"noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

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Onkel ABobert
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Onkel ABobert »

VollAB hat geschrieben: 24 Jun 2019 15:25 Ich sehe das auch sehr problematisch, dass er zwar gerne eine Frau kennenlernen wollen würde, aber andererseits scheinbar nicht willens wäre dafür etwas an seinem Lebensstil ändern zu wollen.
Wenn man eine weitere Person im Leben hat, die einem wichtig sein soll, dann sollte man sich, meiner Ansicht nach, auch zusätzlich um diese Person kümmern. Ansonsten wäre es dem Partner einfach nicht gerecht bzw. ich finde das eigentlich schon ein wenig egoistisch.
Ich stimme dir vollständig zu. Der / die Partner(in) sollte an erster Stelle stehen.

Aber egoistisch will ich ja gerade eben nicht sein. Eben, weil ich weiß, daß ich das nicht kann und keine Frau dies akzeptieren würde, habe ich mich ja damit abgefunden und versuche die Partnersuche erst gar nicht mehr.

Ich habe es einmal versucht, mit etwa 40 Jahren. Ich habe schnell gemerkt, dass ich mich da nicht ändern kann und die Beziehung schnell wieder beendet.
Dieser eine Versuch war egoistisch (ich hatte es ja insgeheim so erwartet ...), das will ich zugeben. Da bin ich im Nachhinein nicht stolz darauf.

Ich bin nicht so dumm, daß ich der kompletten Frauenwelt die Schuld daran gebe, daß ich AB bin. Weil ich ja so ein toller Mensch bin, und keine der bösen Frauen will mich. Das ist natürlich völliger Quatsch.

Klar liegt das ausschließlich an mir. Ich habe eben schon seit Jahrzehnten erkannt, daß ich mit meinen Macken nicht vermittelbar bin.
Ich habe jahrelang sinniert, ob ich in der Lage wäre, mich in diesem Punkt zu ändern. Bzw. ob ich diese Änderung überhaupt will.
Und bin eben zum Schluß gekommen, daß ich mich nicht ändern kann, bzw. es auch gar nicht will. Der Preis, den ich dafür bezahle, ich die voraussichtliche Einsamkeit und Partnerlosigkeit im Alter. Das ist mir bewußt.

Der halbherzige Versuch einer Partnerschaft in der midlife-crisis vor knapp 10 Jahren war sicher dämlich bzw. der Frau gegenüber unfair. Das war von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil ich mich ja nicht im Geringsten geändert hatte. Ich dachte wohl tatsächlich, wenn ich mit dieser Frau erst einmal zusammen bin, dann kommt der Rest von alleine. Eine grobe Fehleinschätzung meinerseits.
Zuletzt geändert von Onkel ABobert am 24 Jun 2019 20:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Brax »

Neveryoung hat geschrieben: 24 Jun 2019 19:44 Aber ein Mann der mit 18 ausgezogen ist, mit über 30 immer noch alleine in der eigenen Wohnung lebt und jedes Wochenende ne andere Frau im Bett hat, ja der ist natürlich ne gute Partie! Das ist ein richtiger Traummann, wow das gefällt den Frauen scheinbar, belogen und verarscht zu werden nur um im Bett zu landen... aber hey, der lebt ja nicht bei den Eltern also ist das schon ok.
Hast du nicht gerade verlangt, dass man Männer, die mit Ü30 noch bei den Eltern wohnen, so unglaublich differenziert sehen soll? Und behauptest jetzt selbst, wer mit 18 auszieht, würde Frauen betrügen? :hammer:

Neveryoung hat geschrieben: 24 Jun 2019 19:44Das Problem ist, dass du das nur mit negativen Eigenschaften verbindest. Ja ein Mann der bei den Eltern wohnt ist dies und das, Muttersöhnchen, abhängig, unselbstständig etc etc. Aber warum immer so negativ? Warum denkst du direkt an die Worst Case Szenarien wenn du an einen Mann denkst der mit den Eltern zusammen wohnt?
Was wären denn explizit positive Eigenschaften, die jemand dadurch hat, dass er bei den Eltern wohnt?

