Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
schmidy

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von schmidy »

Vega hat geschrieben:
schmidy hat geschrieben:
Vega hat geschrieben: Lebensziele, Visionen und Lebenslust sind das Eine, aber wenn die Basis nicht vorhanden ist,
d.h.
-kein Selbstwert,
-kein Erfolg beim anderen Geschlecht,
-Minderwertigkeitsgefühle gegenüber der Mehrzahl aller Menschen durch
den alles bestimmenden AB-Makel

..dann wage ich zu behaupten, sind oben genannte Dinge nicht mal halb so geniessenswert.

Für mich persönlich war zu AB-Zeiten besonders das Reisen in ferne Länder grausam schmerzlich, so ist es doch ein sehr niederschmetterndes Gefühl, all diese vielen fremden Frauen jeden Tag sehen zu müssen und zur Erkenntnis zu gelangen, dass ich nirgendwo auf der Welt bei ihnen Interesse zu wecken imstande bin, nicht in Norwegen, nicht in Hongkong und auch nicht in Australien. Eine unsichtbare Glasscheibe zwischen mir und der Welt. Sorry für die pessimistische Botschaft, aber ich halte nichts von der Banalisierung der AB-Thematik. Als Person von Menschen anderen Geschlechts quasi abgeschnitten zu sein, und im Gegensatz immerzu das (vermeintliche) Glück der anderen vor Augen geführt zu bekommen, halte ich für einen der schlimmsten, weil unmenschlichsten Zustände überhaupt.

So long,
Vega
Ich finde, dass man aber auch genauso wenig die AB-Thematik aufblasen sollte. Bei einigen Usern scheint es ja DAS lebensbestimmende Thema schlechthin zu sein. Wenn jemand sein Lebensglück von einer einzigen Sache abhängig macht (sei es Geld, Aussehen, Machtpositionen, Job oder auch Beziehung), dann bin ich ehrlich gesagt immer skeptisch ob das so gesund ist.
Wenn man sein eigenes Glück von einer Person abhängig macht, dann bürgt man damit seiner Partnerin/seinem Partner doch auch eine unglaubliche Last auf und macht sich wahnsinnig abhängig. Ich kann mir vorstellen, dass so eine Einstellung auch nicht gerade anziehend auf das andere Geschlecht wirkt.
Daher finde ich es wichtig, dass man sein Glück eben nicht nur in einer Beziehung sucht.


Hi schmidy,

geb ich Dir völlig Recht, in dem was Du sagst. Aber ich meine etwas anderes. Du meinst, es sei falsch, sich von einer anderen Person abhängig zu machen. Das ist sicherlich richtig. Um dauerhaft mit sich zufrieden sein zu können, muss man sich in erster Linie selbst akzeptieren, achten und schätzen lernen (so doof sich das auch anhört, weiss ich ja), und nicht von einem anderen erwarten, dass er / sie uns glücklich und vollständig macht. An dieser Stelle verweise ich gern auf diesen wie ich finde großartigen Artikel von Robert Betz:

http://robert-betz.de/robert-betz-veran ... det-nicht/

Das Problem ist in meinen Augen jedoch ein völlig anderes, denn die meisten ABs werden an diesem Punkt ja noch nicht mal anknüpfen können, da sie schon vorher scheitern.

fab-tom schrieb Folgendes:
fab_tom hat geschrieben: Das alles waren für mich Momente, die sehr intensiv waren und Kraft geben, auch für andere Lebensbereiche. Und auch zu einer Art Selbstvertrauen führen.
Stell dir also - neben den sicherlich ebenso wichtigen kleinen, konkreteren Schritten wie Ansprechen usw. - auch die Frage: Welche großen Ziele habe ich - abgesehen von Freundin und Sex?
Ich bin der Meinung, dass für (männliche) ABs gerade diese Lebensabschnittsziele und tollen Erfahrungen - wie auch thePeter schreibt -, extrem an Wert einbüßen, ja sogar regelrecht gleichgültig werden, wenn die allerwichtigste Grundlage für die männliche Selbstwahrnehmung fehlt, nämlich sich vor sich selbst als Mann fühlen zu dürfen. Als männlicher AB ist es Dir unmöglich, Dich als vollwertiger Mann zu fühlen, da Du genau weißt, dass Du nicht in der Lage bist, Dir aus eigener Kraft ein Weibchen in Deine Höhle zu holen, alles was einen Mann grundlegend ausmacht, hast Du nicht, Du bist ein gedemütigtes, eierloses Neutrum, Luft für das andere Geschlecht.

Sag mir, wie willst Du da irgend etwas genießen können ? ;-)
So wie du es beschreibst, scheint mir das auch beinah nicht möglich. Zum Glück zieht mich meine Situation nicht so runter, wie es anscheinend bei dir mal der Fall war (oder vllt. noch so ist?).
Wenn mich das AB-Thema wirklich so vereinnahmen würde, wie du es hier beschreibst, würde ich persönlich zum Psychologen gehen. Ich würde jede Hilfe in Anspruch nehmen, die ich bekommen kann.
larryd

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von larryd »

KatrinaVanTassel hat geschrieben:Aber mein Hauptpunkt war eigentlich dass ich es schlimm finde dass man jeden Erfolg und jede schöne Erfahrung die man alleine gemacht hat, praktisch zunichte macht nur weil man keine Beziehung hat. Man ist quasi sich selber nichts wert, da kann ich mir ja gleich die Kugel geben.
Jeder nimmt die Situation anders wahr und geht anders damit um. Das sollte meines Erachtens respektiert werden. Ich finde, gerade wenn man sich aus Selbstschutz und Scham nicht im RL mit anderen Menschen darüber austauschen mag, bietet dieses Forum die Möglichkeit, sich negative Dinge von der Seele zu schreiben - genauso wie man konstruktive und positive Dinge aufnehmen kann, wenn man möchte.

ABtum hat meines Erachtens sehr viel mit Akzeptanz zu tun. Auf der einen Seite ist die ultimative Akzeptanz in einer Beziehung. Das Ausbleiben jeglicher Beziehungen ist das Pendant am anderen Ende der Skala: die ultimative Ablehnung.
Sich selbst als Konsequenz dauerhafter Ablehnung als wertlos zu betrachten ist meines Erachtens - und insbesondere auch unter der Berücksichtigung von Vegas Schilderungen - nachvollziehbar. Da niemand als AB geboren wird, ist das wohl eher als Prozess zu sehen, den man allerdings nicht immer aktiv steuern kann.

Das trifft sicherlich auch für Frauen zu. Wobei ich mutmaße, dass es andere Schwerpunkte und Mechanismen gibt, die aber letzlich wohl auf das gleiche hinauslaufen.

Wir sollten einfach bedenken, dass Liebe, Anerkennung und Verbundenheit psychische Grundbedürfnisse sind, die den meisten Leuten hier - aus welchen Gründen auch immer - nicht zuteil werden. Wie gesagt, jeder geht damit anders um. Menschen sind unterschiedlich stark. Ich denke jedenfalls, niemand hier hat es verdient, dafür verurteilt zu werden.

Und, ja, manch einer denkt offenbar daran, sich die Kugel zu geben. Siehe Selbstmordgedankenthread.

