In 38 Jahren erst einmal einen Mann getroffen der mich begeistert hat

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Finnlandfreundin
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Re: In 38 Jahren erst einmal einen Mann getroffen der mich begeistert hat

Beitrag von Finnlandfreundin »

alex321 hat geschrieben: 08 Jan 2024 13:09
Rantanplan hat geschrieben: 08 Jan 2024 08:32 Ob jemand einen so richtig umhaut hat doch nichts mit Ansprüchen zu tun...das passiert einfach. Ich war auch mal mit jemandem zusammen, in den ich zwar verliebt war, aber er war keiner, der mich total umgehauen hat. Man kann also auch trotzdem Beziehungen eingehen. Aber das andere kann doch keiner steuern...
Wenn ich mir ansehe welche Kleinigkeiten für manche Frauen schon ein NoGo sind, dann wird es sehr unwahrscheinlich dass etwas "einfach passiert". Ich habe z.B. erst kürzlich bei einem Gespräch zwischen Frauen mitgehört dass die Frau ein Date vorzeitig beendet hat weil der Mann zu altmodisch gekleidet war ... Ich hätte da schon fast den Kopf auf den Tisch geschlagen als ich das gehört habe. :wuetend:
Ein Date abzubrechen nur weil mir die Kleidung der Frau nicht gefällt würde mir nicht mal einfallen.
Wenn jemand sich den Luxus leisten kann, auf Kleinigkeiten Wert zu legen, dann ist das so. Viele andere können das nicht und machen das dann auch nicht.
Muschelmafia
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Re: In 38 Jahren erst einmal einen Mann getroffen der mich begeistert hat

Beitrag von Muschelmafia »

Ich weiß nicht, inwiefern eigene Ansprüche an potentielle Partner überhaupt disponibel sind. Kann man so etwas einfach abschalten und sich mit weniger begnügen? Besteht so die Chance, zu einer Form von wirklicher Zufriedenheit zu kommen oder bleibt dann nicht trotzdem die Angst, etwas zu verpassen? Die hab ich nämlich schon jetzt als Dauersingle manchmal.

Meine Hoffnung war eigentlich, jemanden zu finden, der in etwa auf dem selben Level ist wie ich - wenn schon nicht in allen Punkten, dann zumindest in der Summe. Manchmal in der Vergangenheit habe ich mich auf ein weiteres Date eingelassen, obwohl ich das Gefühl hatte, dass das Gleichgewicht zwischen mir und dem Gegenüber nicht gegeben ist. In mir ist dann die Unzufriedenheit gewachsen, bis ich den Kontakt nicht weiter gesucht habe. Es ist mir nicht gelungen, das heranwachsende ungute Gefühl zu ignorieren und ich hatte auch nie den Eindruck, bei meinem Gegenüber außergewöhnliche Bemühungen um mich ausgelöst zu haben. Stille wurde stets mit Stille quittiert.

Ein anderer Aspekt zu diesem Thema ist, dass ich das Gefühl habe, der Maßstab der hohen Erwartungen wird immer nur an meiner Person angelegt. Bei anderen verschwindet er dann oft wie durch Zauberhand. Es reicht plötzlich der VW Golf, wo vorher der Lamborghini gefordert wurde. Auch an sich selbst stellten die Damen bei weitem nicht die selben Ansprüche.

Ich habe in meinen gut 40 Jahren nie eine Frau getroffen, die mich vorbehaltlos begeistert hat. Allerdings habe ich auch nie große Bemühungen an den Tag gelegt, eine große Menge Frauen kennenzulernen - dachte ein Kennenlernen passiert irgendwann ganz organisch wie bei vielen anderen um mich herum auch. Falsch gedacht.
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Kolinatan
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Re: In 38 Jahren erst einmal einen Mann getroffen der mich begeistert hat

Beitrag von Kolinatan »

