ABs und der Sportunterricht

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Mondstaub

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Mondstaub »

blaufusstoelpel hat geschrieben: Durch das Wählen von Sportmannschaften wurde damals nicht nur die Sportmannschaft gewählt (das wäre ja noch erträglich), sondern in demütigender Weise auch die soziale Hackordnung in der Klasse festgelegt, egal wie gut oder schlecht man in anderen Fächern war. Der Makel des Ladenhüters bleibt nämlich kleben.
Eben. Wenn man bedenkt, wie oft nach Sympathie gewählt wird, hat das mit Fairness auch nichts zu tun.

Ich erzähle mal von der Berufsschule.. Ich dachte: "Hey, ich bin in einer netten Klasse. :D" Meine beiden Sitznachbarn waren auch nett zu mir. Nun war es aber so, dass ich durch mein Vorwissen bei den Lehrern richtig positiv aufgefallen war. Und ich unterschied mich auch in einem anderen Faktor von den anderen, auf den ich jetzt nicht näher eingehen möchte.

Dann kam die erste Sportstunde.. und ich wurde von den beiden Mädels als allerletzte gewählt. Erst da wurde mir klar, dass die mich nicht leiden konnten. Dass ich schon von den beiden als Streberin beneidet und gehasst wurde. Alle anderen wurde das dann auch klar, ohne, dass auch nur einer in der Klasse ein Wort zu sagen brauchte.
Von da an fühlte ich mich in der Klasse nicht mehr so wohl und hatte Angst vor den nächsten Sportstunden und wieder als letzte gewählt zu werden...

Na ja, dann wurde ich vom Betrieb eh gefeuert und das Problem war erledigt. :hammer:

Jedenfalls ist dieses Wahlsystem extrem Mobbing-fördernd, weil eben jeder sieht, wer offiziell am wenigsten gemocht wird. Aber da es ja immer nur 1-3 Personen in einer Klasse betrifft, ist es den anderen und den Sportlehrern gleichgültig.
__Markus

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von __Markus »

Sport ist wichtig und gut. Vorallem für Kinder, schade ist das die Kompetenz der Lehrer und Mobbing dazu führt das es vile gehasst haben.
Den Sportunterricht mochte ich auch nicht sonderlich, aber trotz meiner Gebrechen versuche ich Sport zu machen so gut es geht.
blaufusstoelpel
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von blaufusstoelpel »

Klar, Bewegung ist für alle wichtig, schon aus gesundheitlichen Gründen. Schulsport, so wie ich ihn damals erlebt habe, ist allerdings staatlich organisiertes Mobbing gegen die Schwächsten. Warum war es nicht im Schulsport möglich, hier etwas Rücksicht zu nehmen? In anderen Fächern war das selbstverständlich. Im Englisch-Unterricht wurden die simpelsten Grammatik-Regeln so lange wiederholt, bis der letzte Vollpfosten sie begriffen hatte, auch wenn sich die leistungsstarken Schüler dann zu Tode gelangweilt haben.

Kritische Fragen zum Schulsport wie die folgenden werden immer noch viel zu selten gestellt:
http://www.sichere-schule.de/sport/00/03_04.htm
Was der Gierige sucht ohne zu finden, findet der Liebende ohne zu suchen. (Unbekannt)
triangulum

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von triangulum »

blaufusstoelpel hat geschrieben: Der Makel des Ladenhüters bleibt nämlich kleben. Wer immer bis zuletzt übrig bleibt, mit dem wollten auch die Mädchen nichts zu tun haben.
In Wirklichkeit qualifiziert dieses Verhalten natürlich die Mädchen, und nicht die "Ladenhüter".
Aber das Ergebnis ist unabhängig davon dasselbe: die "Ladenhüter" kommen nicht in den Genuss, in den die "Besseren" kommen.
Soweit alles Biologie und Natur.
Zeigt gut, welcher Müll die "innere-Werte"-Predigten sind ... ganz besonders betr. Teenagerzeit.
Darth Bane
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Darth Bane »

