Gatem hat geschrieben: ↑24 Mär 2019 10:57
Morkel hat geschrieben: ↑24 Mär 2019 10:05
Gatem hat geschrieben: ↑23 Mär 2019 22:12
Das Leben ist leider nicht wie ein Videospiel, dass man abspeichern kann um später – bei ungünstigem Verlauf – zum Speicherpunkt zurück zu springen und es nochmal zu probieren.
Im richtigen Leben können es sich normale Leute nicht erlauben herum zu probieren. Jeder Versuch ist nur einmal möglich und muss daher passen, oder das war's…
Ja, das Leben ist tatsächlich kein Videospiel. Aber man darf und muss sogar Fehler machen um etwas zu lernen. Wenn du allerdings mit dem Glaubenssatz rangehst, jeder Versuch muss sofort zum Erfolg führen und du darfst nur ja keinen Fehler machen, und brauchst für alles erst mal die 100% erfolgreiche Methode (die es nunmal nicht gibt und auch nicht geben kann), dann wirst du bis an dein Lebensende vergeblich darauf warten, ohne auch nur einen Schritt gegangen zu sein.
Es scheint nicht ganz klar rübergekommen zu sein, worauf ich hinaus wollte:
Ausprobieren und experimentieren ist nur dann von Nutzen, wenn man bei gleicher Ausgangslage verschiedene Varianten durchprobieren und die Resultate dann vergleichen kann. Nur dann lässt sich daraus ein Wissensgewinn erarbeiten.
Aber im richtigen Leben ist diese Situation der gleichen Ausgangslage eben nicht mehr gegeben. Man hat bei jedem Menschen nur eine Chance und kann nicht sagen „bitte nochmal von vorn“ (wie die Begegnung von Nicolas Cage und Jessica Biel im Film Next von 2007).
Insofern ist dieses ganze Argument von wegen „man muss einfach nur so lange rumprobieren, bis es passt“ einfach völlig unsinnnig. Wenn ich bei Person X das Verhalten A ausprobiere und scheitere und dann beim nächsten Mal bei Person Y stattdessen B versuche, was ebenfalls fehlschlägt, dann habe ich dadurch absolut nichts gewonnen. Ich weiß dann weder von Verhalten A, noch von B, ob dieses nun schlecht ist, da beide möglicherweise bei der jeweils anderen Person funktioniert haben könnten.
Der zweite Punkt auf den ich hinaus wollte ist, dass man im normalen Leben einfach nicht den Luxus hat, Dinge auszuprobieren. Wenn man vielleicht nur einmal im Quartal neue Menschen trifft, dann kann man es sich nicht leisten, diese mit „Experimenten“ zu vergraulen, da man sonst ruck-zuck im Rentenalter ist, bevor man irgendwas erreicht.
Es ist durchaus angekommen, was gemeint war.
Wie steht das ganze aber z.B. im Zusammenhang mit dem ständig geführten Argument, dass andere Menschen einem AB da ja schon mind. 10 Jahre voraus sind und die Erfahrungen bereits gemacht haben? In deiner Annahme gehst du ja ganz klar davon aus, dass der Wissensgewinn scheinbar nicht transferierbar ist, da jeder Mensch andere Voraussetzungen aufweist.
Es geht ja gerade NICHT darum, dass man bei einer einzigen Person, die man selbst als potentiellen Partner auserkoren hat, es 100x versuchen kann.
Ferner würde ich das eher so beschreiben:
Du versuchst bei Person X das Verhalten A aus, bei Person Y probierst du das Verhalten A aus und bei Person Z probierst du wieder das Verhalten A aus. Wie gesagt. Du versuchst offensichtlich aus der Gleichung die Chance auf den Korb zu streichen. Das wird es aber nicht geben.
Und zu dem zweiten Punkt:
Ja, es ist natürlich schwierig, wenn man wenig neue Leute trifft, aber dann liegt das Problem eben auch darin, dass man sich vielleicht in die Gesellschaft integrieren sollte, wenn man nicht auf den 6er im Lotto hoffen möchte.
Ich habe mehrere Freunde, die sich ständig in Gesellschaft von Menschen begeben, sei es über den Sportverein oder die Partei, damit unter anderem ihre Chance darauf einen Partner kennenzulernen steigt.
Wenn man aber gar nicht gewillt ist seine Möglichkeiten zu erhöhen, dann ist das ja irgendwie logisch, dass der Erfolg möglicherweise ausbleibt und man wirklich bis zum Rentenalter alleine bleibt. Eine potentielle Partnerin findet sich leider nicht im heimischen Wohnzimmer.