zumindest sollt demisexualität nicht so eine art diagnose wie "borderline" sein, die man anderen menschen vorwurfsvoll macht
nachm motto:
frauen sagen, ach männer sind ja solche lustmolche und sehr notgeil.
männer kontern, nein ihr seid eben nur so demisexuell und prüde.
damit verschlechtern männer nur ihr frauenbild und frauen nur ihr männerbild und alles spitzt sich eher zu.
also ich glaub mal, die lust auf sex ist auch einfach sehr situationsabhängig. wer grad depressiv, gestresst oder sehr beschäftigt (im positiven) ist, hat vielleicht weniger lust.
wenn man zb ne weltreise antritt (hab ich noch nie gemacht, ist ein frei erfundenes beispiel), will man sich vielleicht die ersten zwei wochen wie der einsame erkunder fühlen und hat null lust auf menschen. danach kommt plötzlich einsamkeit und trägheit zum vorschein und man freut sich, wenn man mit menschen in kontakt kommt, verzichtet dafür dann ein stück weit auf die freiheit, sondern bleibt mal ein paar tage am gleichen ort.
genauso ists bei tinder leider auch: männer bleiben oft in der fordernden rolle und frauen oft in der bedrängten.
kein grund, gleich irgendwelche diagnosen zu verteilen.
wenn man aus den rollen erst mal wieder draußen ist, entwickeln frauen auch wieder lust und männer sind vielleicht auch mal wieder für nen monat befriedigt, wenn sie mal ein paar mal sex mit unterschiedlichen frauen dann bekommen haben.
ich denk, es gibt viele positive und negative trigger für bedürfnisse:
- langweile, trennungen oder liebeskummer, sich selbst sexy finden, anregungen durch medien, freundeskreis.....
(<< das alles wirkt vermutlich verstärkend für sex)
- stress, depression, ausgelastetheit durch neue freundschaften oder neue hobbies, job, probleme, komplexe....
(<< das alles wirkt vermutlich vermindernd)
ich persönlich hab glaube ich schon irgendwelche probleme mit sex oder sex zuzulassen, wenn ich wen nicht gescheit kenn, aber mit kuscheln hab ich quasi kein problem, das auch beim ersten date oder zweiten date schon zu machen, idealerweise, wenn man ein bisschen was (aber nicht zu viel) getrunken hat. und auch sex hatte ich schon ohne direkt verliebt gewesen zu sein, aber halt nur, weil da die bedingungen meiner weiter oben geschriebenen regeln erfüllt waren
und ich fand das auch nicht schlecht, nicht verkehrt, angespannt war ich auch so mittel eher und konnts auch genießen.
aber irgendwas hat sich bei mir trotzdem zugespitzt, dass es mir irgendwann zu viel wurd und ich in diese bedrängte rolle geraten bin, es nicht mehr zu wollen
also ich denk, dass der begriff demisexualität hier im forum sehr sehr schnell einem drauf geklatscht wird, die hintergründe können natürlich sehr vielfältig sein. wer sich selbst in dem begriff wiederfindet, liegt damit vermutlich schon richtig, MAN SELBST wird sich ja vermutlich noch am ehesten einschätzen können.
aber ich mag mir nicht von irgendwelchen männern die nichts über mich wissen, erzählen lassen, ich wär demisexuell, oder die meisten frauen hier, nur weil wir (frauen) hier über probleme schreiben, mit männern auf tinder, die nur sex wollen. da wird wohl grundlegend was nicht ernst genommen oder schief eingeordnet von den männern, die solche behauptungen dann aufstellen, um ihren frust eben an uns (ebenfalls frustrierten) frauen abzulassen, indem sie uns noch nen psycho stempel oben drauf geben wollen. NUR weil man als frau respektiert oder ernstgenommen werden möchte und diverse anforderungen an eine kennenlernphase oder das tempo der kennenlernphase hat, ist man deswegen nicht krank oder "von der norm abweichend".
vielen dank, nein