Gendern?

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Gendern? Ja*Nein*Vielleicht

Umfrage endete am 14 Feb 2022 17:10

Ich gendere immer
2
2%
Ich gendere nie
28
25%
Ich gendere im Schriftlichen
9
8%
Ich gendere im normalen Sprachgebrauch
4
4%
Mir fällt gendern schwer
15
14%
Mir fallt gendern leicht
4
4%
Jeder sollte Gendersprache mit * : _nutzen
2
2%
Gendersprache lehne ich mit * : _ ab
12
11%
Gendersprache ist gerchter
6
5%
Ich fühle mich nur in Gendersprache auch mitangesprochen
2
2%
Ich fühle mich beim generischen Maskulin prinzipiell auch angesprochen
22
20%
Was anderes
4
4%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 110

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Solstice
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Re: Gendern?

Beitrag von Solstice »

Peter hat geschrieben: 09 Mär 2023 15:34 Ich habe da eine einfachere Lösung: Das generische Maskulinum. Damit ist garantiert niemand ausgeschlossen.
Sobald sich auch nur einer ausgeschlossen fühlt, ist er ausgeschlossen. Und die Sprache hat sich zu wandeln.

Nicht meine Meinung, aber Realität.
Inzwischen auch im ab-forum.de zu finden :winken:
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Re: Gendern?

Beitrag von Moridin »

Solstice hat geschrieben: 09 Mär 2023 15:40
Peter hat geschrieben: 09 Mär 2023 15:34 Ich habe da eine einfachere Lösung: Das generische Maskulinum. Damit ist garantiert niemand ausgeschlossen.
Sobald sich auch nur einer ausgeschlossen fühlt, ist er ausgeschlossen. Und die Sprache hat sich zu wandeln.

Nicht meine Meinung, aber Realität.
Naja, aber es wird sich IMMER irgendjemand ausgeschlossen fühlen. Das ist nunmal nicht zu vermeiden in einer Gesellschaft.
Nach deinem Argument müsste man das dann andauernd ändern, sodass sich irgendwann gar keiner mehr auskennt.
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Re: Gendern?

Beitrag von Peter »

Calliandra hat geschrieben: 09 Mär 2023 15:37 Naja, diejenigen, die gendern, machen das ja, weil in ihrer Sicht die bisherige neutrale männliche Form halt nicht impliziert, dass das Geschlecht egal ist, sondern dass es um Männer geht.
Das mit dem Gemüse halte ich für einen äußerst hinkenden Vergleich.

Das generische Maskulinum fasst alle gleichrangig zusammen. Die Gender-Sprache hingegen hebt das Sexus hervor.

Mal ein einfaches Beispiel: Der Fernsehmoderator blickt in die Kamera und sagt: Liebe Zuschauer, direkt nach der Werbung geht es mit dem großen Finale weiter.

Ich halte fast jeden für intelligent genug, die grammatische Regel hinter dieser Aussage zu verstehen. Es geht um die Menschen, die vor dem Fernseher die Sendung schauen. Egal welches Geschlecht. Man kann sich natürlich nicht gemeint fühlen. Aber das ist ein bewusster Akt. Man fühlt sich bewusst nicht gemeint, obwohl man weiß, dass der Moderator niemanden auf Grund des Geschlechts ausgeschlossen hat.

Wer sich zu recht nicht angesprochen fühlen könnte, wären die Zuhörer. Blinde sind tatsächlich keine Zuschauer.
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Re: Gendern?

Beitrag von Calliandra »

Peter hat geschrieben: 09 Mär 2023 15:53 Das generische Maskulinum fasst alle gleichrangig zusammen. … Man kann sich natürlich nicht gemeint fühlen.
Das brauchst du nicht mit mir diskutieren, da halte ich es wie in meinem Eingangsbeitrag:
viewtopic.php?p=1305623#p1305623
Ich wollte lediglich deiner Behauptung widersprechen, dass es sich um eine Falschaussage handelt. Und das sehe ich nach wie vor so – Gemüse hin oder her.
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Re: Gendern?

Beitrag von Calliandra »

Peter hat geschrieben: 09 Mär 2023 15:53 Die Gender-Sprache hingegen hebt das Sexus hervor.
Dem würde ich allerdings auch widersprechen. Es ist nur eine andere (aus Sicht der Genderbefürworter neutralere) Art, verschiedene Geschlechter einzuschließen.
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Re: Gendern?

Beitrag von blank pager »

Habe nie gegendert und habe es auch nicht vor, da sich mir der Sinn in der DE-Sprache, einem Wort ein "Geschlecht" zuzuweisen nicht ersinnt. Also, dass ein Arzt (der Arzt) zwar in der Germanistik "männlich" ist und dass somit automatisch ein Mann gemeint ist. Da plädiere ich eher - wie im Englischen - für Abschaffung von Geschlechtern in der Sprache und alles ist nur mehr Neutrum, also das Arzt, das Verkäufer, das Handwerker usw. Damit würde sich mMn auch diese ganze Genderdiskussion erübrigen.

