Ich meinte auch nicht, dass dies alles formell korrekt "Introversion" ist, aber dass es oft genug in Diskussionen dann mit unter Introversion geführt wird und damit doch deutlich unterschiedliche und damit auch unterschiedlich zu behandelnde Elemente auf einen Haufen geworfen werden.
Leben in einer extravertierten Welt
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Re: Leben in einer extravertierten Welt
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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Leben in einer extravertierten Welt
Worauf beruht diese Weisheit ? Bist du ausgebildeter Psychologe oder Gehirnforscher ? Was sind den die wissenschaftlich definierten Unterschiede zwischen Intro vs. SP, SUP, ÄVPS, Schüchternheit, Vermeidungshaltung etc.Morkel hat geschrieben: ↑24 Dez 2018 20:41+1Doggo hat geschrieben: ↑24 Dez 2018 15:30Jemand der unfreiwillig still ist hat es nicht mit Introversion als Problem zu tun denn ein Introvertierter würde wenn dann eher diese Stille bevorzugen.NBUC hat geschrieben: ↑24 Dez 2018 13:22 Ich frage mich, ob es versciedene Formen/Ausprägungen von dem gibt, was dann als "introvertiert" geführt wird udn damit ggf auch unterschiedlichen Erklärungen und potentiellen Gegenmaßnahmen dazu.
Manche Leute sind (zufrieden) schweigsam.
Manche wollen lieber aktiv werden - können aber irgendwie nicht oder andere trauen sich auch nicht.
Andere Leute sind aktiv/scheinen extrovertiert - und verbrauchen dabei so viel Energie, dass da kurz darauf dann ein Tief folgt.
... gibt ggf noch mehr Varianten.
Leider können viele Introversion und unfreiwillige Schüchternheit bis hin zu sozialer Phobie nur schwer auseinanderhalten. Analog verhält es sich mit dem Verwürfeln von Extraversion mit Narzissmus, Aggressivität oder "Arschloch"-/Macho-Verhalten, welche ja auch zahlreiche Nachteile im sozialen Gefüge mit sich bringen. Da kommt nur komischerweise keiner auf die Idee die These aufzustellen, dass Extraversion nur Nachteile mit sich bringe.
In der Introversion an sich sehe ich überhaupt kein Problem, wenn man um seine Stärken und Schwächen weiß und sich nicht zwanghaft "umpolen" oder verstellen möchte, weil man sich nicht so annehmen will oder kann wie man nunmal vom Grundtypus her ist. Introversion ist ein ganz normaler Typ Mensch, so wie Extraversion eben auch einer ist. Das eine halte ich weder für besser noch schlechter als das Andere, halt anders. Und bringt auch was Beziehungen angeht nicht per se Nachteile, außer natürlich man will unbedingt bei einer Frau landen, welche genau den entgegengesetzten Typ will. Aber warum sollte man das?
Meiner Meinung nach wird hier viel durcheinandergeworfen weil es eine genaue Trennung gar nicht gibt und alles mit allem irgendwie verbunden ist und zusätzlich auch noch Ursache und Wirkung, äußere Umstände eine entscheidende Rolle Spielen können die mit dem Wesen kaum was zu tun haben aber einen erheblichen Einfluss auf das Resultat haben. Welche genaue Prozesse für das sozialverhalten relevant sind und sich im Hirn abspielen ist doch wissenschaftlich auch nur sehr grob bekannt.
Re: Leben in einer extravertierten Welt
Schüchternheit und Introversion sind auf jeden Fall getrennt zu betrachten, nur als Beispiel jetzt.Siegfried hat geschrieben: ↑25 Dez 2018 09:48Worauf beruht diese Weisheit ? Bist du ausgebildeter Psychologe oder Gehirnforscher ? Was sind den die wissenschaftlich definierten Unterschiede zwischen Intro vs. SP, SUP, ÄVPS, Schüchternheit, Vermeidungshaltung etc.Morkel hat geschrieben: ↑24 Dez 2018 20:41+1
Leider können viele Introversion und unfreiwillige Schüchternheit bis hin zu sozialer Phobie nur schwer auseinanderhalten. Analog verhält es sich mit dem Verwürfeln von Extraversion mit Narzissmus, Aggressivität oder "Arschloch"-/Macho-Verhalten, welche ja auch zahlreiche Nachteile im sozialen Gefüge mit sich bringen. Da kommt nur komischerweise keiner auf die Idee die These aufzustellen, dass Extraversion nur Nachteile mit sich bringe.