Muschelmafia hat geschrieben: 09 Jan 2024 21:30 Ich weiß nicht, inwiefern eigene Ansprüche an potentielle Partner überhaupt disponibel sind.
Ich bin mir gerade nicht sicher, was Du an der Stelle mit disponibel meinst. Irgendwie gelingt es mir nicht den richtigen Bezug herzustellen. Ich würde meinen, dass es in Richtung "dissolvable" also Auflösen der Ansprüche gehen sollte? Oder fehlt eine Verneinung, so dass es darum geht, dass potenzielle Partner nicht verfügbar sind?
Muschelmafia hat geschrieben: 09 Jan 2024 21:30 Kann man so etwas einfach abschalten und sich mit weniger begnügen? Besteht so die Chance, zu einer Form von wirklicher Zufriedenheit zu kommen oder bleibt dann nicht trotzdem die Angst, etwas zu verpassen?
Für mich klingt der Ansatz widersprüchlich. Müsste die Angst etwas zu verpassen mit hohen Ansprüchen nicht höher sein als ohne die Ansprüche, weil viele Stunden von Zweisamkeit und gemeinsamen Erleben gar nicht stattfinden? Sicher ist es nicht leicht von der einmal festgelegten Wunschliste wieder ein paar Punkte zu streichen, je nachdem was die Gründe für die eigenen Ansprüche sind. Ich denke, dass es möglich ist diejenigen Ansprüche von der Liste zu entfernen, wenn die "Probleme" bzw. Gründe, warum ein Punkt auf der Liste steht von einem selbst bearbeitet und gelöst wurden.

Beispiele: Wenn ich gelernt habe in meiner Kraft zu sein und mich behaupten kann, dann muss diese Eigenschaft nicht mehr von meinem Partner in eine Beziehung eingebracht werden, weil ich mich selbst schützen kann. Wenn ich selbst anfange zu malen und meine Zeit für mich sinnvoll gestalte und meiner Begeisterungsfähigkeit in mir wecke, dann brauche ich keinen Partner, der mich zu Unternehmungen motiviert.

An einen Menschen Ansprüche zu stellen, halte ich für eine problematische Strategie. Natürlich kommt es darauf an, worum es bei dem Ansprüchen im Detail geht. Das mein Partner meine Werte teilt, wie z.B. respektvoller Umgang und Ehrlichkeit, davon würde ich unter keinen Umständen Abstriche machen. Allerdings würde ich die Form von Ansprüchen eher als Voraussetzung für einen langfristigen Kontakt bezeichnen, dass die eigenen Wertvorstellungen harmonieren bzw. kompatibel sind.

Ein Teil der Ansprüche, von welchen Du sprichst, scheinen materieller Natur zu sein? Also dass der Partner einem einen bestimmten Lebensstil ermöglicht und es weniger um eine persönliche Bindung ginge? Ich meine, wenn es dabei zwischenmenschlich nicht passt, dass die Beziehung dann nur recht wenige Bedürfnisse auf Dauer erfüllen wird, selbst wenn sie den Zugang zu materiellem Luxus ermöglicht. Ich weiß nicht, ob solche Beziehungen lange halten.

Was sind Deine Ansprüche und warum hast Du sie auf Deiner Liste?
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Re: In 38 Jahren erst einmal einen Mann getroffen der mich begeistert hat

Beitrag von Hoppala »

Muschelmafia hat geschrieben: 09 Jan 2024 21:30 Ich weiß nicht, inwiefern eigene Ansprüche an potentielle Partner überhaupt disponibel sind. Kann man so etwas einfach abschalten und sich mit weniger begnügen?
"Ansprüche" - eher: persönliche Vorlieben und Gewohnheiten (und schon sieht das Gleiche weniger ultimativ aus - watch your words!) - können sich verändern. "Ansprüche" hängen auch immer von der Situation ab. Es geht also nicht um "abschalten" und "weniger". Sondern um "abwägren" und "das je (erkennbar) Bestmögliche".
Von daher: kein "einfach abschalten". Kein "sich begnügen". Ja, "disponibel" im Snne von veränderlich.
Und außerdem gibt es natürlich für jeden gewisse Grenzen. Das sind aber dann eher die Extreme.
Nur weil jemand ne Schwarzhaarige bevorzugt, wird er eine ansonsten wunderschöne und liebe Rothaarige nicht von der Bettkante (oder aus seinem Leben) schubsen. Und wenn ich Piercings eklig finde, dann eben auc die Schwarzhaarige. Wenn das Piercing aber so unauffällig und wirklich mal geschmackvoll ist - dan vielleicht doch nicht.