Neveryoung hat geschrieben: 24 Jun 2019 19:44Ein Mann der mit den Eltern wohnt kann auch ein sehr gütiger, lieber und zuvorkommender Mann sein, dem Familie und Familiengründung wichtig ist, ein Mann der eine Frau wirklich zu schätzen weiß, die sich auf eine Beziehung mit ihm einlässt.
Ja und? Ein Mann, der selbständig ist und in seiner eigenen Wohnung lebt, kann diese Eigenschaften auch haben. Ich wage zu behaupten, dass diese Eigenschaften auf einen Großteil der Männer zutreffen. Also kein Grund, sich die Schwiegereltern vor der Zimmertür anzutun. :mrgreen:

Im Übrigen ist das Problem ja nicht, dass ein Muttersöhnchen nicht lieb und zuvorkommend wäre. Sondern dass die Sorge besteht, dass er
1) seinen Haushalt nicht alleine auf die Reihe kriegt und die Frau ihm hinterherkochen und -putzen darf
2) emotional noch sehr abhängig von seinen Eltern ist und man als Paar bei seinen Entscheidungen dann immer die Meinung der (Schwieger-)Eltern miteinbeziehen muss

Das ist verdammt abtörnend.
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Neveryoung »

yes_or_no hat geschrieben: 24 Jun 2019 19:56 @Neveryoung

Weil ich es bei den für mich negativen Umständen kaputt bekommen würde, egal wie toll der Mann ist.
Meine Angst davor, wohin er ziehen wird, nachdem er ausgezogen ist, ob seine Familie mich total schräg findet,... ob er allein klar kommen würde, wenn er auszieht.... ob er überhaupt jemals ausziehen mag oder das für ihn "regelrecht perfekt" ist so wie es ist.... ob er mich überhaupt braucht und an mich denkt, wenn er im Herzen seiner Familie hockt, während ich allein in meiner Wohnung sitze,...
dies und viele ähnliche Gedanken würden mir jedes Vertrauen unmöglich machen, das in einer Kennenlernphase nötig ist.

Zum Erfolg einer Kennenlernphase braucht es für mich auf der einen Seite einen tollen Mann und auf der anderen Seite passable Umstände...
In meinem Leben bin sowieso aber oft genug ich es, die diese guten Umstände mit ihrer Chaos-Art kaputt macht... und genau deswegen wurd ich ebenfalls oft von Männern abgelehnt, vermutlich zu recht und auch zu meinem eigenen Wohl. Keine Ahnung.
Du machst es schon wieder, diese Schwarzmalerei, du möchtest nicht mal in Betracht ziehen, dass ein Mann der noch bei den Eltern wohnt, ein guter Mann sein kann.

Du wünschst dir bestimmt einen gut aussehenden, charmanten, humorvollen und lieben Mann in den 30er, doch weißt du was diese Männer oftmals sind? Verheiratet! Ein Mann der gut aussehend, charmant, humorvoll und lieb ist aber alleinstehend in einer eigenen Wohnung lebt, der tut das sicherlich nicht unfreiwillig, er will sich offenbar nicht festlegen. Und dann ist immer das Geheule groß, wieso denn die Frau verarscht wurde...

Aber ein Mann der bei den Eltern wohnt und die Frau schon relativ zeitnah die Eltern kennen lernt, bei dem kann man davon ausgehen dass er es ernst meint mit der Frau. Wer würde denn schon seine ONSs den Eltern vorstellen, das ist verrückt.

PS: Auch Männer die alleine leben, haben Familien die dich ebenfalls schräg finden könnten, das gilt nicht nur für gemeinsam lebende.

PPS: @Brax, betrachte dieses Postings ebenfalls als Antwort für dich, hier sollten deine Fragen beantwortet gewesen sein.
yes_or_no

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von yes_or_no »

weiß ich schon ;) ich will hier nicht unbedingt für alle männer und frauen sprechen, sondern nur meine sichtweise mit einfließen lassen, weshalb frauen sich ggf wünschen, über die wohnsituation aufgeklärt zu werden und ich wollte erklären, warum genau das für eine frau ein problem sein kann - da manche männer es evtl nicht verstehen, weshalb das für eine frau überhaupt ein problem ist.

da mein senf jetzt bereits im thema abgegeben wurde, überlass ich den rest wieder euch ;) also ich kann das nicht weiter diskutieren, sry.
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alex321
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von alex321 »

Es kommt meiner Meinung nach auf das Alter an. Wenn jemand mit 21 noch zu Hause wohnt ist das ok. Viele junge Menschen wohnen heute noch bei den Eltern weil die Mieten in den letzten 15 Jahren vor allem in den Städten durch die Decke gegangen sind. Will man sich als junger Mensch aus einfachen Verhältnissen etwas ansparen bleibt einem oft nichts anderes übrig als noch eine Weile im Hotel Mama zu wohnen während man arbeiten geht. Ich habe es auch nicht anders gemacht. Ich hätte mir das Studium und die zeitweise Arbeitslosigkeit sonst nie leisten können.