In der Introversion an sich sehe ich überhaupt kein Problem, wenn man um seine Stärken und Schwächen weiß und sich nicht zwanghaft "umpolen" oder verstellen möchte, weil man sich nicht so annehmen will oder kann wie man nunmal vom Grundtypus her ist. Introversion ist ein ganz normaler Typ Mensch, so wie Extraversion eben auch einer ist. Das eine halte ich weder für besser noch schlechter als das Andere, halt anders. Und bringt auch was Beziehungen angeht nicht per se Nachteile, außer natürlich man will unbedingt bei einer Frau landen, welche genau den entgegengesetzten Typ will. Aber warum sollte man das?
Meiner Meinung nach wird hier viel durcheinandergeworfen weil es eine genaue Trennung gar nicht gibt und alles mit allem irgendwie verbunden ist und zusätzlich auch noch Ursache und Wirkung, äußere Umstände eine entscheidende Rolle Spielen können die mit dem Wesen kaum was zu tun haben aber einen erheblichen Einfluss auf das Resultat haben. Welche genaue Prozesse für das sozialverhalten relevant sind und sich im Hirn abspielen ist doch wissenschaftlich auch nur sehr grob bekannt.
Es kann beides auf jemanden zutreffen aber grundsätzlich sind das zwei verschiedene Dinge.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt
Das denke ich gar nicht mal vom Arbeitgeber. Etwa gibt die Architektur des Gebäudes keine Einzelbüros her, weils wenige große Räume und kaum kleine sind und die Angst besteht, dass wenn ich eins bekomme, dann andere nun auch eins für sich wollen. Und generell gehts um die Teamarbeit...Kief hat geschrieben: ↑24 Dez 2018 22:37 Wobei ich beim Arbeitgeber garnichtmal davon ausgehen wuerde, dass der keine besseren Einsatmoeglichkeiten fuer Dich findet.
Aber wenn er das macht, und dann womoeglich eingestehen muss, dass er mit solcher Unterstuetzung vielleicht gerade herausragende Eigenschaften zum Glaenzen bringt, dann muesste er evtl. auch einraeumen, wo seine besten Arbeitspferde sitzen.
Warum sollte man seinem besten Pferd im Stall Selbstbewusstsein geben, damit es womoeglich noch faire Entlohnung aushandeln will?
Dann lieber unter Optimum arbeiten lassen, und dafuer spottbillig
Wenn er auf Kostenersparnis achtet, koennte das seine Motivation sein.
Muss nicht sein, habe ich aber erstmal als Generalverdacht im Hinterkopf.
Ich weiß einfach keine Themen... über IT-Themen will ich nicht reden, habe ich in der Arbeitswoche zu genüge. Wetter oder Alltag ist mir zu trivial, Bundesliga oder Promis interessieren mich nicht...
Das stimmt, viele haben da keine Ahnung. Mir wurde bisher immer nur Schüchternheit unterstellt (wenn ich still oder in einer Gruppe zurückhaltend bin) oder dass ich jemanden nicht mag und mir das nicht sagen traue oder lieber heimlich was mit wem anderen machen will (wenn ich Alleine-Zeit brauche). Aber ein "bist du Intro" oder "du musst ein Intro sein" kam in Real noch nie.Siegfried hat geschrieben: ↑25 Dez 2018 09:48 Was sind den die wissenschaftlich definierten Unterschiede zwischen Intro vs. SP, SUP, ÄVPS, Schüchternheit, Vermeidungshaltung etc.
