Studium Konflikt

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Menelaos
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Re: Studium Konflikt

Beitrag von Menelaos »

onyx22 hat geschrieben: 20 Dez 2019 08:18 Ich habe halt das Familienbild meiner Eltern / Großeltern verinnerlicht. Alle haben ihre ‚erste große Liebe‘ mit Anfang 20 geheiratet und waren nie geschieden. Ist es verkeht diese Lebensplanung wertzuschätzen?
Es ist verkehrt zu erwarten dass es genau so auch bei dir laufen wird, und dass du für immer allein bleiben musst wenn es nicht klappt. Ich würde sogar behaupten deine Eltern und Großeltern sind da ein Ausnahmefall.
Rein statistisch gibt es nicht für jeden ‚DEN‘ Partner.
Tatsächlich gibt es sogar für niemanden DEN Partner, sondern für jeden eine Vielzahl an möglichen Partnern mit denen es gut klappen kann. Das sollte auch dir klar sein, denn sonst wäre statistisch gesehen die Chance dass auch nur ein einziger Mensch jemals DEN Partner findet sehr gering.
Manche arrangieren sich einfach mit dem was kriegen.
Das ist eine traurige Wahrheit, aber nicht die einzige Alternative so wie du es hier darstellst.
Ich betone immer wieder mein Alter, da ich in meiner Gefühlswelt noch ein 16 jähriger Junge bin.
Das merkt man auch! Du hast noch sehr romantische/naive/realitätsferne Vorstellungen von Liebe, die es dir leider schwer machen mit ihr umzugehen.
Liebe ist kein Jagdgewehr mit nur einem Schuss, und wenn man verfehlt muss man verhungern. Liebe ist eher wie der Revolver eines amerikanischen Waffennarren. Wenn man verfehlt, kann man nachladen, und im Zweifelsfall sind immer genug etnische Minderheiten in Reichweite um sich ein anderes Ziel zu suchen. ;)
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Re: Studium Konflikt

Beitrag von LonesomeCoder »

Menelaos hat geschrieben: 20 Dez 2019 09:46 Liebe ist kein Jagdgewehr mit nur einem Schuss, und wenn man verfehlt muss man verhungern. Liebe ist eher wie der Revolver eines amerikanischen Waffennarren. Wenn man verfehlt, kann man nachladen, und im Zweifelsfall sind immer genug etnische Minderheiten in Reichweite um sich ein anderes Ziel zu suchen. ;)
Allgemein schon richtig, aber so beliebig groß ist die Auswahl nicht, auch wenn einem Online-Dating oder das Nachtleben in einer Großstadt das suggerieren mag.
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Re: Studium Konflikt

Beitrag von Menelaos »

LonesomeCoder hat geschrieben: 20 Dez 2019 09:50
Menelaos hat geschrieben: 20 Dez 2019 09:46 Liebe ist kein Jagdgewehr mit nur einem Schuss, und wenn man verfehlt muss man verhungern. Liebe ist eher wie der Revolver eines amerikanischen Waffennarren. Wenn man verfehlt, kann man nachladen, und im Zweifelsfall sind immer genug etnische Minderheiten in Reichweite um sich ein anderes Ziel zu suchen. ;)
Allgemein schon richtig, aber so beliebig groß ist die Auswahl nicht, auch wenn einem Online-Dating oder das Nachtleben in einer Großstadt das suggerieren mag.
Die Auswahl ist natürlich nicht für jeden gleich groß, das ist klar. Und meine Analogie war... naja, sagen wir sie wurde sehr viel schneller sehr viel seltsamer als ich dachte.
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Re: Studium Konflikt

Beitrag von Sususus »

Menelaos hat geschrieben: 20 Dez 2019 09:46 Liebe ist kein Jagdgewehr mit nur einem Schuss, und wenn man verfehlt muss man verhungern. Liebe ist eher wie der Revolver eines amerikanischen Waffennarren. Wenn man verfehlt, kann man nachladen, und im Zweifelsfall sind immer genug etnische Minderheiten in Reichweite um sich ein anderes Ziel zu suchen. ;)
Ok, wow, das ist auf so vielen Ebenen einfach nur eine unpassende Analogie und noch nichtmal witzig. Und auch wenn ich nicht glaube, dass du da wirklich dahinterstehst, würde ich mir schon überlegen, Sprüche zu bringen, die rassistische Motive beinhalten und zudem noch auf Amokläufe anspielen.
Hat die Beute eigentlich auch ein Mitspracherecht?
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Re: Studium Konflikt