Grüße!
Megalith

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von Megalith »

fab_tom hat geschrieben:Nette Idee, el mayo.
Ich glaube, trotz der ganzen Literatur zum Thema, den "ultimativen Tipps" Foren, Magazinen und Co. - es gibt keinen Königsweg. Das Entscheidende ist, es immer wieder zu probieren, seine eigenen Erfahrungen zu machen und an ihnen zu wachsen.
Nicht aufzugeben, auch wenn man sich zum 100. Mal aus Neid die Haare raufen könnte, wenn man sieht, wie leicht sich andere Menschen in dem Bereich tun, indem man selbst mit großen Schwierigkeiten und Ablehnung zu kämpfen hat.
Ich kann dir auch gar nicht so die großen Ratschläge erteilen, aber möchte kurz auf diesen Aspekt eingehen:
Dass man weiß, wer man ist, dass man so wie man ist, was besonderes ist, und so wie man sich verhält, sich dabei wohlfühlt.
Ich denke, es ist dabei wichtig, sich vom anhaltenden Misserfolg beim anderen Geschlecht nicht zu sehr frustrieren zu lassen und an seinen Zielen und Träumen festzuhalten. Ich fand es notwendig, mir bewusst zu machen, welche das für mich sind. Vielleicht geht es dir wie mir und du wirst unabhängig davon ob du 5, 6 oder auch mal 7 Tage die Woche abends unterwegs bist dich weiterhin damit schwer tun, aber dann hast du immer noch die Dinge außerhalb der allgegenwärtigen Sex- und Beziehungswelt, für die es sich lohnt. Bei mir sind das mein jetziges Studium, welches ich nach einem früheren abgebrochenen ganz bewusst gewählt habe und das mir sehr viel Freude bereitet, das Engagement in Hochschulgruppen wie UNICEF und nicht zuletzt das Reisen. Ich meine, ich werde wohl nie das Leben meiner Kommilitoninnen in jenem Bereich, mit nach Lust & Laune 10 und mehr Sexpartnern im Jahr (heute den, letzten Samstag nach der Party diesen, nebenher eine Affäre mit jenem usw.) führen, aber dafür erlebe ich andere Dinge, die manchen verschlossen bleiben. Die ehrliche Freude in den Augen von Kindern zu sehen, wenn man ihnen mit für einen selbst eigentlich lächerlich geringem Aufwand helfen konnte. Spontan eine Reise mit dem eigenen Auto zum Polarkreis durchzuführen. Am anderen Ende der Welt am Strand von Byron Bay die Sonne aufgehen zu sehen und von Victoria Peak die nächtliche Skyline von Hongkong unter sich zu haben, und das nach Jahren kräftezehrenden Trainings um wieder auf die eigenen Beine zu kommen. Das alles waren für mich Momente, die sehr intensiv waren und Kraft geben, auch für andere Lebensbereiche. Und auch zu einer Art Selbstvertrauen führen.
Stell dir also - neben den sicherlich ebenso wichtigen kleinen, konkreteren Schritten wie Ansprechen usw. - auch die Frage: Welche großen Ziele habe ich - abgesehen von Freundin und Sex?
Man kann sich vieles schönreden. Die Blümen blühen so schön, die Vöglein zwitschern. Ein kleiner Spaziergang allein im Park. Das ist doch auch toll. Und ab und zu ein kühles Bier. So machen das auch Mönche und es ist wahrscheinlich nicht das Schlechteste.
Aber du hast recht: Man sollte sein Selbstwertgefühl nicht davon abhängig machen, wie es bei der Partnersuche klappt.
KatrinaVanTassel

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von KatrinaVanTassel »

larryd hat geschrieben:
Jeder nimmt die Situation anders wahr und geht anders damit um. Das sollte meines Erachtens respektiert werden. Ich finde, gerade wenn man sich aus Selbstschutz und Scham nicht im RL mit anderen Menschen darüber austauschen mag, bietet dieses Forum die Möglichkeit, sich negative Dinge von der Seele zu schreiben - genauso wie man konstruktive und positive Dinge aufnehmen kann, wenn man möchte.

ABtum hat meines Erachtens sehr viel mit Akzeptanz zu tun. Auf der einen Seite ist die ultimative Akzeptanz in einer Beziehung. Das Ausbleiben jeglicher Beziehungen ist das Pendant am anderen Ende der Skala: die ultimative Ablehnung.
Sich selbst als Konsequenz dauerhafter Ablehnung als wertlos zu betrachten ist meines Erachtens - und insbesondere auch unter der Berücksichtigung von Vegas Schilderungen - nachvollziehbar. Da niemand als AB geboren wird, ist das wohl eher als Prozess zu sehen, den man allerdings nicht immer aktiv steuern kann.

Das trifft sicherlich auch für Frauen zu. Wobei ich mutmaße, dass es andere Schwerpunkte und Mechanismen gibt, die aber letzlich wohl auf das gleiche hinauslaufen.

Wir sollten einfach bedenken, dass Liebe, Anerkennung und Verbundenheit psychische Grundbedürfnisse sind, die den meisten Leuten hier - aus welchen Gründen auch immer - nicht zuteil werden. Wie gesagt, jeder geht damit anders um. Menschen sind unterschiedlich stark. Ich denke jedenfalls, niemand hier hat es verdient, dafür verurteilt zu werden.

Und, ja, manch einer denkt offenbar daran, sich die Kugel zu geben. Siehe Selbstmordgedankenthread.

Grüße!
Mir ist durchaus bewusst das jeder mit der Situation anders umgeht und anders wahrnimmt. Ich sehe nicht wo ich das nicht respektiert habe. Das ist schließlich ein Forum wo man sich austauscht. Ich habe lediglich meine Sichtweise geschildert und ich denke das man es aushalten kann wenn man nicht derselben Meinung ist.
Es ist ja nicht so als hätte ich geschrieben "Oh mein Gott wie kannst du nur so denken! Ich schiebe dich gleich in Kategorie: ist nicht fähig dazuzulernen oder anders zu denken". Ich würde auch wollen das man meine Denkweise infrage stellt. Ich zwinge niemanden etwas auf und man kann ruhig schreiben "das interessiert mich nicht" "will ich nicht hören" "also ich denke da ganz anders" oder auch "Screw you! I don't care!" :lol:
Sorry aber ich bin nicht jemand der einfach schreiben wird "ja du bist so arm, du hast 100% Recht, Amen und Ende". Ich kann mich einfach nur wiederholen und zitier mich gleich selber:
KatrinaVanTassel hat geschrieben: Ich will auch niemanden seine Gefühle absprechen. Ich denke das der Sinn dieses Forums ist das wir hier uns austauschen/diskutieren/streiten können und einfach mal sagen : Hey versuch es doch mal so zu sehen..usw.

Natürlich kann man Gefühle nicht einfach abschalten aber ich finde es fatal wenn man zu sehr auf seine Gefühle pocht oder festhält- das meine ich jetzt allgemein, ich unterstelle es niemanden.
Irgendwo muss man weiterkommen und weitermachen. Ich habe auch meine Defizite und bin mit Sicherheit nicht der optimistischte Mensch :lol:
edit: das mit "sich die Kugel geben" war hoffentlich klar das das nicht Ernst gemeint war. Ich weiß das es den Selbstmordthread gibt.
El majo

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von El majo »

Super, schön, dass sich mal ein Austausch entwickelt, so hab ich mir das erhofft. :)
Dana hat geschrieben:
schmog hat geschrieben: Wieder einmal ein tolles Statement dass es exakt auf den Punkt bringt! :daumen:

Das speichere ich, drucke es, und hänge es an die Wand!
Ich wünsche dir viel Spaß dabei, aber ich befürchte: so wird das nie was!
Einige von euch haben den Sinn diesen Threads nicht verstanden.

Man kann sich übrigens verändern und trotzdem "ich selbst bleiben". Ausprobieren ist da die Devise. Und wenn man unzufrieden ist, sind Veränderungen der einzige Weg zum Erfolg.