Meiner Meinung nach wird hier viel durcheinandergeworfen weil es eine genaue Trennung gar nicht gibt und alles mit allem irgendwie verbunden ist und zusätzlich auch noch Ursache und Wirkung, äußere Umstände eine entscheidende Rolle Spielen können die mit dem Wesen kaum was zu tun haben aber einen erheblichen Einfluss auf das Resultat haben.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Leben in einer extravertierten Welt
Nein, aber du scheinst es im Gegensatz zu mir ja zu sein, so wie du anscheinend die absolute Wahrheit und die geballte Wissenschaft für dich beanspruchst. Vor soviel Sachkenntnis muss ich mich einfach geschlagen geben.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt
Ist doch deine Entscheidung was du machst oder auch nicht. In dem Fall muss das auch mal akzeptiert werden.LonesomeCoder hat geschrieben: ↑24 Dez 2018 13:06Nein, das sagen die. Ich werde gefragt, ob ich z.B. am Sa Nachmittag Zeit habe. Ich sage "nein". Die Rückfrage: "Musst du arbeiten?" "Nein". "Was machst du dann?" "Nichts, will mich erholen und Zeitung lesen." "Also hast du doch Zeit, weil du nichts vor hast." und sind sauer, wenn ich ein Treffen ablehne. Nur brauche ich dringend Erholung von der Arbeitswoche im Großraumbüro.Cascade hat geschrieben: ↑24 Dez 2018 12:41 Ob sich zwei Intros gegenseitig bloß anschweigen sei mal dahingestellt. Extrovertierte menschen reden vielleicht von Natur aus mehr, aber da kann sich sicher auch mal das ein oder andere qualitativ gute Gespräch ergeben. Warum musst du dann Zeit haben ? Richtest du dich immer nach anderen ?
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Re: Leben in einer extravertierten Welt
Wenn Menschen solche Erklaerungen nicht raffen, das ist schwierig.Kief hat geschrieben: ↑24 Dez 2018 21:41Nein, das sagen die. Ich werde gefragt, ob ich z.B. am Sa Nachmittag Zeit habe. Ich sage "nein". Die Rückfrage: "Musst du arbeiten?" "Nein". "Was machst du dann?" "Nichts, will mich erholen und Zeitung lesen." "Also hast du doch Zeit, weil du nichts vor hast." und sind sauer, wenn ich ein Treffen ablehne. Nur brauche ich dringend Erholung von der Arbeitswoche im Großraumbüro.
Ich habe ne Weile gebraucht, bis ich Antwort-Formulierungen gefunden habe, mit denen ich solche Missverstaendnisse unterbinden kann.
Wenn ich jetzt sage, dass ich Ruhe brauche, dann wird Leuten auch klar, dass ich mich zurueckziehe, mich zurueckziehen MUSS.
Hatte jetzt schon ewig nicht mehr, dass jemand das ned gerafft hat.
K
[/quote]
Das ist häufig das viele das nicht nachvollziehen können das man mal für sich sein will, habe ich auch schon erlebt. Aber wie du sagtest, wenn man das richtig kommuniziert dürfte das dann auch ankommen.
Re: Leben in einer extravertierten Welt
+1Doggo hat geschrieben: ↑25 Dez 2018 09:56Schüchternheit und Introversion sind auf jeden Fall getrennt zu betrachten, nur als Beispiel jetzt.Siegfried hat geschrieben: ↑25 Dez 2018 09:48Worauf beruht diese Weisheit ? Bist du ausgebildeter Psychologe oder Gehirnforscher ? Was sind den die wissenschaftlich definierten Unterschiede zwischen Intro vs. SP, SUP, ÄVPS, Schüchternheit, Vermeidungshaltung etc.Morkel hat geschrieben: ↑24 Dez 2018 20:41
+1
Leider können viele Introversion und unfreiwillige Schüchternheit bis hin zu sozialer Phobie nur schwer auseinanderhalten. Analog verhält es sich mit dem Verwürfeln von Extraversion mit Narzissmus, Aggressivität oder "Arschloch"-/Macho-Verhalten, welche ja auch zahlreiche Nachteile im sozialen Gefüge mit sich bringen. Da kommt nur komischerweise keiner auf die Idee die These aufzustellen, dass Extraversion nur Nachteile mit sich bringe.
