Der Schussel hat geschrieben: ↑15 Nov 2018 08:13
Worüber grämt sich dann der "freundliche Annäherer" genau, wenn die betreffende Frau lieber mit dem Aufreißer von dannen zieht? Wieso gönnt dieser selbsternannte Mr.Nice weder ihr noch dem Aufreißer ihren kurzen gemeinsamen Spaß?
Es ist doch nicht jeder missgünstig. Aber es stimmt schon, es kann der Eine oder Andere in destruktiven Neid oder Missgunst abrutschen. Damit tut er sich selbst nichts Gutes. Es vergeudet seine Energie und lenkt ihn von dem ab, was er eigentlich wollte, nämlich selbst eine Partnerin - wofür auch immer - zu finden.
Andere Alternativen, die gelebt werden, sind konstruktiver Neid und Gönnen.
Konstrukiver Neid sagt, wow das will ich auch, wie macht der das. Wie kann ich in meiner Situation zu einem ähnlichen Erebnis kommen.
Das Gönnen sagt, es ist zwar interessant zu zu sehen, aber mein Weg ist das nicht. Ich habe meinen Weg. Beziehungsweise, ich schaffe mir meinen eigenen Weg.
Milkman hat geschrieben: ↑15 Nov 2018 08:22
Tja, wieso freut sich der Obdachlose nicht für den Milliardär, der sich sein viertes Wochenendhaus bauen lässt? Schwierige Frage.
Neid und Missgunst mögen keine besonders schönen Gefühlsregungen sein, drängen sich in Momenten besonderen Frustes halt doch in den Vordergrund.
Wenn man Obdachlosigkeit und unfreiwillig erlebtes Singleleben in einen Topf wirft, kommt man zu falschen Schlüssen, die einem nicht weiter helfen. Besser ist es, zu differenzieren und beim eigenen Problem beziehungsweise beim Thema zu bleiben.
Wenn man "mitfreuen" und "gönnen" in einen Topf wirft, schafft man sich eine Begrifflichkeit, mit der man seine Emotionen weder angemessen differenziert beschreiben kann, noch zielführend refektieren kann.
Wenn man destruktiven Neid, Missgunst und konstruktiven Neid in einen Topf wirft, kann man nicht sinnvoll unterscheiden, was sich unvermeidlich an Gedanken aufdrängt und was man durch differenzierte Reflexion an wenig zielführenden Reaktionen und sinnlosen Schmerzen vermeiden kann.
Milkman hat geschrieben: ↑15 Nov 2018 08:22Wichtiger als mit dem Finger angeekelt auf die "Schleimer" und "Heuchler" zu zeigen, wäre mir da konstruktive Kritik, wie diese Männer aus diesem Teufelskreis rauskommen können. Aber damit schaut es in dem angesprochenen Artikel schlecht aus.
Woher die heftige und nachvollziehbare Reaktion kommt, habe ich oben beschrieben.
Den Teufelskreis hast du richtig erkannt. Ich habe ihn oben auch schon beschrieben.
Deine Erwartungen an ein Internetaufsätzchen sind hoch, meiner Meinung nach zu hoch. Wie ausführlich beschrieben kann so ein Aufsatz das nicht erfüllen.
Das Entkommen aus dem Teufelskreis ist eine INDIVIDUELLE ANGELEGENHEIT. Da gibt es keine vorgefertigten Lösungen. Wir können unsere eigene Lösung erarbeiten. Einfach ist es nicht. Zum Beispiel ist es meistens notwendig, seinen eigenen Sprachgbrauch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu adaptieren. Missgunst und destruktiven Neid kann man los lassen, konstruktiver Neid kann helfen.
- [+] Das früher geschriebene
Stabil hat geschrieben: ↑15 Nov 2018 08:18
Morkel hat geschrieben: ↑14 Nov 2018 17:36
Bin eben über diesen sehr passenden Blogeintrag gestolpert, der eigentlich alles was es zum Thema zu sagen gibt auf den Punkt bringt ...
Ich finde, der Artikel beleuchtet nur eine winzige Facette des Themas. Unterwürfigkeit und lügen über die eigenen Interessen und Absichten bringt uns bei Frauen nicht weiter. Ok. Das dürfte uns bekannt sein.