Beitrag von Menelaos »

Sususus hat geschrieben: 20 Dez 2019 10:32 Ok, wow, das ist auf so vielen Ebenen einfach nur eine unpassende Analogie und noch nichtmal witzig.
Das ist immer subjektiv, und ja, man kann auch Witze über Rassismus (und überhaupt über alles) machen. Tut mir natürlich leid dass dir der Witz nicht gefällt, aber ich bin froh dass du dennoch verstehst dass es nur ein Witz ist.
Hat die Beute eigentlich auch ein Mitspracherecht?
Klar doch, entweder man trifft oder verfehlt. Entweder der andere erwidert die eigenen Gefühle, oder eben nicht.
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Re: Studium Konflikt

Beitrag von onyx22 »

TheHoff hat geschrieben: 20 Dez 2019 09:35 Das hat rein nichts mit arrangieren, weil es nichts besseres gibt zu tun.

Eher war es früher so, dass man in unglücklichen Ehen verblieb, weil Scheiden lassen verpönt war. Oder man sich eben wie du sagst arrangierte, weil man Sicherheit und Versorgung wichtiger waren als große Gefühle.
Genau so meinte ich das auch oder auch kulturbedingt (Asien, Orient). Viele Frauen haben auch einen Kinderwunsch, der sie dazu bewegt sich schneller auf einen Partner festzulegen.

Wie gesagt, falle ich da eh raus aus diesen ‚Kategorien‘

Eine platonische Beziehung oder Freundschaft ist ohnehin besser als gar keine und außerdem mag ich es auch selber nicht, wenn man mir zu nahe kommt.
Hinter meiner Schwärmerei steckt ja auch eine Beziehungsvermeidung. Ich würde z.B. auf gar keinen Fall meinen Haushalt mit jemanden teilen wollen. Es geht viel mehr um die Reziprozität von Gefühlen, das Genießen von Sonnenuntergängen und leidenschaftlichen Sex... Ich lache gerade über mich selbst...
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Re: Studium Konflikt

Beitrag von Melli »

Menelaos hat geschrieben: 20 Dez 2019 09:46Liebe ist eher wie der Revolver eines amerikanischen Waffennarren. Wenn man verfehlt, kann man nachladen, und im Zweifelsfall sind immer genug etnische Minderheiten in Reichweite um sich ein anderes Ziel zu suchen. ;)
Ich nehm's mal als Witz über amerikanische Rassisten :?
Sususus hat geschrieben: 20 Dez 2019 10:32Hat die Beute eigentlich auch ein Mitspracherecht?
Mit dem Risiko, daß sich die "Beute" wehrt, werden die leben müssen.
onyx22 hat geschrieben: 20 Dez 2019 12:20Genau so meinte ich das auch oder auch kulturbedingt (Asien, Orient).
Ich würde das eher als eine Frage bestimmter sozialer Milieus sehen.
onyx22 hat geschrieben: 20 Dez 2019 12:20Viele Frauen haben auch einen Kinderwunsch, der sie dazu bewegt sich schneller auf einen Partner festzulegen.
Das wird hier meistens im Hinblick auf D erwähnt!? :shock:
onyx22 hat geschrieben: 20 Dez 2019 12:20Hinter meiner Schwärmerei steckt ja auch eine Beziehungsvermeidung
Das denke ich auch. Na gut, mal sehen... :vielglueck:
onyx22

Re: Studium Konflikt

Beitrag von onyx22 »

onyx22 hat geschrieben: 20 Dez 2019 12:20Hinter meiner Schwärmerei steckt ja auch eine Beziehungsvermeidung
Das denke ich auch. Na gut, mal sehen... :vielglueck:
[/quote]



