ich bin zufällig auf dieses forum gestossen, nachdem ich vor 3 Monaten meine erste Freundin kennenlernen durfte. Daher möchte ich ein bisschen meine Geschichte erzählen um vielleicht ein paar Leuten Mut zu machen und einen kleinen Beitrag leisten, dass ihr nie aufgebt
Bis vor den besagten 3 Monaten hatte ich wie gesagt noch nie eine Freundin, ebenso habe ich noch nie geküsst, gestreichelt, etc.. Sexuelle "Erfahrungen" hatte ich vor ein paar Jahren mit Prostituieren gesammelt, da ich damals die Hoffnung hatte vielleicht Hemmungen gegenüber Frauen abzubauen. Außerdem war ich es einfach leid, dass (fast) jeder Teenager schon mehr in dieser Richtung erlebt hat als ich und wollte wenigstens irgendwas auf der "Habenseite" haben. Leider habe ich festgestellt, dass gekaufter Sex ohne Liebe für mich nichts ist, außerdem hat es mich auch gegenüber Frauen nicht lockerer gemacht. Das einzige positive war vielleicht, dass ein gewisser Druck nun weg war.
Leider konnte ich zu meiner Teenizeit keine Erfahrungen sammeln, da mir damals aus verschiedenen Gründen schlicht Selbstvertrauen gefehlt hat. Ich dachte damals ich sei nichts wert und hätte auch nicht mal im Ansatz daran gedacht, dass mich irgendeine Frau zu dem Zeitpunkt lieben könnte. Selbst bei Klassenausflügen mit 14/15, bei der sich viele aus Spass Händchenhaltend bewegt haben, war ich immer der, der allein rumgelaufen war. Leider konnte ich damals auch kein Selbstvertrauen aus meinem damaligen "Freundeskreis" ziehen, eher war das Gegenteil der Fall, so dass ich mir Sprüche über mein Aussehen anhören durfte. Damals habe ich meine Sommer überwiegend daheim vor dem PC verbracht, ausgegangen bin ich letztendlich fast nie, da meine Eltern auch recht streng waren und ich im Gegensatz zu den anderen mmer früh daheim sein musste. Im Nachhinein wäre hätte ich vielleicht wenigstens bis zu den festgelegten Uhrzeiten mal hingehen können oder einfach mal rebellieren müssen
Gerade auf diesen Partys, und wenn es nur irgendwelche Gartenpartys waren, haben viele spielerisch Zungenküsse verteilt oder einfach Spass gehabt, während ich mit den Eltern Samstag Abend vorm Fernseher saß 
In den letzten Jahren konnte ich mir durchs Studium zum Glück einen neuen Freundeskreis aufbauen und habe zumindest partytechnisch einiges nachgeholt
Allerdings hatte es auch dort nie geklappt wenigstens mal wild rumzuknutschen, geschweige denn eine Freundin zu finden. Nüchtern konnte ich einfach nie Frauen ansprechen und die Grenze von an- zu komplett betrunken war meist auch fließend, ein Zustand der auf die meisten auch nicht gerade anziehend wirkt. Zumindest konnte ich mein angeknackstes Selbstvertrauen durch das erfolgreiche Studium, soviel durch viele private Aktivitäten wieder etwas reparieren, sodass ich mich nicht mehr wie der letzte Mülleimer der Welt gefühlt habe. Aber das ewige Singlesein war eben doch immer noch ein riesen Knackpunkt. Langsam hatte ich mich auch schon damit abgefunden oder mir innerlich die Hoffnung eingeredet, dass ich zumindest in meinen 30ern doch Erfolg haben müsste, wenn ich mal anfange meine Ernährung umzustellen, Sport zu machen, mir Kontaktlinsen zulege, etc.. Natürlich habe ich bis heut noch nichts davon konsequent umgesetzt. Alle Frauen in die ich mich bisher verliebt hatte, wollten nichts von mir, ich bin bei ihnen höchstens in der Kumpelschiene gelandet. Allerdings habe ich auch keiner von ihnen jemals meine Liebe gestanden, weil ich immer dachte, dass ich ja eindeutige Signale aussende. Im Endeffekt, bin ich ihnen aber immer nur hinterhergelaufen und habe alles für sie gemacht was sie wollten. Falls es in den vergangenen Jahren mal ein Interese von einer Frau gab, habe ich das wohl nicht mitbekommen.
