Reinhard hat geschrieben: ↑08 Jul 2023 10:28
Selection bias, a.k.a. "Eine Umfrage unter tausend Fliegen ergab, dass Sch
toll schmeckt."
Und das bei allen Beteiligten.
Ist normal.
Problematisch wird es, wenn die Beteilgiten ihren Bias nicht mehr als Faktor erkennen/einbeziehen. Früher ... also vor einer Ewigkeit in der Schulzeit, wurde das als "Heranführen an die Fähigkeit zum kritischen Denken und Hinterfragen" bezeichnet. (Gibt es das heut noch in Schule und Ausbildung?)
Eine Fertigkeit, die sich für mich manchmal schon fast systemfremd anfühlt ...
Die vielen erzürnten Videokommentare:
Da haben einzelne Männer eine gewisse Art vion Erfahrung mit anderen Menschen (wohl meist Frauen) gemacht - oder, mangels Begegnung mit Frauen, denken sich, wie und warum "die Frauen" so sind, dass sie denen nicht begegnen.
Und klar verhalten sich Frauen auch selten dämlich bekloppt und daneben. AUCH. Wie alle anderen Menschen auch.
Wenn ich nun etwas Pech habe, und dazu meinen Aufmerksamkeitsfokus entsprechend justiere, und meinen Bias ignoriere und meine dreieinhalb Erlebnisse als repräsentativ für die weit überwiegende Menge an Möglichkeiten halte - dann kommt halt so ein Quatsch dabei heraus.
Zentrale Faktoren dabei sind meines Erachtens, neben der fehlenden Bias-Betrachtung:
Die Ich-zentrierte Betrachtung im Satz darüber. "Ich erlebe, ich verspüre, und deshalb ... sind die anderen Leute so und so." Das ist logischer Unfug im Quadrat.
Dabei sind wir beim weiteren Faktor: mangelnde Denkfähigkeit. Traurig genug.
Und dann kommt der Wahnsinn der asozhialen Meiden hinzu und all der Leute (wie Werrmli), die wissen, wie man solche denkbefreiten Gefühlsaufwallungen bediient, um per automatisierter Multplikation soviele Menschen anzulocken, dass es den Eindruck macht, was da geäußert wurde, ist "die Wahrheit". Wenn tausende zustimmen ...
Nun findet man in jedem Bundesliga-Stadion tausende, die "ihre" soeben unterlegene Mannschaft iommer noch für die beste der Welt halten.
Offenbar sagt die Menge der Zustimmungen nichts über die Wirklichkeit aus - außer, dass Tausende sich gern in ihrer Meinung gegenseitig bestätigen, auch wenn sie mit der Wirklickeit leicht überprüfbar nicht zusammenpasst.
Apropos:YT: gelegentlich nutze ich einen Fremdcomputer und bin schon fast verstört festzustellen, wie man da mit nervtötender und maximal verblödender Werbung zugeballert wird.
Meine eigenen Geräte bzw. Browser sind so eingestellt, dass ich davon in der Regel nichts mitbekomme.
Müsste ich sowas mit Werbung sehen, wäre YT schon lange in meiner "nur im äußersten Notfall benutzen" Kategorie.
Wenn ich dann noch in Rechnung stelle, dass sich viele Menschen, überwiegend jüngere, fast nur noch über VT und andere AV-Streamiing-Datensenken "informieren", wird mir a) ein wenig schwummrig und b) halte ich es für mindestenns einen wesentlichen Faktor so mancher gesellschaftlicher Absurdität, die von genug Menschen gepflegt wird, um sie leider auch in meinem Leben lästig werden zu lassen ...
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