Dein Disclaimer ist Klasse, denn damit rettest du dich aus der Kritik, mit wilden Felinterpretationen Panikmache zu betreiben.fredstiller hat geschrieben: ↑20 Okt 2018 00:12 Migration.
Für Migranten mit europäischer Staatsbürgerschaft sind die Geschlechterverhältnisse quasi ausgeglichen.
Bei Migranten aus Asien und Afrika herrschen deutliche Männerüberschüsse, für die Altersgruppe von 18-25 Jahren bei 100 bis 200% (noch höhere Männerüberschüsse von Afrikanern im Altersbereich von 16-20 Jahren dürften mutmasslich auf aus bekannten Gründen gemachte falsche bzw. nicht verifizierte Altersangaben zurückzuführen sein).
Aber mal unabhängig von der Migration gibt es ja die Statistiken, wie beispielsweise hier beim statistischen Bundesamt (bezogen auf Ende 2016), die das auch für deutsche Staatsbürger zeigen:
https://www-genesis.destatis.de/genesis ... +retrieval
(Tabelle 12411-0008, falls der Link nicht funktioniert)
Beispielsweise für unverheiratete deutsche Männer im Alter von 30-35 Jahren beträgt der Männerübschuss in Relation zu unverheirateten gleichaltrigen deutschen Frauen 30-35%.
Zu beachten ist dabei, dass es sich dabei wohl nur "behördlich festgestellte" Partnerschaften mit offiziellem Status handelt, sprich Verheiratete (hauptsächlich, Rest quasi vernachlässigbar). Wenn von den dort als "single" klassifizierten Individuen beispielsweise noch die Hälfte unverheiratet vergeben ist (in heterosexuellen Partnerbeziehungen, andere sind zahlenmässig fast vernachlässigbar), erreichten wir statistisch schnell Männerübschüsse von deutlich über 50% bezogen auf das gleiche Altersjahr.
PS: Der vielleicht unvermeidliche Disclaimer, bevor wieder die üblichen Antworten kommen:
1. Die Statistiken sind sicher nicht perfekt, sie dürften aber gut genug sein und nicht lügen.
2. Dass weibliche Partner im Durchschnitt etwas jünger sind, ändert nicht entscheidend etwas an der Feststellung deutlichen effektiven Männerüberschusses.
3. Natürlich gelten die Zahlenverhältnisse "global" (deutschlandweit), und nicht in jeder einzelnen Region/Stadt/Dorf/Umfeld.
4. Nein, natürlich bedeuten sie für das Individuum keine absolute "Unmöglichkeit", eine Partnerin zu finden.
Was beim Leser allerdings als Eindruck bleibt, ist genau das. Geschickt.
Ich nehme an, du meintest nicht 30-35, sondern 30-34? Das wäre eine übliche Alterskohorte. Für die Grundausage ändert das allerdings wenig; es ist nur ein erster Hinweis auf ungenaue Betrachtung.
Ich beziehe mich im Folgenden auf 30-34.
Du siehst richtig, dass die ganze Frage der "nicht formalen" Partnerschaften nicht abgebildet wird. Ziehst das aber nicht für deine Rechnerei als Unsicherheitsfaktor in Betracht. Dabei ist das doch eigentlich die für ABs erst mal wesentliche Größe?
Dass hier eine enorme Grauzone sein könnte, kann man annehmen, wenn man sich die Zahlen der - aus verschiendenen Gründen - beendeten formalen Partnerschaften ansieht. Da liegen die Frauen weit vorn. Besonders deutlich: 680 Witwer vs. 3053 Witwen. Offenbar ist es mit dem einfachen Kohortenvergleich nicht getan. Es spielen Größe rein, die zu enormen Unterschieden in der Interpretation führen.
Die Methode, aus der unbekannten Zahl von informellen Paretnerschaften auf höhere MÜs zu schließen, ist besonders toll. Wenn irgendwann wirklich so gut wie alle verpartnert sind und leider doch noch 1000 Jungs übrigbleiben, haben wir einen MÜ von rundweg 1000 !!!! Prozent. Oder gleich unendlich? Skandal!
Oder anders gesagt: Je mehr Männer glücklich unter der Haube sind, um so dramatischer sehen die Zahlen aus. Und je weniger Partnerschaften es gibt, um so besser (niedriger) stellt sich der MÜ dar ...
Dass diese Bezugsgrößen und Rechenweisen nicht allzuviel über Realität in noch volatilen Gegebenheiten aussagen können, liegt ziemnlich unübersehbar auf der Hand. Warum die dennoch immer noch und immer wieder verwendet werden, darüber will ich hier nicht spekulieren, denn meine Spekulationen wären wenig erbaulich für solche Rechenkünstler ...
Aussagekräftig(er) sind vielmehr die absoluten Zahlen in den Altersgruppen, die von Partnerschaft überhaupt noch nicht berührt sind: bis 16. Hier ist tatsächlich durchgehend ein Männer (Jungs-)Überhang festzustellen: Ich habe das nicht exakt berechnet, sondern nur überschlagsweise abgeglichen und komme auf 5-6%.
Sofern die Geburtenraten Jungs/Mädchen sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht dramatsich verändert haben, dürfte das auch bei 35jährigen noch zutreffen. Einzurechnende Faktoren: unausgeglichene Zuwanderung. Die Frage, inwiefern junge/partnerwillige Männer hierzulande überhaupt jemand suchen (wollen). Der "Import" von Frauen zu Heiratszwecken aus den Heimatkulturen ist nicht ungewöhnlich. Generell gibt es Trends, innerhalb der eigenen Kulturverbände Partner zu suchen. Es ist also die Frage, inwieweit Zuwanderung tatsächlich konkret eine Rolle spielt.
Außerdem ist nach dem Geschlechterverhältnis der Auswanderung sowie nach Sterberaten zu fragen. Wenn Männer eher sterben als Frauen - auch schon in jüngeren Jahren - dürften sich die 5-6% weiter reduzieren. Und dann wäre noch die Farge zu stellen, inwieweit es Geschlecterunterschiede gibt, überhaupt feste Partnerschaft anzustreben.
Keine Frage: 5-6% in der Altersgruppe 30-34 sind eine Hausnummer (umso mehr stellt sich mir die Frage, warum man das mit völlig überhöhten, zusammengewürfelten Zahlen unbedingt derart dramatisieren will, dass es komplett unglaubwürdig wird ...?). Nun sind die Partnerverhältnisse aber (zum Glüclk?) nicht stabil. Die allgemeine Fluktuation dürfte ausreichen, dass auch alle Jungs "mal eine für ne Partnerschaft" abbekommen (könnten).
Ja, statistisch gesehen werden die Frauen insgesamt beziehungserfahrener sein. 30-34 sind 5 Jahre = 60 Monate. 5% davon sind 3 Monate.
Auf 5 Jahre gesehen haben Mädchen im Durchschnitt und grob über den Daumen 3-4 Monate mehr Chance auf Beziehungserfahrung.
Das können die Jungs eventuell doch noch mit Fußball und Zocken zu überbrücken? Oder ist das zuviel Triebkontrolle verlangt?
Zumal ihre Chance auf Beziehung nach "oben hin" im Alter dann wieder relativ zunimmt. Wenn die Damen beginnen, Sittlichkeit als bedauerlich aufgezwungenen Lebensstil zu entdecken, weil die Mehrzahl der noch freien "reifen Herren" sich auf die 20 Jahre jüngeren konzentriert (und dann, vermutlich, den Männerüberschuss bei den 35jährigen beklagt ...)
Statistiken muss man auch lesen können. Die hingeschriebenen Zahlen sind das Geringste.