Mondstaub hat geschrieben:
Teomé hat geschrieben: Das Mobbing war bei mir ebenfalls dann so schlimm, dass ich mich teilweise geweigert habe am Sportunterricht teilzu nehmen und ebenfalls 6er in kauf genommen habe. In den letzten zwei Jahren war es sogar so schlimm, dass ich den Sportunterricht geschwänzt habe und nach hause gegangen bin. ( wir hatten Sport in den letzten zwei Jahren immer in den letzten zwei Stunden nachmittags )
Ist mir absolut unverständlich, dass die Sportlehrer an den Schulen nicht mal ein Fünkchen Pädagogik beigebacht bekommen.
Das wundert mich in keinster Weise. Im Zuge der großen Bildungsoffensive in den 70er Jahren wurden gerade in solchen Fächern wie Sport, Musik und Kunst viele Leute eingestellt, die nicht einmal Abitur hatten (galt zumindest für NRW), von einem abgeschlossenem Studium ganz zu schweigen.
Ich hatte in der Mittelstufe auch so eine Gymnastiklehrerin, die zwar viel laberte, aber nicht einmal Sportklamotten dabei hatte, um etwas selber vorführen zu können.
Genau zwei sollen es sein. Nicht mehr, nicht weniger. Einer, der die Macht verkörpert, und einer, der nach ihr giert.
__Markus

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von __Markus »

blaufusstoelpel hat geschrieben:Klar, Bewegung ist für alle wichtig, schon aus gesundheitlichen Gründen. Schulsport, so wie ich ihn damals erlebt habe, ist allerdings staatlich organisiertes Mobbing gegen die Schwächsten.
Gut staatlicher Zwang sind alle Fächer und ich habe neben dem Schulsport den Musikunterricht deutlich mehr gehasst. Ich kann nämlich kein Stück singen und wenn man dann aber vor die Klasse tritt und was machen muss dann ist das einfach nur demütigend. Im Musik und Kunstunterricht waren an meiner Schule auch sehr oft Flaschen angestellt, mit null sozialer Kompetenz
Es kommt krass auf die Lehrer an. Wir hatten tolle Sportlehrer die zu allen fair waren und sie nicht bloß stellten. Dann Arschlöcher und genau dasselbe im Musikunterricht oder auch auch Fächern wie Mathe.

Der Schulsport prägt deswegen so stark, weil das physische Können deutlich höheren sozialen Status hat. Vorallem in der Kindheit und Jugend, zumindest für Männer. Weiß nicht inwieweit das für Frauen zutrifft. Sozialer Status macht uns aus und definiert zu einem großen Teil den Wert von uns für andere (egal wie wertvoll wir selbst uns sehen). Physische Stärke ist bei Kindern und Jugendlichen deshalb deutlich vor allem anderen, denn Sachen wie Intelligenz, künstlerische und musische Fähigkeiten und Sprachen helfen zwar auch den sozialen Status zu pushen, sind aber deutlich schwerer zu ermitteln wenn man dem Gegenüber zum ersten mal begegnet bzw erst bei Erwachsenen wichtiger.
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von LonesomeCoder »

War die Hölle für mich. Ich war körperlich in der Entwicklung weit hinterher und immer die kleinste und schwächste. Wurde immer als letzter ins Team gewählt und dann nicht dran beteiligt. Den Lehrern war das egal, ist doch meine Schuld und bekam nur 6er. Für den 5er hätte dreimal so weit werfen oder auf 100 Meter 8 Sekunden schneller sein müssen.
Gab nur 90 % Basketball und 10 % Fussball. Bei den Mädchen 90 % Volleyball und 10 % Tanzen. Einmal pro Halbjahr wurden Noten in Leichtathletik gemacht.