Und dramatisch bewerten könnt ihr das Thema wie es euch lieb ist, aber es wird sehr wahrscheinlich nicht zum Erfolg führen. Die genannten Dinge treffen auf Frauen übrigens nicht weniger zu.
Es ist doch kein Wunder, dass man erfolglos bleibt, wenn man dieses Thema über alles andere stellt und auf alle Lebensbereiche überträgt. Das hat nichts mit dem Unterschied zwischen Mann und Frau zu tun, das ist logischer Menschenverstand.
Ich stimme dir hier (aber auch Katrina, grüner_apfel (wenn auch nicht so krass ausgedrückt ...) und fab_tom) zu. Sinn des Threads sollte es eigentlich nicht sein, dass wir hier wieder nur disktutieren die ganze Zeit, dass mit Partner/in alles besser wäre. Das ist etwas, was ich auch gemacht habe und immer noch mache, aber ich weiß eigentlich, dass es nichts bringt, und versuche das sogut wie es geht zurückzufahren. Diese Gedanken führen nie zu etwas, ich könnte mir ja auch sagen, wenn ich eine Freundin hätte, ah die dort hat aber größere Brüste und die schönere Augen und mit ihr als Freundin wäre es viel besser - das macht nur die Gegenwart ständig kaputt, in der wir IMMER leben, auch wenn wir in einer Beziehung sind.
fab_tom hat geschrieben:Nette Idee, el mayo.
Ich glaube, trotz der ganzen Literatur zum Thema, den "ultimativen Tipps" Foren, Magazinen und Co. - es gibt keinen Königsweg. Das Entscheidende ist, es immer wieder zu probieren, seine eigenen Erfahrungen zu machen und an ihnen zu wachsen.
Nicht aufzugeben, auch wenn man sich zum 100. Mal aus Neid die Haare raufen könnte, wenn man sieht, wie leicht sich andere Menschen in dem Bereich tun, indem man selbst mit großen Schwierigkeiten und Ablehnung zu kämpfen hat.
Ich kann dir auch gar nicht so die großen Ratschläge erteilen, aber möchte kurz auf diesen Aspekt eingehen:
Dass man weiß, wer man ist, dass man so wie man ist, was besonderes ist, und so wie man sich verhält, sich dabei wohlfühlt.
Ich denke, es ist dabei wichtig, sich vom anhaltenden Misserfolg beim anderen Geschlecht nicht zu sehr frustrieren zu lassen und an seinen Zielen und Träumen festzuhalten. Ich fand es notwendig, mir bewusst zu machen, welche das für mich sind. Vielleicht geht es dir wie mir und du wirst unabhängig davon ob du 5, 6 oder auch mal 7 Tage die Woche abends unterwegs bist dich weiterhin damit schwer tun, aber dann hast du immer noch die Dinge außerhalb der allgegenwärtigen Sex- und Beziehungswelt, für die es sich lohnt. Bei mir sind das mein jetziges Studium, welches ich nach einem früheren abgebrochenen ganz bewusst gewählt habe und das mir sehr viel Freude bereitet, das Engagement in Hochschulgruppen wie UNICEF und nicht zuletzt das Reisen. Ich meine, ich werde wohl nie das Leben meiner Kommilitoninnen in jenem Bereich, mit nach Lust & Laune 10 und mehr Sexpartnern im Jahr (heute den, letzten Samstag nach der Party diesen, nebenher eine Affäre mit jenem usw.) führen, aber dafür erlebe ich andere Dinge, die manchen verschlossen bleiben. Die ehrliche Freude in den Augen von Kindern zu sehen, wenn man ihnen mit für einen selbst eigentlich lächerlich geringem Aufwand helfen konnte. Spontan eine Reise mit dem eigenen Auto zum Polarkreis durchzuführen. Am anderen Ende der Welt am Strand von Byron Bay die Sonne aufgehen zu sehen und von Victoria Peak die nächtliche Skyline von Hongkong unter sich zu haben, und das nach Jahren kräftezehrenden Trainings um wieder auf die eigenen Beine zu kommen. Das alles waren für mich Momente, die sehr intensiv waren und Kraft geben, auch für andere Lebensbereiche. Und auch zu einer Art Selbstvertrauen führen.
Stell dir also - neben den sicherlich ebenso wichtigen kleinen, konkreteren Schritten wie Ansprechen usw. - auch die Frage: Welche großen Ziele habe ich - abgesehen von Freundin und Sex?
(Mein Nick ist "el majo", kommt von Spanisch "majo, -a" = "nett". Wird wie "macho" ausgesprochen, wenn man es nach normaler deutscher Aussprache lesen würde, also das "j" wie ein "ch".)

Ich find es gut, was du hier schreibst, dass man Dinge außerhalb auch suchen kann. Das ist meiner Meinung nach ein guter Punkt, um von dem AB-Problem wegzukommen. Das Problem besteht ja erst dadurch, dass man durch seine eigene Einstellung, dass man single ist, verhindert, dass man glücklich ist. Aber man kann eben auch durch andere Sachen glücklich werden und diese Sachen suchen. Ich kann das mit dem Reisen super nachvollziehen. Bei mir ist das auch so. Die intensivsten Momente, die ich bisher erlebt habe, waren zum einen, als ich verliebt war (leider unglücklich, daher bin ich ja hier ;) ) und beim Reisen. Ich mag das Gefühl von Freiheit auf den Reisen, ich mag es, beim Reisen andere Menschen und Länder kennen zu lernen, ich mag es, die Schönheit von dieser Welt auf den Reisen zu entdecken. Soviel wie du bin ich leider noch nicht gereist, aber es ist auf jeden Fall ein Traum von mir, dass ich mal alle Kontinente bereist habe (momentan bin ich bei 3) - ok, Antarktis lasse ich vielleicht aus, weil ich sehr leicht seekrank werde und ich gehört habe, dass das Südpolarmeer eines der rauesten Meere der Erde ist. Aber reizen würde es mich trotzdem. ;)
ThePeter hat geschrieben:
KatrinaVanTassel hat geschrieben: Aber mein Hauptpunkt war eigentlich dass ich es schlimm finde dass man jeden Erfolg und jede schöne Erfahrung die man alleine gemacht hat, praktisch zunichte macht nur weil man keine Beziehung hat. Man ist quasi sich selber nichts wert, da kann ich mir ja gleich die Kugel geben.
einen punkt sollte man bei seinen betrachtungen hierzu nie vergessen:

gefühle sind keine entscheidungen

...wenn ich es mir aussuchen könnte würde ich die negativen gedanken doch natürlich ausblenden...

aber wenn das ginge dann wären wir 1.:alle glücklich und 2.: keine menschen

:gruebel:

liebe grüße
Das ist eben eine dieser Annahmen, die ich auch lange hatte, ThePeter. Dass man das alles gar nicht beeinflussen kann, wie ich mich fühle und dass ich quasi "ausgeliefert" bin. War kein schönes Gefühl ...
Aber mittlerweile glaube ich, dass diese Gefühle teilweise auch aus der Gewohnheit entstehen, wie man über Dinge denkt und drüber steht. Und die Einstellung zu gewissen Dingen kann man versuchen, zu verändern, z.B. durch den Austausch mit anderen Menschen, z.B. hier in diesem Forum. Ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass das ein ziemlich mühsamer Vorgang ist, aber ich merke mit der Zeit, dass es sich auch lohnt. Man findet mehr zu sich selbst und fühlt sich dann auch besser. :) Ich will diesen Weg jedenfalls versuchen weiter zu gehen und hoffe, dass ich dadurch allgemein gefestigter werde in meinem Leben. Das ist immer nützlich und würde sich auch auszahlen, wenn ich doch mal eine Freundin finden sollte. :)
KatrinaVanTassel hat geschrieben:
Vega hat geschrieben: Liebe Katrina und grüner_apfel,

bei allem Verständnis, ich bin wirklich davon überzeugt, dass Männer das Thema mangelnde Beziehungserfahrung tatsächlich dramatischer bewerten als Frauen. Wir Männer sind nun mal tief in uns drin Konkurrenztiere, die sich gern aneinander messen (kann man wunderbar in jeder Disco und auf jedem Fußballfeld beobachten). Wenn es Dir nun als Mann noch niemals vergönnt war, eine Frau für Dich zu gewinnen, fühlst Du dich automatisch allen anderen Männern unterlegen. Dieses Gefühl überträgt sich auf alle Lebensbereiche, auch wenn manche dies mit anderen Dingen (Karriere, Status, Nischenperfektion in anderen Bereichen, selbstloses soziales Engagement, etc.) zu kompensieren versuchen.

Wenn Du als Mann zum ersten Mal das Gefühl hasst, dass eine Frau Dich wirklich will, dann gehört dieses Gefühl zu den schönsten überhaupt und kein Mann wird dieses erste Mal je vergessen (ich rede nicht von Sex). Ich kenne ABs, deren Selbstgefühl nach dem ersten Erfolg beim anderen Geschlecht zum ersten Mal seit ihrer Jugend ein positiv besetztes war. Wir Männer brauchen das. Nennt es Initiation oder wie Ihr wollt, aber wir brauchen das!!!

Liebe Grüße
Vega
Warum sollte das bei Frauen anders sein? Was macht dieselbe Situation bei Männern so anders und warum bräuchten sie es "mehr" als wir?

