erwachsen sein...

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Rübezahl

Beitrag von Rübezahl »

HeartbreakHotel78 hat geschrieben:

Für mich muss ich feststellen, dass ich nicht im Geringsten weiß, was ich will und was ich soll. Ich habe zwar den brennenden Wunsch nach Liebe, aber schon wenn man mich fragen würde, ob ich eine Beziehung will und wie die auszusehen hätte, wäre ich ratlos. Will ich mit einer Frau zusammen wohnen? Will ich heiraten? Will ich Karriere machen? Will ich Kinder? Auf Ehre und Gewissen, ich weiß es wirklich nicht.
Wow, das stimmt für mich auch 100%. Ich hab keine Ahnung was ich will, aber ich will es unbedingt.
Bjoern83

Beitrag von Bjoern83 »

Rübezahl hat geschrieben:Ich fühl mich ganz genau so, obwohl ich seit 16 Jahren alleine Lebe und seit 10 Jahren nen festen Job habe. Nie alleine im Urlaub, die Wäsche macht mir immer noch meine Mutter, Altersvorsorge und so'n kram ist nen Fremdwort für mich, ich mache nie meine Steuererklärung, usw. Ist ziemlich extrem bei mir. Ich denke ich war geistig sehr lange 10 Jahre alt. Perfektes Peter Pan Syndrom. Kein Wunder das ich jedesmal weinen muss wenn Peter Pan im Fernsehen kommt.
Und ich war sogar irgendwie stolz drauf und hab mir geschworen nie erwachsen zu werden.
Mit der Einstellung wirst du aber niemals eine Partnerin finden!!!!
Ich wohne zwar auch noch zuhause, aber das ist nur wegen des Studiums so... Wenn du einen feste Arbeitsstelle hast und genug Einkommen, such dir besser eine eigene Wohnung. Auch wenn das deutlich teurer als Hotel Mama ist, ohne hast du keine, wirklich keine Chance auf dauer. Ich selbst bin schon kräftig am planen wie ich das nach Studienende mit der eigenen Wohnung geregelt bekomme? Vielleicht liegt es ja nicht nur an dir, sondern an deinen Eltern. Ermutigen die dich nicht mal auszuziehen?
Darth Bane
Kommt fast täglich vorbei
Beiträge: 709
Registriert: 27 Feb 2007 10:57
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Niederrhein

Beitrag von Darth Bane »

Rübezahl hat geschrieben:ich mache nie meine Steuererklärung, usw.
Wie schaffts Du das denn, ohne Druck vom Finanzamt zu bekommen? Lässt Du Dich schätzen?
Genau zwei sollen es sein. Nicht mehr, nicht weniger. Einer, der die Macht verkörpert, und einer, der nach ihr giert.
Darth Bane
Kommt fast täglich vorbei
Beiträge: 709
Registriert: 27 Feb 2007 10:57
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Niederrhein

Beitrag von Darth Bane »

Bjoern83 hat geschrieben: Mit der Einstellung wirst du aber niemals eine Partnerin finden!!!!
Ich wohne zwar auch noch zuhause, aber das ist nur wegen des Studiums so... Wenn du einen feste Arbeitsstelle hast und genug Einkommen, such dir besser eine eigene Wohnung. Auch wenn das deutlich teurer als Hotel Mama ist, ohne hast du keine, wirklich keine Chance auf dauer. Ich selbst bin schon kräftig am planen wie ich das nach Studienende mit der eigenen Wohnung geregelt bekomme? Vielleicht liegt es ja nicht nur an dir, sondern an deinen Eltern. Ermutigen die dich nicht mal auszuziehen?
Das ist hier zwar schon zigmal durchgekaut worden, aber dennoch möchte ich nochmal betonen, dass eine eigene Wohnung nicht zwangsläufig mehr Selbstständigkeit bedeutet. Ein Verwandter von mir (36) wohnt wegen seines Jobs etwa 170 km von seinen Eltern entfernt. Trotzdem steht er alle zwei bis drei Wochen brav bei Mutti auf der Matte, um sich von ihr seine Wäsche machen zu lassen, was die auch ganz selbstverständlich tut.
Und sich nur eine Wohnung anzumieten, damit man(n) eine sturmfreie Bude zum Po*pen hat, halte ich für eine ziemliche Fehlinvestition.
Genau zwei sollen es sein. Nicht mehr, nicht weniger. Einer, der die Macht verkörpert, und einer, der nach ihr giert.
Rübezahl