In der Introversion an sich sehe ich überhaupt kein Problem, wenn man um seine Stärken und Schwächen weiß und sich nicht zwanghaft "umpolen" oder verstellen möchte, weil man sich nicht so annehmen will oder kann wie man nunmal vom Grundtypus her ist. Introversion ist ein ganz normaler Typ Mensch, so wie Extraversion eben auch einer ist. Das eine halte ich weder für besser noch schlechter als das Andere, halt anders. Und bringt auch was Beziehungen angeht nicht per se Nachteile, außer natürlich man will unbedingt bei einer Frau landen, welche genau den entgegengesetzten Typ will. Aber warum sollte man das?
Meiner Meinung nach wird hier viel durcheinandergeworfen weil es eine genaue Trennung gar nicht gibt und alles mit allem irgendwie verbunden ist und zusätzlich auch noch Ursache und Wirkung, äußere Umstände eine entscheidende Rolle Spielen können die mit dem Wesen kaum was zu tun haben aber einen erheblichen Einfluss auf das Resultat haben. Welche genaue Prozesse für das sozialverhalten relevant sind und sich im Hirn abspielen ist doch wissenschaftlich auch nur sehr grob bekannt.
Es kann beides auf jemanden zutreffen aber grundsätzlich sind das zwei verschiedene Dinge.
Sowohl Intros als auch Extros sind von Schüchternheit betroffen.
Wobei das bunte Zusammenwerfen vom unveränderlichem, eher wertneutralen Grundtypus (Introversion) und den veränderbaren eher dysfunktionalen Verhaltens- und Denkmustern (soziale Phobie, Vermeidungsverhalten, usw.) bei einigen Betroffenen auch so eine Art Schutzfunktion erfüllt, nämlich sich nicht den eigenen Mustern und deren Veränderung zu stellen, indem einfach alles als "Paket", und somit als vorbestimmt und unveränderlich, gesehen wird.
Re: Leben in einer extravertierten Welt
Das kenne ich auch sehr gut, dass man nicht weiß, worüber man reden soll.LonesomeCoder hat geschrieben: ↑25 Dez 2018 10:08Ich weiß einfach keine Themen... über IT-Themen will ich nicht reden, habe ich in der Arbeitswoche zu genüge. Wetter oder Alltag ist mir zu trivial, Bundesliga oder Promis interessieren mich nicht...
Vorallem in Situationen, in denen man zufällig und unvorbereitet auf Leute trifft finde ich das irgendwie immer doof, weil ich nie so recht weiß, wie ich mich dann verhalten soll. Einfach nichts sagen und rumschweigen ist doof, aber tschüss sagen und gehen wirkt ebenfalls falsch.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt
Grundtypus würde bedeuten das Introversion komplett genetisch vorgegeben wäre und man könnte bei einem neugeborenen schon genau sagen wenn man in das Gehirn schaut das der in 20 Jahren auf jeden Fall ein Intro, Extro wird. Eineiige Zwillinge müssten sich dann ja immer gleich entwickeln und beide immer entweder Intro oder Extro werden.Morkel hat geschrieben: ↑25 Dez 2018 11:08+1Doggo hat geschrieben: ↑25 Dez 2018 09:56Schüchternheit und Introversion sind auf jeden Fall getrennt zu betrachten, nur als Beispiel jetzt.Siegfried hat geschrieben: ↑25 Dez 2018 09:48
Worauf beruht diese Weisheit ? Bist du ausgebildeter Psychologe oder Gehirnforscher ? Was sind den die wissenschaftlich definierten Unterschiede zwischen Intro vs. SP, SUP, ÄVPS, Schüchternheit, Vermeidungshaltung etc.
Meiner Meinung nach wird hier viel durcheinandergeworfen weil es eine genaue Trennung gar nicht gibt und alles mit allem irgendwie verbunden ist und zusätzlich auch noch Ursache und Wirkung, äußere Umstände eine entscheidende Rolle Spielen können die mit dem Wesen kaum was zu tun haben aber einen erheblichen Einfluss auf das Resultat haben. Welche genaue Prozesse für das sozialverhalten relevant sind und sich im Hirn abspielen ist doch wissenschaftlich auch nur sehr grob bekannt.
