfte daher rühren, daß es damit doch nicht soweit her ist. Wenn Kinder eher nur vernachlässigt wurden, besteht eher die Gefahr, daß sie am Ende
weniger autonom sind.