Beitrag von Rübezahl »

Darth Bane hat geschrieben:
Rübezahl hat geschrieben:ich mache nie meine Steuererklärung, usw.
Wie schaffts Du das denn, ohne Druck vom Finanzamt zu bekommen? Lässt Du Dich schätzen?
Keine Ahnung, Steuer wird ja direkt abgezogen, gab noch nie Probleme deswegen.
Bjoern83 hat geschrieben:
Mit der Einstellung wirst du aber niemals eine Partnerin finden!!!!
Ich wohne zwar auch noch zuhause, aber das ist nur wegen des Studiums so... Wenn du einen feste Arbeitsstelle hast und genug Einkommen, such dir besser eine eigene Wohnung. Auch wenn das deutlich teurer als Hotel Mama ist, ohne hast du keine, wirklich keine Chance auf dauer. Ich selbst bin schon kräftig am planen wie ich das nach Studienende mit der eigenen Wohnung geregelt bekomme? Vielleicht liegt es ja nicht nur an dir, sondern an deinen Eltern. Ermutigen die dich nicht mal auszuziehen?
Sorry, ich hab das etwas ungenau geschrieben. Ich lebe seit 16 Jahren oder so in meiner eigenen Wohnung, fahre aber alle 2-3 Wochen zu meinen Eltern um die Wäsche waschen zu lassen. Bin jetzt aber am Planen ne eigene Waschmaschine anzuschaffen, weiß nur noch nicht genau was und wo.
Darth Bane hat geschrieben:
Das ist hier zwar schon zigmal durchgekaut worden, aber dennoch möchte ich nochmal betonen, dass eine eigene Wohnung nicht zwangsläufig mehr Selbstständigkeit bedeutet. Ein Verwandter von mir (36) wohnt wegen seines Jobs etwa 170 km von seinen Eltern entfernt. Trotzdem steht er alle zwei bis drei Wochen brav bei Mutti auf der Matte, um sich von ihr seine Wäsche machen zu lassen, was die auch ganz selbstverständlich tut.
Und sich nur eine Wohnung anzumieten, damit man(n) eine sturmfreie Bude zum Po*pen hat, halte ich für eine ziemliche Fehlinvestition.
Ja, genau wie ich. Eigene Wohnung kann helfen, aber kann auch dazu führen das man sich noch mehr abkapselt und vor der ganzen Welt isoliert. Für mich war es wie 16 Jahre Winterschlaf in meiner Höhle, sicher vorm Rest der Welt.
Bin jetzt zum Glück aufgewacht.
Bethells Beach

Beitrag von Bethells Beach »

Ok, dann bin ich wohl leider doch erwachsen, denn ich weiß was ich will: Ich will nicht erwachsen werden! :mrgreen:

Es kommt drauf an, wie man "erwachsen" definiert. Was Ihr erwähnt habt (eigene Wohnung, Unabhängigkeit von den Eltern, Wäsche selber waschen, Leben auf die Reihe kriegen) gehört für mich eher in den Bereich "Selbstständigkeit", und das bin ich auf jeden Fall. "Erwachsen" ist für mich eher negativ belegt, "vernünftig" noch viel mehr.

Ich leide momentan sehr, denn alle meine Freunde scheinen plötzlich "erwachsen" = "vernünftig" = "langweilig" zu werden, hocken bloß noch daheim rum, heiraten ("wegen der Steuer" *brechreiz*), und kriegen ihren Hintern einfach nicht mehr hoch. Ich habe immer das Gefühl, dass alle Action von mir ausgeht - würde ich nicht pausenlos eMails und SMS mit "Ich geh snowboarden / radeln / Kaffee trinken / feiern / ins Kino / bergsteigen / ... - sei dabei!" schreiben, würden die in 10 Jahren ihr bequemes Hinterteil nicht aus den eigenen 4 Wänden rausbewegen.

Ich will nicht erwachsen werden! Ich will mich auf Festivals 4 Tage im Schlamm suhlen, sinnlos betrinken, die Nächte durchfeiern, auf krasse Berge steigen und "Puh das ist nochmal gut gegangen" denken, spontan nach Sapporo fliegen wenn mir der Sinn danach steht, tun was ich will wann ich will. Wieso? WEIL ICH ES KANN! Weil ich jung bin, verdammt, weil ich gerne lebe! Vernünftig und langweilig kann ich auch noch werden, wenn ich mal alt bin!

