Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

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Lars89
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Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Lars89 »

Glaubt man den Medien und einschlägigen Jugendmagazinen, dann liegen die ersten sexuellen Erfahrungen im Durchschnitt weit vor Erreichen der Volljährigkeit. Ohne das moralisch zu werten, möchte ich dennoch ein paar Fragen aufwerfen.

1. Wie kommen solche Zahlen zustande?

a) Kann es sein, dass dazu gezielt Jugendliche befragt werden, die bei der Befragung logischerweise dazugehören wollen und daher falsche Angaben machen?
b) Kann es sein, dass als Beispiele auffallend frühaktive Minderjährige herangezogen werden, um so eine "Normalität" zu suggerieren, die im persönlichen Umfeld letztlich keiner so wiederfindet?

Laut den Aussagen des Kölner Stadtanzeigers https://www.ksta.de/ratgeber/gesundheit ... ben-265477 haben "über 20 % der Männer in jungen Jahren aktuell oder dauerhaft keinen Sex".

2. Kann es sein, dass da die Zahlen verdreht wurden?

a) Wer kennt in seinem Umfeld eine so hohe Quote von fast 80 % sexuell aktiven Männern zwischen 20 und 30 Jahren?

3. Sind also die Zahlenwerte, die man uns hier gibt, überhaupt seriös?

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halbkaputt
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von halbkaputt »

immer die Primärquelle prüfen! die Verlinken doch sogar die Washington Post als Quelle. besser als das was man in der heutigen Medienlandschaft gewohnt ist. und die Washington Post wiederum gibt General Social Survey als Quelle an und verlinkt diese ebenfalls. das lässt sich doch alles mit lesen und ein paar Klicks rausfinden. was dort unter about steht liest sich für mich jedenfalls seriös:
The General Social Survey (GSS) is a project of NORC at the University of Chicago, with principal funding from the National Science Foundation. Since 1972, the GSS has been monitoring societal change and studying the growing complexity of American society.
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Galip
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Galip »

Was ändert das denn an deiner persönlichen Situation, ob nun 20% oder 80% der anderen Männer im Laufe des letzten Jahres Sex hatten, oder nicht? Ist die Situation für dich angenehmer und akzeptabler, wenn sie mehr Leute betrifft? Lässt sich aus der Zahl ableiten, wie Du deine Situation ändern könntest?

Zu deiner Frage: Mir kommen die Zahlen jetzt nicht besonders unplausibel vor. Im Artikel steht "Besonders junge Männer, rund 28 Prozent der 18- bis 30-Jährigen, gaben an, das vergangene Jahr sexlos verbracht zu haben. Dasselbe berichteten aber nur 18 Prozent der gleichaltrigen Frauen". Ja gut. Lass circa die Hälfte der Leute in einer Beziehung sein - die werden so gut wie alle innerhalb eines Jahres mal Sex gehabt haben. Und von denen ohne Beziehung hatte vielleicht knapp die Hälfte trotzdem mal Sex. Keine Ahnung. Kann schon sein.

In Umfragen liest man übrigens auch immer wieder, dass Personen die sehr früh sexuell aktiv waren, das rückblickend nicht immer gut finden. Dass das nicht immer gute Erfahrungen gewesen sind. Manche haben Sex, weil sie sich dazu gedrängt fühlen oder den Erwartungen anderer entsprechen wollen, ohne dass es ihren eigenen Wünschen entspricht. Ist das dann ein Gewinn? Haben die dir etwas voraus, worum Du sie beneidest?
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Lars89
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Washington Post als Quelle für Deutschland?

Beitrag von Lars89 »

Galip hat geschrieben: 17 Mär 2023 19:42 Was ändert das denn an deiner persönlichen Situation, ob nun 20% oder 80% der anderen Männer im Laufe des letzten Jahres Sex hatten, oder nicht? Ist die Situation für dich angenehmer und akzeptabler, wenn sie mehr Leute betrifft? Lässt sich aus der Zahl ableiten, wie Du deine Situation ändern könntest?

