Hallo Kolinatan,
ich meinte den Zusammenhang der Frage etwas anders.
Mehr im Sinne eines "Change Managements" wo man den Prozess der Veränderung ggf. auswertet.
Man möchte eine neue Idee oder einen neuen Wert in eine Gruppe einbringen - führt es ein, gibt ein paar
Arbeitshilfen, Workshops usw und dann kommt ggf. eine Auswertung oder Befragung, wie die Leute damit klar
kommen, ob die Veränderung real so ist wie geplant.
Woran merkt man, dass die Veränderung für die Gruppe hilfreich war? Ob sie damit klar kommt?
Nicht im Sinne: Welche positive Wirkung hat meine Idee, wenn sie in der Gruppe funktioniert (Teil der Vision),
sondern wie verarbeitet die Gruppe in der Praxis die Veränderung?
Ich denke wenn da nicht allen incl der "verbindenden Führung" also in Betrieben Vorarbeiter, Abteilungs- und Bereichsleiter,
das Konzept klar ist, das an die Leute herangeführt wird,nicht auch Workshops und Events kommen, um damit vertraut zu machen,
ist es schwer, da was ganz neues umzusetzen, es ist dann auch gar nicht gefüllt und eigentlich herrscht eher Orientierungslosigkeit.
Bzgl. den Fragen z B aus dem Beispiel "was ist empathisch, was ist eher belehrend, wie kann ich spiegeln und paraphrasieren"
hab ich alleine im Studium (sozialer Bereich) ein bis zwei Semester verbracht, und dann war das erstmal nur Theorie,
da ein Bewusstsein dafür zu entwickeln. Menschen "in freier Wildbahn" haben das ja nunmal nicht und die reden aus ihrem
Kontext raus und nicht darin geschult.
Und ich hab auch zunehmend erlebt, dass so Selbsthilfegruppen, Selbsterfahrung oder Weiterbildungen schon ein besonderes
Klima heranbilden, was aber mit dem "anderen da draußen" wenig zu tun hat und wenige aus meinem regulären Umfeld
(Familie, Schulfreundin mit anderem Werdegang, Kollegen aus mehreren Backgrounds) da was mit anfangen können.
Einmal war ich für paar Wochen auch in einer anthroposophischen Klinik, da Arbeit, halbe Belegschaft incl. mir
zusammengebrochen an Konflikten und da war so eine Art von Fokus, womit ich selber nichts mehr anfangen konnte,
überall tief betroffene Murmelgruppen. Das Zwangsheusäckchen Mittags war auch eine echte Plage.
Obwohl ich da schon jahrelang in Selbsthilfegruppen war, fing diese Art von Fokus an, mich abzustoßen.
Meiner Zimmerkollegin ging es ähnlich und wir hatten dann einen aus der Orthoabteilung noch getroffen der sehr patent war,
wir waren ja aus der Psychoabteilung, und sind zusammen wandern gegangen und der war auch so nett, uns Kaffee und Essen
(nicht nach Bruker) zu besorgen.
Das bzgl auch: so Seminarwelten und Therapeutische Welten sind durchaus eine Art von anderer Kultur und da ein Verständnis
reinzubringen oder Wunsch das zu übernehmen, das ist nicht einfach, und viele die ich kenne, sehen gar nicht ein,
sowas zu übernehmen. Und das braucht ja auch Respekt.