Sportbegeisterung löst der Unterricht nicht aus, nur Abneigung. Gesundheitlich sind doch die paar Schulstunden, von denen noch viel Zeit für Umkleide, Duschen und Zuschauen (gab meist 4 - 6 Mannschaften, aber nur 2 konnten zu einem Zeitpunkt spielen) drauf.

Weg damit als Pflichtfach, nützt doch keinem was. Wer schlecht in Sport ist und/oder kein Interesse hat, lernt doch durch die abwertenden Reaktionen der Mitschüler und Lehrer (Mannschafts-)sport noch mehr hassen als eh schon.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Versingled »

Ich fand den Sportunterricht eigentlich so schlimm nicht, solange es darum ging Einzelleistungen zu erbringen ... also irgendwas mit Leichtathletik oder so, da war ich stellenweise gar nicht mal so schlecht. Bei allem, was eine Mannschaft voraus setzte war ich allerdings immer eine Niete, wurde natürlich immer als Letzter gewählt und möglichst aus dem Spiel herausgehalten.

Schlimmer fand ich den Musikunterricht in dem die Note zu 80% davon abhing ob man eine Gabe hatte oder nicht. Da konnte man beim Rest noch so "gut" sein, aber wenn man keine "Stimme" hatte, hatte man verschissen.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Nonkonformist

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Nonkonformist »

LonesomeCoder hat geschrieben:War die Hölle für mich. Ich war körperlich in der Entwicklung weit hinterher und immer die kleinste und schwächste. Wurde immer als letzter ins Team gewählt und dann nicht dran beteiligt. Den Lehrern war das egal, ist doch meine Schuld und bekam nur 6er. Für den 5er hätte dreimal so weit werfen oder auf 100 Meter 8 Sekunden schneller sein müssen.
Gab nur 90 % Basketball und 10 % Fussball. Bei den Mädchen 90 % Volleyball und 10 % Tanzen. Einmal pro Halbjahr wurden Noten in Leichtathletik gemacht.

Sportbegeisterung löst der Unterricht nicht aus, nur Abneigung. Gesundheitlich sind doch die paar Schulstunden, von denen noch viel Zeit für Umkleide, Duschen und Zuschauen (gab meist 4 - 6 Mannschaften, aber nur 2 konnten zu einem Zeitpunkt spielen) drauf.

Weg damit als Pflichtfach, nützt doch keinem was. Wer schlecht in Sport ist und/oder kein Interesse hat, lernt doch durch die abwertenden Reaktionen der Mitschüler und Lehrer (Mannschafts-)sport noch mehr hassen als eh schon.
Mir ist es wenig anders vergangen.
Klein, nicht kräftig, miserabeles gleichgewichtgefühl, und kein gewinnermentalität.
Ich kam immer als allerletzter ungewählt in einen manschaft rein.
Konnte das auch völlig nachvollziehen; egal ob volleyball, basketball, softball oder hockey; ich war volkomen nutzlos und wer schlau war hat mir keine balle zugespielt.
Ich habe mich null für sport interessiert, schaue auch im fernsehen keine sportsendungen, meiner ansicht nach ist sport die meist überbewertete menschliche aktivität schlechthin, und der sportunterricht in der schule war mehr qual als etwas anderes. Ich habe es gehasst wie die pest.
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von LonesomeCoder »

Sport kann, wenn richtig gemacht, gesund sein. Nur das kommt im Unterricht in der Schule gar nicht vor. Statt Sport machen wäre in der Schule über Sport was lernen besser. Wie z.B. wie viel Sport ist richtig, wer sollte was nicht machen, Risiken und deren Vermeidung, Zusammenspiel mit der Ernährung, Doping oder auch Themen wie es im Profisport abläuft (Traumberuf so manche Leute in der 5. Klasse: Spieler beim FC Bayern), wären da tolle Ideen.
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Berglöwe »

Grundsätzlich fand ich Sport ganz gut. Trotz, dass ich dafür nix getan habe, war ich in Leichtathletik spitze und habe damit immer jedes Jahr meine Note hochgehalten (awesome :schlafen: ). Beim Mannschaftsspielsportarten sieht es etwas durchwachsen aus. Fußball (kein Handeinsatz) und Handball (zu rabiat) mochte ich nicht. Dafür aber klassisch Völkerball und Basketball weil ich durch meine gut ausgebildete Hand-Augen-Koordination und schnelle Reaktion (Reaktionstraining beim Tennis, FPS spielen am Rechner) glänzen konnte. Da hat es Spaß gemacht und da habe ich auch mit Gewinnen im Hinterkopf gespielt.