Wenn es aber jemanden gäbe , wei ihn... dann hätte ich meine Beziehungsangst abgelegt. Aber leider lässt sich das auch gar nicht erzwingen. Deshalb habe ich ja logischerweise angenommen, dass ich "über meinem Martktwert" (hinsichtlich Optik) suche. Und Männer sind ja bekannterweise optisch fixierter.
Melli

Re: Studium Konflikt

Beitrag von Melli »

onyx22 hat geschrieben: 20 Dez 2019 15:49Wenn es aber jemanden gäbe , wei ihn... dann hätte ich meine Beziehungsangst abgelegt.
Mal so gesagt, natürlich sind Beziehungen Vertrauenssache. Aber man muß auch erstmal jemandem begegnen, auf den Verlaß ist.

Aber die bittere Lektion habe ich auch schon durch, daß ein OdB nicht unbedingt die Person war, als die ich sie anfangs durch die berüchtigte rosa Brille sehen wollte :(
onyx22 hat geschrieben: 20 Dez 2019 15:49Deshalb habe ich ja logischerweise angenommen, dass ich "über meinem Martktwert" (hinsichtlich Optik) suche. Und Männer sind ja bekannterweise optisch fixierter.
Nein, das ist nicht logisch. Schon die Voraussetzungen stimmen doch nicht, Ihr seid Euch doch gar nicht unter solchen Bedingungen begegnet.

Auch wenn sich ganz allgemein sehr bittere Dinge feststellen lassen. Angefangen damit, daß im Kapitalismus menschliche Beziehungen nach dem Vorbild des Warenverkehrs gestaltet werden. (Und natürlich hätten die Leute gerne ein privates Refugium, in dem das nicht gilt. Da ist schon viel Spielraum für Frustration :()

Eigentlich ist es recht einfach: Du brauchst einen lieben Freund, nicht jemandem zum Feilschen.
onyx22

Re: Studium Konflikt

Beitrag von onyx22 »

Melli hat geschrieben: 20 Dez 2019 19:36
onyx22 hat geschrieben: 20 Dez 2019 15:49Wenn es aber jemanden gäbe , wei ihn... dann hätte ich meine Beziehungsangst abgelegt.
Mal so gesagt, natürlich sind Beziehungen Vertrauenssache. Aber man muß auch erstmal jemandem begegnen, auf den Verlaß ist.

Aber die bittere Lektion habe ich auch schon durch, daß ein OdB nicht unbedingt die Person war, als die ich sie anfangs durch die berüchtigte rosa Brille sehen wollte :(
onyx22 hat geschrieben: 20 Dez 2019 15:49Deshalb habe ich ja logischerweise angenommen, dass ich "über meinem Martktwert" (hinsichtlich Optik) suche. Und Männer sind ja bekannterweise optisch fixierter.
Nein, das ist nicht logisch. Schon die Voraussetzungen stimmen doch nicht, Ihr seid Euch doch gar nicht unter solchen Bedingungen begegnet.

Auch wenn sich ganz allgemein sehr bittere Dinge feststellen lassen. Angefangen damit, daß im Kapitalismus menschliche Beziehungen nach dem Vorbild des Warenverkehrs gestaltet werden. (Und natürlich hätten die Leute gerne ein privates Refugium, in dem das nicht gilt. Da ist schon viel Spielraum für Frustration :()

Eigentlich ist es recht einfach: Du brauchst einen lieben Freund, nicht jemandem zum Feilschen.
Aber eine optische Attraktivität gehört nun mal zu einer Beziehung dazu. Sonst könnte ich eine Beziehung mit meinem besten Freund führen, aber allein der Gedanke ekelt mich an. Das seltsame ist, dass wenn ich an diesen Komillitonen denke, ich keine sexuellen Phantasien habe. Es ist eher ein so warmes, vertrautes Gefühl. Als hätte ich ihn schon länger gekannt.