(Obwohl: Mein Plan für meinen 80. Geburtstag sieht vor, a la Astrid Lindgren auf einen Baum zu klettern und dann meine Enkel beim Playstation spielen zu schlagen. :wink: )
cavecanem75

Beitrag von cavecanem75 »

Bethells Beach hat geschrieben: Ich will nicht erwachsen werden! Ich will mich auf Festivals 4 Tage im Schlamm suhlen, sinnlos betrinken, die Nächte durchfeiern, auf krasse Berge steigen und "Puh das ist nochmal gut gegangen" denken, spontan nach Sapporo fliegen wenn mir der Sinn danach steht, tun was ich will wann ich will. Wieso? WEIL ICH ES KANN! Weil ich jung bin, verdammt, weil ich gerne lebe! Vernünftig und langweilig kann ich auch noch werden, wenn ich mal alt bin!
Finde ich eine positive Einstellung. Was mir dabei gleich einfiel zum Thema "was heißt eigentlich erwachsen zu sein": ein älterer Webcomic von XKCD. Leider real wohl nicht machbar oder jedenfalls viel zu teuer.
Don Logan

Beitrag von Don Logan »

Bethells Beach hat geschrieben: "Erwachsen" ist für mich eher negativ belegt, "vernünftig" noch viel mehr. [...]

Ich will nicht erwachsen werden! Ich will mich auf Festivals 4 Tage im Schlamm suhlen, sinnlos betrinken, [...] spontan nach Sapporo fliegen ...
Das klingt nun für mich unglaublich langweilig. Und nicht weniger "vernünftig". Jede Handlung dient letzlich der Bedürfnisbefriedigung. Der eine hat sie im Schlamm, der andere im Schrebergarten (hat ja auch viel mit Erde zu tun ...).

Wenn "Erwachsene" angeblich "vernünftig" sind, dann doch nicht deswegen, weil sie aufgrund irgend welcher obskuren Kräfte dazu gezwungen werden und dementsprechend darunter leiden würden, sondern vielmehr, weil sie andere Interessen ausgebildet haben und / oder die Konsequenzen ihres Handelns besser abschätzen können als Heranwachsende, die mangels Erfahrung eben noch vieles ausprobieren müssen.

Ich weiß z.B. aus eigener Erfahrung, daß übermäßiger Alkoholkonsum einen Kater produziert, der einem ziemlich sicher den ganzen Tag versaut. Da ich viel zu viele Interessen habe, deren Verfolgung mir Spaß macht, kommt es für mich nicht mehr in Fage, mir für ein paar Stunden Party einen ganzen Tag meines Lebens zu stehlen. Es sei denn, das Betrinken würde wirklich sehr starke Glücksgefühle auslösen. Das tut es aber nicht, also laß ich es.

Durch meine "vernüftige" Zurückhaltung vom Alkohol habe ich also gegenüber einem Besäufnis im Saldo ein Plus an Lebensfreude. Und darauf kommt's an.
Cindy

Beitrag von Cindy »

She-ra hat geschrieben:In vielerlei Hinsicht sind Singles erwachsener als diejenigen, die sich seit zig Jahren in einer Dauerbeziehung befinden und von Glück und Zweisamkeit so verhätschelt wurden, daß sie einen Allltag ohne Partner gar nicht bewältigen könnten.
Das finde ich auch. Es gehört doch so viel mehr Courage dazu, allein zu bestehen und zu leben als sich an einen Partner zu "klemmen", der einem Sicherheit gibt. Ich denke, viele würden es allein gar nicht aushalten, weil ihnen eine Schulter zum Anlehnen und die Sicherheit fehlen würde. Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir ABs wirklich stärker sind. :? Das soll nicht heißen, dass ich diesen Zustand besser finde.
Bethells Beach

Beitrag von Bethells Beach »

Don Logan hat geschrieben:
Bethells Beach hat geschrieben: "Erwachsen" ist für mich eher negativ belegt, "vernünftig" noch viel mehr.
Wenn "Erwachsene" angeblich "vernünftig" sind, dann doch nicht deswegen, weil sie aufgrund irgend welcher obskuren Kräfte dazu gezwungen werden und dementsprechend darunter leiden würden, sondern vielmehr, weil sie andere Interessen ausgebildet haben und / oder die Konsequenzen ihres Handelns besser abschätzen können als Heranwachsende, die mangels Erfahrung eben noch vieles ausprobieren müssen.
Klar - ich stimme Dir zu, ALLES ist Bedürfnisbefriedigung. Und jeder soll bitteschön das machen (dürfen), was ihn glücklich macht! Schrebergarten, Schlamm suhlen, Star Trek - egal, wenn es Dir zu Deinem Glück verhilft!

