Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen! Der Thread wird sonst kommentarlos geschlossen!!]

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Montecristo
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

knopper hat geschrieben: 17 Apr 2020 12:56 naja an ein Geheimes bzw. sogar geplantes derartiges Projekt glaube ich erstmal nicht.
Das paranoideste, was ich heute gelesen habe:
Es war eine ungeschickte Praktikantin, die dann ihren Freund angesteckt hat.

Klingt aber wahrscheinlicher als dass "SIE" aus Bielefeld wasauchimmer :mrgreen:
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Melli

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Melli »

Tania hat geschrieben: 17 Apr 2020 09:44[...] und manche Lehrer wohl versuchen werden, noch möglichst viel abzuarbeiten und vor allem Noten zu vergeben.
Das bestätigt mal wieder meine ganzen Vorurteile gegen die Institution Schule. Ich kann mich noch gut an lehrkräftige Weinerlichkeiten erinnern wie: "Wir hängen im Lehrplan schon 14 Tage nach," oder: "Wir müssen noch zwei Klausuren in diesem Halbjahr schreiben."

(Wobei ich zugeben muß, ich habe keine Ahnung davon, wie man einen Stoff didaktisiert. Geschweige, wie man den für Prüfungen verfügbar machen kann. Bei vielen Dingen denke ich mir, das eignet sich nicht wirklich für ein schulähnliches Vorgehen :hammer:)

Vollends korrupt fand ich die Zeit vor dem Abitur, da hat man nichts mehr gelernt, aber alle sind völlig durchgedreht und wollten einem Streß machen mit ihren hysterischen (oder doch paranoiden -?) Anfällen :specht: Sonst war ich ja immer gewissenhaft, pflichtbewußt und diesen ganzen Bullshit, aber das gehörte zu den Ausnahmesituationen, in denen ich es nicht mehr ertragen konnte. Wahrscheinlich gehört Abitur zu diesen ganzen abartigen Initiationsriten, wo Jugendliche sadistische Qualen erleiden müssen. Letztlich habe ich wohl Glück gehabt, daß ich mal wieder nicht wirklich "dazugehörte".

Kurzum: man könnte in dieser Situation jetzt ja auch mal abwechslungshalber den Lehrplan kürzen :singen:
knopper hat geschrieben: 17 Apr 2020 12:56Man muss irgendwann hart zurück zur Normalität, es geht gar nicht anders….
Die Büchse der Pandora kriegt man nicht wieder zu. Eine schöne neue Normalität wird das :(
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Einsamer Igel
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Einsamer Igel »

Welche Läden sollen denn jetzt wieder geöffnet haben? Heute war ich in der City und alles war geschlossen.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

Aufgelesene Informationen vom Wegesrand:

Hier hat mal jemand die Daten der Schweizer Kantone angeschaut und festgestellt, dass französisch- und italienisch-sprachige Kantone relativ mehr Covid-19-Tote haben als deutschsprachige. An der Sprache selbst wird es wohl nicht liegen, es hat vermutlich kulturelle Unterschiede, dass Italien und Frankreich so wesentlich mehr betroffen sind als Deutschland. Häufigkeit des Kontakts mit den Alten oder so, die Ursache ist ja nicht klar.


Die Anzahl der Toten, die der Diamond Princess zugeordnet sind, hat sich laut JHU auf 13 erhöht (muss wohl in den letzten Tagen passiert sein). Wir (und auch ein paar Forscher aus Göttingen) hatten die Zahl ja anfänglich genommen, um die Ohne-Dunkelziffer-Letalität bei guter medizinischer Versorgung abzuschätzen. Mit höherer Zahl der Toten der Ausgangsberechnung muss dann auch die Einschätzung der Gefährlichkeit des Virus nach oben korrigiert werden.
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Tania
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

Einsamer Igel hat geschrieben: 17 Apr 2020 14:01 Welche Läden sollen denn jetzt wieder geöffnet haben? Heute war ich in der City und alles war geschlossen.
Erst ab Montag .. und nur die bis 800 qm Verkaufsfläche.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

Hier ist übrigens mal auf Englisch, wie eine solche App in Deutschland auch aussehen könnte: https://helsenorge.no/coronavirus/smittestopp

Schulen werden nächste Woche auch in Norwegen wieder geöffnet; Friseur folgt. Restaurants, Geschäfte und Shoppingcenter hatten hier übrigens die ganze Zeit offen und die Reproduktionsrate sank dennoch stetig, Gruppen bis 5 Prsonen waren/sind erlaubt.

