Sind die Medien (TV, Presse) neutral?

Dein Thema passt in keines der anderen Freizeit-Foren? Kein Problem, schreib es einfach in diesen Bereich.

Für wie neutral hältst Du die großen Leitmedien (TV, Presse)

Ich finde, dass die Medien neutral berichten, Themen von allen Seiten beleuchten, dem Menschen ermöglichen, sich selbst ein Bild von einer Sache zu machen
1
2%
Ich finde, dass die Medien größtenteils neutral berichten, nur bei ausgewählten Themen scheint dies nicht immer der Fall
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19%
Ich finde, dass die Medien schon stärker tendenziös berichten, d.h. es wird zu stark gewertet
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Ich finde, dass die Medien schon teilweise manipulativ agieren, dem Leser/Zuseher Meinungen eingetrichtert werden sollen
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47%
Keine der vorstehenden Antworten spiegelt meine persönliche Meinung wider
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2%
Ich habe dazu keine Meinung
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Insgesamt abgegebene Stimmen: 43

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Lion
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Re: Sind die Medien (TV, Presse) neutral?

Beitrag von Lion »

CrashBandicoot hat geschrieben:Gibt ja genug Hobby-Journalisten und Möchtegern-Schlaumeier im Internet, z.B. auch in diesem Forum.
Ja, fürs Internet kann man in dieser Beziehung gar nicht dankbar genug sein. Grundsätzlich jedenfalls.

Zwar werden die "Hobby-Journalisten" oder "Möchtergern-Schlaumeier" (diffamierungstechnisch übrigens doppelt gemoppelt, ein "Schlaumeier" hätte schon gereicht) nicht so häufig gelesen (manchmal auch gar nicht), aber man vergleiche das zur Situation, als es noch kein Internet gab.

Selbst platte Rundumschläge (siehe z.B. oben das Zitat) sind im Internet möglich.

Der Spruch: "Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst" ist zwar sehr pathetisch, aber von der Grundaussage absolut richtig.
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Lion
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Re: Sind die Medien (TV, Presse) neutral?

Beitrag von Lion »

Jared hat geschrieben: Der Verlag verpflichtet seine Angestellten per Arbeitsvertrag, für das transatlantische Bündnis und für die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den USA einzustehen. Dementsprechend wundert auch die stark tendenziöse Berichterstattung der Welt nicht (pro US, anti Russland), deren Autoren nicht selten im Büro in Washington arbeiten, oder einem Think Tank in Washington angehören, oder die als Politologe der US-Regierung nahestehen.
Das mag so sein, aber letztlich gehen auch nur solche Leute zu solchen Verlagen, die die Unterschrift unter dieser Klausel ohne Gewissensbisse leisten können.

Man kann solche Journalisten dann als überzeugte Linientreue bezeichnen. Durch die massenhafte Verbreitung der Zeitung / der TV-Sendungen haben so wenige Journalisten die Macht, ihre Meinung mit einem Megaphon in die Welt zu blasen.

Es ist noch nicht lange her, da fühlte ich mich hinsichtlich einer Berichterstattung im TV ans DDR-Fernsehen erinnert, so eingefärbt war diese.
IronAngel

Re: Sind die Medien (TV, Presse) neutral?

Beitrag von IronAngel »

CrashBandicoot hat geschrieben:Gibt ja genug Hobby-Journalisten und Möchtegern-Schlaumeier im Internet, z.B. auch in diesem Forum. Das ist doch sicher ein gutes Korrektiv zu den bösen, kapitalistischen Mainstream-Medien mit Gewinnerzielungsabsicht, die allesamt von New York und Washington aus gesteuert werden. :-)
Absolut richtig. Die deutschen Mainstream-Medien sind nach dem 2. Weltkrieg von den Siegermächten etabliert worden. Deutschland ist ein Vasall der USA. Das ist auch keine Verschwörungstheorie sondern wurde von Obama selbst bestätigt.
Das erklärt auch, warum deren Berichterstattung immer pro-westlich ist. Jedes Land, welches nicht im Sinne der US-Hegemonie handelt, wird diffarmiert.

Russland möchte aus dem Dollar-System aussteigen und zusammen mit China, Indien etc. einen neuen Wirtschaftsraum errichten. Die westlichen Eliten setzen daher alle Hebel in Bewegung um das zu verhindern. Notfalls wird auch ein Krieg gegen Russland gestartet, natürlich mit erfundenen Anschuldigungen.
Saddam Hussein haben sie damals eliminiert, nachdem er drohte, sein Öl nicht mehr in Doller zu handeln. Die angeblichen ''Massenvernichtungswaffen'' hat er nie gehabt.
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Hoppala
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Re: Sind die Medien (TV, Presse) neutral?

