Xiangni hat geschrieben: ↑26 Apr 2019 17:18
@Lonesome Coder und Le Chiffre Zéro: Versteh ich das richtig: Ihr wollt nur mit Nerds was zu tun haben, nervt euch aber, weil es in eurem Nerd-Freundeskreis keine Frauen hat? Ich kann ja nachvollziehen, dass ihr euch mit einem zukünftigen Freund auch unterhalten können wollt, aber muss denn dieser Freund alle Facetten eures Charakters und eurer Vorlieben abdecken? Es reicht doch, wenn etwas davon erfüllt ist? Ich habe geschrieben, dass ich verschiedene Freunde je nach Aktivität/Wunschthema habe.
Ich habe nicht von mir persönlich gesprochen, jedenfalls nicht direkt ausschließlich, wie es viele andere hier tun. (Ansonsten würde mir neuerdings angedichtet, ich sei
Transformers- oder
Star Wars-Fan – das bin ich nicht.)
Ich habe Nerds im allgemeinen gemeint. Und davon gibt es mehr, weit mehr als nur mich, und es gibt weit schlimmere Exemplare als mich.
Und es geht doch letzten Endes darum, Frauen kennenzulernen. Man baut Bekanntenkreise auf, um irgendwie darüber Frauen kennenzulernen oder darüber Freundschaften zu knüpfen, über die man dann wiederum Frauen kennenlernt. Das ist nur vergebliche Liebesmüh’, wenn man sich ausschließlich in Kreisen bewegt, in denen es keine Frauen gibt – weil man zu Kreisen, in denen es Frauen gibt, inkompatibel ist.
Xiangni hat geschrieben: ↑26 Apr 2019 17:18
@Film schauen mit einer Person, die sich nicht auskennt: warum muss es denn genau dieser Film sein?
Mir sind meine Zeit und mein Geld zu kostbar, um Filme zu sehen, die mich nicht interessieren oder mir von vornherein überhaupt nicht gefallen. Warum wohl war ich die letzten drei Male im Kino im September 2009, Oktober 2017 und noch einmal Oktober 2017? Waren sonst sämtliche Kinos in Hamburg geschlossen?
Xiangni hat geschrieben: ↑26 Apr 2019 17:18
Wenn man doch schon von Anfang am weiss, dass man sich grünundblau ärgern wird, weil der Kumpel, der mitkommt, keine Ahnung vom Thema hat und nicht mitdiskutieren kann, warum fragt man denn genau diesen Kumpel, ob er mitkommen will?
Das tut man eben nicht. In diesem Fall geht man allein ins Kino.
Es ging aber darum, auf Biegen und Brechen
mit jemandem ins Kino zu gehen.
Nun kennt man aber nicht immer Leute, die einen zu einem selbst kompatiblen Mediengeschmack haben und eine zu einem selbst kompatibel Art und Weise, Medien aufzufassen.
Xiangni hat geschrieben: ↑26 Apr 2019 17:18
Man kann diesen Film ja mit den Leuten anschauen gehen, mit denen man darüber fachsimpeln kann
Wenn man welche kennt. Was man häufig nicht tut.
Xiangni hat geschrieben: ↑26 Apr 2019 17:18
und dafür mit dem Kumpel, der keine Ahnung hat, einen anderen Film anschauen gehen, zu welchem es keinerlei Vorkenntnisse von beiden Seiten benötigt.
… und der einen nicht das kleinste bißchen interessiert?
Xiangni hat geschrieben: ↑26 Apr 2019 17:18
Vielleicht klingt das hart, aber ich habe das Gefühl, ihr seid auf der Suche nach einem weiblichen Klon von euch.
Ich will gar keine weibliche Ausgabe von mir. Eine weibliche Ausgabe von mir wäre so unattraktiv, wie ich es selbst bin.
Xiangni hat geschrieben: ↑26 Apr 2019 17:18
Ich gebe es zu, ich kann nicht nachvollziehen, wie man etwas nicht mal ausprobieren kann. Wie man ohne es zu probieren schon vorher schlecht davon spricht.
Man geht ja nicht vollkommen blindlings an neue Dinge heran. Besonders der Nerd tut das nicht. Der informiert sich vorher. Für Filme gibt es zum Beispiel Vorankündigungen, und wenn sie schon laufen – und sei es in Nordamerika –, gibt es Rezensionen. Ja, auch spoilerfreie.
Außerdem hat man eigene Erfahrungen. Beispielsweise eigene Erfahrungen davon, wie es ist, als Nerd Nerd-Themen mit einem Nichtnerd zu behandeln.