Reinhard hat geschrieben: 17 Apr 2020 13:00 Kann aber sein, dass die Absicht, die Schulen zu öffnen heißt, dass man keine Absicht hat, das Virus auszurotten. :evil:
Hältst du das global gesehen für möglich? Ich habe da starke Zweifel in unterentwickelten Ländern. Und solange es dort existiert, müsste man jederzeit mit einer neuen eingeschleppten Welle rechnen. Es in Skandinavien auszurotten? Kein Thema - sofern gewollt, Schweden agiert ja bewusst anders, der Rest hier oben hatte aber die "Ausrottungsstrategie" und der R-Wert liegt nun bei ~0.5. Aber weite Teile Süd- und Mittelamerikas, Afrikas und ärmere Länder Asiens? Da glaube ich nicht dran.
Die Anzahl der Toten, die der Diamond Princess zugeordnet sind, hat sich laut JHU auf 13 erhöht (muss wohl in den letzten Tagen passiert sein). Wir (und auch ein paar Forscher aus Göttingen) hatten die Zahl ja anfänglich genommen, um die Ohne-Dunkelziffer-Letalität bei guter medizinischer Versorgung abzuschätzen. Mit höherer Zahl der Toten der Ausgangsberechnung muss dann auch die Einschätzung der Gefährlichkeit des Virus nach oben korrigiert werden.
Wenn es z.B. rund 20 Todesfälle am Ende sein werden, wären es ~3%, aber die übliche Kundschaft auf solchen Schiffen ist halt auch im Alter von 55-80 Jahren angesiedelt, insofern kann man die Ergebnisse ja trotzdem nicht 1:1 auf die Normalpoulation übertragen. Tippe weiterhin auf ~0.5% Letalität in der Allgemeinbevölkerung.
Zuletzt geändert von Vidar am 17 Apr 2020 14:13, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

Reinhard hat geschrieben: 17 Apr 2020 13:00

Kann aber sein, dass die Absicht, die Schulen zu öffnen heißt, dass man keine Absicht hat, das Virus auszurotten. :evil:

Diese Absicht wird doch eh nicht verfolgt. Wir wollen die Kurve nur flach halten, nicht runter auf 0 bringen.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Einsamer Igel »

Tania hat geschrieben: 17 Apr 2020 14:07
Einsamer Igel hat geschrieben: 17 Apr 2020 14:01 Welche Läden sollen denn jetzt wieder geöffnet haben? Heute war ich in der City und alles war geschlossen.
Erst ab Montag .. und nur die bis 800 qm Verkaufsfläche.
Ach echt? Ich dachte, das gilt ab sofort. Die jungen Leute draußen verhalten sich alle wieder ganz normal. Auch die Spielplätze wurden geentert, Flatterband hin oder her.
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Hoppala
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Hoppala »

Tania hat geschrieben: 17 Apr 2020 03:55
Hoppala hat geschrieben: 16 Apr 2020 23:38 Gerad diese Hochrechnung hätt ich gern etwas aufgeschlüsselt, anhand aktueller Zahlen.
Wozu? Alle Zahlen, die wir haben, sind entweder Schätzwerte, oder werden von einer unbekannten Dunkelziffer begleitet. Es bringt nicht viel, sich über die Auswirkungen von einer Kommastelle mehr oder weniger Gedanken zu machen,
Das "Wozu" hatte ich in dem Beittag beantwortet, auf den du dich beziehst.
Natürlich sind Zahlen für Prognosen Schätzwerte, mal mehr, mal weniger genau. Wer es genau wissen will, kann nur in die Vergangenheit gucken. Das kann kein Argument gegen den Versuch einer Spielraumsprognose sein.
Hab ich was von Kommastellen geschrieben? Es geht um eine Idee - so präzise wie anhand des bisherigen Wissens möglich, so unscharf wie aufgrund des noch Unbekannten unumgänglich -, welche Zeiträume für "Experimente" verfügbar sind. Die Politik und Berater machen doch nichts anderes. Mit irgendwas müssen die ihre Vorschläge doch verargumentieren, und deutlich machen: wenn wir hier und da aufpassen, kann man dies und das machen - und notfalls rechtzeitig wieder abstellen. Da will doch keiner das Risiko gehen, dass wegen seiner Vorschläge in ein paar Wochen die Leut in den Notaufnahmen verrecken, weil die Intenivbetten nicht reichen.