Mit Mädels war bei mir trotzdem nicht viel. Bei uns gab es damals getrennten Unterricht aber es gab auch andere Gründen, die ich schon in anderen Thread erläutert habe.
Hathor

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Hathor »

Was für ein schöner Thread :mrgreen:

Seit vielen Jahren mache ich ganz freiwillig viel Sport - aber halt den Sport, den ich machen will und der zu mir passt!
Der Sportunterricht jedoch war für mich der blanke Horror; ich habe Mannschaftssportarten gehasst, ich hatte Schiss beim Geräteturnen, ich konnte nicht schnell laufen, nicht hoch springen, nicht weit werfen. Der alljährliche Gipfel des Horrors waren die Bundesjugendspiele (gibt's das eigentlich noch?). :crybaby:

Da ich ein Mädchen war, fand es aber niemand wirklich schlimm, dass ich unsportlich war, ich wurde deswegen nicht ausgegrenzt und schon gar nicht gemobbt und habe nur durch die ganzen Blamagen beim Sport primär unter meinem eigenen verletzten Stolz gelitten. Zur Ehrenrettung meiner Klasse muss ich aber sagen, dass auch die beiden männlichen Sportnieten, abgesehen von eher gutmütigem Gefrotzel, keinerlei Anfeindungen ausgesetzt waren.

Trotzdem ging meine Abneigung soweit, dass mir noch jahrelang ein Schauer über den Rücken lief, wenn ich eine Sporthalle betreten habe und mir dieser typische Turnhallengeruch in die Nase stieg - selbst noch zu einer Zeit, wo die Schule lange hinter mir lag und ich zu meinem Vergnügen VHS-Sportkurse besucht habe.
Reinhard
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Reinhard »

Versingled hat geschrieben:Ich fand den Sportunterricht eigentlich so schlimm nicht, solange es darum ging Einzelleistungen zu erbringen ... also irgendwas mit Leichtathletik oder so, da war ich stellenweise gar nicht mal so schlecht. Bei allem, was eine Mannschaft voraus setzte war ich allerdings immer eine Niete, wurde natürlich immer als Letzter gewählt und möglichst aus dem Spiel herausgehalten.
Ja, genau! Beim Turnen an Reck oder Barren oder beim Kurzstreckenlauf war ich eigentlich ganz gut. Aber die anderen wollten immer Fußball spielen. :sadman: Ich stand dann im Tor oder so ...
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Mit müden Augen »

LonesomeCoder hat geschrieben:Weg damit als Pflichtfach, nützt doch keinem was. Wer schlecht in Sport ist und/oder kein Interesse hat, lernt doch durch die abwertenden Reaktionen der Mitschüler und Lehrer (Mannschafts-)sport noch mehr hassen als eh schon.
Ich habe jetzt keine Lust Quellen zu suchen und vielleicht ist es Unsinn, aber meines Wissens werden (manche) Kinder immer träger und fetter, der Schulsport ist meistens die einzige Bewegung / der einzige Sport den viele überhaupt machen. Von daher reformieren von mir aus, aber bloss nicht komplett abschaffen!!! (Wobei es natürlich sinnvoller wäre Kinder zu motivieren freiwillig Sport zu treiben usw, aber ich fürchte bei manchen Kindern/Familien wird das nicht einfach...)