Auch "Anspruch" ist so ein Wort, dass beim Thema Beziehungssuiche eigentlich nichts zu suchen hat und es einem nur sinnlos schwer macht. Man mag das Gesamtpaket oder eben doch nicht genug. Und nach dem Flugzeugabsturz auf der einsamen Insel vielleicht doch.
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Re: In 38 Jahren erst einmal einen Mann getroffen der mich begeistert hat

Beitrag von Egil »

alex321 hat geschrieben: 08 Jan 2024 13:09 Ein Date abzubrechen nur weil mir die Kleidung der Frau nicht gefällt würde mir nicht mal einfallen.
Kommt drauf an. Nehmen wir jetzt mal den Fall online Dating und die Dame würde beim Date im Punklook auftauchen, was ich aus welchen Gründen auch immer vorher nicht erkennen konnte. Dann würde ich mich doch zumindest fragen, was für einen Sinn dieses Date hätte, da ich eine Kompatibilität zwischen uns stark bezweifeln würde. Ist aber doch eher eine theoretische Überlegung, da es zu so einem Date wohl gar nicht erst kommen würde.
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Re: In 38 Jahren erst einmal einen Mann getroffen der mich begeistert hat

Beitrag von Seb-X »

Also wenn Begeisterung ein unabdingbares Anfangskriterium sein muss, gäbe es wahrscheinlich noch viel mehr Singles.
"Im innersten Gehäuse des Humanismus, als dessen eigene Seele, tobt gefangen der Wüterich, der als Faschist die Welt zum Gefängnis macht."
(aus "Schwabenstreiche", Theodor W. Adorno, Minima Moralia)
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Re: In 38 Jahren erst einmal einen Mann getroffen der mich begeistert hat

Beitrag von Muschelmafia »

Kolinatan hat geschrieben: 09 Jan 2024 23:47 Ich bin mir gerade nicht sicher, was Du an der Stelle mit disponibel meinst. Irgendwie gelingt es mir nicht den richtigen Bezug herzustellen. Ich würde meinen, dass es in Richtung "dissolvable" also Auflösen der Ansprüche gehen sollte? Oder fehlt eine Verneinung, so dass es darum geht, dass potenzielle Partner nicht verfügbar sind?
Gemeint war disponibel im Sinne von "frei verfügbar", also quasi abänderbar oder ausschaltbar.
Kolinatan hat geschrieben: 09 Jan 2024 23:47 Für mich klingt der Ansatz widersprüchlich. Müsste die Angst etwas zu verpassen mit hohen Ansprüchen nicht höher sein als ohne die Ansprüche, weil viele Stunden von Zweisamkeit und gemeinsamen Erleben gar nicht stattfinden? Sicher ist es nicht leicht von der einmal festgelegten Wunschliste wieder ein paar Punkte zu streichen, je nachdem was die Gründe für die eigenen Ansprüche sind. Ich denke, dass es möglich ist diejenigen Ansprüche von der Liste zu entfernen, wenn die "Probleme" bzw. Gründe, warum ein Punkt auf der Liste steht von einem selbst bearbeitet und gelöst wurden.
Ich empfinde das nicht als Widerspruch, ich glaube eben nicht daran, dass diese "Angst" bei mir weg geht oder weniger wird, wenn ich zurück stecke. Erste experimentelle Schritte in die Richtung haben das für mich bestätigt, aber das heißt ja nicht, dass es für andere nicht doch funktionieren kann. Mein Standpunkt ist, wenn man etwas machen will, dann macht man es richtig oder man lässt es bleiben. Wenn das am Ende bedeutet, dass ich allein bleibe, dann sollte das wohl so sein.

Mit Ansprüchen meine ich ganz unterschiedliche Dinge: Äußerliches (Gesicht, Figur) / Innere Werte (Intelligenz, Humor,...) / Materielle Aspekte (Einkommen, Vermögen,...). Und ich bin da nicht total festgelegt, das kann sich alles untereinander ausgleichen, der eine hat in einem Punkt mehr zu bieten, der andere woanders. Wenn man etwa super miteinander lachen kann, ist das Aussehen nicht so wichtig usw. Wie erwähnt, das Gleichgewicht sollte aus meiner Sicht stehts gewahrt bleiben. Bei jedem Partner für sich betrachtet und im Vergleich der Personen nebeneinander.