Servus
Aurel hat geschrieben: ↑25 Jan 2024 09:52
Ich denke, dass das AB-tum für mich persönlich durchaus Vorteile hatte und hat. Ich konnte und kann so viele Dinge erleben, erfahren und lernen, die ich mit 'Anhang' nie geschafft hätte. Oft habe ich das Gefühl, dass mich eine Beziehung auf eine Person einengen würde, obwohl es so viele spannende Personen und Erfahrungen gibt. Man lernt interessante Personen kennen (egal ob weiblich oder männlich), tauscht sich aus, kann seinen Horizont erweitern und dann zieht man weiter.
Da ist sicherlich etwas dran, dass man als AB gewisse Erfahrungen macht bzw. Erlebnisse sammelt, die man als "Normalo" nicht hätte machen können. Auf der anderen Seite würde man aber in einer Beziehung auch viele Erfahrungen machen, die man als AB nicht erleben kann.
Außerdem macht das AB-tum einen ja zu etwas 'Besonderem'. Ich bin generell ein Mensch, der es hasst, 'durchschnittlich' zu sein. Das hat nicht unbedingt etwas mit Leistung zu tun, sondern eher mit 'Normalität'. Eine Beziehung hat ja, wie so oft im Forum schon angemerkt, Hinz und Kunz. Deswegen ist es doch etwas Besonderes, wenn man sich von der Masse abhebt – das meine ich überaus positiv: 'normal' kann jeder, mal ganz plakativ.
Ganz ehrlich? Ich möchte gar nichts besonders sein! Ich würde gerne zu Hinz und Kunz gehören.
Ich hoffe, ich stoße damit denjenigen nicht vor den Kopf, für die sich die AB-Situation viel belastender anfühlt als für mich. Sollte dies der Fall sein, tut es mir leid. Aber vielleicht kann mein Beitrag auch der/dem einen oder anderen einen Anstoß geben, sich selbst nicht allzu fertig zu machen.
Ich finde es gut, dass du mit deinem AB-tum so positiv umgehst und nicht verzweifelst, sondern ganz im Gegenteil das ganze sogar positiv siehst.
Ich persönlich kann dem AB-tum leider nicht wirklich viel positives abgewinnen. Wobei ich zugeben muss, dass es ab und an doch Momente gibt, in denen ich froh bin, keine Freundin zu haben. Und zwar dann, wenn ich beispielsweise erkältet bin. Wenn man dann so vor sich hinrotzt, röchelt und hustet, dann bin ich ehrlich gesagt schon froh, dass keine Freundin da ist, die ich damit belästige. Anderseits wäre es in solchen Situationen natürlich doch schön, wenn eine Freundin da wäre, die einen versorgen und betüdeln würde. Hat halt alles seine zwei Seiten.
Darth Bane hat geschrieben: ↑25 Jan 2024 11:39
Dazu fällt mir eine ziemlich abgefahrene Story ein, die deine Erfahrungen bestätigt. In dem Haus, wo auch meine Patentante wohnt, wohnte mal ein Mann, dessen Frau im Sterben lag. Er wusste das natürlich genau. Abgezockt wie er war, hat er sich zwischenzeitlich eine neue Lebensgefährtin und eine neue Wohnung gesucht. Unmittelbar nach dem Tod seiner Frau zog er gemeinsam mit der neuen Lebensgefährtin in die neue Wohnung. Es störte ihn nicht, dass er drei Monate lang zwei Mieten bezahlen musste. Er "argumentierte", dass er als Mann ja unbedingt eine Frau brauchte, die ihm den Haushalt führt. War wohl mehr eine Zweckbeziehung als die heiße Liebe.
Könnte mein Onkel sein.