Zuya Hiyaye hat geschrieben: ↑02 Okt 2023 16:32
Leider wird man vom Jobcenter nur irgendwelchen Maßnahmen zugewiesen und kann sich nicht, wenn man von einem guten Anbieter gehört hat selber anmelden oder nur in Ausnahmefällen.
Ich habe damals nach der Schule einmal an einem Ausbildungsberatungsgespräch teilgenommen. Soweit ich mich erinnern kann lief das in etwa so ab: Ja Herr XY in dem Bereich was sie suchen gibts nicht so viel und mit ihren Noten schwierig. Dann stellte sie noch fest, dass sie bei mir die Motivation son bisschen vermisse. Ich bejahte das unter Tränen, die ich gerade noch zurückhalten könnte. Das war meinerseits ein einziger großer wink mit dem Zaunfall damals. Dafür fehlte denen wohl auch einfach die Ausbildung. Das ja alles zu Zeiten unter der Schröder geführt Regierung gewesen. Agenda 2010 und dieser ganze Mist der nur dazu dienen sollte die Position der Arbeitnehmer zu schwächen. Es gab ja auch einen eklatanten Mangel an Ausbildungsplätzen zu meiner Zeit.
Die hätte doch merken müssen, wie unangenehm mir das Ganze war..... Ich war damals wesentlich schüchterner und in mich gekehrter als ich das heute bin. Angst mich mitzuteilen, keine Orientierung was ich will und wo es hingehen soll.
Mein Vater war wie schon gesagt auf dieser Ebene nicht verfügbar und auch zu ungebildet, klassisches Arbeiterkind. Meine Mutter, die ich über alles liebe, kannte sich mit diesen Themen nicht aus. Hat hier in Deutschland auch nie gearbeitet. Wie hätte sie die richtigen Worte, oder Strategien finden sollen, um mir zu helfen.
Werdegang.
Hauptschule fertig. Auf dem zweiten Bildungswesen wieder in die Schule geflüchtet.
Das fiel mir leicht. Die Strukturen waren vertraut, der Ablauf war klar, keine großen Überraschungen. Danach 1 Jahr keine Ausbildung gefunden. Durch meine Angsthaltung aber auch nicht besonders viel Initiative an den Tag gelegt. Ich möchte nochmal betonen, damit man mich nicht in die Faulheitsecke schiebt. Ich hatte Angst. Ich kann arbeiten, bis ich kurz vorm Umfallen stehe, wenn man mich lässt. Dann bei einem Bekannten in die Informationstechniker (früher Radio und Fernsehtechniker) Lehre gegangen. Anspruchsvolle Ausbildung mit schlechten Gehaltsaussichten. Hohe Durchfallquote. Elektronik ist sehr anspruchsvoll. Mich dort nicht wohlgefühlt. Fachfremde Hiwiarbeit gemacht. Keinen Zugang zur Materie gefunden. Dadurch sehr schlecht in der Berufsschule gewesen. Meister hat mich zwar mal auch darauf angesprochen, aber wirkliche Hilfe gab's keine. Damals wusste ich noch nicht, dass er einen Rückfall in den Alkoholismus hatte. Der Branche ging damals nicht gut und der Betrieb hatte verpasst sich neu zu erfinden. Zum Ende hingab's 3 Monate Rückstand beim Azubigehalt. Ich habe damals sogar bei meiner IHK deswegen vorgesprochen. Keine Hilfe null.
Ich habe den braten gerochen, dass der Betrieb nicht mehr lange macht und da ich eh todunglücklich war zu der Zeit habe ich es nach zwei Jahren hingeschmissen.
Wieder in die Schule geflüchtet.
Zweiter Bildungsweg, Fachabi gemacht, aber dort auch ein Jahr wiederholt. War nicht einfach mit meinem Hauptschulhintergrund. Studieren kam für mich nicht infrage. Ich wusste, das würde ich eh nicht erfolgreich abschließen. Die Art und Weise des Lernens, wie sich das Deutsche Bildungswesen das vorstellt, lag mir vielleicht einfach nicht. Das Potenzial blieb begraben. Aber ich hatte ja auch mit den Bildungsproblemen zu kämpfen, die man so hat, wenn man aus einem Arbeiterhaushalt kommt.