Die angekündigte partielle Lockerung ist ja schon so ein Experiment. Man kann (und müsste, meiner Meinung nach) fragen, warum diese Maßnahmen und nicht andere. Damit es nicht nur beim Austausch von Meinunbgen bleibt, braucht es eine für alle verständige MEnschen nachvollziehbare Einschätzung über die Spielräume. Alles was die Grenzen überschreitet, braucht man gar nicht diskutieren. Aber was (voraussichtlich) innerhalb der Grenzen liegt, sollte diskutiert werden bzw, auf den Tisch kommen. Die Verantwortlichen scheinen sich mir da auch hinter einer vorgeblichen Alternativlosigkeit zu verstecken - die es gibt, wenn der Handlungsdrahmen nicht transparent ist. Ob das, was da getan wird, wirklich das nach Lage der Dinge Sinnvollste ist, kann so niemand beurteilen. Das ist demokratiedestruktiv und verhindert, dass die Handelnden später ihre Handlungen legitimieren müssen (können). "Man weiß es halt nicht" - das ist aber die Frage.
Es mag ja sein, der Handlungsrahmen lässt nichts Besseres zu. Nachvollziehbar ist diese Abwägung aufgrund der veröffentlichten Daten nicht.
Reinhard hat geschrieben: 17 Apr 2020 12:29 Deswegen gibt es ja solche explizit Schätzungen genannte Datenanalysen wie diese hier (das ist der "Nowcast" genannte Einschätzung, die schon mal im Thread verlinkt war, ist also NICHT neu)
Danke. Das scheint mir eine Grundlage, aufgrund der solche "Zeitfenster- und Warnindikatorenabschätzungen" konstruiert werden können. Und das wird hoffentlich in den Entscheiderzirkeln auch getan bzw. beachtet. Schad, dass es so schwer (umöglich?) st, das konkreter zu erfahren. Denn wie gesagt: das ist der Rahmen, in dem sich gerad Entscheidungen abspielen, und dies hier ist immer noch eine Demokratie ... da müssen Entscheidungen rechenschaftsfähig sein, und das heißt: nachvollziehbar.
desigual hat geschrieben: 17 Apr 2020 11:00
Montecristo hat geschrieben: 17 Apr 2020 10:42 Werden bei Euch "Schutz"masken eingesetzt? Oder ist das gar nicht vorgesehen?
Die sind "empfohlen". Ich schätze Verpflichtung scheitert an einer ausreichenden Zahl vorhandener Masken.
Und an der Sinnhaftigkeit:

" Voraussetzung dafür ist, dass (...) richtig mit der Mund-Nasen-Bedeckung umgehen: Die Bedeckung muss durchgehend eng anliegend über Mund und Nase getragen und bei Durchfeuchtung gewechselt werden; sie darf während des Tragens nicht (auch nicht unbewusst) verschoben werden und auch nicht um den Hals getragen werden."

Das klappt nie (bzw. selten). Und dann ist es nur Materialverschwendung.

"Der mehrlagige medizinische (chirurgische) Mund-Nasen-Schutz (MNS) oder medizinische Atemschutzmasken, z. B. FFP-Masken, müssen medizinischem und pflegerischem Personal vorbehalten bleiben. "
Es geht also nur um einen einfachen "Lappen" - der aber durchgehend eng anliegen muss und dann nicht mehr verschoben werden darf, außer zum regelmäßigen Wechseln.
Wie gesagt: in einer Welt der Klopapierhamsterer ist das wenig realistisch.

Ansonsten:
"insbesondere für Situationen, in denen mehrere Menschen in geschlossenem Räumen zusammentreffen und sich dort länger aufhalten (z. B. am Arbeitsplatz) oder der Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen nicht eingehalten werden kann "
Also wenn die ohnehin empfohlenen, niedrigschwelligen Maßnahmen warum auch immer nicht greifen (können).