Zu deiner Frage: Mir kommen die Zahlen jetzt nicht besonders unplausibel vor. Im Artikel steht "Besonders junge Männer, rund 28 Prozent der 18- bis 30-Jährigen, gaben an, das vergangene Jahr sexlos verbracht zu haben. Dasselbe berichteten aber nur 18 Prozent der gleichaltrigen Frauen". Ja gut. Lass circa die Hälfte der Leute in einer Beziehung sein - die werden so gut wie alle innerhalb eines Jahres mal Sex gehabt haben. Und von denen ohne Beziehung hatte vielleicht knapp die Hälfte trotzdem mal Sex. Keine Ahnung. Kann schon sein.

In Umfragen liest man übrigens auch immer wieder, dass Personen die sehr früh sexuell aktiv waren, das rückblickend nicht immer gut finden. Dass das nicht immer gute Erfahrungen gewesen sind. Manche haben Sex, weil sie sich dazu gedrängt fühlen oder den Erwartungen anderer entsprechen wollen, ohne dass es ihren eigenen Wünschen entspricht. Ist das dann ein Gewinn? Haben die dir etwas voraus, worum Du sie beneidest?
Meine Frage bezieht sich nicht auf meine Situation oder auf "angenehmer oder nicht", sondern ausschließlich darauf, ob diese Zahlen seriös sind, was mir angesichts dessen, dass die WP in den USA und nicht in Deutschland erhobenes Material ausgewertet haben dürfte, nicht beantwortet erscheint. Es geht darum, welche Vorstellung von "Regelfall" uns allen vermittelt wird, und darum, was die User*innen hier eben unisono angeben, was für sie tatsächlich die Realität ist. Wenn ich mich persönlich umsehe, ist empfunden nicht die große Mehrzahl vergeben oder sogar außerhalb einer Partnerschaft sexuell mit irgendwem zugange.

Um das mit etwa die Hälfte in einer Beziehung nochmal aufzugreifen, das könnte ungefähr hinkommen, also sehr hoch angesetzt, aber die andere Hälfte wäre dann irgendwie promiskuitiv unterwegs und würde sich irgendwo jemanden für Sex "angeln"? Dies wiederum scheint es mir ebenfalls sehr weit hergeholt.
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Lazarus Long
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Lazarus Long »

Du machst den üblichen Fehler, von deinem soziokulturellen Umfeld zu Verallgemeinern.


Ich hätte vor langer Zeit ähnlich argumentiert wie du, da mein Umfeld ähnlich war und ist, wie es deins scheinbar ist. Ich bin dann aber auf Männer gestoßen, die schon ihn sehr jungen Jahren Sex hatten. Einer war 12, als er von einer fünfzehnjärigen entjungfert wurde. Er hatte mit Ende zwanzig von mehreren Frauen Kinder, konnte sich allerdings finanziell keines dieser Kinder leisten.
Ich nehme an, daß du diese Männer nicht auf dem Schirm hast.
Ebenso, wie du den dreißigjährigen, der schon Jahre lang verheiratet ist, nicht berücksichtigst. Ein Cousin von mir ist mit etwa 20 Vater geworden.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Lars89
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Lars89 »

Lazarus Long hat geschrieben: 17 Mär 2023 20:21 Du machst den üblichen Fehler, von deinem soziokulturellen Umfeld zu Verallgemeinern.
Naja, ist es nicht vielmehr so, dass die von dir beschriebenen Männer sich sehr auffallend anders benehmen als so ziemlich alle, die man kennt? Sollte ein großer Teil unserer Gesellschaft also mit den Normen von Ehe, Familie und Strafgesetzen (Sex unter 14 allemal) nichts mehr zu schaffen haben? Das kann ich mir nicht so recht vorstellen. Denke bitte gerade an deine Eltern, was sie gemacht hätten, wenn du mit 14, 15 oder 16 mit einer Freundin angekommen wärst. Da kann ich für mich nichts sagen, sondern nur mutmaßen. Meine ersten Kontakte sexueller Art waren kurz vor meinem 24. Geburtstag, also empfunden absolut im tatsächlichen Durchschnitt.
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Lazarus Long
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Lazarus Long »

