Kopfkino abschalten?

[Der Essi]

Außerdem habe ich durch regelmäßige Achtsamkeitsmeditation gelernt, meine Gedanken nicht mehr zu beurteilen, sondern einfach nur neutral zu beobachten.

Achtsamkeitsmeditation? Wie hat man sich das genau vorzustellen?

[m&m]

Außerdem habe ich durch regelmäßige Achtsamkeitsmeditation gelernt, meine Gedanken nicht mehr zu beurteilen, sondern einfach nur neutral zu beobachten.

Achtsamkeitsmeditation? Wie hat man sich das genau vorzustellen?

Würd mich auch interessieren, da ich genau dieses Problem habe, wie zum Beispiel jetzt -.-

Es ist nämlich regelmäßig passiert, dass dieses Kopfkino bei mir Gefühle der Sehnsucht nach menschlicher Nähe hervorgerufen hat. Dies hatte dann zur Folge dass ich depressiv wurde, da es mich ständig daran erinnert hat, worauf ich im Leben unfreiwillig verzichten muss.

[Red Roar]

Ist es nicht normal, dass man sich solche Bilder ausmalt, wenn man verliebt ist oder zumindest gewisse Gefühle für eine Frau (oder Mann) vorhanden sind ? Mir stellt sich die Frage, wieso du diese Gefühle loswerden willst ? Ist die Frau schon vergeben etc. ?

[Anonym]

Ich mache was Gutes draus. Rhythmische Handbewegung. Eine Ladung Endorphine hat noch nie jemand geschadet.

[Der Essi]

Ist es nicht normal, dass man sich solche Bilder ausmalt, wenn man verliebt ist oder zumindest gewisse Gefühle für eine Frau (oder Mann) vorhanden sind ? Mir stellt sich die Frage, wieso du diese Gefühle loswerden willst ? Ist die Frau schon vergeben etc. ?

Sicher ist es normal. Doch ich weiß nun mal, dass es sich um reine Illusionen handelt. Der Punkt ist der, dass zu viel davon nicht gesund ist. Das hat erst mal noch nichts mit Vergeblichkeit zu tun.

[Der Essi]

Mal ne andre Frage: Warum schreiben in dem Thread bisher nur Männer? Habt ihr Frauen kein Kopfkino, wenn ihr Männer kennenlernt, die euch interessieren?

[imago]

Mal ne andre Frage: Warum schreiben in dem Thread bisher nur Männer? Habt ihr Frauen kein Kopfkino, wenn ihr Männer kennenlernt, die euch interessieren?

Ich hab das auch, ist ja auch völlig normal dass man vor sich hin träumt und sich vorstellt, was wäre wenn...
Allerdings hab ich das nur, wenn es bei dem betreffenden Mann auch eine reelle Chance auf mehr gibt und wir uns schon besser kennen. Aus Erfahrung weiß ich aber auch, dass ohnehin nie etwas daraus wird und versuche deshalb, mir von Anfang an darüber im Klaren zu bleiben, dass es nur Träumereien sind. Spätestens nach dem Korb hört es dann ja sowieso auf.

[Der Essi]

@imago: Hört sich nach einer gesunden Einstellung an.

Vielen scheint das Kopfkino ja zu gefallen. Warum dann, wenn es so schön ist, das Risiko eingehen, dass es aufhört? Warum also die Illusionen der Realität opfern? Aus Hoffnung? Aus Tatendrang? Wie leicht stehen einem dabei die eigenen Fantasien im Weg!

[Andy86]

Wie kann man das Kopfkino abstellen oder gar verhindern? Und ist es überhaupt sinnvoll, etwas dagegen zu tun?

Ich glaube dieses Kopfkino hat irgendwo jeder und so richtig abstellen kann man es nicht. Gibt da bei mir aber 2 verschiedene Varianten:

1) Frau vergeben, wohnt weit weg, zeigt kein Gegeninteresse => Unrealistisch und vergleichbar mit einem Lottogewinn

2) Frau zeigt (Gegen)Interesse, es besteht realistisch gesehen die Möglichhkeit das da was laufen könnte (Beziehung, Affäre)


Während Variante 1 eher so die Schwärmerei ist, die idr. schnell wieder vergessen ist, ist das bei Variante 2 schon anders, weil es ja doch realistisch ist. Ich hatte den 2ten Fall leider bisher nur 1x, da hab ich es auch im Kopf durchgespielt und bin zur Erkenntnis gekommen, das es zumindest für mich nicht für "mehr" reicht und habe dann nicht weiter versucht in Kontakt zu treten.

[TheRealDeal]

Es abzustellen ist mir nie wirklich gelungen. Ich habe gemerkt, dass mir Grübeleien, die sich im Kreis drehen nicht gut tun. Meine Strategie ist die sogenannte Koan-Technik. Ich richte meine Gedanken an einem Ziel aus, indem ich mir immer wieder die selbe Frage stelle. Thematisch etwas Positives, was gerade anliegt, z. B. "Was ist Liebe?". Mit der Zeit komme ich auf Antworten, die ein echter Mehrwert sind. Anderen Menschen hilft es z. B. zu sagen: "Jetzt nicht!" wenn Gedanken hochkommen, die man gerade nicht denken will. Um diesen Gedanken dennoch einen Raum zu geben, sagt man sich in etwa: "Ok, heute um 19 Uhr habe ich eine halbe Stunde Zeit, da setze ich mich gemütlich in den Sessel und denke die Gedanken dann". Persönlichen Berichten zufolge können dabei ganz interessante Dinge passieren.

[Der Essi]

Interessanter Ansatz! "Was ist Liebe?" ist in meinem Fall aber leider die falsche Frage...