Quelle: infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Wer in solche Situationen kommt und meint, sich an die Verwendugnsregeln halten zu können: bitte sehr und danke sehr!
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Hoppala »

The Poet hat geschrieben: 17 Apr 2020 04:08 Eine einfache (lokale Unterschiede noch nicht inkorporierende) Pi-Mal-Daumen-Abschätzung (fürs nennen-wir-es-mal "Fahren auf Sicht") für ganz Deutschland in Summenbetrachtung könnte man wohl mit ner relativ simplen niedrigparametrigen Funktion
...

Beispielrechnung mit den aktuellen Fallzahlen:

Für h_u = 1000 freie Betten pro Tag (z.B. 14000 Betten bei 14 Tage Liegezeit... - als Schätzung, wirkliche Werte müsste man mal recherchieren), n = 3000 Fälle pro Tag, u = 5% an "heißen Fällen" (die ICU-Betten brauchen), einer Kurve bei den Neuinfektionen, die sich entweder (gemittelt) langsam wieder nach oben krümmt und ein Wachstum von z.B. 1.1 pro Tag hätte (also p = 10%), oder für die man ein derartiges Wachstum "ab jetzt" zumindest erwartet, Messverzugszeit von D = 10 Tagen und Reaktionszeiten von T_R_redux_time = 7 Tage:

f_u = 19.9 - 10 - 7 ≈ 3 Tage


Jupp. Das ist der Spielraum bei diesen Annahmen und Stand "heute". 3 Tage.
Danke sehr. Ich habe den Eindruck, das geht in die von mir eröffnete Richtung.
Leider kann ich die Formelbildung und Rechnung genau Null nachvollziehen - was primär an meinen mangelnden Matheroutine liegt.
3 Tage ist sehr wenig. Eigentlich nix. Und würde auf gar keinen Fall irgendeine Schulöffnung rechtfertigen. Daher dürfte der Wert nicht stimmen.
Mir scheint auch, du hast für die Rechnung nicht die vorliegenden Echtwerte verwendet. Ich hatte in meinem Fragepost einige genannt, bzw. was der entsprechende Absatz im Wikipedia-Artiel dazu hergibt. Es gibt da durchaus inzwischen konkrete Werte zu freien Betten, Hospitalisierung, Rate Intensiverkrankte usw. Eventuell magst du das anhand dessen noch mal neu rechnen?
https://de.m.wikipedia.org/wiki/COVID-1 ... eutschland

Anscheinend meint die Politik (und deren Berater), dass die Belastung fürs Gesundheitssystem bis Anfang Mai so reduziert ist, dass das Experiment "Schulen teilweise und unter Bedingungen auf" gestartet werden kann. Dann dauert es so 2-4 Wochen, bevor sich das in den Zahlen auswirkt. Frühestes dann kan man ggf. wieder gegensteuern, und dann hat's ja noch einen entsprehcenden Nachlauf. Das Zeitfenster müsste sich ab Anfang Mai also eher in 8-12 Wochen, als in 3 Tagen bewegen - ansonsten wär's unverantwortlich.
Die Frage ist: kommt diese Schätzung hin? Denn dann hätte man einen Anhaltspunkt, auf welcher Basis "da oben" die Entscheidungen getroffen werden. Wenn sie es uns schon nur so blumig verbrämt mitteilen ... (und wie gesagt: ich habe durchaus Verständnis dafür, Stichwort "Klopapierhamstern"; allerdings nicht dafür, dass sinnigere Argumentationen glecih ganz weggelassen werden).
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Hoppala »