Mit einem so bescheidenem Aussehen wie meinem sieht es aber nicht sonderlich gut aus, wenn man selber auf sehr gut aussehende Männer steht.
Schon seid meinem 13. Lebensjahr habe ich mich fürchterlich für meine Optik geschämt. Am schlimmsten finde ich Fotos oder unerwartete Spiegelungen in Gebäuden etc. Manchmal dauert es bis zu 4 Stunden, bis ich mit meiner Frisur fertig bin. Wegen meiner Zwangsstörung war ich schon in Therapie, aer leider bleibt immer noch was übrig von dieser Krankheit.
onyx22

Re: Studium Konflikt

Beitrag von onyx22 »

Ich weiß nicht, ob die Leute meine Posts als zu dramatisch und nicht altersentsprechend / krankhaft wahrnehmen. Aber ich bin nicht aus Langeweile hier und leide sehr an der ganzen Geschichte. Ich habe vor 5 Jahren mehr als 1 Jahr gebraucht, um über die Sache hinwegzukommen und habe eine Therapie gemacht, die mir kaum geholfen hat. Eines Tages entschloss ich mich dazu ihm eine Mail zu schreiben, dass ich mir sehr viele Gedanken über mein Verhalten mache und mich für meine Aufdringlichkeit entschuldigt. Er meinte, dass es jedem passieren kann und er auch nicht wusste, wie er richtig reagieren konnte. Jedoch lehnte er ab, dass sich seine Zeichnungen und andere negative Äußerungen auf mich bezogen. Jedenfalls hat mir seine Mail eine riesengroße Last von meinen Schultern genommen und ich konnte endlich durchatmen. Das wars...
Die nächsten 3/4 Jahre habe ich bewusst versucht aktiv nach anderen Leuten zu suchen, um mein soziales Umfeld zu erweitern und vielleicht auch jemanden kennenzulernen. Das war alles nicht fruchtbar und ich wollte wieder den Fokus auf mich selbst legen und habe mich auf Praktika und mein Studium konzentriert.

Doch vor 6 Wochen kam es zu dieser zufälligen Begegnung und es hat mir den Kopf verdreht. Als ich mich mit ihm getroffen habe, hatte ich den Eindruck endlich den alten Konflikt gelöst zu haben. Er war ganz anders, als vor 5 Jahren. Er wirkte so selbstsicher, ruhig und freundlich mir gegenüber. Und dann wieder dieser abrupte Kontaktabbruch. :wuetend: Ich denke, dass er sich bei einer anderen Person anders verhalten würde.
Möglicherweise hat er auch schwule Freunde und kommt mit diesen sehr gut klar und kann mich nicht leiden. Mit fast 30 Jaren ist nun mal die Jugendphase endgültig vorbei. Ich werde NIE eine erfüllte romantische Liebesbeziehung führen, da der Zug endgültig abgefahren ist. Und selbstverständlich bleibt mir nichts anderes übrig, als es hinzunehmen. Es gibt sicherlich schlimmere Dinge, wie körperliche Behinderunge etc. Da ich an MS erkrankt bin, könnte ein Schub in der Zukunft zu einer Beeinträchtigung führen und dann ist kaum was möglich. Und ich habe auch nicht das Ziel von anderen menschen bemitleidet zu werdeb. ich will auch als erfolgreich, selbstsicher und attraktiv wahrgenommen werden und nicht in dieser Rolle des krankhaft verliebten feststecken. Eine Therapie hat mir dahingehend nicht wirklich geholfen. Dieses Forum ist die einzige Instanz, wo ich mich auskotzen kann. Ich würde mich mit dieser Fragestellung auch nicht wirklich trauen zu einem Therapeuten zu gehen, da der 'Grund' nicht schwerwiegend ist. Es ist einfach zum verzweifeln :crybaby:

Ich bin im Allgemeinen zufrieden mit meinem Studium und tue wirklich das, was mir gefällt. Ich erwarte auch nicht von irgendwelchen Männern, dass sie meine innere Leere oder sonstige negative Aspekte meiner Lebensführung kompensieren. Die Fixierung auf diese Person beruht m.M. nach auf fehlenden Beziehungserfahrungen in der Vergangenheit und ganz banal darauf, dass er zu 100% in mein Beuteschema passt, welches sehr speziell und anspruchsvoll ist. Kaum jemand kann mit ihm mithalten. Und gleichzeitig schäme ich mich dafür, ihn damals angesprochen zu haben. Wenn ich vorher abschätzen könnte, welche weitreichenden Konsequenzen diese Geschichte haben könnte, dann würde ich ihn nie ansprechen. Ich bin auch nicht der Typ Mensch, der Dinge locker nimmt. Ich schleppe Erinnerungen an alte Erfahrungen über Jahre / Jahrzehnte mit mir rum und kann auch nichts dagegen tun. Diese Eigenschaft wirkt wahrscheinlich total negativ auf andere. Das ist der wesentliche Fehler meines Verhaltens in dieser Situation. Am besten wäre es gar nichts zu tun und ihm den ersten Schritt zu überlassen bzw. abzuwarten wie er weiter auf mich eingeht bzw. gar nicht eingeht. Dieses Anschreiben wirkte bestimmt verstört auf ihn. Ein Typ, den man ein paar Semester lang an der Uni gesehen hat schreibt nach 5 Jahren und rollt die Geschichte wieder auf. Ich ärgere mich vorwiegend über mein eigenes Verhalten und hasse mich selbst dafür immer mehr.
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Re: Studium Konflikt

Beitrag von kreisel »

hallo onyx22
Ich bin auch nicht der Typ Mensch, der Dinge locker nimmt. Ich schleppe Erinnerungen an alte Erfahrungen über Jahre / Jahrzehnte mit mir rum und kann auch nichts dagegen tun. Diese Eigenschaft wirkt wahrscheinlich total negativ auf andere. Das ist der wesentliche Fehler meines Verhaltens in dieser Situation. Am besten wäre es gar nichts zu tun und ihm den ersten Schritt zu überlassen bzw. abzuwarten wie er weiter auf mich eingeht bzw. gar nicht eingeht.
Ich denke, das könnte der Grund für das abwenden sein. Ihr wart vermutlich noch nie im Status einer
"Probleme besprechen" Freundschaft.

Und Unibekanntschaften, oder auch Kontakte in Vereinen, Arbeit ect sind eher locker und leicht und Menschen suchen
sich wohl eher auch leichtere Themen.
Allgemeine Interessen (nicht die eigene oder andere Person).
Eher selten wird das Interesse persönlicher, nach einer Zeit, und da läuft ja dann eher dieses subtile Spiel,
was dann beide spielen. Einer rückt vor, der andere rückt mit oder eben nicht, und man lässt ab.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass lange Briefe schreiben und Beleuchtungen und selbst das entschuldigen
und reflektieren, dass es zuviel war ect, für die anderen eher unangenehm persönlich und zuviel ist.
Weil es bei euch noch gar nicht so persönlich war in der Tiefe und weil der andere ja nicht aktiv mitgerückt
ist und sich dann auch unwohl fühlt, in dieser Position zu sein.

Also ich bin auf der Seite, der auch dieses Feedback erhalten hat, selbst die Therapeutin meinte, ich hätte
es mit meiner Art / Geschichte schwer, und würde andere eher überfordern.
Weil mich das psychische sehr einnimmt oder ich an vielen Dingen festhänge, und das locker leichte
Ballspielen und mitspielen mir eher schwer fällt.
Andererseits hab ich ja auch Bedürfnisse und mag verstanden werden und nicht in meiner Art allein
sein oder mich verstellen müssen.

Ich kann an einer Hand abzählen, mit wem ich über tieferes sprechen kann, und diese Leute haben meist einen
anderen (in Bezug zum öffentlich normalen) Erfahrungshintergrund.
Und ich merke, dass das sumpfen in den eigenen Problemen und das kreisen darum auch hier mal
ein Gegengewicht braucht. (die Leichtigkeit, das nicht persönliche).

Vielleicht würde dir ja eine Selbsthilfegruppe ganz gut tun. Da wäre dieses Gesprächslevel dann "gewohnt".
Oder in einer Klinik war ich auch mal, da saßen in jeder Ecke zweier und dreier Grüppchen die mit gedämpften
Stimmen ihre Probleme besprachen. Das wurde selbst mir dann zuviel / zu absurd.
Aber für Otto Normalo ist die Grenze weit weit woanders, wo ein Kontakt zu unangenehm wird, denke ich.