Mit 22 bin ich dann aber ausgezogen und habe 10 Jahre in Studentenwohnheimen und WGs gewohnt. Seltsamerweise bin ich aktuell in der Situation, dass ich aus finanziellen Gründen vielleicht bald wieder zu meiner Mutter ziehen muss. Allein schon vom Gedanken graut mir. Ich habe schon als Teenager die ständige Kontrolle durch meine Mutter gehasst. Nach 10 Jahren der Unabhängigkeit wird das noch viel schwerer auszuhalten sein.
Neveryoung

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Neveryoung »

SagittariusA* hat geschrieben: 24 Jun 2019 19:26 Bei mir stellt sich die Wohnsituation folgendermaßen dar: meine 80-jährige Mutter (sie ist noch recht flott) wohnt bei mir (35 jährig) in meinem Haus, welches ich mit 21 von meinem verstorbenen Vater geerbt hatte (die Mutter erbte das Wohnrecht in selbigem). Die Finanzierung des Anwesens (Kreditrückzahlung, Erhaltungskosten, ...) übernehme ich voll, sie zahlt einen Wohn-Beitrag zu von ihrer schmalen Rente. Eingang gibt es nur einen und auch keine vollständig abgetrennten Wohnungen, dafür aber genügend Raum für den Rückzug für beide von uns.

Wäsche macht jeder für sich, gekocht wird abwechselnd. Für die aufwendigeren Hausarbeiten (Böden und Gänge schrubben, ...) (tut mir leid, das ist einfach nicht meins ...) kommt alle 2 Wochen eine Haushaltshilfe, der Rest wird von mir erledigt.

Wie ist es mit dieser Situation?
Meiner Erfahrung nach laufen Frauen sofort weg, sobald ich versuche die Wohnsituation zu erklären (ich bekam bei einem Date mal vorgeschlagen, die Mutter rauszuwerfen oder ins Heim zu stecken, da das Haus ja mir gehört). Deshalb suche ich nicht mehr aktiv...
Hm, vielleicht bringst du das auch etwas falsch rüber. Ein Mann der sein eigenes Haus besitzt, ist eigentlich eher im Vorteil. Vielleicht solltest du auch warten, und nicht gleich beim 1. Date alle Karten auf den Tisch legen. Niemand ist wirklich ehrlich, auch die Frauen nicht, man möchte sich ja von der besten Seite präsentieren und da ist es wenig hilfreich wenn man mit der Tür ins Haus fällt und gleich die negativen Eigenschaften auspackt.
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von AviferAureus »

Brax hat geschrieben: 24 Jun 2019 20:13
Neveryoung hat geschrieben: 24 Jun 2019 19:44 Aber ein Mann der mit 18 ausgezogen ist, mit über 30 immer noch alleine in der eigenen Wohnung lebt und jedes Wochenende ne andere Frau im Bett hat, ja der ist natürlich ne gute Partie! Das ist ein richtiger Traummann, wow das gefällt den Frauen scheinbar, belogen und verarscht zu werden nur um im Bett zu landen... aber hey, der lebt ja nicht bei den Eltern also ist das schon ok.
Hast du nicht gerade verlangt, dass man Männer, die mit Ü30 noch bei den Eltern wohnen, so unglaublich differenziert sehen soll? Und behauptest jetzt selbst, wer mit 18 auszieht, würde Frauen betrügen?
Die gesamte Beschreibung ist eine Definition:
- Mann
- mit 18 ausgezogen
- mit über 30 immer noch alleine in eigener Wohnung lebend
- jedes Wochenende 'ne andere Frau im Bette habend.

Wenn ich das richtig verstehe, ist das weniger ein Zirkelschluss ("jedes Wochendene 'ne andere Frau im Bette" = "das gefällt den Frauen scheinbar") als eine Beschreibung des "Matthäus-Prinzips" und der "Sexy-Son-Theorie".
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Optimistin »

Onkel ABobert hat geschrieben: 24 Jun 2019 20:09

Ich stimme dir vollständig zu. Der / die Partner(in) sollte an erster Stelle stehen.

Aber egoistisch will ich ja gerade eben nicht sein. Eben, weil ich weiß, daß ich das nicht kann und keine Frau dies akzeptieren würde, habe ich mich ja damit abgefunden und versuche die Partnersuche erst gar nicht mehr.

Ich habe es einmal versucht, mit etwa 40 Jahren. Ich habe schnell gemerkt, dass ich mich da nicht ändern kann und die Beziehung schnell wieder beendet.
Dieser eine Versuch war egoistisch (ich hatte es ja insgeheim so erwartet ...), das will ich zugeben. Da bin ich im Nachhinein nicht stolz darauf.

Ich bin nicht so dumm, daß ich der kompletten Frauenwelt die Schuld daran gebe, daß ich AB bin. Weil ich ja so ein toller Mensch bin, und keine der bösen Frauen will mich. Das ist natürlich völliger Quatsch.