Vidar hat geschrieben: 17 Apr 2020 11:06 Ich schätze, dass je länder der Zustand andauert, desto gravierender und längerfristiger werden die Veränderungen. Konkret könnte ich mir vorstellen: Das in Westeuropa übliche Ritual des Händeschüttelns kommt danach nicht wieder zurück. Ist okay für mich, mir ging das beruflich schon häufig auf den Keks, wenn am Ende der Veranstaltung 50 Leute mir die Hand schütteln wollen.
Wie es mit der Feier- und Clubkultur mittel- und langfristig aussieht, ist schwer zu sagen. Ich war letztes Jahr z.B. in den "Ruin Bars" in Budapest und kann mir nicht vorstellen, dass diese so schnell wieder öffnen. Große Festivals/Konzerte sind auch sehr schwierig.
Ich glaube zugleich nicht, dass es bezüglich Zweisamkeit bzw. der Anbahnung bei Dates etc. sehr viel ändern wird, da die Gefahr außerhalb der Risikogruppe nicht zu groß ist, der Wunsch nach einem Partner zugleich hoch. Menschen unter 50 Jahren haben ja trotz allem bei Covid-19 eine geringe Letalität, wären die Todesraten nun mehr wie bei SARS oder MERS, wären Schutzanzüge wohl eher angebracht. Auch unter Freunden glaube ich nicht, dass das Risiko groß genug ist, dass hier langfristig starke Verhaltensänderungen zu erwarten sind.
Danke für die Einschätzung.

Der Punkt ist nämlich: Wie es sich mit dem "Sozialen Leben" entwickeln wird, hängt ganz maßgeblich auch von den Einschätzungen jedes Einzelnen ab, und wie diese in Zeiten von "Asocial Media" multipliziert werden. Wenn morgen alle sagen: "Wir machen Gruppenkuscheln", wird das passieren. Wenn morgen alle sagen: "Ich bleib sicherheitshalber mein Leben lang auf Distanz und geh nie mehr ohne Mundschutz aus dem Haus", dann wird das passieren.

Deshalb finde ich es jetzt wichtig, Gedanken zu formulieren und Perspektiven zu öffnen. Sonst wird es noch mal Klopapierhamstern (im übertragenen Sinn). KA, ob unsere Verantwortungsträger schon an solchen Szenarien und Einflussmöglichkeiten basteln. So oder so bin ich eher der Typ, der sowas mitgestalten will. (Und wenn ich an den JU-Fritzen mit seiner unrealistischen Zwangs-App denke, dann weiß ich: besser, amn überlässt sowas denen nicht allein ...)

Aber dafür muss man erst mal wissen: was denkt ihr denn so, wie's wird? In der "Übergangsphase" von 6 Monaten bis mehreren Jahren, bis zum neuen "Normal"?
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

Einsamer Igel hat geschrieben: 17 Apr 2020 14:11 Ach echt? Ich dachte, das gilt ab sofort. Die jungen Leute draußen verhalten sich alle wieder ganz normal. Auch die Spielplätze wurden geentert, Flatterband hin oder her.
Wird teuer.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Einsamer Igel »

Montecristo hat geschrieben: 17 Apr 2020 14:17
Einsamer Igel hat geschrieben: 17 Apr 2020 14:11 Ach echt? Ich dachte, das gilt ab sofort. Die jungen Leute draußen verhalten sich alle wieder ganz normal. Auch die Spielplätze wurden geentert, Flatterband hin oder her.
Wird teuer.
Also das ist noch nicht wieder erlaubt?

Hab heute in der Bahn auch eine ältere Frau gesehen, die ihre Mundbedeckung im Laschet-Style trug. Die sollten aufhören, dieses Bild zu verbreiten, die Leute machens nach. :specht:
Vidar

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

Hoppala hat geschrieben: 17 Apr 2020 14:13
The Poet hat geschrieben: 17 Apr 2020 04:08 Eine einfache (lokale Unterschiede noch nicht inkorporierende) Pi-Mal-Daumen-Abschätzung (fürs nennen-wir-es-mal "Fahren auf Sicht") für ganz Deutschland in Summenbetrachtung könnte man wohl mit ner relativ simplen niedrigparametrigen Funktion
...