Ich selbst dürfte den Sportunterricht auch nicht gerade gemocht haben, wobei das immer schwankte. Beim Anblick von Reck und diesen ganzen Folterinstrumenten wäre ich am liebsten geflüchtet und habe mich gefühlt (die Sozialphobie hatte ich auch damals schon mehr oder weniger, ich zweifele gerade ob man die formelle Diagnose auch bei Kindern stellen kann) immer schrecklich blamiert. Beim Fußball wurde ich zwar auch als mehr oder weniger Letzter in die Mannschaft gewählt aber ich habe diese Sportart immer ganz gerne gerne gespielt, auch wenn ich kein Talent habe (mindestens an ein Eigentor erinnere ich mich :lol: ) und keine Kondition. Das war beim Handball ein größeres Problem, dieser Mannschaftssport war so gar nicht mein Ding. Leichtathletik naja, keine Kondition halt.
An die Lehrer kann ich mich (wie an meine gesamte Vergangenheit) gar nicht so genau erinnern. Ich glaube ich hatte die meisten Jahre Glück und einen Lehrer der wirklich ganz ok war. Er hatte nichts gegen mich und im Zeugnis stand dann halt "bemüht sich sehr" oder so, passt schon...
Ein Problem war auch meine allgemeine Ängstlichkeit. Beim Turnen (bzw sich lächerlich machen :roll: ) an Reck und Co. hatte ich glaube ich immer ziemliche Angst mir weh zu tun und habe dementsprechend wenig versucht. Ich erinnere mich noch an den Stabhochsprung, ich habe (vermutlich aus Angst) nichtmal die niedrigste Stufe geschafft. :oops: :oops: Eigentlich war nach drei(?) Versuchen Schluss, der Lehrer bot mir an es nochmal zu versuchen aber ich habe abgelehnt, soll er die 6 halt in seine Papiere schreiben...

Ach und Musikunterricht war auch schlimm, alleine weil ich keine Noten lesen kann...

Es ist mir heute echt ein Rätsel wie ich (mit den ganzen Problemen die erst viele Jahre später einen Namen bekommen haben) diese ganzen (Schul)Jahre überlebt habe.
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Unkreativer
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Unkreativer »

Ich mochte den Sportunterricht, obwohl ich nichts konnte außer schwimmen und Langstrecken-(ab einem Kilometer)-Lauf und halte ihn auch für sinnvoll. Ich wette, dass es hier (und außerhalb) nicht wenige gibt, die sich außer im Schulsport gar nicht (nennenswert) bewegt haben. Diese zumindest zwei Stunden pro Woche zur Bewegung zu bringen, ist sicher nicht falsch.
Aber man müsste es halt besser machen.

Wenn ich so zurückdenke, waren bei uns die in Sport Gemobbten die, die sich nicht nicht reingehängt haben. Wie gesagt, ich konnte nichts, aber ich habe mich reingehängt und habe nicht das Gefühl, dass ich wegen meiner schwachen Leistungen gemobbt wurde. (Die Aussage trifft natürlich nur auf meine Klasse/Stufe zu.)
Nonkonformist

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Nonkonformist »

Reinhard hat geschrieben:
Versingled hat geschrieben:Ich fand den Sportunterricht eigentlich so schlimm nicht, solange es darum ging Einzelleistungen zu erbringen ... also irgendwas mit Leichtathletik oder so, da war ich stellenweise gar nicht mal so schlecht. Bei allem, was eine Mannschaft voraus setzte war ich allerdings immer eine Niete, wurde natürlich immer als Letzter gewählt und möglichst aus dem Spiel herausgehalten.
Ja, genau! Beim Turnen an Reck oder Barren oder beim Kurzstreckenlauf war ich eigentlich ganz gut. Aber die anderen wollten immer Fußball spielen. :sadman: Ich stand dann im Tor oder so ...
Da war ich wann möglich noch slechter als beim volleyball und basketball.