Klar liegt das ausschließlich an mir. Ich habe eben schon seit Jahrzehnten erkannt, daß ich mit meinen Macken nicht vermittelbar bin.
Ich habe jahrelang sinniert, ob ich in der Lage wäre, mich in diesem Punkt zu ändern. Bzw. ob ich diese Änderung überhaupt will.
Und bin eben zum Schluß gekommen, daß ich mich nicht ändern kann, bzw. es auch gar nicht will. Der Preis, den ich dafür bezahle, ich die voraussichtliche Einsamkeit und Partnerlosigkeit im Alter. Das ist mir bewußt.

Der halbherzige Versuch einer Partnerschaft in der midlife-crisis vor knapp 10 Jahren war sicher dämlich bzw. der Frau gegenüber unfair. Das war von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil ich mich ja nicht im Geringsten geändert hatte. Ich dachte wohl tatsächlich, wenn ich mit dieser Frau erst einmal zusammen bin, dann kommt der Rest von alleine. Eine grobe Fehleinschätzung meinerseits.
Ich find's gut, dass du seinerzeit ausprobiert hast, ob es nicht doch anders für dich geht. Dafür musst du dich nicht entschuldigen.

Du hast eine Lebensentscheidung für deine Eltern und gegen den Aufbau einer eigenen Familie getroffen - das verdient, wie jede konsequent durchgezogene Entscheidung, Respekt.

Für die Zukunft wünsche ich dir noch viele gute Jahre mit deinen Eltern - genieße jeden Tag in vollen Zügen! :vielglueck:

Wenn sie beide einmal gehen werden müssen, wirst du sicher einen Weg in ein neues Leben finden - vielleicht ist dann die Zeit für eine Partnerin gekommen, wer weiß... ;)
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

yes_or_no hat geschrieben: 24 Jun 2019 20:07 Ich brauch keinen Mann, dem die Sonne aus dem Arsch lacht, aber einen, der seine Probleme auf seinem eigenen Rücken austragen kann statt auf meinem.
Ein "Ich bleib bei Mama, ist einfacher für mich" zieht halt immer ein "dafür ist es schwieriger für die Partnerin" nach sich.
Ein Mann, dem das wurscht ist, ist für mich kein infrage kommender Partner.
Davon habe ich kein Wort geschrieben...
Ich sprach nicht mal von Wohnsituation. Es ging mir mehr um deine restlichen Aussagen à la "was interessierts mich was er für Probleme hat, er soll mich gefälligst nicht damit belasten" aka ihm soll die Sonne aus dem Hintern scheinen. Zumindest vordergründig.
Ich sprech bloss aus eigener leidiger Erfahrung. Ich denke die anderen Psycho-ABs können wahrscheinlich ähnliches bestätigen. Als Psycho ist man einfach Mangelware, Ausschuss, noch schlimmer als wenn man hässlich wäre. Deine Aussagen spiegeln insofern nur das wieder was man sonst auch schon von der Gesellschaft erfahren muss. Ich bin also sicher nicht so blöd und binde neuen Kontakten alles auf die Nase.
"And sometimes I get nervous
When I see an open door
Close your eyes, clear your heart
Cut the cord"
– The Killers
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Tom mit T »

Vidar hat geschrieben: 24 Jun 2019 16:39
"noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?
Für mich ja. Weder wollte ich selbst in der Position des noch bei den Eltern Wohnenden sein, noch mit Anfang 30 eine Frau in ihrem Kinderzimmer bei ihren Eltern besuchen müssen. Da käme dann höchstens nur in Frage, dass sie jedesmal mich besucht, langfristig wäre diese Einseitigkeit einer tieferen Beziehung aber auch abträglich.
+1
Für mich wäre das "noch bei den Eltern wohnen" ebenfalls ein KO-Kriterium, zumindest ab einem gewissen Alter und wenn die Wohnsituation dauerhaft so ist. Mit Mitte 20 oder z.B. als Student finde ich es dagegen vollkommen in Ordnung - Wohnen ist in einigen Gegenden ja fast schon zum Luxus geworden. Obwohl ich selbst unter diesen finanziellen Bedingungen mit spätestens Anfang 20 von zu Hause ausgezogen wäre... da hätte ich im Notfall sogar nen Kredit beantragt.
Das Wohnen in einer WG würde mich dagegen bei meiner Partnerin nicht stören :kopfstand:
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Cornerback »

Brax hat geschrieben: 24 Jun 2019 20:13 Ein Mann, der selbständig ist und in seiner eigenen Wohnung lebt, kann diese Eigenschaften auch haben. Ich wage zu behaupten, dass diese Eigenschaften auf einen Großteil der Männer zutreffen. Also kein Grund, sich die Schwiegereltern vor der Zimmertür anzutun. :mrgreen:

Im Übrigen ist das Problem ja nicht, dass ein Muttersöhnchen nicht lieb und zuvorkommend wäre. Sondern dass die Sorge besteht, dass er
1) seinen Haushalt nicht alleine auf die Reihe kriegt und die Frau ihm hinterherkochen und -putzen darf
2) emotional noch sehr abhängig von seinen Eltern ist und man als Paar bei seinen Entscheidungen dann immer die Meinung der (Schwieger-)Eltern miteinbeziehen muss

Das ist verdammt abtörnend.
Naja, wer hat denn keine Macken? Solche "Sorgen" kann man doch z.B. auch aus dem Umstand ableiten, dass jemand AB ist. Da fiele mir auch einiges potentiell abtörnendes ein. Aber wer in diesem Forum würde denn sagen, dass dies deshalb ein sinnvolles K.O.-Kriterium wäre?
VollAB

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von VollAB »

Cornerback hat geschrieben: 24 Jun 2019 21:59
Brax hat geschrieben: 24 Jun 2019 20:13 Ein Mann, der selbständig ist und in seiner eigenen Wohnung lebt, kann diese Eigenschaften auch haben. Ich wage zu behaupten, dass diese Eigenschaften auf einen Großteil der Männer zutreffen. Also kein Grund, sich die Schwiegereltern vor der Zimmertür anzutun. :mrgreen:

Im Übrigen ist das Problem ja nicht, dass ein Muttersöhnchen nicht lieb und zuvorkommend wäre. Sondern dass die Sorge besteht, dass er
1) seinen Haushalt nicht alleine auf die Reihe kriegt und die Frau ihm hinterherkochen und -putzen darf
2) emotional noch sehr abhängig von seinen Eltern ist und man als Paar bei seinen Entscheidungen dann immer die Meinung der (Schwieger-)Eltern miteinbeziehen muss

Das ist verdammt abtörnend.
Naja, wer hat denn keine Macken? Solche "Sorgen" kann man doch z.B. auch aus dem Umstand ableiten, dass jemand AB ist. Da fiele mir auch einiges potentiell abtörnendes ein. Aber wer in diesem Forum würde denn sagen, dass dies deshalb ein sinnvolles K.O.-Kriterium wäre?
Klar ist das noch stark klischeebehaftet, wenn jemand sagt, dass er mit 35 noch bei Mama wohnt. Damit suggeriert man direkt eine gewisse Unselbständigkeit:
- Essen macht Mama
- Putzen macht Mama
- Den großen Einkauf macht Mama

Da gleiches sich gerne zu gleichem gesellt, ist das irgendwo verständlich, dass jemand der schon lange auf eigenen Beinen steht nicht gerne mit jemandem zusammen sein möchte, der noch bei Mama zuhause wohnt und Mama das ganze Leben für den Sohnemann regelt.
Zumal es auch den Eindruck suggeriert, dass man sich von Zuhause nie wirklich abgenabelt hat.

Für mich wäre so jemand auch komplett aus dem Rennen. Es sei denn die Person kann es gut begründen.
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von NeC »

Moin zusammen,
zu diesem Thema gibt es einen noch nicht allzulange abgehangenen Thread, in dem zumindest zum Teil nicht nur aufeinander eingedroschen wird und der verschiedenste Sichtweisen dazu ganz gut beleuchtet. Wer an der Thematik an sich interessiert ist statt nur ein wenig debattieren zu wollen, dem sei die Lektüre wärmstens empfohlen.
Neveryoung hat geschrieben: 24 Jun 2019 20:15 Du machst es schon wieder, diese Schwarzmalerei, du möchtest nicht mal in Betracht ziehen, dass ein Mann der noch bei den Eltern wohnt, ein guter Mann sein kann.
(...)
PPS: @Brax, betrachte dieses Postings ebenfalls als Antwort für dich, hier sollten deine Fragen beantwortet gewesen sein.
Was Brax angeht, so wird ihre Sichtweise durch den oben verlinkten Thread (zumindest für mich) ganz gut verständlich. yes_or_no wird da wohl ähnlich gestrickt sein bzw. ähnliche Erfahrungen haben. Sowas prägt dann halt, und das geht den meisten Männern (mich eingeschlossen) sicher auch nicht anders. Eigene Erfahrungen wiegen schwerer als irgendwas, was man in Foren, Statistiken oder Büchern liest.
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Neveryoung »

Ein Thread sollte schon reichen finde ich, dieser hier eignet sich dazu ganz gut.
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von NeC »

