Es geht mir darum, dass die eigenen Bedürfnisse erfüllt sind, wenn man in einer glücklichen Beziehung ist. Wenn das der Wunsch ist.klecks hat geschrieben: ↑01 Feb 2019 07:25Ich glaube, ich weiß, was du meinst. Und ich kann das aus meiner Erfahrung heraus bestätigen. In meiner Single-Zeit fühlte ich mich vordergründigen (und eher plumpen) Sex"angeboten" auch eher unangenehm wehrlos ausgeliefert. Ich hatte den Eindruck, als würde auf meiner Stirn stehen: Ich habe Sehnsucht (auch) nach Sex (mit einem liebevollen und an mir interessierten Mann). Und dieser Satz auf meiner Stirn würde alle bedürftigen Männer dazu "berechtigen", mich einfach für Sex zu nehmen ... Ich hatte damals auch ein wenig Schiss, gebe ich zu, dass mir meine sexuelle Bedürftigkeit einen Streich spielt, indem mein Körper sexuell auch "anspringt" bei Männern, die ich mit meinem Herzen und meinem Verstand gar nicht als Sexpartner haben will.Rosi hat geschrieben: ↑31 Jan 2019 10:25 Es kommt denke ich auch auf die aktuelle Situation an. Wenn man in einer glücklichen, festen Beziehung ist, kann man Interesse als Anerkennung, Kompliment, Bestätigung ansehen. Die Bedürfnisse sind erfüllt und dann kann man zufrieden sein.
Wenn man aber Single ist und sich eine Beziehung wünscht und allenfalls uncharmante Sexangebote erhält, dann ist das einfach nur frustrierend.
Ich habe jedenfalls erfahren, dass unsere "archaische Grundierung" bei Bedürftigkeit bisweilen sehr roh und unvermittelt zu Tage treten kann. Bei Männern war ich da von Jugend an drauf gefasst. Bei mir selbst allerdings nicht. Und deshalb habe ich mich in besonders bedürftigen Single-Zeiten sehr schutzlos gefühlt.
Ich glaube, dass diesem Mechanismus geschuldet ist, dass Verliebte auch für andere Menschen sexuell besonders attraktiv wirken. Und dass der Eindruck entsteht, die wirklich Begehrenswerten sind dummerweise so oft die fest und glücklich Verpartnerten.
Bedürftigkeit ist bei keinem Menschen sexy ... Dummerweise ist das ein bisschen wie bei der Liebe: Man braucht sie dann am meisten, wenn man sie am wenigsten verdient.
Reine Sexangebote erfüllen eben nur ein Bedürfnis. Es kommt eben drauf an was man will. Manche wollen ja auch nur das eine. Aber was soll ich mit Sexangeboten, wenn ich etwas anderes will. Es gibt genug Geschichten wo sich Menschen trotzdem drauf einlassen, in der Hoffnung, dass mehr daraus wird und dieses nie bekommen. Eine Freundin von mir hat sich schon unzählige Male auf solche Sexangebote eingelassen, weil sie auch das Bedürfnis danach hatte, aber sich eigentlich eine Beziehung wünscht. Nach dem Motto "besser als nix". Sie hat dadurch nach eigener Aussage ein sehr schlechtes Männerbild bekommen.
Du schreibst einerseits, dass gerade Verliebte sexuell besonders attraktiv wirken, andererseits dass "Bedürftige die falschen anlocken könnten" (so habe ich das jetzt interpretiert). Oder meinst du letzteres ist nur eine eigene Befürchtung?