Sex zwischen unter vierzehnjährigen ist nicht strafbar.
In der therapeutischen Gruppe, in der ich mal war, war auch Mann, der Mitte 20 war. Seine Freundin war 16. Ihre Eltern wußten es, er hat sogar da übernachtet.
Meine Eltern hätten sich gefreut, wenn ich mit 16 (oder so) eine Freundin gehabt hätte. Viele meiner Freunde hatten in dem Alter eine erste Freundin. Das bedeutet allerdings nicht, daß sie auch Sex hatten. Wie es einer meiner Freude damals sagte, er hatte alles außer der Penetration. Ich war die rare Ausnahme, nicht die anderen.
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von legato »

Also, der Kölner Stadtanzeiger berichtete im Jahr 2019 über einen Artikel in der Washington Post (Percentage of Americans reporting no sex, monthly sex, or sex weekly or more in the past year), welcher die 2018er Daten des General Social Survey in den USA thematisierte.

An der Validität der repräsentativen GSS-Erhebung würde ich nicht zweifeln - für die USA. An ihrer Übertragbarkeit auf Deutschland schon eher, angesichts soziokultureller Unterschiede jenseits globaler Trends. Der KST-Artikel führt für Deutschland zudem eine repräsentative Studie an, welche für D zu einem den US-Erkenntnissen gegenteiligem Ergebnis für die jüngeren Alterskohorten kommt.

Allerdings finde ich in den Zeitungsartikeln samt Statistiken gar keinen AB-Bezug, denn deren Thema ist ausschließlich „Häufigkeit“. Deren Mangel mit AB-Sein gleichsetzen finde ich weit her geholt.
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Lars89 »

Sex zwischen (ausschließlich) Unter-14-Jährigen ist auch deshalb nicht strafbar, weil Kinder nach deutschem Recht strafunmündig sind. Nur beschränkt geschäftsfähig ab 7, das bedeutet, ggf. unterhaltspflichtig. Aber darauf will ich hier nicht hinaus. Es geht darum, dass ein wesentlich höherer Anteil der U30er vollkommen erfahrungslos oder sehr stark erfahrungsarm sein dürfte, und das würde eher mit den Zahlen passen, die für D angegeben sind. Aber weswegen wird so getan, als sei - juristisch jedenfalls grenzwertiger - Minderjährigenverkehr irgendwie die "Regel"? In meiner Schulklasse waren es im 10. Schuljahr, also 16, auf 17 zugehend, vielleicht zwei oder drei Schüler. Von 21 sind das 1/7, und das finde ich in dem Alter auch schon überdurchschnittlich viel.
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Reinhard »

Lars89 hat geschrieben: 17 Mär 2023 21:04
Lazarus Long hat geschrieben: 17 Mär 2023 20:21 Du machst den üblichen Fehler, von deinem soziokulturellen Umfeld zu Verallgemeinern.
Naja, ist es nicht vielmehr so, dass die von dir beschriebenen Männer sich sehr auffallend anders benehmen als so ziemlich alle, die man kennt? (...)

Ja. Ausrufezeichen.

Mein Umfeld ist sehr männerlastig, mit wenig Beziehungen, bei denen, wo ich das sagen kann.
Wenn ich das verallgemeinern würde, dann gibt es überhaupt fast nur Männer, und Frauen sind seltene Einhörner, die man einfangen muss, wenn man eins sieht.

Das ist ziemlicher Unsinn; hinreichend, um die These der Verallgemeinerbarkeit eigener Erfahrungen zu verwerfen. :hierlang:
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Lazarus Long »

Reinhard hat geschrieben: 17 Mär 2023 23:21
Lars89 hat geschrieben: 17 Mär 2023 21:04
Lazarus Long hat geschrieben: 17 Mär 2023 20:21 Du machst den üblichen Fehler, von deinem soziokulturellen Umfeld zu Verallgemeinern.
Naja, ist es nicht vielmehr so, dass die von dir beschriebenen Männer sich sehr auffallend anders benehmen als so ziemlich alle, die man kennt? (...)

Ja. Ausrufezeichen.

Mein Umfeld ist sehr männerlastig, mit wenig Beziehungen, bei denen, wo ich das sagen kann.
Wenn ich das verallgemeinern würde, dann gibt es überhaupt fast nur Männer, und Frauen sind seltene Einhörner, die man einfangen muss, wenn man eins sieht.