Neveryoung hat geschrieben: 24 Jun 2019 23:07 Ein Thread sollte schon reichen finde ich, dieser hier eignet sich dazu ganz gut.
Wie Du meinst. Man kann das Forum ja auch für vielfältige Dinge nutzen. Manche interessieren sich für Sichtweisen der anderen Nutzer, manche möchten debattieren, sich zoffen oder auch mal Frust ablassen, oder schlicht unterhalten werden. Ist alles legitim. :klassiker:
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Cornerback »

VollAB hat geschrieben: 24 Jun 2019 22:41
Cornerback hat geschrieben: 24 Jun 2019 21:59
Brax hat geschrieben: 24 Jun 2019 20:13 Ein Mann, der selbständig ist und in seiner eigenen Wohnung lebt, kann diese Eigenschaften auch haben. Ich wage zu behaupten, dass diese Eigenschaften auf einen Großteil der Männer zutreffen. Also kein Grund, sich die Schwiegereltern vor der Zimmertür anzutun. :mrgreen:

Im Übrigen ist das Problem ja nicht, dass ein Muttersöhnchen nicht lieb und zuvorkommend wäre. Sondern dass die Sorge besteht, dass er
1) seinen Haushalt nicht alleine auf die Reihe kriegt und die Frau ihm hinterherkochen und -putzen darf
2) emotional noch sehr abhängig von seinen Eltern ist und man als Paar bei seinen Entscheidungen dann immer die Meinung der (Schwieger-)Eltern miteinbeziehen muss

Das ist verdammt abtörnend.
Naja, wer hat denn keine Macken? Solche "Sorgen" kann man doch z.B. auch aus dem Umstand ableiten, dass jemand AB ist. Da fiele mir auch einiges potentiell abtörnendes ein. Aber wer in diesem Forum würde denn sagen, dass dies deshalb ein sinnvolles K.O.-Kriterium wäre?
Klar ist das noch stark klischeebehaftet, wenn jemand sagt, dass er mit 35 noch bei Mama wohnt. Damit suggeriert man direkt eine gewisse Unselbständigkeit:
- Essen macht Mama
- Putzen macht Mama
- Den großen Einkauf macht Mama

Da gleiches sich gerne zu gleichem gesellt, ist das irgendwo verständlich, dass jemand der schon lange auf eigenen Beinen steht nicht gerne mit jemandem zusammen sein möchte, der noch bei Mama zuhause wohnt und Mama das ganze Leben für den Sohnemann regelt.
Zumal es auch den Eindruck suggeriert, dass man sich von Zuhause nie wirklich abgenabelt hat.

Für mich wäre so jemand auch komplett aus dem Rennen. Es sei denn die Person kann es gut begründen.
Ich finde es halt sehr traurig über sowas als inadäquater Partner abqualifiziert zu werden. Kann man auch verstehen, oder?
Milkman

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Milkman »

Tom mit T hat geschrieben: 24 Jun 2019 21:58 Für mich wäre das "noch bei den Eltern wohnen" ebenfalls ein KO-Kriterium, zumindest ab einem gewissen Alter und wenn die Wohnsituation dauerhaft so ist.
Ich finde das ein interessantes Thema.

Wenn die Frau ansonsten selbständig ist, ihr eigenes Ding macht und sich eben nicht von Mama und Papa alles vorkauen und organisieren lässt - wieso dann nicht das Experiment wagen? Ich hätte Verständnis dafür, wenn z.B. der Grund der ist, dass die Familienbande hier besonders eng sind. (Und gegen ein herzliches Verhältnis zu den Schwiegereltern in spe wäre auch nichts einzuwenden.)

Die Dates müssen ja auch nicht immer in ihrem "Kinder"zimmer stattfinden. Wenn die Beziehung gut läuft, würde ich natürlich davon ausgehen, dass wir beide zusammenziehen und sie spätestens dann bei ihren Eltern raus ist.
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von Krausig »

Milkman hat geschrieben: 25 Jun 2019 07:34
Tom mit T hat geschrieben: 24 Jun 2019 21:58 Für mich wäre das "noch bei den Eltern wohnen" ebenfalls ein KO-Kriterium, zumindest ab einem gewissen Alter und wenn die Wohnsituation dauerhaft so ist.
Ich finde das ein interessantes Thema.

Wenn die Frau ansonsten selbständig ist, ihr eigenes Ding macht und sich eben nicht von Mama und Papa alles vorkauen und organisieren lässt - wieso dann nicht das Experiment wagen? Ich hätte Verständnis dafür, wenn z.B. der Grund der ist, dass die Familienbande hier besonders eng sind. (Und gegen ein herzliches Verhältnis zu den Schwiegereltern in spe wäre auch nichts einzuwenden.)

