Ich will gar nicht absprechen, dass es Konstellationen gibt, in denen dem neuen Partner der Mutter die ein oder andere Vateraufgabe zufällt, insbesondere alltägliche Aufgaben wie Tischdecken, Küche aufräumen.... Das machst du natürlich nicht nur für dich und deine Freundin, sondern selbstverständlich auch für ihr Kind (genauso wie du es auch für Freunde, Familienmitglieder tust, wenn sie da sind...)MFGMitleser hat geschrieben: ↑31 Mai 2019 11:02Ja, dann habe ich Dich glaube ich überhaupt nicht verstandendesigual hat geschrieben: ↑31 Mai 2019 09:13 Vielleicht hat das Kind einfach schon einen Papi, sodass wirklich kein Ersatzpapi nötig ist? Zweifellos gibt es eine ganze Reihe von verantwortungslosen Männern, die sich überhaupt nicht um ihr Kind kümmern, weder emotional noch finanziell. Aber es sind doch nicht alle Männer solche Arschlöcher.
Wenn der richtige Vater der richtige Vater ist und alles ist in Ordnung, dann braucht die Frau gar keinen neuen Partner, weil die kleine Familie gut klarkommt.
Aber da der richtige Vater nun von der Mutter getrennt lebt, ist das Kind also alleine mit der Mutter und sieht den richtigen Vater nur typischerweise am Wochenende. Also ist das Kind in der Woche bei der Mutter. Und jetzt kommt der neue Partner und platzt in dieses heikle Arrangement.
Der neue Partner, nicht mehr der "richtige Vati", ist also überwiegend mit dem Kind zusammen und der Mutter, auch wenn der "richtige" Vater sich weder seiner Verantwortung verweigert noch unsichtbar sein will für das Kind. Ich finde das unheimlich wichtig klarzustellen: Du kannst Dich als neuer Partner dieser Frau nicht der Kindeserziehung verweigern und entziehen, denn Du wirst Essen kochen, das Kind zur Schule bringen, Elternabende besuchen, Schuhe kaufen, zum Arzt gehen. NICHT der "richtige Vati". DU als neuer Partner bist derjenige, der sich zuerst kümmern würde. Ist der "richtige Vati" vielleicht morgens da und macht Frühstück? Geht nur der "richtige Vater" mit dem Kind mal nach draußen, zum Spielen, Radfahren, Drachensteigenlassen? Als neuer Partner einer Frau mit Kind ist man von jetzt auf gleich zu mindestens 80% auch Vater. Ich finde "ich suche keinen Ersatzpapi" eine verantwortungslose krasse Verharmlosung zum Negativen für das Kind. Je mehr ein neuer Partner für das Kind sein kann, umso besser.
Willst Du sagen, Du würdest wegen allem immer zuerst den "richtigen Vati" anrufen und aktiv werden lassen?
MFGMitleser.
Wenig nachvollziehbar finde ich deine Aussage zum Elternabend: das Kind hat Vater und Mutter, da geht doch nicht der neue Freund der Mutter hin (würde, denke ich, von Schuls/Kita auch gar nicht akzeptiert. Ebenso Arztbesuche. Auch beim Thema Freizeit bin ich nicht ganz bei dir: Klar verbringst du auch Freizeit mit der Mutter und ihrem Kind gemeinsam. Insofern ist eine Beziehung mit einer Frau mit Kind natürlich anders als mit einer kinderlosen Frau. Im Idealfall habt ihr trotzdem auch Zeit zu zweit, nämlich wenn das Kind beim leiblichen Vater ist. Wenn du nett bist und - viel wichtiger und fraglicher - das Kind das auch will, verbringst du vielleicht auch mal ne Stunde allein mit dem Kind auf dem Spielplatz, um die Mutter mal zu entlasten.
Aber insgesamt ist mein Eindruck: die getrennten Eltern und ihr Kind haben einen Lebensstil gefunden, in dem die Betreuung des Kindes gut organisiert ist. Da existieren Gewohnheiten und Verabredungen für den Fall, dass das Kind krank ist und tagsüber betreut werden muss, da gibt es Vereinen bzgl. Arztbesuche, Einkäufen für Kleidung und Spielzeug, da gibt es Regeln, wer das Kind wann und wo abzuholen hat. Das funktioniert alles (mehr oder weniger), da kommunizieren die Elternteile zudem täglich, oder annähernd, um immer auf dem Laufenden zu sein.
Und wenn dann eines der Elternteile einen neuen (erst mal nur potentiellen) Partner kennenlernt, ändert sich an all dem erstmal nichts. Da dauert es erstmal Monate bis du überhaupt dem Kind als neuer Freund vorgestellt wirst, noch mal Monate bis du beim Kindergarten als abholberechtigte Person eingetragen wirst und das ist dann eher Ehre als Pflicht.
Insofern kann ich schon gut verstehen, wenn die Mutter betont, dass sie keinen Ersatzpapi sucht.
Aber vielleicht haben wir auch einfach unterschiedliche Definitionen von "Ersatzpapi".
Denn klar ist, wenn ich mit einem Mann zusammen bin, der ein Kind hat, dann ist das Kind ein Teil seines Lebens. Aber deswegen werde ich noch lange nicht über Nacht zur Mutter.