Beispielrechnung mit den aktuellen Fallzahlen:

Für h_u = 1000 freie Betten pro Tag (z.B. 14000 Betten bei 14 Tage Liegezeit... - als Schätzung, wirkliche Werte müsste man mal recherchieren), n = 3000 Fälle pro Tag, u = 5% an "heißen Fällen" (die ICU-Betten brauchen), einer Kurve bei den Neuinfektionen, die sich entweder (gemittelt) langsam wieder nach oben krümmt und ein Wachstum von z.B. 1.1 pro Tag hätte (also p = 10%), oder für die man ein derartiges Wachstum "ab jetzt" zumindest erwartet, Messverzugszeit von D = 10 Tagen und Reaktionszeiten von T_R_redux_time = 7 Tage:

f_u = 19.9 - 10 - 7 ≈ 3 Tage


Jupp. Das ist der Spielraum bei diesen Annahmen und Stand "heute". 3 Tage.
Danke sehr. Ich habe den Eindruck, das geht in die von mir eröffnete Richtung.
Leider kann ich die Formelbildung und Rechnung genau Null nachvollziehen - was primär an meinen mangelnden Matheroutine liegt.
3 Tage ist sehr wenig. Eigentlich nix. Und würde auf gar keinen Fall irgendeine Schulöffnung rechtfertigen. Daher dürfte der Wert nicht stimmen.
Mir scheint auch, du hast für die Rechnung nicht die vorliegenden Echtwerte verwendet. Ich hatte in meinem Fragepost einige genannt, bzw. was der entsprechende Absatz im Wikipedia-Artiel dazu hergibt. Es gibt da durchaus inzwischen konkrete Werte zu freien Betten, Hospitalisierung, Rate Intensiverkrankte usw. Eventuell magst du das anhand dessen noch mal neu rechnen?
https://de.m.wikipedia.org/wiki/COVID-1 ... eutschland

Anscheinend meint die Politik (und deren Berater), dass die Belastung fürs Gesundheitssystem bis Anfang Mai so reduziert ist, dass das Experiment "Schulen teilweise und unter Bedingungen auf" gestartet werden kann. Dann dauert es so 2-4 Wochen, bevor sich das in den Zahlen auswirkt. Frühestes dann kan man ggf. wieder gegensteuern, und dann hat's ja noch einen entsprehcenden Nachlauf. Das Zeitfenster müsste sich ab Anfang Mai also eher in 8-12 Wochen, als in 3 Tagen bewegen - ansonsten wär's unverantwortlich.
Die Frage ist: kommt diese Schätzung hin? Denn dann hätte man einen Anhaltspunkt, auf welcher Basis "da oben" die Entscheidungen getroffen werden. Wenn sie es uns schon nur so blumig verbrämt mitteilen ... (und wie gesagt: ich habe durchaus Verständnis dafür, Stichwort "Klopapierhamstern"; allerdings nicht dafür, dass sinnigere Argumentationen glecih ganz weggelassen werden).
Ich habe die Zahlen hier auf diesem PC nicht zur Hand, aber Mitte März hatten Freunde und ich auch berechnet, dass das Gesundheitssystem Deutschlands ohne Maßnahmen spätestens Mitte April überlastet gewesen wäre ohne Restriktionen. Die Kontakteinschränkungen kamen noch rechtzeitig genug, dass zu keinem Zeitpunkt 25% der freigemachten Kapazität deutschlandweit belegt waren, aber eine Verzögerung der Einführung dieser Maßnahmen um nur eine weitere Woche hätte wohl bereits zur Überlastung geführt.
Ich würde aufgrund der vorliegenden Daten mindestens vier Wochen, evtl. auch sechs oder acht Wochen, nach jeder Lockerung abwarten, um zu sehen, wie sich die Reproduktionszahl verändert, bevor ich weitere Restriktionen zurücknehme. Ansonsten wird es reines Achterbahnfahren über Monate/Jahre.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

Einsamer Igel hat geschrieben: 17 Apr 2020 14:20 Also das ist noch nicht wieder erlaubt?
Bund und Länder haben sich am Mittwoch (15.04.2020) auf Lockerungen der Corona-Maßnahmen verständigt - die Kontaktsperren bleiben aber vorerst bestehen. Kanzlerin Merkel kündigte an, am 30. April würden die Maßnahmen erneut überprüft.

Damit gilt weiterhin: "Zusammenkünfte und Ansammlungen in der Öffentlichkeit von mehr als zwei Personen sind untersagt." Für Familien und in einem Haushalt lebende Personen gelten Ausnahmen.