Die Dates müssen ja auch nicht immer in ihrem "Kinder"zimmer stattfinden. Wenn die Beziehung gut läuft, würde ich natürlich davon ausgehen, dass wir beide zusammenziehen und sie spätestens dann bei ihren Eltern raus ist.
Ich denke auch, das muss man sehr differenziert sehen.
Meine erste Partnerin wohnte auch mit 24 noch bei ihren Eltern im Kinderzimmer. Hat mich nicht wirklich gestört. Ok, Sex war etwas problematischer :mrgreen: Sehe aber darin auch einen Vorteil, ich vermute sie wollte unbedingt raus. Ich vermute auch das war eine Motivation von ihr, mich zu wollen :mrgreen:
Und generell ist (im reiferen Alter) halt ein Unterschied, ob man sich noch alles von Mama machen lässt oder ein selbständiges Leben führt. Eigene Wohnung im Elternhaus und nur manche Synergien nutzen finde ich ok. Mit 40 im Kinderzimmer und sich alles von Mama machen lassen nicht.
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Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von inVinoVeritas »

Cornerback hat geschrieben: 24 Jun 2019 18:20 Ich wohne mit 30 noch "im Kinderzimmer". Und ich bin tatsächlich nicht der selbstständigste, ich gebs ja zu. ;)

Ich muss gestehen, dass ich mir zwar wirklich genug Gründe vorstellen kann aus denen ich derzeit abgelehnt werden könnte, aber dieser hat mit am wenigsten damit zu tun worüber ich mich selbst als Mann, Person oder Partner definiere. Da könnte ich eher nachvollziehen aussortiert zu werden, weil ich AB bin. Ich kann gut verstehen, weshalb man das ganze als suboptimal empfindet, aber ich finde die Vorstellung befremdlich mit dem Auszug scheinbar von einem Moment auf den anderen ein adäquaterer Partner zu sein.
Wie so häufig auf dem Partnermarkt - aber auch generell beim Kennenlernen neuer Menschen - können sich die wenigsten davon frei machen, von Vorurteilen beeinflusst zu werden.
Es ist menschlich dass wir andere in Kategorien einsortieren, die sich aufgrund von Lebenserfahrungen gebildet haben und dass wir gewisse Assoziationen mit optischen oder charakterlichen Eigenschaften verbinden.

Um mal ein konkretes Beispiel zu bringen, warum du tatsächlich "von einem Moment auf den anderen" gewisse Bilder im Kopf der Frau erzeugen bzw. nicht-erzeugen würdest:
Ich war am Wochenende am Badesee und habe wieder mal viele Frauen mit riesigen Tatoos auf Beinen, Armen oder Rücken gesehen. Was für ein Gedanke kommt mir da immer sofort automatisch? "Proleten".
Liege ich mit dem Vorurteil so falsch? Meistens nicht, denn zumindest jene Frauen, die bei uns in der direkten Nähe lagen oder bei denen ich beim Vorbeilaufen kurz bei ihrem Gespräch zuhören konnte, hatten eine genau meinem Vorurteil entsprechende proletenhafte Sprache, die eine Frau für mich maximal unattraktiv macht.
Nun mag es auch bestimmt solch derart tätowierte Frauen geben (habe aber noch nie eine getroffen) die ganz anders drauf sind, aber dennoch hätte so eine es extrem schwer bei mir irgendein Interesse zu erzeugen, auf ein Date würde ich mich wohl zu 99% garnicht erst einlassen.

Assoziationen und das spontane Bauchgefühl sind bestimmende Richtungsweiser wenn man jemanden neu kennenlernt und was die meisten Frauen mit ü30 Männern, die noch Zuhause wohnen assoziieren, wurde hier ja bereits mehrfach beschrieben.
Sogar einige männliche User haben ähnliches geäußert, wobei meiner Meinung nach es insgesamt weniger negativ für eine bei den Eltern lebende Frau ist, als umgekehrt.
Woran liegt das? Frauen bzw. Mädchen sind früher reifer als Männer / Jungs und werden i.d.R. auch sehr viel früher selbstständiger in ihrem Leben.
Für die meisten Frauen gehört es zum attraktiven Männlichkeitsbild dazu, dass der Mann mit beiden Beinen fest im Leben steht und seine Dinge regeln kann, nicht mehr Mama und Papa um Rat oder gar Erlaubnis bei Entscheidungen fragt und emotional abgenabelt ist.
Ein "Ich wohne bei meinen Eltern Zuhause" beim Date mit einem erwachsenen Mann zu hören, killt deshalb einfach jedwede vorhandene Anziehung.
Dabei ist es i.d.R. irrelevant, dass es hier und da positive wie negative Ausnahmen gibt, bei der Partnerfindung geht es schließlich um Emotionen/Gefühle. Wenn das positive Bauchgefühl durch eine solche Erkenntnis abgewürgt wird, lässt es sich wohl nur schwerlich im Anschluss wieder "reaktivieren", weil der Mann ja so wunderbar logisch erklären kann, dass er ganz anders als das Klischee ist.
Verlieben und Anziehung entstehen nicht auf rationaler Ebene...
VollAB

Re: "noch zu Hause wohnen" - wirklich ein KO-Kriterium?