Ich habe eben das Gefühl, dass viele von den erwähnten "vernünftig gewordenen" Freunden das eigentlich alles gar nicht wollten. Insofern wurden sie doch von "irgendwelchen obskuren Kräften" gezwungen, sie verhalten sich ab jetzt halt vernünftig, weil man das ab einem bestimmten Alter so zu tun hat. Und ich darf mir regelmäßig das Gejammer anhören, dass in ihrem Leben nichts mehr passieren würde, sie ach so unzufrieden wären und sooooooooo gerne mal wieder dieses oder jenes tun würden etc. pp. Wenn ich dann mit "Ja mach halt einfach, was hindert Dich?" komme, ernte ich leider viel zu oft entsetzte Blicke. (Bei PostSecret gab's mal eine Postkarte "Ever since we started getting married and buying houses, we stopped laughing and started complaining." - das trifft es so ziemlich)
SummerOf79

Beitrag von SummerOf79 »

Bethells Beach hat geschrieben:Ich habe eben das Gefühl, dass viele von den erwähnten "vernünftig gewordenen" Freunden das eigentlich alles gar nicht wollten. Insofern wurden sie doch von "irgendwelchen obskuren Kräften" gezwungen, sie verhalten sich ab jetzt halt vernünftig, weil man das ab einem bestimmten Alter so zu tun hat. Und ich darf mir regelmäßig das Gejammer anhören, dass in ihrem Leben nichts mehr passieren würde, sie ach so unzufrieden wären und sooooooooo gerne mal wieder dieses oder jenes tun würden etc. pp. Wenn ich dann mit "Ja mach halt einfach, was hindert Dich?" komme, ernte ich leider viel zu oft entsetzte Blicke.
traurig aber wahr, hab ich auch schon öfters beobachtet... ich bin jedenfalls froh, dass ich das tue worauf ich lust habe und nicht das tue was erwachsen und vernünftig ist (job ist da was anders, da sollte man schon mit dem nötigen ernst ran gehen)
comfortzone

Beitrag von comfortzone »

Cindy hat geschrieben:Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir ABs wirklich stärker sind.
Ja, weil wir es sein müssen.
Don Logan

Beitrag von Don Logan »

SummerOf79 hat geschrieben:traurig aber wahr, hab ich auch schon öfters beobachtet... ich bin jedenfalls froh, dass ich das tue worauf ich lust habe und nicht das tue was erwachsen und vernünftig ist (job ist da was anders, da sollte man schon mit dem nötigen ernst ran gehen)
Sehr erwachsene Einstellung ... Hier beginnt der Selbstbetrug. Jeder unterliegt Zwängen, die aber letztlich alle selbstgewählt sind. Einen Job muß niemand haben, es sei denn, man möchte einen gewissen Lebensstandard, ein gewisses soziales Ansehen usw. Und genau so verhält es sich mit den anderen Zwängen: Wer Familienvater oder -mutter ist (und damit meist als "erwachsen" gilt) und bestimmte Standards der Fürsorge nicht verletzen möchte, der muß halt bestimmte Dinge tun und bestimmte andere Dinge unterlassen. Im Prinzip ändert sich nur die Weite der Mittel-Zweck-Abwägung. In jungen Jahren ist man eher auf einfache Bedürfnisse (Alkohol, ...) und eher schnelle Bedürfnisbefriedigung (alle paar Tage Party, ...) fixiert, das weitet sich dann allmählich aus. Man geht gewisse Umwege, um bestimmte Ziele zu erreichen, deren Erfüllung man höher einschätzt als die Nachteile des Umwegs.

