Naja, die meisten Menschen wollen nach meiner Erfahrung immer noch primär aus dem Bedürfnis nach emotionaler und körperlicher Nähe und Liebe heraus einen Partner an ihrer Seite haben und nicht, weil sie irgendeinem gesellschaftlichen Erwartungsdruck unterliegen ...MannMitHut hat geschrieben: ↑31 Jul 2018 11:26Diese soziale Norm hat mich nie interessiert. Ich sage sogar immer mit einem gewissen Stolz, dass ich alleinstehend bin. Ist nicht überheblich gemeint, eher im Sinn: „So bin ich halt.“
Aber das nur nebenbei; wie ich oben schon schrieb, liegt hinter mir halt einfach noch keine jahrzehntelange zermürbende Kette von Dates und Hoffnungen und immer wieder enttäuschten Erwartungen - so gesehen ist trotz meines Alters meine "AB-Karriere" nebst dem zugehörigen Leidensdruck noch vergleichsweise jung gewesen. Ich kann aber sehr wohl verstehen, dass man an einen Punkt kommen kann, wo man um seines inneren Gleichgewichts willen versuchen muss, mit dem ganzen Beziehungsgedöns ein für alle mal abzuschließen.
Aber bei mir kam noch erschwerend hinzu, dass ich vor drei Jahren eine ehrenamtliche Tätigkeit aufgenommen habe, die mich ganz massiv dazu gebracht hat, mir Gedanken darüber zu machen, was ich noch von meinem Leben will und auf was für ein Leben ich irgendwann mal zurückblicken will. Das hat mich erst ganz furchtbar deprimiert, weil ich mir eingestehen musste, dass in meinem Leben gerade nichts so lief, wie ich es mir wünsche, vor allem im zwischenmenschlichen Bereich. Dadurch ist dann aber in mir ganz viel aufgewühlt worden und jede Menge innere Unruhe aufgekommen und das dringende Gefühl, dass es das noch nicht für mich gewesen sein kann - noch nicht gewesen sein darf. Ich war der Meinung, dass mit 50 noch zuviel Leben vor mir liegt, um es weiterhin alleine zu verbringen. Deshalb wäre ich definitiv noch nicht in der Lage gewesen, mich gelassen und entspannt mit dieser Situation abzufinden.