Das ist ziemlicher Unsinn; hinreichend, um die These der Verallgemeinerbarkeit eigener Erfahrungen zu verwerfen. :hierlang:
:daumen:
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Lars89
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Lars89 »

Reinhard hat geschrieben: 17 Mär 2023 23:21 Ja. Ausrufezeichen.

Mein Umfeld ist sehr männerlastig, mit wenig Beziehungen, bei denen, wo ich das sagen kann.
Wenn ich das verallgemeinern würde, dann gibt es überhaupt fast nur Männer, und Frauen sind seltene Einhörner, die man einfangen muss, wenn man eins sieht.

Das ist ziemlicher Unsinn; hinreichend, um die These der Verallgemeinerbarkeit eigener Erfahrungen zu verwerfen. :hierlang:
Ich denke schon, dass man infofern verallgemeinern kann, wenn man eben allgemein einige Leute kennt. Dass sich die von dir beschriebenen Promiskuitiven derart auffallend anders als der Regelfall benehmen, bedeutet für mich, dass ihr Verhalten auch die Ausnahme ist. Ich denke ferner, man darf folglich mit gesundem Menschenverstand auch getrost die Kirche im Dorf lassen und sich auf seine Menschenkenntnis verlassen. :hierlang:
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Ninja Turtle »

Lars89 hat geschrieben: 17 Mär 2023 19:19 Glaubt man den Medien und einschlägigen Jugendmagazinen, dann liegen die ersten sexuellen Erfahrungen im Durchschnitt weit vor Erreichen der Volljährigkeit.


3. Sind also die Zahlenwerte, die man uns hier gibt, überhaupt seriös?
Diese Zahlen decken sich mit meinen persönlichen Erfahrungen.

Übrigens finde ich den Treat Titel irreführend.
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Reinhard »

Lars89 hat geschrieben: 18 Mär 2023 09:31
Reinhard hat geschrieben: 17 Mär 2023 23:21 Ja. Ausrufezeichen.

Mein Umfeld ist sehr männerlastig, mit wenig Beziehungen, bei denen, wo ich das sagen kann.
Wenn ich das verallgemeinern würde, dann gibt es überhaupt fast nur Männer, und Frauen sind seltene Einhörner, die man einfangen muss, wenn man eins sieht.

Das ist ziemlicher Unsinn; hinreichend, um die These der Verallgemeinerbarkeit eigener Erfahrungen zu verwerfen. :hierlang:
Ich denke schon, dass man infofern verallgemeinern kann, wenn man eben allgemein einige Leute kennt.
Wer tut das schon? :gruebel: Allgemein einige Leute kennen.

Ab wann ist "allgemein". Sagen wir, du kennst jeden in deinem Stadtteil ... Nun, es ist bekannt, dass es üblicherweise zwischen Stadtteilen soziokulturelle Unterschiede gibt. Da kannst du deine Erfahrung schon mal nicht einfach auf andere Stadtteile übertragen. Dann gibt es noch Unterschiede zwischen verschiedenen Städten, und Stadt und Land ...

Dieser Sachverhalt kann es durchaus schwierig machen, eine repräsentative Studie oder Umfrage zu erstellen. Aber ich nehme mal an, dass NORC at the University of Chicago, with principal funding from the National Science Foundation zum Erreichen einer guten Repräsentativität deutlich mehr Expertise hat als Lars89 aus dem AB-Forum.

Lars89 hat geschrieben: 18 Mär 2023 09:31 Dass sich die von dir beschriebenen

Ich bin nicht Lazarus Long!

Lars89 hat geschrieben: 18 Mär 2023 09:31 Promiskuitiven derart auffallend anders als der Regelfall benehmen, bedeutet für mich, dass ihr Verhalten auch die Ausnahme ist.
Was weißt du über Ausnahmen und Regelfälle? :gruebel:

Lars89 hat geschrieben: 18 Mär 2023 09:31 Ich denke ferner, man darf folglich mit gesundem Menschenverstand auch getrost die Kirche im Dorf lassen und sich auf seine Menschenkenntnis verlassen. :hierlang:

"Gesunder Menschenverstand ist eine Sammlung von Vorurteilen, die man bis zum achtzehnten Lebensjahr erworben hat." ― Albert Einstein
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Lars89 »

Einstein hin oder her, kann es weder schaden, über mittlerweile mehrere Jahrzehnte Menschen aus sehr unterschiedlichem soziokulturellen Umfeld kennengelernt zu haben, noch den von ihm mit Erziehung verwechselten (Gesunder Menschenverstand fragt beispielsweise auch: Stimmt das Zitat eigentlich? Zu Einsteins Lebzeiten wurden Menschen mit 21 "großjährig", nicht mit 18!) gesunden Menschenverstand einzusetzen.

Es kann auch nicht schaden, sowohl in der Mittelstadt auf dem Dorf als auch in der Großstadt und einige Zeit auf dem Land gelebt und gearbeitet zu haben. Und dennoch finde ich die Zahlen hochgradig unseriös, denn wie gesagt: die "amerikanischen Zustände" etc. pp. kann man seitens der Akademiker von jenseits des Atlantiks vielleicht erheben (oder "Umfragen" dazu machen, deren Glaubwürdigkeit allerdings immer zentral von den Befragten abhängt), nicht jedoch das, was hier in Deutschland und Europa Sache ist, bewerten oder einordnen, was Lars89 schon ganz allein deswegen besser kann, weil er von Kindesbeinen an hier lebt und tagtäglich mit Menschen Kontakt hat.

Nun, was weiß ich über Ausnahmen und Regelfälle? Ehe und Familie sind so sehr der gesetzlich geschützte Norm- und natürlich damit Regelfall, dass man ihren Schutz in Art. 6 GG unveräußerlich und nicht einmal mit Zweidrittelmehrheit im Bundestag änderbar verankert hat, während Promiskuität Teil mancher Symptomatik von Persönlichkeitsstörungen ist, wie etwa Borderline. https://www.lichtweg.de/borderline.php?kat=173

Verzeihung, meine vorherige Antwort sollte natürlich auf sämtliche Einwürfe gelten, also an alle Poster. :)

Nicht der Verriss des gesunden Menschenverstands :dont: passt also als Zitat, sondern der Ausspruch: Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe. (Sir W. Churchill) :good:
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Lazarus Long »

@Lars89: OK, du kennst also, zumindest nach deiner Meinung, anderes als andere Menschen, einen repräsentativen Querschnitt der Gesellschaft.

Ich würde das für mich nicht in Anspruch nehmen. Ich kenne unterdessen allerdings so viele Menschen, daß ich mir sicher bin, daß ich auf der Basis der Menschen, die ich kenne, nicht verallgemeinern kann.

Du erinnerst mich an die Frauen, die immer meinen, daß alle Männer ganz viel Sex mit ganz vielen verschiedenen Frauen haben und sie alle nicht treu sein können. Deren Wahrnehmung ist ebenso selektiv, wie es, zumindest aus meiner Sicht, deine ist.
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Lars89 »

Lazarus Long hat geschrieben: 18 Mär 2023 12:58 Du erinnerst mich an die Frauen, die immer meinen, daß alle Männer ganz viel Sex mit ganz vielen verschiedenen Frauen haben und sie alle nicht treu sein können. Deren Wahrnehmung ist ebenso selektiv, wie es, zumindest aus meiner Sicht, deine ist.
Naja, ich habe es begründet. Ich bin unter Hunderten Mitschülern aufgewachsen, hatte ein Elternhaus und habe einen großen Verwandtenkreis, zahlreiche Kolleginnen und Kollegen, Nachbarn, andere Menschen in meinem Umfeld, und dazu gehören Menschen aus vollkommen anderen Peer Groups, denn wenn man tagtäglich in der Großstadt unterwegs ist, bleibt das zwangsläufig nicht aus. Das als "selektiv" wahrzunehmen nur weil ich nicht den Berichten folge, die aus aller Lebenserfahrung und allem, was man sonst so als normal erleben darf, nicht zutreffend sind, finde ich an dieser Stelle weit hergeholt. Ich dachte eigentlich, dass dieser mediale Missverhalt eher dazu führt, dass auch andere diese verkehrten Zahlen zumindest stark infrage stellen, stelle aber durchaus fest, dass sogar dezidierte Allgemeingültigkeiten wie der Regelfall treuer Beziehungen und das Nichtvorkommen von Minderjährigensex eher sogar noch verstärkt infrage gestellt werden. :D Das ist also echt ein spannendes Thema.
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Lazarus Long »