[spirit]

Es abzustellen ist mir nie wirklich gelungen. Ich habe gemerkt, dass mir Grübeleien, die sich im Kreis drehen nicht gut tun. Meine Strategie ist die sogenannte Koan-Technik. Ich richte meine Gedanken an einem Ziel aus, indem ich mir immer wieder die selbe Frage stelle. Thematisch etwas Positives, was gerade anliegt, z. B. "Was ist Liebe?". Mit der Zeit komme ich auf Antworten, die ein echter Mehrwert sind. Anderen Menschen hilft es z. B. zu sagen: "Jetzt nicht!" wenn Gedanken hochkommen, die man gerade nicht denken will. Um diesen Gedanken dennoch einen Raum zu geben, sagt man sich in etwa: "Ok, heute um 19 Uhr habe ich eine halbe Stunde Zeit, da setze ich mich gemütlich in den Sessel und denke die Gedanken dann". Persönlichen Berichten zufolge können dabei ganz interessante Dinge passieren.

Das bewusste Entgegenwirken gegen einen unerwünschten Kopfkinofilm (Jetzt nicht. Stop. usw.) ist in der Tat eine praktikable Möglichkeit, die jedoch das rationale Wahrnehmen des Films voraussetzt, der meist ja unbewusst einsetzt.
Die Koan-Technik ist mir persönlich zu abstrakt / zen-mäßig als dass ich mich darin versenken könnte.
Beiden Varianten liegt die Tatsache zugrunde, dass man durch bewusstes, kontrolliertes Denken das irrationale Hintergrundrauschen kontrollieren kann.

[Lilia]

Mal ne andre Frage: Warum schreiben in dem Thread bisher nur Männer? Habt ihr Frauen kein Kopfkino, wenn ihr Männer kennenlernt, die euch interessieren?

Doch, aber wenn es den anderen Mädels wie mir geht, dann ist das ziemlich schmerzhaft, darüber zu schreiben.

@imago: ich beneide dich, dass du einen Ausschalter hast, wenn es hoffnungslos wird.

[TheRealDeal]

@spirit: Ich kontrolliere nichts, ich substituiere. Wenn ich depressiv bin und mich die Grübeleien runterziehen, bin ich zu rationalen Handlungsweisen ohnehin nicht mehr fähig. Da kommt mir dann der Zen-Buddhismus gerade recht, einfach weil es mir hilft.

[spirit]

Blick aus dem Fenster auf den Kundenparkplatz: 997 Carrera S Cabrio, carraraweiß, dessen Verdeck sich gerade bei laufendem Motor langsam entblätterte ...
"Stop! Jetzt nicht! Stop! Jetzt nicht! Wie wärs mit 23.05., 22.00 Uhr, ach nein, besser 20.05., 11.25 Uhr. Was ist 997?"

@imago: Ich auch

[Lilia]

Blick aus dem Fenster auf den Kundenparkplatz: 997 Carrera S Cabrio, carraraweiß, dessen Verdeck sich gerade bei laufendem Motor langsam entblätterte ...
"Stop! Jetzt nicht! Stop! Jetzt nicht! Wie wärs mit 23.05., 22.00 Uhr, ach nein, besser 20.05., 11.25 Uhr. Was ist 997?"

@ spirit: dafür ist das Kopfkino eigentlich nicht da, dafür gibt´s youtube

[spirit]

Danke. Und wie soll ich mich jetzt noch auf die Arbeit konzentrieren? Stop! Jetzt nicht! Später! ...

[Lilia]

Danke. Und wie soll ich mich jetzt noch auf die Arbeit konzentrieren? Stop! Jetzt nicht! Später! ...

Du Armer!

[Valentine]

Hi Zusammen,

habe mich neulich mit ein paar ABs hier aus dem Forum ausgetauscht. Dabei habe ich feststellen können, dass viele von uns doch sehr kopflastig unterwegs sind. Das ist an sich ja nichts Schlimmes, kann aber, so meine Erfahrung, doch zu einem großen Hemmnis werden.

Ich z.B. denke manchmal schon zehn Schritte voraus und überlege mir "Was könnte / sollte / wird / muss passieren...". Die möglichen Szenarien, die mein liebes Kopfkino dann so auswirft, beschäftigen mich dann so sehr, dass ich meistens gar nicht mehr sicher bin, ob ich Schritt 1 überhaupt in Angriff nehmen sollte.

Beispiel: Neulich habe ich jemanden kennengelernt, den ich ziemlich sympathisch finde. Dann fing ich aber an, mir die vielen "Wenns" und "Abers" auszumalen. Das ging dann so lange bis meine Kollegin mir gesagt hat, ich solle mal den Kopf ein bisschen ausschalten. Es zwinge mich ja niemand, den Mann gleich zu heiraten. Es ginge doch erst mal um's Kennenlernen und das gegenseitige "Beschnuppern".
Dabei hat sie ja vollkommen Recht. Ich merke selbst, dass ich viel zu oft versuche, eine Situation zu "kontrollieren" und zu sehr zu durchdenken.

Jetzt meine Frage an euch: Kennt ihr dieses Problem und habt ihr etwas gefunden, um euch besser gehen lassen zu können, den Kopf einmal auszuschalten, sich treiben und alles auf euch zukommen zu lassen? Helfen euch Dinge, wie z.B. gezielte Übungen (Meditation?)oder Sport bzw. Yoga?
Es muss doch irgendwie möglich sein, dieses kopflastige Denken ein wenig mehr in die Bauchgegend zu verlagern.

Freue mich über euren Input und ggf. ein paar Tipps.

[Der Essi]

Ich hatte grad ein Déjà-vu: http://abtreff.de/viewtopic.php?f=1&t=17057