Das ist blöd, weil man ja selber auch nicht aus seiner Haut kann.
Also höchstens schauen, wo man tiefer sprechen kann, Therapie, Selbsthilfegruppen, gute Freunde
und das locker leichte an anderen Stellen aufbauen.
Aber die Versuchung ist dann groß, dass auch hier in diesem Spielfeld die eigene innere Person sich in ihrer Art
daran beteiligen will- doch das stößt eher wenig auf Resonanz und dann werden von den locker leichten
Kontakten die wenigsten mitziehen, und das eher reduzieren.
Aus den anderen könnten Freunde werden.
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LonesomeCoder
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Re: Studium Konflikt

Beitrag von LonesomeCoder »

onyx22 hat geschrieben: 21 Dez 2019 00:12 Ich weiß nicht, ob die Leute meine Posts als zu dramatisch und nicht altersentsprechend / krankhaft wahrnehmen. Aber ich bin nicht aus Langeweile hier und leide sehr an der ganzen Geschichte. Ich habe vor 5 Jahren mehr als 1 Jahr gebraucht, um über die Sache hinwegzukommen und habe eine Therapie gemacht, die mir kaum geholfen hat. Eines Tages entschloss ich mich dazu ihm eine Mail zu schreiben, dass ich mir sehr viele Gedanken über mein Verhalten mache und mich für meine Aufdringlichkeit entschuldigt. Er meinte, dass es jedem passieren kann und er auch nicht wusste, wie er richtig reagieren konnte. Jedoch lehnte er ab, dass sich seine Zeichnungen und andere negative Äußerungen auf mich bezogen. Jedenfalls hat mir seine Mail eine riesengroße Last von meinen Schultern genommen und ich konnte endlich durchatmen. Das wars...
Ich glaube dir. Leider sind deine Probleme so stark, dass ich auch nicht weiß, was helfen sollte falls eine professionelle Therapie nicht hilft oder nicht gewünscht ist.
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Re: Studium Konflikt

Beitrag von onyx22 »

LonesomeCoder hat geschrieben: 21 Dez 2019 08:31
onyx22 hat geschrieben: 21 Dez 2019 00:12 Ich weiß nicht, ob die Leute meine Posts als zu dramatisch und nicht altersentsprechend / krankhaft wahrnehmen. Aber ich bin nicht aus Langeweile hier und leide sehr an der ganzen Geschichte. Ich habe vor 5 Jahren mehr als 1 Jahr gebraucht, um über die Sache hinwegzukommen und habe eine Therapie gemacht, die mir kaum geholfen hat. Eines Tages entschloss ich mich dazu ihm eine Mail zu schreiben, dass ich mir sehr viele Gedanken über mein Verhalten mache und mich für meine Aufdringlichkeit entschuldigt. Er meinte, dass es jedem passieren kann und er auch nicht wusste, wie er richtig reagieren konnte. Jedoch lehnte er ab, dass sich seine Zeichnungen und andere negative Äußerungen auf mich bezogen. Jedenfalls hat mir seine Mail eine riesengroße Last von meinen Schultern genommen und ich konnte endlich durchatmen. Das wars...
Ich glaube dir. Leider sind deine Probleme so stark, dass ich auch nicht weiß, was helfen sollte falls eine professionelle Therapie nicht hilft oder nicht gewünscht ist.
Die Suche nach Therapeuten gestaltet sich schwierig in meiner Gegend. Da bin ich schon aktiv dabei. Da ich auch vom Fach komme, kenne ich den ganzen Ablauf einer Therapie und man sollte eine Therapie nicht zu hoch bewerten. Ich versuche eigenständig Lebensaspekte, die ich in der Hand habe selber anzugehen und andere nicht beeinflussbare Ziele (Partnersuche) zur Seite zu legen. Aktuell habe ich auch sehr viel zu tun mit der Masterarbeit und nebenbei noch 20 Stundenzu arbeiten. Später stehen die ganzen Bewerbungen an. Das ist schon beänstigend genug und dafür braucht man einen kühlen Kopf, den ich aufgrund dieser blöden Situation nicht habe.