Es kann beides auf jemanden zutreffen aber grundsätzlich sind das zwei verschiedene Dinge.
Sowohl Intros als auch Extros sind von Schüchternheit betroffen.
Wobei das bunte Zusammenwerfen vom unveränderlichem, eher wertneutralen Grundtypus (Introversion) und den veränderbaren eher dysfunktionalen Verhaltens- und Denkmustern (soziale Phobie, Vermeidungsverhalten, usw.) bei einigen Betroffenen auch so eine Art Schutzfunktion erfüllt, nämlich sich nicht den eigenen Mustern und deren Veränderung zu stellen, indem einfach alles als "Paket", und somit als vorbestimmt und unveränderlich, gesehen wird.
Wann bilden sich eigentlich die Gehirnareale die für das Sozialverhalten verantwortlich sind aus ? In den Genen, im Mutterleib wo dann bei der Geburt schon alles festgelegt ist ? In der Kindheit, in der Pubertät wo eh das Gehirn nochmal reorganisiert wird ?
Das Elternhaus, das Umfeld, Schule, Freunde, positive und negative Erfahrungen etc. die man macht haben also keinerlei Einfluss auf die Entwicklung und auch die Gehirnentwicklung wie sich gewisse Strukturen ausbilden und wie man mit 20 beim Sozialverhalten dasteht.
In meinen Augen sind die zusammenhänge wesentlich komplexer wie sie hier so einfach schwarz/weiß beschrieben wird.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt
Ja, das erinnert irgendwie an Loriots "Ich möchte einfach nur hier sitzen." Viele Nicht-Intros zeigen wenig Verständnis für diese Bedürfnisse. Ist eigentlich auch nicht weiter schlimm. Gravierender ist es aus meiner Sicht, wenn ein Partner oder enger Freund wenig Verständnis für diese Ruhephasen hat. Sie verstehen das oft als Desinteresse und nicht als wichtiges Bedürfnis. Und wenn dann auch noch Sätze wie "als frisches Paar will man doch so viel Zeit wie möglich gemeinsam verbringen" in der Luft kursieren und die Leute solche Glaubenssätze verinnerlichen, missdeuten sie das Verhalten von Intros zusätzlich.LonesomeCoder hat geschrieben: ↑24 Dez 2018 13:06Nein, das sagen die. Ich werde gefragt, ob ich z.B. am Sa Nachmittag Zeit habe. Ich sage "nein". Die Rückfrage: "Musst du arbeiten?" "Nein". "Was machst du dann?" "Nichts, will mich erholen und Zeitung lesen." "Also hast du doch Zeit, weil du nichts vor hast." und sind sauer, wenn ich ein Treffen ablehne. Nur brauche ich dringend Erholung von der Arbeitswoche im Großraumbüro.Cascade hat geschrieben: ↑24 Dez 2018 12:41 Ob sich zwei Intros gegenseitig bloß anschweigen sei mal dahingestellt. Extrovertierte menschen reden vielleicht von Natur aus mehr, aber da kann sich sicher auch mal das ein oder andere qualitativ gute Gespräch ergeben. Warum musst du dann Zeit haben ? Richtest du dich immer nach anderen ?
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Re: Leben in einer extravertierten Welt
Im Groben ist das auch so. Im Detail weiß ich es auch nicht und das Umfeld hat sicher auch seinen Einfluss. Aber Wesensmerkmale bilden sich beim Menschen relativ früh aus.Siegfried hat geschrieben: ↑25 Dez 2018 16:33 Grundtypus würde bedeuten das Introversion komplett genetisch vorgegeben wäre und man könnte bei einem neugeborenen schon genau sagen wenn man in das Gehirn schaut das der in 20 Jahren auf jeden Fall ein Intro, Extro wird. Eineiige Zwillinge müssten sich dann ja immer gleich entwickeln und beide immer entweder Intro oder Extro werden.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt
Übrigens, auch wenn das mehrfach schon anders gesagt wurde, aber es ist eigentlich ein Mythos, dass Intros perse und in allen Situationen wenig reden. Es kann auch sein, dass sie 1-2 Stunden am Stück reden, wenn Thema und Umfeld passen. Ich erlebe das bei meinem Bruder. Im Grunde ist er auch introvertiert, lebt am liebsten alleine und möchte oft seine Ruhe haben. Kann aber auch 2 Stunden am Stück reden, wenn ihm danach ist (auch dann, wenn es seine Zuhörer schon nicht mehr so interessiert).