Aber mein Hauptpunkt war eigentlich dass ich es schlimm finde dass man jeden Erfolg und jede schöne Erfahrung die man alleine gemacht hat, praktisch zunichte macht nur weil man keine Beziehung hat. Man ist quasi sich selber nichts wert, da kann ich mir ja gleich die Kugel geben.
Darüber wurde ja schon einiges geschrieben. Ich denke grundsätzlich, dass es eine falsche Annahme ist, wenn man denkt, dass Männer oder Frauen sich mehr einen Partner wünschen. Ich denke, es ist allgemein ein menschliche Grundsehnsucht, dass man sich akzeptiert fühlt, geliebt, etc. Leider ist spätestens wenn man erwachsen wird, zu Hause auszieht etc diese "Sicherheit" durch die Eltern im Alltag erstmal weg. Und dann ist man eben im "Alltag" alleine auf sich gestellt. Jedenfalls im täglichen Leben, auch wenn man Freunde usw hat, hängt man mit denen ja nicht immer rum, teilt sein Leben. Eine Beziehung ist hier doch nochmal anders.
Das einzige, was ich denke, was bei Männern evtl. stärker sein könnte, ist der Wunsch nach Sex mit dem anderen Geschlecht. Jedenfalls soviel ich das Beurteilen kann aus eigenen Erfahrungen und Gesprächen mit männlichen und weiblichen Freunden/Bekannten. Aber ein so großes Fass braucht man deswegen eigentlich nicht aufmachen. Man bekommt das zwar nicht abgestellt, aber doch eigentlich ganz gut kompensiert irgendwie. Und wenn man, so wie einige hier schon berichtet haben, eben zu einer Dame geht und Geld bezahlt.
Aber mehr will ich hier dazu jetzt nicht schreiben, das ist Thema eines anderen Threads.
Diddlina

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von Diddlina »

El majo hat geschrieben:Super, schön, dass sich mal ein Austausch entwickelt, so hab ich mir das erhofft. :)
Dana hat geschrieben:
schmog hat geschrieben: Wieder einmal ein tolles Statement dass es exakt auf den Punkt bringt! :daumen:

Das speichere ich, drucke es, und hänge es an die Wand!
Ich wünsche dir viel Spaß dabei, aber ich befürchte: so wird das nie was!
Einige von euch haben den Sinn diesen Threads nicht verstanden.

Man kann sich übrigens verändern und trotzdem "ich selbst bleiben". Ausprobieren ist da die Devise. Und wenn man unzufrieden ist, sind Veränderungen der einzige Weg zum Erfolg.

Und dramatisch bewerten könnt ihr das Thema wie es euch lieb ist, aber es wird sehr wahrscheinlich nicht zum Erfolg führen. Die genannten Dinge treffen auf Frauen übrigens nicht weniger zu.
Es ist doch kein Wunder, dass man erfolglos bleibt, wenn man dieses Thema über alles andere stellt und auf alle Lebensbereiche überträgt. Das hat nichts mit dem Unterschied zwischen Mann und Frau zu tun, das ist logischer Menschenverstand.
Ich stimme dir hier (aber auch Katrina, grüner_apfel (wenn auch nicht so krass ausgedrückt ...) und fab_tom) zu. Sinn des Threads sollte es eigentlich nicht sein, dass wir hier wieder nur disktutieren die ganze Zeit, dass mit Partner/in alles besser wäre. Das ist etwas, was ich auch gemacht habe und immer noch mache, aber ich weiß eigentlich, dass es nichts bringt, und versuche das sogut wie es geht zurückzufahren. Diese Gedanken führen nie zu etwas, ich könnte mir ja auch sagen, wenn ich eine Freundin hätte, ah die dort hat aber größere Brüste und die schönere Augen und mit ihr als Freundin wäre es viel besser - das macht nur die Gegenwart ständig kaputt, in der wir IMMER leben, auch wenn wir in einer Beziehung sind.
fab_tom hat geschrieben:Nette Idee, el mayo.
Ich glaube, trotz der ganzen Literatur zum Thema, den "ultimativen Tipps" Foren, Magazinen und Co. - es gibt keinen Königsweg. Das Entscheidende ist, es immer wieder zu probieren, seine eigenen Erfahrungen zu machen und an ihnen zu wachsen.
Nicht aufzugeben, auch wenn man sich zum 100. Mal aus Neid die Haare raufen könnte, wenn man sieht, wie leicht sich andere Menschen in dem Bereich tun, indem man selbst mit großen Schwierigkeiten und Ablehnung zu kämpfen hat.
Ich kann dir auch gar nicht so die großen Ratschläge erteilen, aber möchte kurz auf diesen Aspekt eingehen:
Dass man weiß, wer man ist, dass man so wie man ist, was besonderes ist, und so wie man sich verhält, sich dabei wohlfühlt.
Ich denke, es ist dabei wichtig, sich vom anhaltenden Misserfolg beim anderen Geschlecht nicht zu sehr frustrieren zu lassen und an seinen Zielen und Träumen festzuhalten. Ich fand es notwendig, mir bewusst zu machen, welche das für mich sind. Vielleicht geht es dir wie mir und du wirst unabhängig davon ob du 5, 6 oder auch mal 7 Tage die Woche abends unterwegs bist dich weiterhin damit schwer tun, aber dann hast du immer noch die Dinge außerhalb der allgegenwärtigen Sex- und Beziehungswelt, für die es sich lohnt. Bei mir sind das mein jetziges Studium, welches ich nach einem früheren abgebrochenen ganz bewusst gewählt habe und das mir sehr viel Freude bereitet, das Engagement in Hochschulgruppen wie UNICEF und nicht zuletzt das Reisen. Ich meine, ich werde wohl nie das Leben meiner Kommilitoninnen in jenem Bereich, mit nach Lust & Laune 10 und mehr Sexpartnern im Jahr (heute den, letzten Samstag nach der Party diesen, nebenher eine Affäre mit jenem usw.) führen, aber dafür erlebe ich andere Dinge, die manchen verschlossen bleiben. Die ehrliche Freude in den Augen von Kindern zu sehen, wenn man ihnen mit für einen selbst eigentlich lächerlich geringem Aufwand helfen konnte. Spontan eine Reise mit dem eigenen Auto zum Polarkreis durchzuführen. Am anderen Ende der Welt am Strand von Byron Bay die Sonne aufgehen zu sehen und von Victoria Peak die nächtliche Skyline von Hongkong unter sich zu haben, und das nach Jahren kräftezehrenden Trainings um wieder auf die eigenen Beine zu kommen. Das alles waren für mich Momente, die sehr intensiv waren und Kraft geben, auch für andere Lebensbereiche. Und auch zu einer Art Selbstvertrauen führen.
Stell dir also - neben den sicherlich ebenso wichtigen kleinen, konkreteren Schritten wie Ansprechen usw. - auch die Frage: Welche großen Ziele habe ich - abgesehen von Freundin und Sex?
(Mein Nick ist "el majo", kommt von Spanisch "majo, -a" = "nett". Wird wie "macho" ausgesprochen, wenn man es nach normaler deutscher Aussprache lesen würde, also das "j" wie ein "ch".)