Danach waren da noch 1 bis 2 Jahre Vollzeiterwerbslosigkeit und dann gings in den Bereich rüber, den ich bei meinem letzten Beitrag bereits schilderte wo ich die Kurve gekriegt habe. Reich werde da aber wohl nichtmehr und Rente wird auf Armutsniveau bleiben so wie es bei mindestens einem Drittel meiner Generation wohl sein wird.
Gott, ich war damals absoluter Spätzünder und zu unreif und nicht mutig genug, mich der Welt zu stellen.
Daher habe ich damals auch nicht wirklich über das Thema Mädchen/Frauen Beziehung und so nachgedacht. Ich hatte ganz andere Sorgen und Probleme. Das Thema holt mich erst seit etwa 3 Jahren immer wieder ein. Und verpasst mir diese depressiven Episoden so wie aktuell. Bisher war das immer nur einmal jährlich. Über mehrere Wochen.
Ich habe da vorher nie drüber so stark grübeln müssen. Habe
mich mit meinen Hobbys eingerichtet und war damit im Reinen und zufrieden. Momentan macht mir gar nichts mehr Freude.
Das ging los als ich mit den Krankheiten durch war. Nach der Crohn Geschichte mit einem Jahr Infusionstherapie und OP mit allem drum und dran wie 3 Monate künstlicher Darmausgang kam fast genau 1 Jahr später Diagnose Krebs. Da war ich 33. Früh erkannt, gut behandelbar, auch wenn er streut. Einen Zyklus vorbeugende Chemotherapie mitgemacht. Hat mich damals trotzdem komplett weggehauen. Meine Körper hat wohl stärker reagiert als bei anderen. Die Nebenwirkungen waren die Hölle. Vielleicht ja auch durch den Crohn der mich geschwächt hatte. Das hat bestimmt auch geprägt. Man verliert sein uhrvertauen an seine Gesundheit. Nachwirkungen habe ich auch behalten. Das, was ich bekommen habe, wirkte Neurotoxisch. Konzentrieren geht schwerer und ein chronischen Tinnitus, an den ich mittlerweile gewöhnt bin, mit leichtem Gehörverlust bei bestimmten frequenzen.
Und als ich relativ gewiss war das ich den Crohn unter Kontrolle hatte und der Krebs Statistisch gesehen, wahrscheinlich nicht zurückkommt, kam das mit der Beziehungslosigkeit hoch.
Das wird mit Sicherheit auch mit Midlife Crisis zu tun haben. Nur das die meisten die bekommen wenn sie in einer Beziehung sind.
Elendstouristen
amüsant. Aber auch sehr viel Wahrheit. Menschen, die sich „normal“ entwickelt haben, die können gar nicht verstehen, wie sich dieses Loch im Herzen anfühlt. Wäre nett, wenn sie wenigstens genug Empathie aufbringen könnten, sich etwas zurückzuhalten..
Und es gab niemanden der das mal mit dir trainiert hatte?
Nein, aber das wäre wohl eine Mammutaufgabe gewesen. Da hätte mir ja jemand meine jahrelange antrainierte 6und wohl gepflegte, vielleicht als krankhaft zu bezeichnende, Schüchternheit und Introvertiertheit abtrainieren müssen.
Weil ich schon als achtjähriger auf der Bühne stand und da schon die tausend Tode gestorben bin.
Zweimal was Ähnliches. Als 6 oder 7-Jähriger auf einer richtigen Theaterbühne gestanden, großes Klassenübergreifenden Projekt gewesen. Stadttheater volle Hütte. Meine Rolle unbedeutend und ging in der Masse unter. Publikum war wegen der Lichter nicht zu sehen. Lampenfieber überschaubar gewesen. Und einmal inner 8. oder 9. Klasse. Wahlpflichtfach. Ursprüngliches Deutsch. Da wo ich eigentlich hin wollte, war voll, es wurde ausgelost. Das Nieten ziehen verfolgte mich damals schon
. Aus Deutsch machte die Kursleiterin dann aber Theater, ich habe es gehasst. Eine Aufführung vor kleinerem Publikum. Eine Rolle, die zwar kurz war, aber in der ich sehr präsent war. Irgendwie halbwegs über die Bühne gebracht, aber nicht wirklich was von mitgenommen.