@Lars89: Wenn es dir für dein Leben hilft, dann lebe weiter in der von dir beschriebenen Welt.
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Lars89 »

Lazarus Long hat geschrieben: 18 Mär 2023 13:27 @Lars89: Wenn es dir für dein Leben hilft, dann lebe weiter in der von dir beschriebenen Welt.
Ich möchte mit einem Zitat antworten:

Ob es mir hilft, auf dieser Welt zu leben, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber das geht acht Milliarden Menschen genauso. (Lars89)
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Re: Wie lang ist man durchschnittlich AB? Glaubt ihr den Zahlen?

Beitrag von Reinhard »

Lars89 hat geschrieben: 18 Mär 2023 11:46 Einstein hin oder her, kann es weder schaden, über mittlerweile mehrere Jahrzehnte Menschen aus sehr unterschiedlichem soziokulturellen Umfeld kennengelernt zu haben, noch den von ihm mit Erziehung verwechselten (Gesunder Menschenverstand fragt beispielsweise auch: Stimmt das Zitat eigentlich? Zu Einsteins Lebzeiten wurden Menschen mit 21 "großjährig", nicht mit 18!) gesunden Menschenverstand einzusetzen.

Es kann auch nicht schaden, sowohl in der Mittelstadt auf dem Dorf als auch in der Großstadt und einige Zeit auf dem Land gelebt und gearbeitet zu haben. Und dennoch finde ich die Zahlen hochgradig unseriös, denn wie gesagt: die "amerikanischen Zustände" etc. pp. kann man seitens der Akademiker von jenseits des Atlantiks vielleicht erheben (oder "Umfragen" dazu machen, deren Glaubwürdigkeit allerdings immer zentral von den Befragten abhängt), nicht jedoch das, was hier in Deutschland und Europa Sache ist, bewerten oder einordnen, was Lars89 schon ganz allein deswegen besser kann, weil er von Kindesbeinen an hier lebt und tagtäglich mit Menschen Kontakt hat.

Das steht in einer Studie drin, für welcbhe Bevölkerung sie repräsentativ sein soll. Oder vielleicht auch, dass sie das gar nicht soll. Deswegen soll auch die Erhebungsmethode angegeben sein, damit man das nachvollziehen kann, oder auch beurteilen, ob das auf deine Fragestellung passt.

Wenn du meinst, es passt nicht, weil die USA sich unterscheiden von Mitteleuropa oder deiner Stadt oder was auch immer, dann ist das OK. Glaubst du's halt nicht. Bild


Allerdings kein korrektes Gegenargument ist, dass du dein Umfeld anders erlebst. :dont:
Da braucht man auch keine Umfragemethodik mehr, wenn du eh nur glauben würdest, was dir ins Weltbild passt.


Lars89 hat geschrieben: 18 Mär 2023 11:46 Nun, was weiß ich über Ausnahmen und Regelfälle? Ehe und Familie sind so sehr der gesetzlich geschützte Norm- und natürlich damit Regelfall,
Weil es ein Gesetz gibt, muss es der Regelfall sein? :gruebel:

Lars89 hat geschrieben: 18 Mär 2023 11:46 dass man ihren Schutz in Art. 6 GG unveräußerlich und nicht einmal mit Zweidrittelmehrheit im Bundestag änderbar verankert hat, während Promiskuität Teil mancher Symptomatik von Persönlichkeitsstörungen ist, wie etwa Borderline. https://www.lichtweg.de/borderline.php?kat=173

Verzeihung, meine vorherige Antwort sollte natürlich auf sämtliche Einwürfe gelten, also an alle Poster. :)

Nicht der Verriss des gesunden Menschenverstands :dont: passt also als Zitat, sondern der Ausspruch: Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe. (Sir W. Churchill) :good:

Für genau so einen Fall wie hier habe ich mir mal einen Link auf eine Zeit-Kolumne gespeichert. :mrgreen: Ist aber mittlerweile hinter Paywall ...
Dann halt hier:
Link für dich. :hierlang:
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