Arzt- und Apothekenbesuche, Lebensmitteleinkäufe, Tanken, Hilfe für andere und der Weg zur Arbeit sind weiterhin möglich. Es gibt keine Ausgangssperre.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
knopper

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von knopper »

Melli hat geschrieben: 17 Apr 2020 13:07
knopper hat geschrieben: 17 Apr 2020 12:56Man muss irgendwann hart zurück zur Normalität, es geht gar nicht anders….
Die Büchse der Pandora kriegt man nicht wieder zu. Eine schöne neue Normalität wird das :(
tja...wiederhole mich gerne aber ist sie ja wenn das Virus seinen schrecken Verloren hat (Grundimmunität)... ergo = wieder Normalität, aber gut das ist eben nur mein Gefühl und das kann täuschen. :roll:
Reinhard
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

Vidar hat geschrieben: 17 Apr 2020 14:09
Reinhard hat geschrieben: 17 Apr 2020 13:00 Kann aber sein, dass die Absicht, die Schulen zu öffnen heißt, dass man keine Absicht hat, das Virus auszurotten. :evil:
Hältst du das global gesehen für möglich? Ich habe da starke Zweifel in unterentwickelten Ländern. Und solange es dort existiert, müsste man jederzeit mit einer neuen eingeschleppten Welle rechnen. Es in Skandinavien auszurotten? Kein Thema - sofern gewollt, Schweden agiert ja bewusst anders, der Rest hier oben hatte aber die "Ausrottungsstrategie" und der R-Wert liegt nun bei ~0.5. Aber weite Teile Süd- und Mittelamerikas, Afrikas und ärmere Länder Asiens? Da glaube ich nicht dran.
Global gesehen: nein. Aber lokal könnte man es ausrotten und für Einreisende aus Risikogebieten eine Quarantäne verpflichten oder Kontaktverfolgungsmöglichkeiten haben, so dass man Wiedereinschleppen verhindert.

Tania hat geschrieben: 17 Apr 2020 14:10
Reinhard hat geschrieben: 17 Apr 2020 13:00 Kann aber sein, dass die Absicht, die Schulen zu öffnen heißt, dass man keine Absicht hat, das Virus auszurotten. :evil:
Diese Absicht wird doch eh nicht verfolgt. Wir wollen die Kurve nur flach halten, nicht runter auf 0 bringen.
Tja. Ich vermute, dass zeitweiliges Ausrotten die langfristig preiswerteste Strategie wäre ... aber ich bin ja nur "interessierter Laie".
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

knopper hat geschrieben: 17 Apr 2020 14:29 tja...wiederhole mich gerne aber ist sie ja wenn das Virus seinen schrecken Verloren hat (Grundimmunität)... ergo = wieder Normalität, aber gut das ist eben nur mein Gefühl und das kann täuschen. :roll:
Die wird es sowieso nie geben.... Dafür mutiert das Virus zu schnell.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

Reinhard hat geschrieben: 17 Apr 2020 14:29
Vidar hat geschrieben: 17 Apr 2020 14:09 Aber weite Teile Süd- und Mittelamerikas, Afrikas und ärmere Länder Asiens? Da glaube ich nicht dran.
Global gesehen: nein. Aber lokal könnte man es ausrotten und für Einreisende aus Risikogebieten eine Quarantäne verpflichten oder Kontaktverfolgungsmöglichkeiten haben, so dass man Wiedereinschleppen verhindert.
Wir sind wieder im Mittelalter... Reisebeschränkungen wirds jetzt über Jahre geben.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
knopper

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von knopper »

Montecristo hat geschrieben: 17 Apr 2020 14:31
knopper hat geschrieben: 17 Apr 2020 14:29 tja...wiederhole mich gerne aber ist sie ja wenn das Virus seinen schrecken Verloren hat (Grundimmunität)... ergo = wieder Normalität, aber gut das ist eben nur mein Gefühl und das kann täuschen. :roll:
Die wird es sowieso nie geben.... Dafür mutiert das Virus zu schnell.
naja aber
1. ich dachte das ist bei Sars-Cov2 eher nicht der Fall
und 2. selbst wenn...dann besteht die Grundimmunität eben immer noch auch gegen die mutierte Variante. Ist ja bspw. beim Norovirus auch so.