Dazu kommen Erfahrungen, die andere Menschen in derselben oder einer sehr ähnlichen Situation gemacht und online gepostet haben, z. B. im AB-Treff, in anderen Foren, auf Reddit oder wo auch immer.
Wer einigermaßen sein Gehirn benutzen kann – und bei Nerds kann man davon ausgehen, daß sie das ständig tun –, kann sich so vorab ein Bild von dem machen, was ihn erwartet. Anhand dieses Bildes kann er mit einer sehr großen Zuverlässigkeit vorab abschätzen, ob es sich lohnt oder nicht.
Das Sozialisieren über Events, die einen nicht direkt ansprechen, ist für Nerds sowieso ziemlich sinnlos. Da treffen sie nur Leute, mit denen sie nicht kompatibel sind. Leute, die völlig anders denken, die völlig anders ticken, die völlig andere Interessen haben, mit denen der Nerd nicht ein einziges Interesse oder eine einzige Denkweise teilt – mit denen sich der Nerd also sowieso nicht verstehen wird.
Nerds gehen Aktivitäten nach, die sie interessieren. Da treffen sie schon eher auf Leute, die zu ihnen passen. Aber, und ich denke, da sind wir uns einig, das ist eine ziemliche soziale Sackgasse.
Xiangni hat geschrieben: ↑26 Apr 2019 17:18
Also warum nicht mal 1x pro Monat in die nächst grössere Stadt fahren, sich auf Spontacts oder Neu-In-Facegruppe etwas raussuchen, dem man zumindest ein bisschen offen gegenüber steht und hingehen?
Mich kannst du damit nicht meinen. Die „nächstgrößere Stadt“ (also größer als 1,8 Millionen) ist Berlin (da bin ich im Mai sowieso einen Tag, habe da aber Programm und nicht groß Zeit für etwas anderes), und alle anderen größeren Städte sind im Ausland.
Im übrigen habe ich derlei Plattformen schon einmal einsehen können. Da passiert seltenst etwas, was mich auch nur im entferntesten nicht abstoßen würde, und nie etwas, wofür ich mich wirklich begeistern könnte.
Außerdem würde ich zu solchen Events der Events halber gehen – und nicht der Leute halber. Ginge ich der Leute halber, würde ich auf einem Event landen, das mich womöglich derart intensiv abstößt, daß ich es möglichst schnell wieder verlassen möchte. Zumindest würde ich mich zu Recht äußerst fehl am Platze fühlen. Und dort würde ich genau niemanden kennenlernen, weil da niemand wäre, der auch nur annähernd auf meiner Wellenlänge wäre. Ich spreche aus mehrfacher Erfahrung – unter anderem, aber nicht ausschließlich aus Single-Events.
Ich selbst würde da auch nie von mir selbst aus mit jemandem in Kontakt treten. Es lohnt sich nicht. Die Trefferquote ist viel zu gering (geschätzt deutlich unter 5%). Außerdem: Wie soll ich die Leute ansprechen? Small Talk kann ich nicht. Auf etwas zum Thema des Events? Das mich überhaupt nicht interessiert, sondern vielleicht sogar nervt?
Heuristische Vorausplanung erspart einem da eine ganze Menge Frustration. Eine Art von Frustration, die noch schlimmer ist als die, die ich verspüre, wenn ich nach einer weiteren erfolglosen Single- und/oder Silvesterparty nach Hause fahre, auf der ich außer mit Barkeepern, Ticketverkäufern und dem Garderobenpersonal mit genau niemandem in Kontakt getreten bin.
Xiangni hat geschrieben: ↑26 Apr 2019 17:18
Und die Ausrede: Ach wer Billard spielen will muss Profi sein zählt nicht. Die anderen Leute, die mitmachen, sind meist noch viel schlechter als man selbst.
Das wage ich zu bezweifeln.
Xiangni hat geschrieben: ↑26 Apr 2019 17:30
Und was hält euch davon ab einen eigenen Event/Gruppe zu posten ohne Alterlimite? Oder mit dem für euch passenden Altersrahmen?
Erstens, daß ich entsprechende Plattformen nicht nutze.
Zweitens, daß ich kein Organisationstalent habe. Für nichts. Auch nicht für kleine Events.
Drittens:
Was soll ich für ein Event organisieren, das sowohl mich interessieren soll als auch Leute, die normal™ sind und ganz und gar nicht wie ich, damit ich mal ganz andere Leute kennenlerne?
Sorry, wenn ich hier jetzt mit harter, kalter, analytischer Logik komme, aber ich bin das, was in einer gewissen Frage auf OkCupid mit „super logical“ gemeint ist. Immer.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
INTJ nach Myers-Briggs