Das hier ist Anonym. Aber wer weiß vielleicht ja der erste Schritt den ich machen musste.
Leider nicht.
Bei dir jetzt oder was meinst du?
Sie ist mir zu Sex orientiert
Ja. Sex wäre zwar schön, hoffe ich zumindest, aber ich würde mich selbst auf jemand Asexuelles einlassen so lange Sie in der Lage wäre Emotional zu lieben.
dass sich eine Frau mal für sie interessieren könnte
Außer diesem Urlaubsintermezzo meine ich das zweimal gehabt zu haben. Einmal, da war ich 19. Realschulabschluss nachgeholt. Aus der Parallelklasse. Wir kannten uns aus der Hauptschule. Ich habe bei ihr was gemerkt in Richtung sie hat sich in meiner Nähe sehr wohlgefühlt. Offen kommuniziert hat sie es nicht. Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn doch. Auf den ersten Blick habe ich von meiner Seite aus gesehen keine Anziehung gespürt. Und der zweite Blick blieb aus, weil sie es dann auch keinen Schritt weiter unternommen hat.
Und da war noch eine Arbeitskollegin, die vor drei Monaten wegen psychischer Lasten, die sie mit sich herumschleppte, aufgehört hatte nach einem guten Jahr oder so.
Ich würde schon sagen, dass das offensive Flirten war. Aber sie zog mich optisch nicht an und war, auch glaube ich 13 Jahre jünger. In ihrem verhalten auch manchmal noch sehr Kind mehr noch als ich.
Ich selber war außerdem bereits dargelegten nur einmal richtig verknallt. Im Abi 23 24 Jahre alt keine Ahnung gerade. Parallelklasse. Manche Kurse überschnitten sich bei uns. Ich wusste das sie einen Freund hatte daher war das für mich tabu. Aber in der Fantasie hatte ich mir ausgemalt, dass ich ihr anbieten könnte, sie zur Haltestelle zu fahren und daraus würde dann was entstehen. Zu viel Hollywood Gedanken. Die Haltestelle war ein bisschen weiter weg und lag auf meiner Route mit dem Auto. Aber optisch war, ich glaube ich nicht in ihrer Liga. Sie war nicht Gärten schlank aber athletische Handballtorhüterin bei einer nicht unervolkreichen Frauenhandball Mannschaft 2te Liga hier aus dem Kreis. Da hatte ich damals echt Kummer gehabt, weil sie unerreichbar für mich schien.
Aber was du beschreibst, kenne ich auch. Ich sammle auch AB's aus allen Ecken und Enden auf, nur indem ich die Hände ausbreite. Und es ist schon seltsam dass in Deutschland nur 2-5% betroffen sein sollen, und Männer doppelt so häufig wie Frauen und in den Niederlanden auf einmal über 20% und Männer und Frauen gleichermaßen. Seltsam. Nicht wahr?
Den Eindruck habe ich auch. Aber was soll man machen, wenn sich die deutschen Soziologen dafür nicht sehr interessieren und die Datenlage so dünn ist.
Ich bin davon überzeugt, dass wohl viele ihr erstes Mal hatten, welches aber oft gar nicht so prickelnd war, aber darüber hinaus kaum bis gar keine Zweisamkeit erfahren haben. Irgendwo ja alles ABs, aber bei den großen Erhebungen wird nicht mehr unterschieden. Da sind ABs dann oft nur die ohne penetrativen Sex. Was nützt dir die Erfahrung deines ersten mal, wenn danach 10 15 20 Jahre nichts gelaufen ist? Bis dahin ist das auch verblasst.
Ich habe auch das Gefühl, dass in diesem Bereich auch dieser neoliberale kapitalistische Druck schuld daran ist, dass vieles so komisch läuft. Das immer besser immer weiter im Beruf, hat sich in das Liebesleben eingeschlichen und macht da sehr viel kaputt.
behalte das Erlebnis in schöner Erinnerung und sei dankbar für diesen Moment
.
Hm wahrscheinlich bin ich noch zu jung um nur von verblassten Erinnerungen zehren zu können.
Ps und danke das sich meinen Schrott hier überhaupt jemand durchliest.