Heathcliff hat geschrieben: ↑03 Okt 2018 16:14
Die B-Seite des Albums "Hounds of Love" (die ja eigentlich ein eigenes Album "The ninth wave" war ...) war, meiner Meinung nach, weitaus besser, weniger kommerziell, einfach genialer, gewagter. Weswegen diese Lieder es nie in die Hitparaden schafften.
Auch das Nachfolgealbum "The Sensual World" (gerade noch so in den 80ern) mit dem Trio Bulgarka hatte einige komplett unbeachtete musikalische Perlen. Rockets Tail zB. wirkt zunächst nur total abgedreht und sperrig, aber wenn es erstmal den Weg ins Ohr gefunden hat...
Aber das sind jetzt sicher keine allgemeingültigen All-Time-Favourites mehr.
Und zum Thema "vergessene Perlen der 80er", da gehört eindeutig das letzte Album von ABBA, "Visitors" aus dem Jahr 1982 hin. Da hat ABBA plötzlich Songs gemacht, die ganz anders waren als alles davor. Viel melancholischer. Man spürt förmlich, dass das Ende der Band da schon beschlossene Sache war. Aber als Vollblutmusiker haben sie nicht einfach lustlos ihren Vertrag erfüllt, sondern die schwierige Situation hat sie künstlerisch zu neuer Höchstform gebracht.
schmog hat geschrieben: ↑03 Okt 2018 14:23
Peter Schilling mit seinem beeindruckenden Klima Song 1983, der seiner Zeit weit voraus war.
Wie recht er leider damit hatte!
Nicht zu vergessen die "Jugendsünden" von Sven Väth: Electrica Salsa
Okay, gehört nicht zu meinen All-Time-Favourites, aber für die "beschissensten Songs ever" ist es zu lustig-trashig.
Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab. (Indianisches Sprichwort)
Das gehört ja irgendwie auch hier hin... Synthie-Pionier Giorgio Moroder hat in den 80ern den Film "Metropolis" mit 80er-Mucke neu vertont... u. A. mit Freddie Mercury und Pat Banater, die das Love Theme singt:
Lilia hat geschrieben: ↑03 Okt 2018 18:02
Und ein Lied, das einen Wessi in den Osten brachte:
Udo Lindenberg - Sonderzug nach Pankow
Würde mich mal interessieren, ob das im Osten außer den Stasi-Leuten auch andere gehört haben.
Das lief im (West)Radio so um 1983 herum hoch und runter und wurde natürlich auch in der DDR gehört. Es schlug ein wie eine Bombe. Wir Jugendliche sangen es sogar auf der Straße mit. Es erzeugte ordentlich Druck, denn Udo Lindenberg bekam ja auch seine gewünschten Auftritte in Ostberlin und anderswo nach wohl zähen Verhandlungen genehmigt. Zwar nicht ganz so, wie er sich das vorstellte, weil das Publikum 'auserwählt' wurde. Aber immerhin.....
Zu DDR-Zeiten powerten westdeutsche Rundfunk- und Fernsehkanäle von expliziten Senderstandorten wie z.B. der Ochsenkopf in Franken, Torfhaus im Harz, Rosengarten bei Hamburg oder Westberlin mit maximaler Sendeleistung bis zu 300 000 Watt in die DDR hinein. Das ermöglichte vielen DDR-Bürgern den Empfang von westdeutschen UKW- und Fernsehprogrammen. Die am Ende auch maßgeblich dazu beitrugen, daß die Mauer fiel und die DDR von der Landkarte verschwand.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse