Ansprüche

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Fly Away

Ansprüche

Beitrag von Fly Away »

Ich möchte mal folgende Fragen in den Raum werfen:

(1) Haltet ihr eure Ansprüche bezüglich Attraktivität und Eigenschaften bei der Partnersuche für realistisch oder überzogen?
(2) In welchem Rahmen und unter welchen Umständen seid ihr bereit, da Kompromisse zu machen und eure Anspüche zu senken?
(3) Wie ihr den Anteil einer zu hohen Erwartungshaltung an eurem "AB-Problem" ein, sofern ihr es als Problem betrachtet?

Hintergrund: Ich lese hier oft (insbesondere gegenüber Frauen), dass man doch einfach mal die eigenen Ansprüche überdenken sollte, und dann schon jemand passendes finden wird. Mir wurde das von einer Freundin auch schon mal gesteckt. Ich frage mich aber, in wie weit das überhaupt möglich oder sinnvoll ist?

Gut möglich, dass da draußen einige Frauen rumlaufen, die Interesse an mir hätten, aber bei mir einfach sehr schnell durchs Raster fallen. Mir ist auch klar, dass es sowas wie die perfekte Frau/Partnerin nicht geben wird und ich irgendwo Komrpomisse machen muss. Die Frage ist nur: Wie weit geht das?

Ich glaube nicht, dass ich mich sexuell und emotional auf jemanden einlassen könnte, den ich nicht wirklich attraktiv finde. Ist das nicht auch ein blödes Signal für den Partner, nur die zweite Wahl zu sein, weil es für die Erste nicht gereicht hat? Oder arrangiert man sich dann halt mit so etwas, weil alleine sein auf Dauer auch scheiße ist?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Hannah

Re: Ansprüche

Beitrag von Hannah »

zu 1: nein halte ich nicht
zu 2: warum sollte man Kompromisse machen wenn man jemanden nicht attraktiv findet?
Ich finde dass die Attraktivität sowieso mit dem Charakter einhergeht und wenn jemand mehr wiegt oder dunkle Haare hat statt blonde, was soll dann schon aus der Beziehung werden?
Beziehung ist leidenschaft und hält womöglich 60 Jahre, da wird man eh immer mal anders aussehen...

Ich glaube Männer sind da anders als Frauen, die Frau muss durch Raster X passen sonst ist sie halt nicht attraktiv...

Zu 3: Ich glaube nicht dass ich auf Brad Pitt stehe und deswegen Abine bin...

:mrgreen:
NBUC
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Re: Ansprüche

Beitrag von NBUC »

Zu Ansprüchen allgemein:

a) Ansprüche greifen praktisch erst, wenn jemand Angebote bekommt - vorher ist das belanglose Theorie, da die Ansprüche nicht ergebnisrelevant sind. Wenn jemand aufgrund sei es Optik oder auch Verhalten unausstehlich ist, sind seine Ansprüche - so hoch oder niedrig sie seinmögen - nicht dafür ausschlaggeben, dass es oder sie alleien ist.

b) Niemandem ist zuzumuten sich auf etwas einzulassen, wo er oder sie danach schlechter steht als alleine.

c) Andererseits gibt es dann auch keine Berechtigung über das bestehende Angebot zu jammern oder über die Anbietenden an sich zu schimpfen (Ok, über die Angebotsform lässt sich wieder separat streiten).

In dem Sinne greift der Vorwurd zu hoher Ansprüche dann: wenn jemand Angebote hat (a), diese alle ablehnt ohne eine Argumentation nach (b) führen zu können und sich hinterher (c) schuldig macht.

1) Meine Grundanforderungen halte ich nach a) für notwendig (vor allem, so lange noch irgendwo auch Familie nicht ganz anbgehakt ist) und daher berechtigt. Das Idealbild hängt schon statistisch ziemlich hoch, aber nicht überirdisch weit (d.h. es gibt doch so einige Frauen im Umfeld, die das erfüllen würden - wenn sie nicht vergeben/desinteressiert/ sonstwie problematisch wären)

2) Kompromisse erfordern Gegenangebote. Einseitige, vorwegeilende Abstriche von mir aus sehe ich nicht als angebracht.

3) Einmal ist kein mal. In dem Sinne sehe ich mich bei a) oben.

Bezgl. 2. Wahl. Optisch war kein OdB von mir auf den ersten Blick umwerfend gewesen. Das kam alles später beim näher kennenlernen.
Und ich sehe da nicht die Notwendigkeit eine Topposition auf der imaginären Liste einzunehmen (die dann durch neue Sichtungen ggf gefährdet wäre) , sondern eine Gutgenuglinie, oberhalb dessen die verbleibenden Unterschiede dann eine einmal getroffene Entscheidung nicht mehr beeinflussen würden.
Da sich das aber eh mit der Zeit und näherem Kennenlernen entwickelt, würde ich sagen ich würde es ausprobieren, solange noch nichts erkannt wäre, was gegen ein Erreichen dieser Gutgenuglinie sprechen würde. Das kann sich mit näherem Kennenlernen dann in beide Richtungen ändern, aber das ist dann tatsächlich Restlebensrisiko.

@ Hannah:
Das Raster gibt es sicher, aber das liegt doch meist eher auf relativ geringem Nievau (gemessen an dem Anteil an allen Kandidatinnen) Wenn das aber gerissen wird, gibt es für sie kaum Kompensationsmöglichkeiten.
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Automobilist

Re: Ansprüche

Beitrag von Automobilist »

@ Fly Away :
Fly Away hat geschrieben:Ich möchte mal folgende Fragen in den Raum werfen:

(1) Haltet ihr eure Ansprüche bezüglich Attraktivität und Eigenschaften bei der Partnersuche für realistisch oder überzogen?
(2) In welchem Rahmen und unter welchen Umständen seid ihr bereit, da Kompromisse zu machen und eure Anspüche zu senken?
(3) Wie ihr den Anteil einer zu hohen Erwartungshaltung an eurem "AB-Problem" ein, sofern ihr es als Problem betrachtet?

Mir ist auch klar, dass es sowas wie die perfekte Frau/Partnerin nicht geben wird und ich irgendwo Komrpomisse machen muss. Die Frage ist nur: Wie weit geht das?

Ich glaube nicht, dass ich mich sexuell und emotional auf jemanden einlassen könnte, den ich nicht wirklich attraktiv finde. Ist das nicht auch ein blödes Signal für den Partner, nur die zweite Wahl zu sein, weil es für die Erste nicht gereicht hat? Oder arrangiert man sich dann halt mit so etwas, weil alleine sein auf Dauer auch scheiße ist?
Das ist nur individuell beantwortbar...ich versuche mich einmal daran :

1. Ich halte sie für hoch, aber nicht überzogen. Derartige Damen mögen rar sein - aber es gibt sie.

2. Ansprüche zu senken steht nicht auf der Agenda - schon deshalb nicht, weil eine Beziehung " in spe " damit bereits von vorneherein sehr stark belastet wäre.

3. Minimal - denn : Was von Anbeginn an nicht der " Gererallinie " folgt, ist per se nicht interessant...
Das Scheitern wäre vorhersehbar und folgte wohl sehr schnell. Darauf aber bin ich nicht versessen.

Die Perfektion an sich kann es nicht geben. Man sollte sich aber auch nicht der trügerischen Illusion hingeben, alles arrangiere sich - irgendwie. Daran glaube ich nicht. Eher dürften conträre Lebensstile eine bereits vorhandene Kluft vergrößern. Kein Alltag kann je rosarot sein ! Alleine zu sein - das mag nicht das Gelbe vom Ei sein, ist nach meinem Dafürhalten aber besser als jeder schlechte - oder auch e t w a s bessere Compromiß. Ich sage ganz kühn : Man kennt sich selbst am Besten - und weiß daher auch, wo die Grenzen sind, die man im beiderseitigen Interesse besser nicht überschreiten sollte.
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Elli
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Re: Ansprüche

Beitrag von Elli »

"Schraub mal deine Ansprüche runter" schafft es für mich auf die Top-Ten-Liste der dämlichen Sprüche. Mal abgesehen davon, dass ich nicht wüsste, wie ich mich von jemandem angezogen fühlen sollte, den ich nun mal nicht anziehend finde (??), wäre das dem Partner gegenüber, der dann den Lückenbüßer spielen darf, doch eine Respektlosigkeit!
(1) Haltet ihr eure Ansprüche bezüglich Attraktivität und Eigenschaften bei der Partnersuche für realistisch oder überzogen?
Fest definierte Ansprüche habe ich nicht, der berühmte Gesamteindruck, der mein Interesse wecken muss, ist entscheidend. Klar, es gibt da ein paar Dinge - Männer, die mir gefallen, müssen zB begeisterungsfähig sein, in ihren Interessen aufgehen usw. Ich habe mich mehrmals in Männer verliebt, die, wie ich finde (und wie auch Freunde meinten), ganz gut zu mir gepasst hätten. Ich glaube, ein Gespür dafür, mit wem ich mich gut verstehe oder wer zu mir passen könnte, geht mir nicht ab. Dass die Männer mich dann abwiesen, lag meiner Meinung nach nicht daran, dass sie von vornherein "außer Reichweite" waren, sondern dass ich schlicht zu unterwürfig und unsicher auftrat und mir einfach nicht vorstellen konnte, sie könnten meine Verliebtheit erwidern. Und das macht nun mal unattraktiv.
(2) In welchem Rahmen und unter welchen Umständen seid ihr bereit, da Kompromisse zu machen und eure Anspüche zu senken?
Ich habe keine fest definierten Ansprüche, die ich bewusst senken könnte. Entweder fühlt es sich stimmig an, oder nicht. (Und klar, dann kann man es auch oft benennen als "Der ist dümmer als ich" oder "Der ist ein Langweiler" oder dergleichen; und ich würde den Teufel tun, mich darüber hinwegzusetzen.) Vielleicht ist dieser Anspruch, dass sich ein Gefühl von Stimmigkeit einstellen muss, in den Augen mancher bereits überzogen?
(3) Wie ihr den Anteil einer zu hohen Erwartungshaltung an eurem "AB-Problem" ein, sofern ihr es als Problem betrachtet?
Siehe oben - ich glaube nicht, dass da das Problem liegt.
Oder arrangiert man sich dann halt mit so etwas, weil alleine sein auf Dauer auch scheiße ist?
Wenn man sehr verzweifelt ist, vielleicht. Ich würde dann lieber allein bleiben.
Zuletzt geändert von Elli am 03 Jul 2016 16:53, insgesamt 1-mal geändert.
schmog

Re: Ansprüche

Beitrag von schmog »

Fly Away hat geschrieben:Ich möchte mal folgende Fragen in den Raum werfen:
(1) Haltet ihr eure Ansprüche bezüglich Attraktivität und Eigenschaften bei der Partnersuche für realistisch oder überzogen?
Darf ich als MAB mit bald 60 Ansprüche haben? :shock:
Wenn ja was für welche? Was ist mein Marktwert? :gruebel:
Automobilist

Re: Ansprüche

Beitrag von Automobilist »

@ Schmog :
schmog hat geschrieben: Darf ich als MAB mit bald 60 Ansprüche haben?
Wenn ja was für welche? Was ist mein Marktwert?
Ja ! Welche, das kann niemand Dir sagen; das ist zu individuell. Aber möchtest Du e.g eine 18-jährige Göre, deren Interessen und Lebensweise so überhaupt nicht zu den Deinigen passen würden ? (En général; Ausnahmen mag es geben).
Dein Marktwert ist derselbe wie meiner : 0,0. Aber das ist periphär, denn Du suchst ja nur e i n e Dame; ebendieselbe zu finden, das ist die Crux des AB- Dramas.
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Re: Ansprüche

Beitrag von Montecristo »

"Ansprüche" ist ein missverständlicher Begriff und als solcher schwierig zu diskutieren. Es gibt natürlich "Wunschvorstellungen" in allen Abstufungen. Von "nice to have" bis "reine Phantasie". Davon kann man jederzeit abrücken und sollte es vielleicht auch. Darüber hinaus gibt es "No Gos". Sachen die nicht verhandelbar sind. Einschätzung deutlich schwieriger.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
schmog

Re: Ansprüche

Beitrag von schmog »

Automobilist hat geschrieben:@ Schmog :
schmog hat geschrieben: Darf ich als MAB mit bald 60 Ansprüche haben?
Wenn ja was für welche? Was ist mein Marktwert?
Ja ! Welche, das kann niemand Dir sagen; das ist zu individuell. Aber möchtest Du e.g eine 18-jährige Göre, deren Interessen und Lebensweise so überhaupt nicht zu den Deinigen passen würden ? (En général; Ausnahmen mag es geben).
Dein Marktwert ist derselbe wie meiner : 0,0. Aber das ist periphär, denn Du suchst ja nur e i n e Dame; ebendieselbe zu finden, das ist die Crux des AB- Dramas.
Mir fällt dazu keine passende Antwort ein? :sadman:
Ninja Turtle

Re: Ansprüche

Beitrag von Ninja Turtle »

(1) Haltet ihr eure Ansprüche bezüglich Attraktivität und Eigenschaften bei der Partnersuche für realistisch oder überzogen?
Da ich erst seit kurzen überhaupt über die aktive Partnersuche nachdenke, kann ich das überhaupt nicht beurteilen. In meiner Jugend, wo ich auch mal Freundinnen hatte, habe ich über meine Ansprüche jedenfalls nicht nachgedacht.

(2) In welchem Rahmen und unter welchen Umständen seid ihr bereit, da Kompromisse zu machen und eure Ansprüche zu senken?
Wenn ich mit meiner Suche nicht erfolgreich sein sollte. Dazu muss ich aber erst mal anfangen.

(3) Wie (schätzt?) ihr den Anteil einer zu hohen Erwartungshaltung an eurem "AB-Problem" ein, sofern ihr es als Problem betrachtet?
Ich glaube, dass es eher eine zu hohe Erwartungshaltung bezüglich der Intensität der emotionalen Bindung besteht. Dieses Beziehungskonzept ist ja auch eine Erfindung der Neuzeit, das sich aus der Bürgerlichen Ehe heraus entwickelt hat und damit kulturell noch nicht wirklich fest in der Gesellschaft verankert ist. Früher war die Ehe/Beziehung einfach eine ziemlich unromantische Zweckgemeinschaft.
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Re: Ansprüche

Beitrag von TheRealDeal »

(1) Natürlich habe ich gewisse Ansprüche an eine Partnerin. Warum auch nicht? Keine zu haben, würde ja heißen, dass ich jede Frau nehmen könnte oder müsste. Muss ich aber nicht. Das hat auch mit Selbstwert zu tun.

(2) Meine Ansprüche zu senken macht für mich keinen Sinn. Denn schließlich möchte ich ja mit meiner Partnerin 45 Jahre glücklich sein. Mit Ansprüchen und dem einen oder anderen Kompromiss.

(3) Da eine Erwartungshaltung immer von mir aus geht, bzw. mein Thema ist, habe ich damit überhaupt kein Problem.
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Fly Away

Re: Ansprüche

Beitrag von Fly Away »

Vielen Dank für die vielen interessanten Antworten. Daraus ergibt sich ein schönes, differenziertes Bild :-)

Ich kann Elli eigentlich voll und ganz zustimmen. Ich kann den "Schraub mal deine Ansprüche runter"-Spruch nicht mehr hören. Für mich muss es in der Gesamtheit passen. Ich kann das nicht anhand irgendwelcher Listen festmachen, mit einer Aufzählung von Eigenschaften ist es nicht getan. Mein Bauch muss ja sagen, und wenn er das nicht tut, dann sehe ich nicht nur keinen Sinn darin, mich "trotzdem" einzulassen - Ich finde es auch gegenüber der betroffenen Person sehr unfair, die dann praktisch immer die zweite Wahl ist. Und das sicher auch nicht verdient hat.
Männer, die mir gefallen, müssen zB begeisterungsfähig sein, in ihren Interessen aufgehen usw.
Das finde ich total interessant! Meiner Beobachtung nach ist das sowieso ein extremes Attraktivitätskriterium für Frauen - Wenn Man(n) in dem aufgeht, was man tut, es mit Leidenschaft tut. Da kommt es auch gar nicht so sehr darauf an, um welche Tätigkeit es geht, so lange man sie eben nur mit Herzblut tut. In den letzten Jahren meines Lebens konnte ich nicht voll hinter dem stehen, womit ich den Großteil meiner Zeit verbracht habe. Seit sich das nun wieder zum positiven ändert, wächst auch mein Erfolg bei Frauen. Das ist ein spannender Zusammenhang. Danke, dass du mich noch mal so darauf gestoßen hast. :good:
Dass die Männer mich dann abwiesen, lag meiner Meinung nach nicht daran, dass sie von vornherein "außer Reichweite" waren, sondern dass ich schlicht zu unterwürfig und unsicher auftrat und mir einfach nicht vorstellen konnte, sie könnten meine Verliebtheit erwidern. Und das macht nun mal unattraktiv.
Da muss ich dir leider sagen: Stimmt, Unterwürfigkeit und das Übergehen eigener Bedürfnisse zugunsten eines anderen ist wirklich nicht attraktiv. Gilt aber umgekehrt genauso, wenn man als Mann so auftritt hat man ebenfalls verloren.

Auf der anderen Seite denke ich nicht, dass du dieses "ich muss mich rar machen Spielchen" spielen musst oder immer stark und tough wirken musst. Ich finde Frauen extrem interessant und attraktiv, die zu ihren Gefühlen stehen können, die auch mal eine Unsicherheit und Schüchternheit zugeben können und sagen: "Ja, ich bin verliebt, und deshalb wackeln mir jetzt eben die Knie". So lange es eben nicht in Unterwürfigkeit ausartet.
Lisa

Re: Ansprüche

Beitrag von Lisa »

Elli hat geschrieben:"Schraub mal deine Ansprüche runter" schafft es für mich auf die Top-Ten-Liste der dämlichen Sprüche. Mal abgesehen davon, dass ich nicht wüsste, wie ich mich von jemandem angezogen fühlen sollte, den ich nun mal nicht anziehend finde (??), wäre das dem Partner gegenüber, der dann den Lückenbüßer spielen darf, doch eine Respektlosigkeit!
+1 :daumen:

EDIT: (1) und (2) sind damit für mich eigentlich schon mitbeantwortet, daher beschränke ich mich mal auf Frage (3): Hätte ich einfach den Nächstbesten genommen, wäre ich vermutlich keine ABine geworden. In einer solchen "Beziehung" hätte ich mich aber wesentlich einsamer und unglücklicher gefühlt als in meiner gesamten ABinen-Zeit. Und wie Elli schon so schön geschrieben hat, wäre es auch dem betreffenden Mann gegenüber nicht fair gewesen. Da war mir mein Single-Dasein doch bedeutend lieber als irgendeine Not(nagel)lösung.
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Re: Ansprüche

Beitrag von TheRealDeal »

Ich muss sagen, dass meine Ex-Freundin jemanden gefunden hat, der besser zu ihr passt. Das freut mich für Sie, weil Sie sich das auch verdient hat. Da galt es für mich loszulassen. Und mein Glück werde ich noch finden.
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Re: Ansprüche

Beitrag von Montecristo »