Milkman hat geschrieben: ↑14 Nov 2018 18:00
Ein gehässiger, unkonstruktiver, wenn auch im Kern wahrer Artikel. Weiß nicht, was es da zu feiern gibt.
Naja, sehr viel Konstruktivität hätte ich mir von so einem Aufsätzchen auch nicht erwartet.
Was du als gehässig empfindest hast du nicht geschrieben. Besonders einfühlsam finde ich den Blogeintrag auch nicht.
Irgendjemanden mit dem Schimpfwort Arschloch zu bezeichnen, wie es der Artikel tut, finde ich tatsächlich entbehrlich. Auch eine moralische Abwertung von unterwürfigem und unehrlichem Verhalten ist eigentlich nicht nötig. Es reicht, zu wissen, dass es nicht zielführend ist. Sachliche Kritik an diesem Verhalten ist auch hier sinnvoller.
Wenn einer nicht weiss, was Frauen wünschen, wenn er sich seiner eigenen Wünsche schämt und vor lauter Stress keinen offenen Kontakt zu Frauen bekommt, wird er sich seltsam verhalten. Er wird eventuell versuchen, der Frau alles recht zu machen, er wird eventuell seine Absichten verbergen. Verachtung hat er nicht verdient, Mitleid auch nicht, eher Mitgefühl. Die Situation, in der er steckt, ist echt nicht lustig.
Dass das die meisten Frauen abschreckt, ist eine andere Angelegenheit. Ihre Ablehnung ist verständlich. Auch die emotionale Heftigkeit der Ablehnung ist verstændlich. Die Heimlichtuerei vermittelt ihr ein Gefühl der Unsicherheit. Und dann kommt noch dazu, dass sich Frauen leicht in ihren Mutterinstinkten angesprochen fühlen. Die sind unvereinbar mit der erotischen Bedeutung der Situation der Annäherung. Mutterinstinkte führen auch zu Mitleid. Mitleid mit einem erwachsenen Menschen hat hier, wie so oft, etwas Verächtliches. Beides zusammen, die Abwehr gegen die Konfliktsituation und die Abwehr gegen das eigene Mitleid læsst die Frauen mitunter recht heftig reagieren. Auch das hat keine Verachtung verdient.
Das übertriebene alles recht machen Wollen und das Verheimlichen von Wünschen und Absichten ist aber nicht die einzig mögliche Problematik. Mangel an Sozialverhalten, soziale Unsicherheit, Depression, Introversion fallen mir dazu als erste Beispiele ein. Davon war ich selbst betroffen. (Teile davon sind jetzt noch vorhanden.) Bei mir waren diese Probleme gemeinsam mit unterwürfigem und verheimlichendem Verhalten vorhanden. Das ist aber nicht notwendigerweise so.
Wenn jetzt wie in dem Artikel ein bestimmtes Verhalten diskutiert wird, betrifft das jeden in einem unterschiedlichen Ausmass. Bei manchen ist es das Hauptproblem, manchen betrifft das überhaupt nicht und bei anderen betrifft es einen Teil seiner Probleme. Diesen kritischen Bezug zur eigenen Person können nur wir selbst als Leser herstellen. Die Autoren kennen nicht jeden und können bekanntlich nicht für jeden den persönlich abgestimmten Artikel liefern.
Die Verhaltenskritik im Artikel scheint grundsätzlich richtig. Einen Generalverdacht gegen authentisch nette oder einfach unsicher agierende Männer habe ich nicht herausgelesen. Das beschriebene Ambiente ist mir fremd. Ich habe noch keine im Club oder Disko kennengelent. Der zeitliche Ablauf ist für mich auch eigenartig. Noch am selben Tag zusammen ins Bett, war für mich eine seltene Ausnahme. Ich bevorzuge eine vergnügliche Anbahnung von einigen Tagen bis mehrere Wochen. Dennoch kann ich die Verhaltenskritik nach vollziehen, ich muss sie aber immer wieder in andere Situationen sozusagen 'übersetzen'.