Beitrag von Hoppala »

Ist alles richtig, was ihr da so schreibt. Auch.
Das ist das Problem. Ihr seht immer nur einen Teil des Ganzen. Weniger als die Hälfte.
Damit sind eure Meinungen und die von euch für relevant gehaltenen Informationen nicht weniger tendenziös und interssengefärbt, als die der Medien, die ihr gerad kritisiert.
Da sitzen nämlich genau so Menschen, wie ihr es auch seid! :mrgreen: Und dann schimpft ihr übereinander!

Richtig ist: es gibt diese Konzernmedien. Richtig ist auch: es gibt eine Menge anderer Medien.
Richtig ist: nicht alles ist hervorragend geregelt. Richtig ist auch: Manches ist schon ganz in Ordnung so.
Richtig ist: es gibt Trends der Berichterstattung, die durch viele Faktoren, auch Lobbyeinflüsse, entstehen. Richtig ist auch: man kann bislang noch auch eine Gegenmeinung zu Gehör bringen.

Erst wenn das nicht mehr geht, ist Gefahr im Verzug. Ich denke auch, dass sich in dieser Hinsicht in den vergangenen 2 Jahrzehnten die Situation eher verschlechtert als verbessert hat. Im Internet verbreitete Informationen und Meinungen sind keine seriöse Informationsquelle. Auch, weil die genannten Trends gerade dort viel schneller entstehen, und die Hemmschwelle, irgendeinen Quatsch zu posten, viel geringer ist, als wenn man erst eine druckfähige Vorlage herstellen muss. Unsere Medien sind sehr auf Geschwindigkeit gepolt. Das hat historische Gründe. Die schnellere Nachricht ist die aktuellere und damit die bessere.

Ich denke, die wirklich guten Medien müssen lernen, dass das heute nicht mehr gilt. Dass Zuverlässigkeit die neue Währung am Informationsmarkt ist. Wem kann ich glauben? Und dann müssen sie einen Weg finden, dass sich diese neue Währung gegen das Dauerfeuer der alten Gehör verschafft. Das ist die Aufgabe, für die bislang niemand eine durchsetzbare Lösung hat. Alle, die primär an "digitalen Vermarktungskonzepten" feilen, verpassen aber den Zug, bzw. halten ihn auf.
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Jared

Re: Sind die Medien (TV, Presse) neutral?

Beitrag von Jared »

Hoppala hat geschrieben:Richtig ist: es gibt diese Konzernmedien. Richtig ist auch: es gibt eine Menge anderer Medien.
Wer und was sind diese "Menge anderer Medien"? Die Süddeutsche Zeitung etwa, mit ihren Verbindungen zur NATO- und USA- treuen Elite? Die TAZ, mit ihren Dreihunderttausend Lesern? Oder die kleinen Regionalzeitungen mit ihrem Stellenmarkt und Berichte über lokalen Larifari?

Die größte Zeitung in Deutschland gibt Axel Springer heraus, und das sind Bild und Bild am Sonntag.

Die Zeit ist allenfalls noch einigermaßen lesenswert...

Und wo findet man in der Fernsehlandschaft eine "Menge anderer Medien"? Das öffentlich rechtliche ist unterwandert von der Politik, und genau so wie alles was mit Axel Springer zu tun hat ein verlängertes Sprachrohr mancher Ideologen aus Washington. US- und NATO Propaganda vom allerfeinsten.
calcetto
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Re: Sind die Medien (TV, Presse) neutral?

Beitrag von calcetto »

Wenn dir die Medienlandschaft nicht passt, dann ändere doch was daran. Besorg dir einen Presseausweis und eine Kamera und mach doch deine eigenen Berichte und Reportagen.
Jared

Re: Sind die Medien (TV, Presse) neutral?

Beitrag von Jared »

calcetto hat geschrieben:Wenn dir die Medienlandschaft nicht passt, dann ändere doch was daran. Besorg dir einen Presseausweis und eine Kamera und mach doch deine eigenen Berichte und Reportagen.
Das ist die Aufgabe der Journalisten, und nicht meine. So ähnlich ist das auch mit dem Tipp, wenn man Kritik an der Politik übt, doch selber in die Politik zu gehen. Ich wähle aber keine Politiker bzw. Parteien um mir dann anhören zu müssen dass ich es doch selber machen soll wenn ich nicht zufrieden ;)
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Hoppala
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Re: Sind die Medien (TV, Presse) neutral?