Bevor ich meine Freundin kennenlernte habe ich meine Wunschliste auf den Prüfstand gestellt. Es blieben nur zwei zentrale Punkte übrig. Die waren und sind nicht verhandelbar. Alles andere ist Nice-to-have. Nachdem ich mich so geöffnet hatte, habe ich meine Freundin sehr schnell gefunden. Es lag sicher nicht ausschließlich daran, aber es war Teil eines Prozesses. Es ist schwer zuzulassen, dass es anders sein kann. Wenn man einem potentiellen Partner von Anfang an keine Chance gibt, sieht man natürlich nicht, dass man sich selbst in seiner Festung einmauert.
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Shisouka

Re: Ansprüche

Beitrag von Shisouka »

Ich kann so viele Ansprüche haben wie ich will, wenn mein Herz sagt "Spring!" dann springe ich .. :amor:
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Re: Ansprüche

Beitrag von Elli »

Diesen Aspekt, den Ninja Turtle eingebracht hat, finde ich noch ganz interessant:
Ninja Turtle hat geschrieben:Ich glaube, dass es eher eine zu hohe Erwartungshaltung bezüglich der Intensität der emotionalen Bindung besteht. Dieses Beziehungskonzept ist ja auch eine Erfindung der Neuzeit, das sich aus der Bürgerlichen Ehe heraus entwickelt hat und damit kulturell noch nicht wirklich fest in der Gesellschaft verankert ist. Früher war die Ehe/Beziehung einfach eine ziemlich unromantische Zweckgemeinschaft.
Das stimmt, aber der Versorgungszweck insbesondere für Frauen ist nun mal entfallen, so dass es im Prinzip keine Notwendigkeit mehr gibt für solche utilitaristischen Gemeinschaften. Bei einer Freundin habe ich im Lauf der Jahre mitbekommen, wie sie sich immer wieder mal auf Männer einließ, die zwar von außen betrachtet toll waren (fürsorglich, freundlich, klug, sehr verliebt in sie), die sie aber doch nicht wirklich anziehend fand - im Nachhinein bereut sie diese Beziehungen und wünscht sich, sie hätte ihre Zeit nicht damit verschwendet.
Auf der anderen Seite: Ich fürchte schon, dass ich manchmal zu schnell abblocke, wenn ich merke, dass jemand (der grundsätzlich sympathisch ist) an mir Interesse zeigt, das ich in der Form (noch?) nicht erwidere. Da sollte ich vielleicht schon etwas offener und spielerischer rangehen und mir sagen: Ich schau mal, wie es sich entwickelt. Das fällt mir sehr schwer, ich fühle mich dann schnell bedrängt bzw. habe das Gefühl, dem anderen sofort eine klare Antwort schuldig zu sein. Das mag dazu führen, dass man Leuten vorschnell einen Korb gibt.
Um es kurz zu fassen: Ich glaube, dass bei der Beziehungsanbahnung der Anspruch, beide Seiten müssten in gleichem Tempo gleich intensive Gefühle entwickeln (den habe ich zwar nicht explizit, aber er hat sich wohl doch irgendwo im Hinterkopf festgesetzt), im Weg stehen kann.
Fly Away hat geschrieben:Da muss ich dir leider sagen: Stimmt, Unterwürfigkeit und das Übergehen eigener Bedürfnisse zugunsten eines anderen ist wirklich nicht attraktiv. Gilt aber umgekehrt genauso, wenn man als Mann so auftritt hat man ebenfalls verloren.