Selbstkritik hilft ja auch und ich erkenne selbst, dass ich mich selbst und meine Wünsche zu wichtig nehme. Es ist natürlich keine Garantie da, dass man Freunde oder Partner im Leben findet, an denen man wirklich interessiert ist. Aber dieses Denken reduziert den Leidensdruck nicht wirklich. Mir zumindest helfen solche Vergleiche nach unten (mit hungernden Menschen, kranken alten Senioren) nicht wirklich. Ich versuche ja für mein Lebensglück etwas zu tun und kämpfe auch dafür. Bei dieser Situation mit dem K. habe ich wohl übertrieben und mich zu weit aus dem Fenster gelehnt mit meiner Trotzigkeit.
tenorita

Re: Studium Konflikt

Beitrag von tenorita »

Hallo onyx 22,
ich habe dir eine PN geschrieben.
LG
Melli

Re: Studium Konflikt

Beitrag von Melli »

onyx22 hat geschrieben: 20 Dez 2019 22:24Aber eine optische Attraktivität gehört nun mal zu einer Beziehung dazu. Sonst könnte ich eine Beziehung mit meinem besten Freund führen, aber allein der Gedanke ekelt mich an.
Das macht mir ein bißchen Probleme. Gefallen empfinde ich natürlich auch, aber dazu kommen noch weitere Gefühle, und auch im praktischen Alltag muß man sich gut vertragen können. Nur Ekel in einer Freundschaft würde mir äußerste Probleme bereiten.
onyx22 hat geschrieben: 20 Dez 2019 22:24Das seltsame ist, dass wenn ich an diesen Komillitonen denke, ich keine sexuellen Phantasien habe. Es ist eher ein so warmes, vertrautes Gefühl. Als hätte ich ihn schon länger gekannt.
Gut, also mir Sex mit einem OdB auszumalen hatte ich auch immer Hemmungen.

Aber Vertrautheit aus der Entfernung geht schlecht.
onyx22 hat geschrieben: 20 Dez 2019 22:24Mit einem so bescheidenem Aussehen wie meinem sieht es aber nicht sonderlich gut aus, wenn man selber auf sehr gut aussehende Männer steht.
Um einen solchen Handel geht es glücklicherweise nicht immer.

Manche meiner OdBs haben anderen nicht gefallen (andere schon). Schönheit liegt im Auge des Betrachters.
onyx22 hat geschrieben: 21 Dez 2019 00:12Ich schleppe Erinnerungen an alte Erfahrungen über Jahre / Jahrzehnte mit mir rum
Das tue ich auch. Was sonst? Wollte ich denn alles vergessen?
onyx22 hat geschrieben: 21 Dez 2019 00:12Dieses Anschreiben wirkte bestimmt verstört auf ihn. Ein Typ, den man ein paar Semester lang an der Uni gesehen hat schreibt nach 5 Jahren und rollt die Geschichte wieder auf.
Sehe ich nicht so. Wenn mich jemand nach längerer Zeit kontaktierte, wäre ich überrascht und interessiert, was der zu sagen hätte.
onyx22

Re: Studium Konflikt

Beitrag von onyx22 »

Sehe ich nicht so. Wenn mich jemand nach längerer Zeit kontaktierte, wäre ich überrascht und interessiert, was der zu sagen hätte.
[/quote]

Und er hat sich ja mit mir getroffen. Das scheint also einfach eine nette Geste gewesen zu sein. Beim Treffen wirkte er aber so, als hätte er Mitleid mit mir und wollte schnellstmöglich verschwinden. Das war wirklich extrem demütigend. Gott, ich wünschte , dass es nicht zu dieser Begegnung auf der Strasse kommen würde. Das war völlig unerwartet an einem sonnigen warmen Tag mitten im Oktober. Er erkannte mich und hat aber verunsichert geschaut, da ich eine Sonnenbrille trug. Allein diese kurze Begegnung löste in mir eine Flut an Gefühlen aus. :shylove:

Warum empfinde ich absolut nichts für die jungen Männer , die Interesse an mir zeigen?
Melli

Re: Studium Konflikt

Beitrag von Melli »

Zu sagen, das mit Euch sei sehr unglücklich gelaufen, wäre eine allzu höfliche Untertreibung :(