Ich find es gut, was du hier schreibst, dass man Dinge außerhalb auch suchen kann. Das ist meiner Meinung nach ein guter Punkt, um von dem AB-Problem wegzukommen. Das Problem besteht ja erst dadurch, dass man durch seine eigene Einstellung, dass man single ist, verhindert, dass man glücklich ist. Aber man kann eben auch durch andere Sachen glücklich werden und diese Sachen suchen. Ich kann das mit dem Reisen super nachvollziehen. Bei mir ist das auch so. Die intensivsten Momente, die ich bisher erlebt habe, waren zum einen, als ich verliebt war (leider unglücklich, daher bin ich ja hier ;) ) und beim Reisen. Ich mag das Gefühl von Freiheit auf den Reisen, ich mag es, beim Reisen andere Menschen und Länder kennen zu lernen, ich mag es, die Schönheit von dieser Welt auf den Reisen zu entdecken. Soviel wie du bin ich leider noch nicht gereist, aber es ist auf jeden Fall ein Traum von mir, dass ich mal alle Kontinente bereist habe (momentan bin ich bei 3) - ok, Antarktis lasse ich vielleicht aus, weil ich sehr leicht seekrank werde und ich gehört habe, dass das Südpolarmeer eines der rauesten Meere der Erde ist. Aber reizen würde es mich trotzdem. ;)
ThePeter hat geschrieben:
KatrinaVanTassel hat geschrieben: Aber mein Hauptpunkt war eigentlich dass ich es schlimm finde dass man jeden Erfolg und jede schöne Erfahrung die man alleine gemacht hat, praktisch zunichte macht nur weil man keine Beziehung hat. Man ist quasi sich selber nichts wert, da kann ich mir ja gleich die Kugel geben.
einen punkt sollte man bei seinen betrachtungen hierzu nie vergessen:

gefühle sind keine entscheidungen

...wenn ich es mir aussuchen könnte würde ich die negativen gedanken doch natürlich ausblenden...

aber wenn das ginge dann wären wir 1.:alle glücklich und 2.: keine menschen

:gruebel:

liebe grüße
Das ist eben eine dieser Annahmen, die ich auch lange hatte, ThePeter. Dass man das alles gar nicht beeinflussen kann, wie ich mich fühle und dass ich quasi "ausgeliefert" bin. War kein schönes Gefühl ...
Aber mittlerweile glaube ich, dass diese Gefühle teilweise auch aus der Gewohnheit entstehen, wie man über Dinge denkt und drüber steht. Und die Einstellung zu gewissen Dingen kann man versuchen, zu verändern, z.B. durch den Austausch mit anderen Menschen, z.B. hier in diesem Forum. Ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass das ein ziemlich mühsamer Vorgang ist, aber ich merke mit der Zeit, dass es sich auch lohnt. Man findet mehr zu sich selbst und fühlt sich dann auch besser. :) Ich will diesen Weg jedenfalls versuchen weiter zu gehen und hoffe, dass ich dadurch allgemein gefestigter werde in meinem Leben. Das ist immer nützlich und würde sich auch auszahlen, wenn ich doch mal eine Freundin finden sollte. :)
KatrinaVanTassel hat geschrieben:
Vega hat geschrieben: Liebe Katrina und grüner_apfel,

bei allem Verständnis, ich bin wirklich davon überzeugt, dass Männer das Thema mangelnde Beziehungserfahrung tatsächlich dramatischer bewerten als Frauen. Wir Männer sind nun mal tief in uns drin Konkurrenztiere, die sich gern aneinander messen (kann man wunderbar in jeder Disco und auf jedem Fußballfeld beobachten). Wenn es Dir nun als Mann noch niemals vergönnt war, eine Frau für Dich zu gewinnen, fühlst Du dich automatisch allen anderen Männern unterlegen. Dieses Gefühl überträgt sich auf alle Lebensbereiche, auch wenn manche dies mit anderen Dingen (Karriere, Status, Nischenperfektion in anderen Bereichen, selbstloses soziales Engagement, etc.) zu kompensieren versuchen.

Wenn Du als Mann zum ersten Mal das Gefühl hasst, dass eine Frau Dich wirklich will, dann gehört dieses Gefühl zu den schönsten überhaupt und kein Mann wird dieses erste Mal je vergessen (ich rede nicht von Sex). Ich kenne ABs, deren Selbstgefühl nach dem ersten Erfolg beim anderen Geschlecht zum ersten Mal seit ihrer Jugend ein positiv besetztes war. Wir Männer brauchen das. Nennt es Initiation oder wie Ihr wollt, aber wir brauchen das!!!

Liebe Grüße
Vega
Warum sollte das bei Frauen anders sein? Was macht dieselbe Situation bei Männern so anders und warum bräuchten sie es "mehr" als wir?

Aber mein Hauptpunkt war eigentlich dass ich es schlimm finde dass man jeden Erfolg und jede schöne Erfahrung die man alleine gemacht hat, praktisch zunichte macht nur weil man keine Beziehung hat. Man ist quasi sich selber nichts wert, da kann ich mir ja gleich die Kugel geben.
Darüber wurde ja schon einiges geschrieben. Ich denke grundsätzlich, dass es eine falsche Annahme ist, wenn man denkt, dass Männer oder Frauen sich mehr einen Partner wünschen. Ich denke, es ist allgemein ein menschliche Grundsehnsucht, dass man sich akzeptiert fühlt, geliebt, etc. Leider ist spätestens wenn man erwachsen wird, zu Hause auszieht etc diese "Sicherheit" durch die Eltern im Alltag erstmal weg. Und dann ist man eben im "Alltag" alleine auf sich gestellt. Jedenfalls im täglichen Leben, auch wenn man Freunde usw hat, hängt man mit denen ja nicht immer rum, teilt sein Leben. Eine Beziehung ist hier doch nochmal anders.
Das einzige, was ich denke, was bei Männern evtl. stärker sein könnte, ist der Wunsch nach Sex mit dem anderen Geschlecht. Jedenfalls soviel ich das Beurteilen kann aus eigenen Erfahrungen und Gesprächen mit männlichen und weiblichen Freunden/Bekannten. Aber ein so großes Fass braucht man deswegen eigentlich nicht aufmachen. Man bekommt das zwar nicht abgestellt, aber doch eigentlich ganz gut kompensiert irgendwie. Und wenn man, so wie einige hier schon berichtet haben, eben zu einer Dame geht und Geld bezahlt.
Aber mehr will ich hier dazu jetzt nicht schreiben, das ist Thema eines anderen Threads.

Ich kann es auch nicht verstehen, warum immer behauptet wird, Frauen hätten es leichter; für Männer gibt es unendlich viele, käufliche Sex-Angebote aller Preisklassen, wo Man(n) doch Partnerinnen ohne Ende "konsumieren" kann (jede Woche eine Neue, mal blond, mal braun...) und darum scheint es doch vielen zu gehen > wer hat mehr Frauen "abgeschleppt" , was ? jemand hat mehr bekommen ? > böses Alphatier ! Selbstwertknick beim AB...
Ich könnte auch diese Männer "Anspruchs-Abs" nennen, denen Prostituierte nicht gut genug sind, genauso wie Frauen, die nicht auf jede sexuelle Belästigung durch angetrunkene Fremde "abfahren" als Anspruchs-Abinen abgestempelt werden.
DiplAB

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von DiplAB »

ThePeter hat geschrieben:ich bin sicher nicht der einzige hier der der meinung ist dass körperliche/geistige zuwendung genau so wichtig ist für körper und seele wie es essen und wasser sind! (mir ist es egal wenn andere glauben dass es nicht so ist - ich für meinen teil habe mich entschieden dass es zumindest auf mich zutrifft)
Zum Glück hab ich mich anders "entschieden".
ThePeter hat geschrieben:wenn jetzt einem diese zuwendungen seit früher jugend TOTAL vorenthalten werden dann verspürt man halt jedes mal den drang sich die haut vom körper reißen zu wollen wenn man entweder zufällig daran denkt oder eben auch daran erinnert wird z.b. wenn man zwei andere leute sich berühren sieht...
Man denkt daran, klar, aber zerreißen tut mich das nicht.
Shinji

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von Shinji »

Diddlina hat geschrieben:Ich könnte auch diese Männer "Anspruchs-Abs" nennen, denen Prostituierte nicht gut genug sind, genauso wie Frauen, die nicht auf jede sexuelle Belästigung durch angetrunkene Fremde "abfahren" als Anspruchs-Abinen abgestempelt werden.
Berücksichtigst du auch, daß es männer gibt die Prostitution als Ausbeutung erachten und sich nicht an dieser mitschuldig machen wollen?
Oder daß es manchen Männern nicht um gefühllosen Sex, sondern auf eine echte Partnerschaft ankommt und der Besuch bei Prostituierten keine Veränderung der allgemeinen Lebenssituation darstellen würde?
Ganz zu schweigen vom "Ende der Einsamkeit"?
BildBildBildBild
Ampetula

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von Ampetula »