Anfang des Jahres lernte ich dann durch Freunde ein Mädel kennen. Bei den ersten Treffen (die alle in einer grösseren Gruppe waren), haben wir kaum 3 Worte miteinander gewechselt. Durch Zufall verbrachten wir dann aber alleine ein paar Tage zusammen in einer anderen Stadt (in getrennten Hotels) und lernten uns dort näher kennen. Und dort hat es schließlich auch Klick gemacht. Plötzlich hatte ich Schmetterlinge im Bauch. Wir saßen in verschiedenen Restaurants, Bars, usw. und ich hatte endlich mal eine Ahnung davon wie es sein muss eine Freundlin zu haben, wenn es auch absolut keine Intimitäten gab, höchstens ein paar kleine Neckereien. Aber schon dieses Gefühl war einfach schön. Nachdem wir zurück waren haben wir uns mehrmals getroffen und verschiedene Dinge unternommen und meine Schmetterlinge vermehrten sich. Durch die Zurückweisungen, die ich in meinem Leben bis dahin erfahren habe, konnte ich mir trotzdem nicht ernthaft vorstellen, dass sie wirklich mal meine Freundin werden würde, die Vorstellung schien zu unvorstellbar. Natürlich hatte ich immer die Hoffnung gehabt, aber ich glaube ich konnte mir das wirklich und real einfach nicht vorstellen. Jedenfalls haben wir uns dann am entscheidenden Abend bei mir zum Film schauen verabredet. Und dort ging dann alles ganz schnell.
Es ging einfach alles von ihr aus, ich hätte das im Leben glaube ich nicht mehr von mir aus hinbekommen. Erster Kuss, dass Gefühl war überwältigend. Ich darf eine Frau auf den Mund küssen, unglaublich. Wir knutschen rum, einfach der Wahnsinn. Dann die Übernachtung. Wir lagen nebeneinander im Bett und ich konnte kein Auge zumachen. Am Morgen fing sie dann an mich zu umarmen, zu streicheln, Petting. Es war einfach wie in einem anderen Film. Dann wollte sie mit mir schlafen, allerdings wollte "Er" nicht.
Ich glaube in meinem Kopf ging in dem Moment einfach zuviel vor. Ich musste einfach zuviel verarbeiten. Ich habe die ganzen Teenizeiten, die Ablehnungen, den Hohn, den Spott, einfach alles innerlich abgespielt. Ich wollte eigentlich nur, dass sie erstmal geht, ich musste zuviel verarbeiten. Ich hatte das Gefühl, als hätte ich die ganze verpasste Zeit in einer Nacht nachgeholt. Zum Glück hatte sie Verständnis, da sie wusste, dass ich zu dem Zeitpunkt eine Menge beruflichen Stress hatte und die Nacht auch nicht gross geschlafen hatte. Beim nächsten Treffen hat dieser Part dann zum Glück funktioniert. 
Nach dieser Nacht hab dann sogar ich geheckt, dass wir nun zusammen waren und mittlerweile fühlt es sich auch ganz selbstverständlich und normal an. Man lernt auch einfach unglaublich schnell dazu, sei es küssen, Sex, einfach alles. Am Anfang konnte ich neben ihr kein Auge zutun und mittlerweile ist es einfach normal zusammen einzuschlafen. Es ist normal Händchenhaltend durch die Stadt zu laufen, zu sagen das man eine Freundin hat, zusammen einkaufen zu gehen. Das alles wäre mir bis vor wenigen Monaten noch unglaublich vorgekommen.
Tut mir leid, dass es jetzt doch ein so langer Text geworden ist, ich habe es lange aufgeschoben aber ich wollte es einfach mal niederschreiben. Ich hoffe ich kann damit einigen Leuten Mut machen, ihr seht, es gibt doch immer noch Hoffnung. Im Endeffekt gehört auch Gück dazu, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, die richtige zu treffen.
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finde ich toll, dass es dir ähnlich geht 
