Es scheitert immer noch vor dem ersten Kaffee

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Benutzeravatar
Vogel
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2153
Registriert: 21 Feb 2020 20:16
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB

Re: Es scheitert immer noch vor dem ersten Kaffee

Beitrag von Vogel »

Optimistin hat geschrieben: 22 Aug 2023 05:17 Es sieht nur von außen so leicht und nach Selbstgänger aus.
Dahinter steckt eine lange Zeit des Lernens, des immer wieder versuchen, des dranbleiben, voller peinlicher Abfuhren, geghostet werden, Absagen und vergeblicher Liebesmühe.
Diese Lehrjahre hat ein AB nicht durchlaufen. Weil er sich dem Prozess dieser Sozialisation bewusst/unbewusst entzogen hat bzw. diesem durch verschiedene Gründe entzogen wurde.
Hatte ich auch mal geglaubt- aber nach gewissen Lebenserfahrungen ist mir das viel zu viel pauschal. Sogar gefährlich, weil es dem Opfer die Hauptschuld anlastet und daher nur Schwarz-Weiss daherkommt.
Die Welt ist nicht schwarz-weiss und auch nicht gerecht.
Ich hab mich damit abgefunden- nur noch nicht mit meinem Frust und Enttäuschungen von den vielen Sprüchen a la jeder findet seinen Deckel, Du musst nur fest genug glauben, arbeiten, etc...
Levyn
Kommt fast täglich vorbei
Beiträge: 729
Registriert: 15 Jul 2023 14:18
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Es scheitert immer noch vor dem ersten Kaffee

Beitrag von Levyn »

Newbie02 hat geschrieben: 22 Aug 2023 17:00
Optimistin hat geschrieben: 22 Aug 2023 05:17 Es sieht nur von außen so leicht und nach Selbstgänger aus.
Dahinter steckt eine lange Zeit des Lernens, des immer wieder versuchen, des dranbleiben, voller peinlicher Abfuhren, geghostet werden, Absagen und vergeblicher Liebesmühe.
Diese Lehrjahre hat ein AB nicht durchlaufen. Weil er sich dem Prozess dieser Sozialisation bewusst/unbewusst entzogen hat bzw. diesem durch verschiedene Gründe entzogen wurde.
Schön wenns so wäre. Dass man pecht hatte wird ausser acht gelassen. Wie kannst du dir sonst erklären dass jemand sofort mit seiner Jugendliebe oder mit 13-16 seine ersten Erfahrungen macht? Auch Jahrelanges Arbeiten? Das es Gründe gibt warum man AB ist gibts sicher (Kombination aus keinem der an dich geglaubt hat, Mobbing, Anders sein und nie dazygehören zu können
und anderen Rückscklägen) ich denke es ist aber zu einfach zu sagen "Arbeite an dir" Passt aber zum heutigen Selbstoprimierungswahn. Das Date oder der Arbeitskollege der dich verrent oder hintergeht ist kein Arschloch, Nein man "ist einfach zu unsensibel". Oder "würdest du mehr Muskeln aufbauen", mehr auf partys gehen, Online Dating versuchen weil xy hat dort jemand gefunden .... Die Liste ist endlos an Ratschlägen.

"What doesn't kill you makes you stranger"
Hört sich in meinen Ohren aber sehr stark nach Opferhaltung an. Natürlich hatten viele nicht so tolle Erfahrungen, aber man kann sich ja nicht ständig darauf versteifen, dass man schlechte Ausgangsvoraussetzungen hatte und daher gehandicapt ist.
Es muss einen ja keiner davon überzeugen, dass man etwas ändern sollte, wenn man mehr Erfolg in der Liebe haben will. Letztendlich ist es ja unser Leben. Und je nach dem wie wir in Zukunft handeln, erhöhen oder verringern wir unsere Chancen.
Bringt also recht wenig den Leuten, die gerne Ratschläge verteilen an den Karren zu pissen.
Kuscheldealer

Re: Es scheitert immer noch vor dem ersten Kaffee

Beitrag von Kuscheldealer »

Levyn hat geschrieben: 22 Aug 2023 21:43
Hört sich in meinen Ohren aber sehr stark nach Opferhaltung an. Natürlich hatten viele nicht so tolle Erfahrungen, aber man kann sich ja nicht ständig darauf versteifen, dass man schlechte Ausgangsvoraussetzungen hatte und daher gehandicapt ist.
Ich kann mir schon vorstellen, dass die Beziehungslosigkeit bei vielen (u.a. mir) auf eine Art emotionale "Behinderung" zurückgeht.
Und dann ist diese Opferhaltung auch nicht unbedingt falsch, wenn auch gleichzeitig nicht hilfreich.
Einem Blinden, der von Geburt an nicht sehen kann, und der sich beklagt, dass ihm nicht dieselben Möglichkeiten offen stehen wie "Normalos" kann man auch keine Opferhaltung vorwerfen. Er hat schlicht und ergreifend recht.
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14402
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Es scheitert immer noch vor dem ersten Kaffee