Problem des AB-Tum

Ich denke, zuerst ist es einmal wichtig, zu sehen, was genau das Problem ist. Ich denke, dass jeder User hier ein Problem mit dem AB-tum hat, sonst wäre er nicht hier angemeldet. Das ganze beruht auf verschiedenen Dingen:
a) bisher keine Beziehung und/oder Sex gehabt
b) Gedanke, dass man a) braucht um glücklich zu sein
c) Gedanken, dass man a) nicht erreichen kann/darf/wertvoll genug dazu ist/...
d) Gedanke, dass a) nicht so sein dürfte, wie es ist (häufig wegen dem Alter des betroffenen ABs ;) )

Ich denke, vor allem Punkte b)-d) sind wichtig (man könnte hier sicherlich noch mehr finden). Das spiegelt die Einstellung zu der (einzigen!) Tatsache a) wieder. Und erst diese Einstellung macht aus der Tatsache ein Problem. Und genau hier kann man denke ich viel ansetzen. Darüber kann ja im weiteren Diskutiert werden, wichtig ist hier erstmal, dass man den "Gegner" definiert hat.
Rationale Einschätzung
Ich sehe das Problem leider komplexer und kann dem Thread für mich nichts positives abgewinnen, wenn ich mit meinem Problem gewissermaßen nicht vorkomme. Auch wenn ich nicht per se unglücklich bin, bin ich doch über einige Dinge meines AB-seins sehr enttäuscht. Ich brauche nicht unbedingt Sex um glücklich zu sein. Schwerer wiegen für mich die dauernden Zurückweisungen für die ich in den allermeisten Fällen keine Erklärung habe und mir die naheliegensten zusammenreimen muss, wenn ich überhaupt mal sowas wie einen Grund dafür finden will.
An zweiter Stelle stehen für mich die Enttäuschung und die Wut darüber dass gesellschaftliche Ideologien wie "Jeder ist seines Glückes Schmied." oder "Jedes Deckelchen hat sein Töpfchen." mit aller Vehemenz hochgehalten und verteidigt werden, obwohl sie doch der Wirklichkeit so vieler Menschen widerspricht. Ich betrachte es mittlerweile als Verhöhnung der Betroffenen. Ähnlich wie jemand der mir wissend ins Gesicht lügt.
Ein zweiter wichtiger Punkt liegt denke ich hier. Ich rede hier jetzt von mir, aber ich denke, das kann auch jeder für mich machen. Wenn ich über mich nachdenke, dann denke ich, dass ich durchaus ein netter, umgänglicher, junger Mann bin. Ich hab auch eine Familie, die mich mag, Freunde, die mich mögen, an der Uni genug Leute, die mit mir auskommen und mit denen ich auskomme, ...
Zusammenfassend: Ich bin ein Mensch mit Stärken und Schwächen. So wie jeder Mensch. Und wenn ich andere Jungs in meinem Alter sehe (, die zB bei Mädels Erfolg haben, eine Freundin haben, guten Drah zu Mädels haben usw), dann sind sie prinzipiell mal nicht anders als ich, sondern eben auch Menschen. D.h. die Grundvorraussetzungen sind genauso da wie sonst bei jedem auch. Das muss man sich auf jeden Fall erstmal klar machen!
Auch dies ist nur die halbe Wahrheit. Schon mal darüber nachgedacht, warum, wenn alle Menschen Stärken und Schwächen haben, manche von diesen Schwächen als Behinderung und Krankheit gelten?
Der AB hat nicht nur eben mal Schwächen, sondern ist ein lebender "No Go". In den schlimmsten Fällen weiß er noch nicht mal warum, weil es ihm entweder niemand sagt oder die Gründe tabuisiert werden.

Allgemein stimme ich dir aber zu.
Man braucht eine positive Grundeinstellung. Und selbstverständlich auch die Einsicht, dass man so, wie man ist erst einmal in Ordnung ist.
Auch und gerade wenn man vom anderem Geschlecht zurückgewiesen wird.
Das ist noch kein Urteil über einen selbst.
Und selbst wenn Frau mich nicht will, einen Freund zu finden, der mir ggf. reinen Wein einschenkt, wenn tatsächlich mal an mir etwas nicht in Ordnung sein sollte, hat seinen Wert.
Selbstverständlich ist man als AB nicht automatisch ein Trauerklos, auch wenn das Thema über dass wir hier reden nicht gerade erfreulich ist.
larryd

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von larryd »

KatrinaVanTassel hat geschrieben:edit: das mit "sich die Kugel geben" war hoffentlich klar das das nicht Ernst gemeint war. Ich weiß das es den Selbstmordthread gibt.
Liebe KatrinaVanTassel,

rhetorische Stilmittel können im schriftlichen Ausdruck schnell flöten gehen. Mir ging es in meinem Beitrag darum, Sensibilität dafür zu schaffen, dass eine Lebensituation, die für den einen Menschen erträglich sein kann, für den Nächsten möglicherweise unerträglich ist. Angesichts des Selbstmordgedankenthreads und der realen Verzweiflung einiger Foristen schien mir die obige Aussage zumindest taktlos zu sein.

Mein Beitrag bezog sich übrigens nicht ausschließlich auf deinen (der war eher der Anlass - insofern war es unglücklich ihn allein zu zitieren), sondern war gegen den m.E. respektlosen Tenor gerichtet, den ich ab und zu in manch anderen Beiträgen und Threads rauszuhören glaube à la "mach dir das Leben nicht mies, nur weil du keinen Partner hast", "jammer nicht so viel, dann klappt's vielleicht auch" und derlgeichen.
Manchen Leuten geht es einfach mies mit ihrer Situation. Die wenigsten werden sich das so ausgesucht haben. Schön für diejenigen, die es können, aber die wenigsten Menschen sind wirklich in der Lage ihre Gefühle zu steuern. Sowas zu schreiben, ist in meinen Augen einfach Hohn gegenüber Leuten wie z.B. in diesem Thread thePeter, die ihrer Verzweiflung Ausdruck verleihen. Solche Pauschalisierungen werden dem Problem einfach nicht gerecht. Sagt man zu einem Depressiven "lach doch mal"?

Klar, Sinn einer Diskussion in einem solchen Forum ist es, Meinungen auszutauschen und idealerweise auch Lösungswege aufzuzeigen und zu entwickeln. Da sind wir uns völlig einig. Aber dies ist meines Erachtens auch ein geschützter Raum, in dem man ein wenig Empathie seitens der Mitforisten erwarten kann und kein SpOn-Forum in dem man sich gegenseitig basht. Sonst kann man seine Problem auch bei einschlägigen Beziehungsforen posten und sich über Hohn, Spott und neunmalklugen Ratschläge wie "geh doch mal unter Leute" freuen.

Ansonsten denke ich, dass wir gar nicht so weit auseinander liegen. Also bitte nicht alles auf dich beziehen. Sollte einfach ein Debattenbeitrag sein.

Grüße

PS: Wenn's mich nicht interessieren würde, würde ich garnix schreiben. ;)
larryd

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von larryd »

Diddlina hat geschrieben:Ich kann es auch nicht verstehen, warum immer behauptet wird, Frauen hätten es leichter;
Interessanterweise wird diese These ja von einigen Frauen hier vertreten.
Diddlina hat geschrieben:für Männer gibt es unendlich viele, käufliche Sex-Angebote aller Preisklassen, wo Man(n) doch Partnerinnen ohne Ende "konsumieren" kann (jede Woche eine Neue, mal blond, mal braun...) und darum scheint es doch vielen zu gehen > wer hat mehr Frauen "abgeschleppt" , was ? jemand hat mehr bekommen ? > böses Alphatier ! Selbstwertknick beim AB...
Also ich sehne mich nach einer Freundin. Wüsste nicht, wie mir eine Prostituierte da weiterhelfen kann.
KatrinaVanTassel

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von KatrinaVanTassel »

@larryd: Ich halte mich kurz oder versuche es zumindest. Ich verstehe was du meinst. Auch wenn ich nicht in allen Punkten zustimme, im Großen und Ganzen bin ich deiner Meinung.
Ich denke aber das es hier schon viele gibt die diese Sensibilität besitzen, nur hat jeder seine eigenen Ansätze.
El majo