Problematisch wird es nur, wenn kein positives Saldo mehr erreicht werden kann. Nur: Wenn man z.B. sein Familie einfach mal im Stich läßt, weil man bestimmte Ziele, die etwas in Vergessenheit geraten sind, stärker verwirklichen möchte, verursacht das auch wieder Kosten wie z.B. Vernichtung des sozialen Ansehens, Rechtsstreitigkeiten etc. Menschen sind ziemlich konsequente Kosten-Nutzen-Abwäger, da sehe ich gar keine prinzipiellen Unterschiede zwischen den Altersklassen.
SummerOf79

Beitrag von SummerOf79 »

Don Logan hat geschrieben:In jungen Jahren ist man eher auf einfache Bedürfnisse (Alkohol, ...) und eher schnelle Bedürfnisbefriedigung (alle paar Tage Party, ...) fixiert, das weitet sich dann allmählich aus.
sehr schön, das heisst, dass ich noch jung bin :-)

nee, mal im ernst: natürlich hast du nicht unrecht mit dem was du sagst, ich habs nur noch nie so analysiert...
NeC

Beitrag von NeC »

Bethells Beach hat geschrieben: Ich habe eben das Gefühl, dass viele von den erwähnten "vernünftig gewordenen" Freunden das eigentlich alles gar nicht wollten. [...] Und ich darf mir regelmäßig das Gejammer anhören, dass in ihrem Leben nichts mehr passieren würde, sie ach so unzufrieden wären und sooooooooo gerne mal wieder dieses oder jenes tun würden etc. pp.
Hi BB! ;)

Klar, dieser Schluß ist gut nachvollziehbar, doch ich glaube trotzdem, daß er falsch ist. Es ist zwar immer gefährlich, von mir als Mann auf Frauen schließen zu wollen, aber ich selber beobachte das bei mir so:

Ich habe jetzt in meinem (etwas) fortgeschrittenem Alter (37) wirklich überwiegend keine Lust mehr an vielen Dingen, die als Jugendlicher Spaß gemacht haben. Party, Festivals, Zelten, laute Musik, "extreme" Hobbies, etc. Es gibt manchmal kürze Rückfälle, aber überwiegend erscheine ich jungen Menschen wohl eher als träge und langweilig. Und ich bin auch unzufrieden darüber - aber eigentlich trauere ich nicht den verrückten Aktivitäten hinterher (die könnte ich ja, wie Du schreibst, auch heute noch machen), sondern eher dem jugendlichem Lebensgefühl, als man noch Spaß an sowas hatte.

Nicht, daß ich jetzt falsch verstanden werde: auch jetzt habe ich an vielen Dingen Spaß. Nur halt auf eine viel ruhigere Art, die dem verbliebenen Rest-Teenager in mir manchmal eben auch auf die Nerven geht. ;)

Also Fazit: Nicht immer beteutet das rungejammere, daß man zu einer bestimmten Art von Leben gezwungen wurde, und das "eigentlich gar nicht will".

Gruß,
NeC
Defekt

Beitrag von Defekt »

Don Logan hat geschrieben: kommt es für mich nicht mehr in Fage, mir für ein paar Stunden Party einen ganzen Tag meines Lebens zu stehlen. Es sei denn, das Betrinken würde wirklich sehr starke Glücksgefühle auslösen.
Verstehe ich das richtig, dass Du "Party machen" mit "Betrinken" gleichstellst?

Sorry, aber das halte ich für ziemlich arm. Scheint aber sehr verbreitet zu sein, den ich kenne sonst niemanden, der gar keinen Alkohol trinkt und trotzdem Party machen kann.
Für mich heisst Party: Laute Musik, tanzen und dabei Spass haben (= ausgelassen sein).

Und wer das nur mit Drogen hinkriegt sollte mal an seinen Hemmungen arbeiten.
ogor

Re: erwachsen sein...

Beitrag von ogor »

SummerOf79 hat geschrieben:hach, das sind so viele dinge, wo ich mich frage, ob ich überhaupt schon erwachsen geworden bin. oder ob ich einfach seit 10 jahren mein teenagerleben lebe, ohne dass sich was geändert hat. man sagt, veränderungen gehören zum leben dazu. ich mag veränderungen nicht wirklich. trotzdem hätte ich gegen die eine veränderung, die mich endlich glücklich macht, nichts einzuwenden. vielleicht hätte ich dann auch das gefühl, dass ich erwachsen bin...
"Erwachsener" ist vielleicht nicht der passende Begriff, aber seit ich ein paar kurze Affären und somit auch Sex gehabt habe, fühle ich mich ein bisschen mehr "normaler", "dazugehöriger".

Mir ist bewusst, dass ein paar Mal Sex keinen anderen Menschen auch mir gemacht hat, aber irgendwie ist das "Gesamtgefühl" schon positiv verändert. Keine Ahnung, wie ich das treffender ausdrücken kann.