Ich würde gar nicht sagen "subtiler".
Anders.
Die Fixierung vieler Männer auf das "Ansprechen" (gemeint ist ja meist das mehr oder weniger absichtsvoll eindeutige Ansprechen) und andere vorgeblich maskuline Mittel verstellt ihnen den Blick für die vielen Varianten und Nuancen, Kontaktaufnahmen bzw. Interesse, Sympathie, Übereinstimmung etc. zu signalisieren.
Was umgekehrt von Frauen befördert wird, die halt vom Mann das absichtsvolle Ansprechen erwarten. Das ist in der Tat meist Männersache. So wie es Frauensache ist, darauf dann zu reagieren. So wie es Frauensache ist, mit ihren Mitteln im Vorfeld das Ansprechen "durch den oder die Richtigen" als Option anzubieten. So wie es Männersache ist, daraiuf zu reagieren - noch nicht mit Ansprechen, denn meist geht es noch nonverbal zu.
Es ist (sollte sein, "von Natur aus") ein gegenseitiges Abschätzen mit vielen Unbekannten und Variablen.
Und natürlich gibt es auch den platten Anmachspruch "aus dem Nichts". Das ist wie Lotto: treffen die richtigen 2 zusammen, kann das funktionieren. Insbesondere, wenn das Umfeld sowas fördert (typische Disco, Cocktailbude auf dem Straßenfest). Und auch dann werden die Damen meist durch Äußerlichkieten (inkl. Verhalten) signalisieren, ob das Vorfeld dafür offen ist. Und Männer, dass sie nicht uninteressiert wären und sich zu benehmen wissen (= die Signale angemessen mit eigenen Signalen beantworten).
Kann man das lernen? Sicher. Durch Übung. Und wie immer gibt es dabei Talentierte und weniger Talentierte. Ändert nichts daran: Übung macht's besser.
Üben heißt: deutlich öfter Fehler zu machen als den 100-Punkte-Score zu erreichen. Hier scheint für viele ABs das Frustpotential zu schnell ausgereizt. Auch, weil das einzelne "Scheitern" nicht als (meist sehr kleiner) Übungsschritt gesehen wird (Versuch macht kluch, und idealerweise auch noch: Spaß), sondern als persönliche Niederlage. Und wenn man dann nur einen Übungsschritt alle 10 Jahre wagt; also weit unterhalb der persönlichen Veränderungsschwelle (Mensch und soziales Umfeld sind ja auch nicht immer unverändert, entsprechend ist das Üben eigentlich nie beendet), wird es halt verdammt schwer.
Es geht halt nix über vielfältige soziale Kontaktaufnahmen, wenn man Kontaktaufnahme auf welchem Level auch immer verbessern will. Banal. Und leider für viele angstbesetzt. Indem das Einfache vermeiden wird, machen sie es sich dann erst Recht schwer.
Mancher findet so auch seinen ganz persönlichen Umweg. Man sollte aber nie das Einfache, Banale aus den Augen verlieren - es ist grundsätzlich und quasi per Definiton das Einfachste.