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Re: Leben in einer extravertierten Welt
Eben. Introversion ist nicht gleich "wenig bis gar nicht reden".BartS hat geschrieben: ↑26 Dez 2018 13:50 Übrigens, auch wenn das mehrfach schon anders gesagt wurde, aber es ist eigentlich ein Mythos, dass Intros perse und in allen Situationen wenig reden. Es kann auch sein, dass sie 1-2 Stunden am Stück reden, wenn Thema und Umfeld passen. Ich erlebe das bei meinem Bruder. Im Grunde ist er auch introvertiert, lebt am liebsten alleine und möchte oft seine Ruhe haben. Kann aber auch 2 Stunden am Stück reden, wenn ihm danach ist (auch dann, wenn es seine Zuhörer schon nicht mehr so interessiert).
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Re: Leben in einer extravertierten Welt
Was sind denn nun diese ominösen Intro-Eigenschaften eigentlich von denen hier schon seitenlang geschrieben wird?
Ich sehe das im grossen und ganzen wie NBUC und Morkel: Hier wird kunterbunt mit Äpfeln und Birnen um sich geschmissen und alles bunt gemischt.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt
https://www.introvertiert.org/92-eigens ... vertiertenCaptain Unsichtbar hat geschrieben: ↑26 Dez 2018 14:31 Was sind denn nun diese ominösen Intro-Eigenschaften eigentlich von denen hier schon seitenlang geschrieben wird?
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Re: Leben in einer extravertierten Welt
Sehe da fast 90% der Eigenschaften, welche im Big-five-Modell ganz anderen Faktoren zugerechnet werden und eben NICHT exklusiv für Introvertierte sind (übrigens dasselbe hier im Thread). Aber gut, spätestens nach dem Nachlagen, von wem denn nun diese Auflistung kommt, war mir klar, dass das offensichtlich Einzelmeinungen darstellen. Eine qualifizierte Aussage sieht für mich schon etwas anders aus... Zum Beispiel so.BartS hat geschrieben: ↑26 Dez 2018 15:50https://www.introvertiert.org/92-eigens ... vertiertenCaptain Unsichtbar hat geschrieben: ↑26 Dez 2018 14:31 Was sind denn nun diese ominösen Intro-Eigenschaften eigentlich von denen hier schon seitenlang geschrieben wird?
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Re: Leben in einer extravertierten Welt
Weder hier noch auf der Intro-Seite wurde behauptet, dass die aufgelisteten Eigenschaften exklusiv nur für Intros gelten. Und letztlich sind die Big-Fives eines von vielen psychologischen Modellen, einen Menschen zu charakterisieren, aber sind nicht mit der Wirklichkeit gleichzusetzen. Aber Du darfst gerne Eigenschaften nennen, die Du woanders verortest.Captain Unsichtbar hat geschrieben: ↑26 Dez 2018 16:09 Sehe da fast 90% der Eigenschaften, welche im Big-five-Modell ganz anderen Faktoren zugerechnet werden und eben NICHT exklusiv für Introvertierte sind (übrigens dasselbe hier im Thread).
Die Auflistung hat weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf wissenschaftliche Empirie. Es ging darum einen ersten Eindruck zu gewinnen. Im übrigen, wenn jemand auf seinen Blog zu einer Beschreibung sagt "But that's not introversion.", dann wäre ich ganz vorsichtig. Denn Introversion ist nicht die Realität sondern eine Vorstellung von den Menschen. Da kann man nicht sagen, dass ist richtig oder falsch, sondern höchstens, dass eine bestimmte Beschreibung nicht zum Intro-Modell von xyz gehört.Captain Unsichtbar hat geschrieben: ↑26 Dez 2018 16:09 Aber gut, spätestens nach dem Nachlagen, von wem denn nun diese Auflistung kommt, war mir klar, dass das offensichtlich Einzelmeinungen darstellen. Eine qualifizierte Aussage sieht für mich schon etwas anders aus... Zum Beispiel so.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt
Das ist ein Punkt warum ich der Meinung bin das vieles beim sozialverhalten auch ein Lernprozess ist. Ich hätte jetzt auch kein Problem sich mit paar Leuten zusammenzusetzen und beim Bier jetzt 2 Stunden lebhaft über Introvertiertheit zu diskutieren oder auch über andere Sachthemen. Ich schaue mir auch gern Diskussionssendungen im Fernsehen an. Bei solchen Themen ist ja der Wissensstand bei den meisten auf ähnlichem Niveau auch wenn die einzelnen Meinungen auseinandergehen, außerdem ist das Thema vorgegeben was zusätzlich Sicherheit gibt. In einem solchem Umfeld fällt es mir auch leicht kommunikativ zu sein und habe da auch keine Hemmungen meine Meinung zu sagen.BartS hat geschrieben: ↑26 Dez 2018 13:50 Übrigens, auch wenn das mehrfach schon anders gesagt wurde, aber es ist eigentlich ein Mythos, dass Intros perse und in allen Situationen wenig reden. Es kann auch sein, dass sie 1-2 Stunden am Stück reden, wenn Thema und Umfeld passen. Ich erlebe das bei meinem Bruder. Im Grunde ist er auch introvertiert, lebt am liebsten alleine und möchte oft seine Ruhe haben. Kann aber auch 2 Stunden am Stück reden, wenn ihm danach ist (auch dann, wenn es seine Zuhörer schon nicht mehr so interessiert).
Genau andersrum verhält es sich beim Smalltalk, flirten etc. wo ich wohl bedingt durch das viele alleine sein und mangelnde Übung meistens Hemmungen habe etwas zu sagen falls mir überhaupt was einfällt was ich sagen könnte. Ein Prozess der gefühlt auch erst mit der Pubertät und Mobbing aktiv geworden ist wo es mit dem anderen Geschlecht losging und sich die Lebensumstände angefangen haben zu ändern.
Mag ja auch sein das sich auch einfach nicht ausreichend Vernetzungen im Gehirn gebildet haben die für das sozialverhalten Notwendig sind und ich deshalb wohl auch zurückgeblieben und bissi blöd auf dem Gebiet bin.... genauso gibt es ja auch viele die schon Probleme haben mit einfacher Mathematik während andere komplexe Aufgaben lösen können.
Ist man da jetzt Intro oder Extro ? Was ist Ursache und Wirkung die zu einem gewissen Sozialverhalten führen und sich vielleicht erst 10 oder 20 Jahre später so richtig zeigen ?
Re: Leben in einer extravertierten Welt
Interessanter Link, danke dafür.Captain Unsichtbar hat geschrieben: ↑26 Dez 2018 16:09 Sehe da fast 90% der Eigenschaften, welche im Big-five-Modell ganz anderen Faktoren zugerechnet werden und eben NICHT exklusiv für Introvertierte sind (übrigens dasselbe hier im Thread). Aber gut, spätestens nach dem Nachlagen, von wem denn nun diese Auflistung kommt, war mir klar, dass das offensichtlich Einzelmeinungen darstellen. Eine qualifizierte Aussage sieht für mich schon etwas anders aus... Zum Beispiel so.
Den Bezug auf das Big 5 finde ich auch recht sinnvoll, da dieses auf Faktorenanalyse empirischer Daten beruht. Daher wird darin ersichtlich, was in der Praxis korreliert und was nicht.
Als Beispiel möchte ich hinzu fügen: Es korreliert Gewissenhaftigkeit nicht mit Introversion, was bedeutet, dass wir Intros sowohl unbekümmert und nachlässig, als auch effektiv und organisiert sein können.