Bin zum Glück aus dem Schulsystem ausgeschieden, bevor fächendeckend die Genderei dort begann in AUT. Für mich selbst war es stets klar, dass wenn ich z.B. von "den Österreichern/Deutschen" oder sonst einer Personengruppe (die Ärzte, die Anwälte, die Lehrer) spreche, alle gemeint sind. Männer + Frauen aus biologischer Sicht. ;) Wenn man dann noch mit den soziologischen Geschlechtern anfängt, weil sich ja heute immer mehr Menschen zu irgendeinem Geschlecht zugehörig fühlen bzw. meinen, dieses nach Belieben wechseln zu können, so lenkt das nur vom Informationsgehalt einer Aussage ab und macht Texte unlesbar.
Ich bin, bis diese ganze Diskussion aufkam Mitte der Nuller Jahre, gar nie auf die Idee gekommen, dass mit dem generischen Maskulinum (vielleicht) nur die Männer gemeint sein könnten. :roll: Sondern mir war immer klar, ohne darüber nachzudenken, dass damit eben alle gemeint sind. Gleiches gilt für Berufsbezeichnungen, wie Arzt, Handwerker, Verkäufer. Für mich hat und hatte das nie die Bedeutung gehabt, dass dahinter nur Männer sich "verbergen".
Noch schlimmer finde ich es, wenn explizit das Geschlecht vorangestellt wird (z.B. in der Anrede Frau Doktor, Frau Verkäufer, Frau Professor) es immer noch Leute gibt, die meinen, das männliche Geschlecht sei damit angesprochen, obgleich das Wort "Frau" doch eindeutig machen sollte, dass sich dahinter eine (biologische) Frau befindet.

Gleichberechtigung muss aktiv gelebt werden durch Handlungen, nicht durch Worte. So meine Meinung dazu.
Peter

Re: Gendern?

Beitrag von Peter »

Solstice hat geschrieben: 09 Mär 2023 15:40 Und die Sprache hat sich zu wandeln.

Nicht meine Meinung, aber Realität.
Sprache wandelt sich auch stetig. Allerdings aus der gelebten Sprache heraus. Und das lässt sich dann auch von keinem Sprachpuristen aufhalten.
Gendern jedoch entwickelt sich nicht aus der gelebten Sprache heraus. Wenn die Medien und öffentlichen Einrichtungen nicht gendern würden, gebe es auch kein Gendern.

Der große Unterschied zum Sprachwandel ist, dass beim Gendern von wenigen ausgehend eine sprachliche Umerziehung der Masse angestrebt wird. Die Rolle des Erziehungsberechtigten wird dabei recht unreflektiert sich selbst angemaßt, weil man ja für die richtige Sache steht. Diese Anmaßung kann man durchaus mal hinterfragen.

Aber mal ein Beispiel. Ich kam neulich mit einem sehr gutem Freund von mir auf das Gender-Thema zu sprechen. Zur gegenseitigen Überraschung stellten wir fest, dass wir da unterschiedlicher Meinung sind. Er ist dafür, ich dagegen. Völlig selbstverständlich hatten wir vom jeweils anderem gedacht, dass er jeweils der gleichen Meinung zum Thema ist. So weit so gut.
Nur hat mein Freund niemals in meiner Gegenwart gegendert. Auch nicht, wenn wir mit mehreren Leuten zusammen waren.
Er arbeitet als Sozialpädagoge für einen öffentlichen Träger. Dort wird in der schriftlichen Kommunikation nach außen und innen gegendert. Aber bei näherer Reflektion hat er festgestellt, dass auch in Gesprächen unter Kollegen tatsächlich niemals gegendert wird.

Es wird eben nicht gelebt. Es ist eine aufgesetzte Sprachform, die man verwendet, wenn es offiziell wird.
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Re: Gendern?

Beitrag von Tania »

Peter hat geschrieben: 10 Mär 2023 08:45 Die Rolle des Erziehungsberechtigten wird dabei recht unreflektiert sich selbst angemaßt, weil man ja für die richtige Sache steht. Diese Anmaßung kann man durchaus mal hinterfragen.
Gruselig finde ich ja, dass sogar Bildungsbeauftragte sich in diese Spracherziehungsrolle begeben. Wenn eine fachlich akzeptable Belegarbeit im Studium nicht angenommen wird, weil nicht gegendert wurde, ist das meiner Meinung nach schon grenzwertig.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Peter

Re: Gendern?

Beitrag von Peter »

Tania hat geschrieben: 10 Mär 2023 09:01
Peter hat geschrieben: 10 Mär 2023 08:45 Die Rolle des Erziehungsberechtigten wird dabei recht unreflektiert sich selbst angemaßt, weil man ja für die richtige Sache steht. Diese Anmaßung kann man durchaus mal hinterfragen.
Gruselig finde ich ja, dass sogar Bildungsbeauftragte sich in diese Spracherziehungsrolle begeben. Wenn eine fachlich akzeptable Belegarbeit im Studium nicht angenommen wird, weil nicht gegendert wurde, ist das meiner Meinung nach schon grenzwertig.
Schön verdeutlichend war ja diese Veranstaltung. Ich habe auf der Arbeit keinen Ton und hoffe, den richtigen Ausschnitt gefunden zu haben:
https://www.youtube.com/watch?v=-mo6dZNgmyg
Mit den Schülern wird nicht auf Augenhöhe diskutiert. Sie werden nicht ernst genommen. Das Schlussfazit ist im Grunde: Wir müssen euch noch mehr erziehen.
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Re: Gendern?

Beitrag von Giebenrath »

Give a man a mask and he will show his true face. - Oscar Wilde
Peter

Re: Gendern?

Beitrag von Peter »

Ich habe jetzt mal testweise ein Add On für den Browser installiert, der die Genderschreibweise wieder auf korrekte Schreibweise umwandelt. Mal sehen, ob das gut funktioniert.