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von El majo »

Diddlina hat geschrieben: Ich kann es auch nicht verstehen, warum immer behauptet wird, Frauen hätten es leichter; für Männer gibt es unendlich viele, käufliche Sex-Angebote aller Preisklassen, wo Man(n) doch Partnerinnen ohne Ende "konsumieren" kann (jede Woche eine Neue, mal blond, mal braun...)
Wie ich geschrieben habe, man kann den Drang nach Sex leicht kompensieren, wenn man will. Aber eigentlich alle ABs sehnen sich eben nicht nur nach Sex, daher ist dein Kommentar hier finde ich unpassend. larryd und Shinji haben das ja schon gut beschrieben.
Ampetula hat geschrieben: Ich sehe das Problem leider komplexer und kann dem Thread für mich nichts positives abgewinnen, wenn ich mit meinem Problem gewissermaßen nicht vorkomme. Auch wenn ich nicht per se unglücklich bin, bin ich doch über einige Dinge meines AB-seins sehr enttäuscht. Ich brauche nicht unbedingt Sex um glücklich zu sein. Schwerer wiegen für mich die dauernden Zurückweisungen für die ich in den allermeisten Fällen keine Erklärung habe und mir die naheliegensten zusammenreimen muss, wenn ich überhaupt mal sowas wie einen Grund dafür finden will.
Hm ja, mit dieser Zurückweisungen fertig zu werden ist immer schwierig. Ich war auch schon sehr down deswegen, man stößt an seine Grenzen. Aber ich versuche, dass ich mir schritt für schritt ein Selbstbewusstsein aufbaue. Die Achtung vor mir selbst, wenn ich sie denn mal habe, kann mir dann niemand nehmen und ist unabhängig von anderen.
Aber ich will auch nicht zu einem allgemein misstrauischen, vergrämten AB werden, der anderen Menschen generell misstrauisch gegenüber ist. Ich denke mittlerweile, dass man bei so Sachen wie möglicher Beziehung Risiken eingeht, eben weil sie emotional tief berühren und einen im tief im Innern bewegen. Aber es gibt eben auch viel zu gewinnen dabei, oder?
An zweiter Stelle stehen für mich die Enttäuschung und die Wut darüber dass gesellschaftliche Ideologien wie "Jeder ist seines Glückes Schmied." oder "Jedes Deckelchen hat sein Töpfchen." mit aller Vehemenz hochgehalten und verteidigt werden, obwohl sie doch der Wirklichkeit so vieler Menschen widerspricht. Ich betrachte es mittlerweile als Verhöhnung der Betroffenen. Ähnlich wie jemand der mir wissend ins Gesicht lügt.
Ja diese Sprüche haben wir alle schon x Mal gehört und können sie denke ich auch nicht mehr hören. ;) Das ist angenehm hier an dem Forum, wo man weiß, die anderen wissen, wie es einem geht, und dass solche Sprüche nichts bringen. Da ist es echt besser, wenn man einfach mal gar nichts sagt ...
Auch dies ist nur die halbe Wahrheit. Schon mal darüber nachgedacht, warum, wenn alle Menschen Stärken und Schwächen haben, manche von diesen Schwächen als Behinderung und Krankheit gelten?
Der AB hat nicht nur eben mal Schwächen, sondern ist ein lebender "No Go". In den schlimmsten Fällen weiß er noch nicht mal warum, weil es ihm entweder niemand sagt oder die Gründe tabuisiert werden.
Hm, das finde ich eine sehr starke Aussage von dir, dass du bzw jeder AB ein "No Go" bist. Wie kommst du zu diesem Schluss? Ich z.B. sehe mich selbst als durchaus liebenswert an. Irgendwie hab ich eben bisher noch kein Mädchen getroffen, das darauf angesprochen hat bzw. vielleicht kann ich es auch (noch) nicht nach außen zeigen, wie ich bin und dass ich gerne ein liebevoller Partner für ein nettes, hübsches Mädchen sein würde.
Allgemein stimme ich dir aber zu.
Man braucht eine positive Grundeinstellung. Und selbstverständlich auch die Einsicht, dass man so, wie man ist erst einmal in Ordnung ist.
Auch und gerade wenn man vom anderem Geschlecht zurückgewiesen wird.
Das ist noch kein Urteil über einen selbst.
Und selbst wenn Frau mich nicht will, einen Freund zu finden, der mir ggf. reinen Wein einschenkt, wenn tatsächlich mal an mir etwas nicht in Ordnung sein sollte, hat seinen Wert.
Selbstverständlich ist man als AB nicht automatisch ein Trauerklos, auch wenn das Thema über dass wir hier reden nicht gerade erfreulich ist.
Dem stimme ich zu. :daumen: Wir sollten versuchen, kein Trauerklos zu sein, das Leben bietet auch abseits schon viel positives. Und vielleicht können wir ja auch eine positive Einstellung bekommen zur Partnersuche? Es ist vielleicht auch etwas positives, dass man nie weiß, was das Leben zu genau welchem Zeitpunkt für einen bereit hält.

Grüße und schönes Pfingstwochenende euch
El majo
Ampetula

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von Ampetula »

Hm, das finde ich eine sehr starke Aussage von dir, dass du bzw jeder AB ein "No Go" bist.
Aus der Summe der mittlerweile 53 Jährigen (ok ich ziehe mal 14 jahre davon ab) der 39 jährigen Ablehnungserfahrungen.
Dass ich liebenswert bin, habe ich nur sehr sehr selten erfahren.
Man wählt mich zum Klassensprecher, Vertrauensmann, Gruppensprecher, Betriebsrat. Man bewundert mein Gitarrenspiel, meine Allgemeinbildung, meine Kreativität. Man beneidet meine Fähigkeit auf andere zuzugehen und Kontakte zu knüpfen.
Aber jemand der mich liebenswert findet, habe ich erst in den letzten Jahren erlebt und das auch nur selten und für relativ kurze Zeit.

Die nicht gewollte Verallgemeinerung rührt daher, dass diese nicht ganz kleine Gruppe von AB's gerne mal als nicht ernst zu nehmende Minderheit oder schlimmer noch als unangenehme Störenfriede des Forenfriedens verdrängt werden.
(Angeblich -vermutlich weil sie bei sich keine Schuld finden können- geben sie immer allen anderen die Schuld.)
Selbstverständlich bin ich mir darüber im Klaren, dass es mehrer Gründe für das AB-Sein geben kann. Ich gehe sogar davon aus, dass es sehr selten nur einen Grund gibt.

Wenn ich mein Leben betrachte, habe ich nur wenig Grund zum Jammern. Allerdings sind wir hier ein AB-Forum und da geht es um Partnerschaft und warum sie nicht zustande kommt. Und da sieht die Sache schon völlig anders aus.

Deswegen bin ich mir bei diesem Thread auch unsicher.
Soll ich meinem Leben was positives abgewinnen? Dem kann ich nur zustimmen.
Soll ich meinem AB-Sein was positives abgewinnen? Das kann ich nicht.
Oder stört jemand nur das (negative) Klima in diesem Forum? Das Thema ist negativ besetzt und ich lehne es ab, dass es tabuisiert wird, nur weil ein paar Leute die mein Problem möglicherweise nicht haben es gerne kuschelig hätten.
DannyDark

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von DannyDark »

Diddlina hat geschrieben:Ich kann es auch nicht verstehen, warum immer behauptet wird, Frauen hätten es leichter, für Männer gibt es unendlich viele, käufliche Sex-Angebote aller Preisklassen, wo Man(n) doch Partnerinnen ohne Ende "konsumieren" kann.
Stimmt, das ist für viele MAB's die einzige Möglichkeit überhaupt
mal im Leben intimen Kontakt mit einer Frau zu haben...
El majo

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von El majo »