Beitrag von Hoppala »

Jared hat geschrieben:Wer und was sind diese "Menge anderer Medien"?
Ich denke, du kanst Google bedienen? Besser wäre aber zum Beispiel MetaGer.

Ich will dich aber nich tganz ohne Anregungen lassen. Ich schicke vorweg, dass das meine Auswahl ist. Es gibt fraglos noch einen Riesenmenge anders gearteter Quellen. Ich hab halt für vieles weder Zeit noch Lust.

Telepolis
Nachdenkseiten
Der Freitag
Vor kurzem entdeckt: "Hohe Luft"
... nur so als Beispiele. Es gibt soviel, das kann man gar nicht alles aufnehmen. Es ist halt die Frage, worauf man sich konzentriert.

Öffentlich-rechtliche? "Die Anstalt". Zugegeben. TV ist ein extrem teures Geschäfft und daher weitgehend fest in der Hand des niedrigsten Niveaus. Wenn man aber noch interessante Angebote findet, dann bei den Öffentlich-Rechtlichen. Arte und 3sat unter Beobachtung zu halten, lohnt immer, Ebenso Deutschlandfunk.
"Dittsche" - aber das ist eher Systemkritik für Intellektuelle.
In Sachen Spielfilm haben Pro7 und Tele5 die Nase vorn. Und was mich angeht, SRTL. Die zeigen die guten alten Walt Disney Cartoons ... Aber iist das Information? Ist TV überhaupt ein Informationsmedum?

Einige "systemstützende" Medien wie SZ und Zeit und einige TV-Anstalten uund einige mehr haben vor einer Weile einen investigativen Reporterpool gegründet. Erste Ergebnisse sind beispielsweise, dass die Finanz- und Steuerverstrickungen von Claude Juncker thematisiert wurden. Klar ist das zu wenig. Natürlich kann man sagen, dass das die Medien sowieso machen sollen. Alles richtig, kein Widerspruch von mir.
Man kann aber auch zur Kenntnis nehmen, dass es da noch ordentliche Ansätze gibt. Alles undifferenziert zu verdammen, hilft garr nix. Es arbeiten da noch Journalisten, die einen guten Job machen wolllen. Die sollte man nicht mit entsorgen.

Ich höre übriegns gerade auf DLF eine 1stündige, durchaus krritische und kontroverse Diskussiopnsrunde zum Thema CIA-Folter..

Kritik ist wichtig. Sie sollte so differenziert sein, dass sie noch Luft lässt für positive Veränderung. An dieser Stelle sind die aktuelen "Mainstream-Bedingungen" problematisch, aber ebenso Kritik, die noch viel mehr platt macht, nur aus einer anderen Perspektive.)

Oder realitstisch eine Revolution anstreben.
Ansonsten ist es nur belangloses, nervtötendes Meckern. Und eine prima Legitimation, um Systemkritik zu verunglimpfen, Man braucht tnur auf die nervtötenden Meckerer verweisen.
(Dieses polemische MIttel wird oft und gern benutzt. Ich verweise auf die "I'Äm black, Im proud" Bewegung, die gegen Rassismus vorging, indem sie sich zum Ziel setzte, in der Öffentlichkeit stets absolut makellos aufzutreten. So dass man ihre Kritik hören musste, und sich nicht an aufgesetzten Kleinigkeiten aufhalten konnte. Noch heute ist schwarzen Amerikanern gute Kleidung und Stil sehr wichtig; es war einer der Faktoren, die ihnen Gehör verschafft hat.)
Jared hat geschrieben:Das ist die Aufgabe der Journalisten, und nicht meine. So ähnlich ist das auch mit dem Tipp, wenn man Kritik an der Politik übt, doch selber in die Politik zu gehen. Ich wähle aber keine Politiker bzw. Parteien um mir dann anhören zu müssen dass ich es doch selber machen soll wenn ich nicht zufrieden ;)
Verständlich. Aber dann musst du halt mit dem leben, was da gewählt wird. Oder es selbst anders machen. Ich sehe da keine Alternative.
Außer belanglosem, nervtötenden Meckern natürlich
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