Ich erinnere mich noch gut an den tag das wir seilklettern müssten.
Ich bin keinen halben meter hoch gekommen.
Und die ganze klasse die dich dabei anglotzt.
Grausam.

Nur an eislaufen habe ich gute erinnerugen.
Das haben wir mit den jungs und den mädchen der klasse gemeinsam gemacht, und da gab es so einige hübsche mädels die mich bei den hand genommen haben bei den versuch mir das eislaufen bei zu bringen.....
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Sky Captain »

Also in der Schule habe ich den Sportunterricht gehasst! Aber sowas von!!!!!
Lauf- und Ballsportarten mit meinen Ententretern ging eben nicht. Beim 1000-Meterlauf war ich regelmäßig der Letzte und beim Fussball und Basketball konnte ich auch nichts reißen und war dementsprechend der absolute Außenseiter. Auch im Kinderturnen sah es nicht besser aus. Aber was haben meine Schulkameraden blöde geglotzt, als ich im Schwimmbad eine komplette Bahn durchgetaucht bin. Als einziger wohlgemerkt!!!!! Später ging dann die Mobberei im Schwimmverein los und ich klinkte mich komplett aus.

Als ich 18 war und meine Entschuldigungen selber schreiben durfte, habe ich dann auch alle zwei Wochen gefehlt. Und es hat fast eine Ewigkeit gedauert, bis ich dieses Trauma überwunden hatte.

Mittlerweile bin ich begeisterter Muckibudenbesucher (jawohl, auch weil da scharfe Schnitten herumlaufen und mein Trainer Metal hört...) und gehe regelmäßig wandern und klettern. Also alles gut!
Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht/ Doch der Haifisch lebt im Wasser/ so die Tränen sieht man nicht.... (RAMMSTEIN, Haifisch, aus dem Album "Liebe ist für alle da")
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Sky Captain »

Ach so, und natürlich schaue ich mittlerweile mit Leidenschaft Fussball!
Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht/ Doch der Haifisch lebt im Wasser/ so die Tränen sieht man nicht.... (RAMMSTEIN, Haifisch, aus dem Album "Liebe ist für alle da")
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Ninja Turtle »

Heute können es sich manche kaum vorstellen, aber ich war meine gesamte Schulzeit von der Benotung beim Sport befreit. Was bedeutet, dass ich nur dann mitgemacht habe, wenn ich halt mal Lust drauf hatte. Also sehr selten. Stattdessen hab ich mich irgendwo hingesetzt und gelesen. :buch:
War natürlich nicht Sinn der Sache und auch nicht gut für mich. Weil es meine soziale Isolation gefördert hat. :sadman:
Richtig mit Sport angefangen habe ich erst, als die Schulzeit vorbei war. Mit Boxen. :boxing:
Lustig war, das ich einmal trotzdem eine Note auf dem Zeugnis hatte. Da fragt man sich schon, wie die zustande gekommen ist. :lach:
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Heathcliff »

Ich hab den Sportunterricht auch immer gehasst wie die Pest, zudem ich meist an Sadisten als Sportlehrer geriet. Zirkeltraining und besonders diese Folterinstrumente wie Ringe, Barren und Pferd waren mir zuwider (ich hatte immer Schiß, das ich mir da mörderisch weh tue). Auch Schwimmen war nicht mein Ding (bin militärisch gesehen Nichtschwimmer). Der Sport beim Bund ging eigentlich, da wurden wir in drei Leistungsgruppen eingeteilt, das machte es nicht so schlimm.
Es ist ja nicht so, das ich grundsätzlich etwas gegen Bewegung hätte, als wir noch Hunde hatten, habe ich mit diesen z.B. oft stundenlange Märsche gemacht, auch Kampfsport habe ich eine Zeit lang betrieben und hatte daran auch Spaß. Radfahren ebenso.

Aber den Sportunterricht hab ich wirklich gehaßt.
Wer keinen Mut zu träumen hat, der hat auch keine Kraft zu kämpfen!
(Che Guevara)