Ampetula hat geschrieben:
Hm, das finde ich eine sehr starke Aussage von dir, dass du bzw jeder AB ein "No Go" bist.
Aus der Summe der mittlerweile 53 Jährigen (ok ich ziehe mal 14 jahre davon ab) der 39 jährigen Ablehnungserfahrungen.
Dass ich liebenswert bin, habe ich nur sehr sehr selten erfahren.
Man wählt mich zum Klassensprecher, Vertrauensmann, Gruppensprecher, Betriebsrat. Man bewundert mein Gitarrenspiel, meine Allgemeinbildung, meine Kreativität. Man beneidet meine Fähigkeit auf andere zuzugehen und Kontakte zu knüpfen.
Aber jemand der mich liebenswert findet, habe ich erst in den letzten Jahren erlebt und das auch nur selten und für relativ kurze Zeit.
Beziehst du das jetzt nur auf Ablehnung von Frauen? Nicht geliebt werden von einer anderen Frau? Wie sieht es bei dir denn sonst im Leben aus? Familie? Freunde? (wobei bei Freunden der Begriff "als liebenswert gesehen werden" evtl. wieder zu stark ist, je nachdem, wie wörtlich man das auslegt ...)
Die nicht gewollte Verallgemeinerung rührt daher, dass diese nicht ganz kleine Gruppe von AB's gerne mal als nicht ernst zu nehmende Minderheit oder schlimmer noch als unangenehme Störenfriede des Forenfriedens verdrängt werden.
(Angeblich -vermutlich weil sie bei sich keine Schuld finden können- geben sie immer allen anderen die Schuld.)
Selbstverständlich bin ich mir darüber im Klaren, dass es mehrer Gründe für das AB-Sein geben kann. Ich gehe sogar davon aus, dass es sehr selten nur einen Grund gibt.
Du meinst, hier im Forum wird ein Teil der ABs abgelehnt?
Wenn ich mein Leben betrachte, habe ich nur wenig Grund zum Jammern. Allerdings sind wir hier ein AB-Forum und da geht es um Partnerschaft und warum sie nicht zustande kommt. Und da sieht die Sache schon völlig anders aus.

Deswegen bin ich mir bei diesem Thread auch unsicher.
Soll ich meinem Leben was positives abgewinnen? Dem kann ich nur zustimmen.
Soll ich meinem AB-Sein was positives abgewinnen? Das kann ich nicht.
Oder stört jemand nur das (negative) Klima in diesem Forum? Das Thema ist negativ besetzt und ich lehne es ab, dass es tabuisiert wird, nur weil ein paar Leute die mein Problem möglicherweise nicht haben es gerne kuschelig hätten.
Es geht mir nicht darum, zu leugnen, dass es ein negatives Problem ist etc. Ich weiß und fühle das selbst genug ... Aber dieser Thread soll eben sich nicht nur darauf beschränken, dass man "passive Hilfe" bekommt, indem man sich mal alles von der Seele schreiben kann (was sicher wichtig ist), sondern mal "neue" Gedanken diskutiert oder Aktivitäten, die man sich getraut hat, überlegt zu tun etc.
El majo

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von El majo »

So mal was von der Praktische Sachen/Erfahrungen-Front:

Bin gerade mal wieder darin bestätigt worden, dass ich eigentlich trotz AB-Status kein Kerl bin, der generell nicht neue Menschen kennen lernen kann. Der Gedanke ist zwar oft da, aber der ist einfach Müll.

Situation: Bin nach einem WE zu hause wieder per Mitfahrgelegenheit nach meiner Uni-Stadt gefahren. Ganz normale Fahrt, die Rahmenhandlung besteht lediglich darin, dass ich eben von A nach B fahren will. Keine Gedanken über AB-Status, wie komme ich bei anderen an etc

Und was ist: Total super Fahrt gehabt, nette Leute im Auto, nette ungezwungene Gespräche. Wir waren zu dritt: Fahrerin, eine Mitfahrerin und ein Mitfahrer. Und es war alles total entspannt. Hab mich mit allen unterhalten, entspannte Atmosphäre, hab mich für sie interessiert, sie für mich.
Und dann läuft es einfach. Ok, die beiden Frauen im Auto waren jetzt auch nicht unbedingt gleich im Status "potentielle Partnerin", weil nicht mein Typ, vielleicht hat es das einfacher gemacht. Aber ich denke mir: Müsste man das nicht allgemein auch auf Situationen übertragen können, wo man ein für sich attraktives Mädel sieht (bzw. Kerl, je nachdem)?
Einfach mal den Gedanken, dass man sich blamiert, eh nicht weiß wie es geht etc. mal nicht glauben. Ich habe ja heute gemerkt, dass sich Menschen auch für mich interessieren bzw. dass man ungezwungen ins Gespräch kommen kann. Und Vorraussetzung dafür ist wohl einfach, dass die Gelegenheit da ist und dass man dann ungezwungen bleibt.
Ich werde denke ich mal versuchen, auch mal im "Alltag" bisschen Entspannung zu üben. Vielleicht klappt es irgendwann dann auch mal bei "ernsteren" Situationen. :) Dass das grundsätzlich geht, weiß ich ja z.B. durch die Erfahrung heute.
El majo

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von El majo »

Etwas animiert von Absinths Thread bin ich heute auch mal bisschen "aktiv" geworden und bin nicht wie sonst oft frustriert alleine zu hause gesessen, weil sich keine Gelegenheit ergeben hat, mit irgendwelchen Kumpels was zu machen.

Bin also alleine ins Kino (Fast and Furious). Guter Film, gute Action, natürlich als "Nebenthema" wie immer Liebe und "wahre Liebe lohnt sich" und dass man für seine Liebe auch von einem fahrenden Auto von einer Autobahnbrücke springt etc. Hollywood eben. ;)
Danach gab's eine Premiere für mich: Während ich schon paar Mal alleine im Kino war war ich noch nie alleine in einer Bar. Hab ich dann heute gemacht, Lust noch auf einer Bier gehabt. Viel war nicht los (Regenwetter) aber immerhin ein bisschen Smalltalk mit dem Barkeeper geführt, neuseeländsichen Wodka mit Feijoa Aroma probiert (hat mich an alte Zeiten erinnert) und sogar das umgesetzt, was ich mir sponant vorgenommen habe: Der echt bezaubernden Barkeeperin ein ehrliches Kompliment gemacht, worüber sie sich glaube ich auch gefreut hat.
Insgesamt eigentlich ein gelungener Abend, auch wenn ich keine "Ergebnisse" verbuchen kann.
Notiz: Es kann sich lohnen, wenn man manchmal einfach bisschen aktiv wird ... Es wäre schön, wenn man das mal als Dauerstatus erlangen könnte.
larryd

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von larryd »

Mmh, ich unternehme sehr oft Dinge alleine (Sport, Kultur, Reisen und Ausflüge etc.) um mich abzulenken und etwas für mich zu tun, aber ich finde darin wenig Trost. Es begegnen mir alle Nase lang glückliche Pärchen, die zeigen wieviel mehr Spaß das alles zu zweit macht. :sadman:
El majo

Re: Der Initiative-gegen-das-Problem-ABtum Thread

Beitrag von El majo »

larryd hat geschrieben:Mmh, ich unternehme sehr oft Dinge alleine (Sport, Kultur, Reisen und Ausflüge etc.) um mich abzulenken und etwas für mich zu tun, aber ich finde darin wenig Trost. Es begegnen mir alle Nase lang glückliche Pärchen, die zeigen wieviel mehr Spaß das alles zu zweit macht. :sadman:
Hm, ich kann verstehen, was du meinst. Es geht mir auch oft so und phasenweise sieht man ja überall nur Pärchen gefühlt und man wünscht sich nichts mehr, als auch mal ein Mädchen an seiner Seite zu haben und vergeht fast vor Sehnsucht ... Aber es gibt eben auch so abende, wo ich es satt habe, alleine zu Hause zu sitzen und das war z.B. gestern. Und da war es dann letztendlich gut, dass ich raus bin, weil sonst wäre ich frustriert zu hause gewesen.

Das wichtige dabei ist, dass man sich bei so Aktionen dann keine falschen Erwartungen oder Hoffnungen macht (passiert mir ab und zu). Dann bin ich dadurch nämlich nur noch mehr frustriert am Ende. Gestern bin ich dann heim, als ich gemerkt habe, jetzt ist genug und wenn ich jetzt noch länger bleiben würde, würde ich mir anfangen blöd vorzukommen.