Liebe auf den ersten Blick kann es zwar geben, aber das ist ein eher seltenes Glück. Wenn sonst nichts dagegen spricht, kannst Du Dich ruhig mit diesen jungen Männern treffen und sehen, ob und was sich da entwickeln könnte :vielglueck:
onyx22

Re: Studium Konflikt

Beitrag von onyx22 »

Ein guter Freund hat mich heute angeschrieben und mir zum Geburtstag gratuliert. Er wohnt in Russland und wollte mich hier im Januar besuchen. Er weiß auch, dass ich schwul bin und ist russisch/orthodox und schon mit 29 verheiratet und hat eine kleine Tochter. Der Komillitone kennt mich aber gar nicht und verurteilt mich nur dafür, dass ich ihn symphatisch finde.

Ich bin immer noch am grübeln, warum es zu diesem abrupten Kontaktabbruch seitens des K. kam und vor allem nachdem er einem Treffen nach 5 Jahren zugesagt hat. Das er meine Gefühle nicht erwidert , war mir schon vor 5 Jahren klar. Ich habe nur gehofft, dass er mir vielleicht eine 2. Chance gibt. Ich fühle mich dabei wieder wie ein Stalker, der ständig gemieden wird. Ich finde , dass er sich irgendwo ziemlich unmännlich verhält. Selbst von einer erwachsenen Frau wäre so ein Verhalten etwas kindisch. Ich habe ja nicht nach einem Date gefragt, sondern nur nach möglichen Treffen bezüglich der Uni und vielleicht auch Kaffeetrinken.
Ich kriege dabei immer diese Zwangsgedanken, dass er mich für einen Stalker hält. Und obwohl ich ihm das auch in einem Text so geschrieben habe, dass ich Angst habe als aufdringlich wahrgenommen zu werden und hässlich bin, hat er geschrieben: ‚es liegt nicht an deinem Aussehen‘, ‚ich bin nicht schwul und du bist sehr aufdringlich’. Das klingt schon sehr stark nach einer Belästigung. Aber habe ich wirklich dahingegend was getan? Und warum sagte er beim Treffen, dass diese Geschichte eh schon in der Vergangenheit liegt und reagiert dann später so abweisend.

Ich weiß nicht, ob er überhaupt nachempfinden kann, was ich fühle und wie schwer das alles für mich ist. Er wird immer Erfolg bei Frauen haben, während er virlleicht meine einzige und letzte Chance war. Wenn 5 Jahre nichts verändert haben, dann wird sich höchstwahrscheinlich nie etwas ändern.
onyx22

Re: Studium Konflikt

Beitrag von onyx22 »

Melli hat geschrieben: 22 Dez 2019 20:44 Zu sagen, das mit Euch sei sehr unglücklich gelaufen, wäre eine allzu höfliche Untertreibung :(

Liebe auf den ersten Blick kann es zwar geben, aber das ist ein eher seltenes Glück. Wenn sonst nichts dagegen spricht, kannst Du Dich ruhig mit diesen jungen Männern treffen und sehen, ob und was sich da entwickeln könnte :vielglueck:
Und bei ihm war es wirklich „Liebe auf den ersren Blickp“. Ich kam frisch aus dem Urlaub und nach einem Seminar im April ging er auf mich ein und fragte wie ich heisse und ob wir vielleicht zusammen in einen Park gehen könnten. Dann legte er sich auf die Wiese mit seinem Kopf vor mir und schaute mich immer an mit seinen grünen Augen. Ich weiß noch, wie die Kirschbäume anfingen zu blüten. Als ich mich von ihm verabschied, merkte ich dass ich mich verliebt habe. Wir trafen uns nach jedem Seminar 1 Mal die Woche und ich wartete sehnsüchtig immer auf diesen Tag. Er stand an der Tür vor dem Seminarraum und wartete auf mich... Warum habe ich alles vermasselt?

Wenn der Funke bei mir nicht sofort überspringt, habe ich keinerlei Interesse. Und ich habe ihn schon 6 Monate davor häufig in der Uni gesehen. Hierbei merkte ich, wie attraktiv ich ihn finde , aber es kam nie zu Treffen. Erst als er auf mich einging, verdrehte er mir völlig den Kopf. Und jetzt ist er sogar noch interessanter, als vor 5 Jahren.