Beitrag von VollAB »

inVinoVeritas hat geschrieben: 25 Jun 2019 08:26
Cornerback hat geschrieben: 24 Jun 2019 18:20 Ich wohne mit 30 noch "im Kinderzimmer". Und ich bin tatsächlich nicht der selbstständigste, ich gebs ja zu. ;)

Ich muss gestehen, dass ich mir zwar wirklich genug Gründe vorstellen kann aus denen ich derzeit abgelehnt werden könnte, aber dieser hat mit am wenigsten damit zu tun worüber ich mich selbst als Mann, Person oder Partner definiere. Da könnte ich eher nachvollziehen aussortiert zu werden, weil ich AB bin. Ich kann gut verstehen, weshalb man das ganze als suboptimal empfindet, aber ich finde die Vorstellung befremdlich mit dem Auszug scheinbar von einem Moment auf den anderen ein adäquaterer Partner zu sein.
Wie so häufig auf dem Partnermarkt - aber auch generell beim Kennenlernen neuer Menschen - können sich die wenigsten davon frei machen, von Vorurteilen beeinflusst zu werden.
Es ist menschlich dass wir andere in Kategorien einsortieren, die sich aufgrund von Lebenserfahrungen gebildet haben und dass wir gewisse Assoziationen mit optischen oder charakterlichen Eigenschaften verbinden.

Um mal ein konkretes Beispiel zu bringen, warum du tatsächlich "von einem Moment auf den anderen" gewisse Bilder im Kopf der Frau erzeugen bzw. nicht-erzeugen würdest:
Ich war am Wochenende am Badesee und habe wieder mal viele Frauen mit riesigen Tatoos auf Beinen, Armen oder Rücken gesehen. Was für ein Gedanke kommt mir da immer sofort automatisch? "Proleten".
Liege ich mit dem Vorurteil so falsch? Meistens nicht, denn zumindest jene Frauen, die bei uns in der direkten Nähe lagen oder bei denen ich beim Vorbeilaufen kurz bei ihrem Gespräch zuhören konnte, hatten eine genau meinem Vorurteil entsprechende proletenhafte Sprache, die eine Frau für mich maximal unattraktiv macht.
Nun mag es auch bestimmt solch derart tätowierte Frauen geben (habe aber noch nie eine getroffen) die ganz anders drauf sind, aber dennoch hätte so eine es extrem schwer bei mir irgendein Interesse zu erzeugen, auf ein Date würde ich mich wohl zu 99% garnicht erst einlassen.

Assoziationen und das spontane Bauchgefühl sind bestimmende Richtungsweiser wenn man jemanden neu kennenlernt und was die meisten Frauen mit ü30 Männern, die noch Zuhause wohnen assoziieren, wurde hier ja bereits mehrfach beschrieben.
Sogar einige männliche User haben ähnliches geäußert, wobei meiner Meinung nach es insgesamt weniger negativ für eine bei den Eltern lebende Frau ist, als umgekehrt.
Woran liegt das? Frauen bzw. Mädchen sind früher reifer als Männer / Jungs und werden i.d.R. auch sehr viel früher selbstständiger in ihrem Leben.
Für die meisten Frauen gehört es zum attraktiven Männlichkeitsbild dazu, dass der Mann mit beiden Beinen fest im Leben steht und seine Dinge regeln kann, nicht mehr Mama und Papa um Rat oder gar Erlaubnis bei Entscheidungen fragt und emotional abgenabelt ist.
Ein "Ich wohne bei meinen Eltern Zuhause" beim Date mit einem erwachsenen Mann zu hören, killt deshalb einfach jedwede vorhandene Anziehung.
Dabei ist es i.d.R. irrelevant, dass es hier und da positive wie negative Ausnahmen gibt, bei der Partnerfindung geht es schließlich um Emotionen/Gefühle. Wenn das positive Bauchgefühl durch eine solche Erkenntnis abgewürgt wird, lässt es sich wohl nur schwerlich im Anschluss wieder "reaktivieren", weil der Mann ja so wunderbar logisch erklären kann, dass er ganz anders als das Klischee ist.
Verlieben und Anziehung entstehen nicht auf rationaler Ebene...
Dem kann ich mich voll anschließen.