Auf der anderen Seite denke ich nicht, dass du dieses "ich muss mich rar machen Spielchen" spielen musst oder immer stark und tough wirken musst. Ich finde Frauen extrem interessant und attraktiv, die zu ihren Gefühlen stehen können, die auch mal eine Unsicherheit und Schüchternheit zugeben können und sagen: "Ja, ich bin verliebt, und deshalb wackeln mir jetzt eben die Knie". So lange es eben nicht in Unterwürfigkeit ausartet.
Vielleicht war es auch eher noch Resignation als Unterwürfigkeit. Also ich war einfach mutlos, dachte, dass meine Gefühle ohnehin nicht erwidert werden. Ich habe den einen, mit dem sich dann auch eine vertraute Freundschaft entwickelt hat, später mal gefragt, warum er mich abgewiesen hat, und bekam genau diese Antwort: Er hätte gespürt, dass ich mich (ihm gegenüber) nicht für attraktiv hielt, und dass ich zu keinem Zeitpunkt geglaubt hätte, er könnte mich so toll finden wie ich ihn. Dadurch war kein flirtiges Kennenlernen, keine Unbeschwertheit möglich, die für ihn aber nötig ist, um sich zu verlieben.
Dieser Punkt scheint mir wesentlich (für mich), ist aber sehr schwer zu ändern, wenn man immer die Erfahrung gemacht hat, von denen, die einem gefielen, abgewiesen zu werden.
Montecristo hat geschrieben:Bevor ich meine Freundin kennenlernte habe ich meine Wunschliste auf den Prüfstand gestellt. Es blieben nur zwei zentrale Punkte übrig. Die waren und sind nicht verhandelbar. Alles andere ist Nice-to-have. Nachdem ich mich so geöffnet hatte, habe ich meine Freundin sehr schnell gefunden. Es lag sicher nicht ausschließlich daran, aber es war Teil eines Prozesses. Es ist schwer zuzulassen, dass es anders sein kann. Wenn man einem potentiellen Partner von Anfang an keine Chance gibt, sieht man natürlich nicht, dass man sich selbst in seiner Festung einmauert.
Falls es nicht zu privat ist: Kannst Du ein Beispiel geben, was für Dich so ein "nice to have"-Punkt gewesen wäre, und warum Du zu dem Schluss gelangt bist, dass dieser nicht entscheidend war?
haber

Re: Ansprüche

Beitrag von haber »

Fly Away hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass ich mich sexuell und emotional auf jemanden einlassen könnte, den ich nicht wirklich attraktiv finde. Ist das nicht auch ein blödes Signal für den Partner, nur die zweite Wahl zu sein, weil es für die Erste nicht gereicht hat? Oder arrangiert man sich dann halt mit so etwas, weil alleine sein auf Dauer auch scheiße ist?
Wenn du gedanklich die Attraktivität einer Frau auf dich auf einer gedachten Skala von 0 (gar nicht) bis 10 (extrem) einordnest, wo würdest du für dich dann eine Grenze ziehen, unter der es für dich dann "zweite Wahl" wäre?

Wäre z.B. eine "7er-Frau" dann für dich noch "erste Wahl" oder schon "zweite", weil es ja auch noch "8er ,9er und 10er"- Frauen gibt?

Ich will dir damit aufzeigen, dass Kategorien hier fehl am Platz sind. Wenn du in eine Frau verliebt bist und du mit ihr eine Beziehung eingehst, dann ist sie für dich in dem Moment immer "erste Wahl".

Ob und wie lange die Beziehung hält, das kannst du daraus nicht ableiten. Selbst eine "erste Wahl" kann sich nach paar Wochen als "Fehlgriff" entpuppen. Da gibt es sowieso keine Garantie.
NBUC
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Re: Ansprüche

Beitrag von NBUC »

haber hat geschrieben:
Ich will dir damit aufzeigen, dass Kategorien hier fehl am Platz sind. Wenn du in eine Frau verliebt bist und du mit ihr eine Beziehung eingehst, dann ist sie für dich in dem Moment immer "erste Wahl".
Von den seltenen Fällen der ominösen Liebe-auf-den-ersten-Blick verliebt man sich aber nicht schlagartig von 0 auf 100 und die hinter dieser Liste stehenden Wahrnehmungen beeinflussen den Verlauf maßgeblich. Was individuell ist, ist wie sich diese Positionierung ergibt.
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Re: Ansprüche

Beitrag von Montecristo »

Elli hat geschrieben: Falls es nicht zu privat ist: Kannst Du ein Beispiel geben, was für Dich so ein "nice to have"-Punkt gewesen wäre, und warum Du zu dem Schluss gelangt bist, dass dieser nicht entscheidend war?
Nice to have z.B. Uni-Abschluss. Ich hatte gedacht, dass sich so besser gemeinsame Interessen und Lebensziele finden lassen. Das war aber nicht so.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.