Beitrag von Tania »

Kuscheldealer hat geschrieben: 22 Aug 2023 23:08 Ich kann mir schon vorstellen, dass die Beziehungslosigkeit bei vielen (u.a. mir) auf eine Art emotionale "Behinderung" zurückgeht.
Und dann ist diese Opferhaltung auch nicht unbedingt falsch, wenn auch gleichzeitig nicht hilfreich.
Einem Blinden, der von Geburt an nicht sehen kann, und der sich beklagt, dass ihm nicht dieselben Möglichkeiten offen stehen wie "Normalos" kann man auch keine Opferhaltung vorwerfen. Er hat schlicht und ergreifend recht.
Und genauso hat z.B. ein schüchterner, unattraktiver oder unter sozialen Ängsten leidender Mensch Recht, wenn er/sie sich beklagt, dass ihm/ihr bei der Partnersuche nicht dieselben Möglichkeiten offen stehen wie "Normalos". Nur ist diese Erkenntnis halt, wie Du selbst gesagt hast, nicht hilfreich.

Einem Blinden wird auch geraten, trotz seiner Blindheit raus in die Welt zu gehen. Es kostet ihn mehr Mühe als einen Sehenden, er braucht spezielle Werkzeuge, ist mehr auf eine freundliche Umgebung angewiesen und das Ergebnis ist dann vielleicht trotzdem nicht so gut, wie es für einen Sehenden wäre - kurz: es ist einfach nicht fair. Nur ist es in unserer unperfekten Welt leider das Einzige, was er tun kann. In seinem Zimmer bleiben und abwarten, dass die Welt sich so verändert, dass Blinde und Sehende in ihr dieselben Chancen und Möglichkeiten haben, dauert einfach zu lange.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Kuscheldealer

Re: Es scheitert immer noch vor dem ersten Kaffee

Beitrag von Kuscheldealer »

Meine Nichte ist 16.
Guckt mit ihren Eltern Lets Dance und Schlag den Raab.
Ist nach der Realschule von der Schule gegangen und hat auch sonst keine Hobbies, Interessen oder Fähigkeiten.

Trotzdem hat sie schon einen festen Freund. Ein 21 Jähriger pseudo "Bad Boy" mit E-Motorrad.

Weshalb ich so verbittert darüber schreibe?
Um eine erfahrungsbasierte Evidenz dafür zu liefern, dass Sex und Beziehung für normale Menschen überhaupt gar nicht an Leistung, Charisma, Esprit, Status, Witz oder Unterhaltsamkeit geknüpft ist.

Es scheinen im Kern andere Eigenschaften/Qualitäten wichtig zu sein, die ich selbst nicht habe und auch bei anderen nicht sehen kann.

Also durchaus eine Art von Blindheit.
Newbie02
Kennt sich hier gut aus
Beiträge: 137
Registriert: 16 Jan 2023 18:14
Geschlecht: männlich

Re: Es scheitert immer noch vor dem ersten Kaffee

Beitrag von Newbie02 »

Ich hab mich übrigens schon teilweise verändert und angepasst. Geholfen hats teilweise. Vielleicht einen besseren Job gebracht aber in der Hinsicht nichts.

Ich glaub mittlerweile auch dass es da andere Eigenschaften gibt die wichtiger sind. Lustigerweise haben Menschen die sich die Frage gar nicht stellen wigentlich selten Probleme.
Newbie02
Kennt sich hier gut aus
Beiträge: 137
Registriert: 16 Jan 2023 18:14
Geschlecht: männlich

Re: Es scheitert immer noch vor dem ersten Kaffee

Beitrag von Newbie02 »

Tania hat geschrieben: 23 Aug 2023 00:13
Kuscheldealer hat geschrieben: 22 Aug 2023 23:08 Ich kann mir schon vorstellen, dass die Beziehungslosigkeit bei vielen (u.a. mir) auf eine Art emotionale "Behinderung" zurückgeht.
Und dann ist diese Opferhaltung auch nicht unbedingt falsch, wenn auch gleichzeitig nicht hilfreich.
Einem Blinden, der von Geburt an nicht sehen kann, und der sich beklagt, dass ihm nicht dieselben Möglichkeiten offen stehen wie "Normalos" kann man auch keine Opferhaltung vorwerfen. Er hat schlicht und ergreifend recht.
Und genauso hat z.B. ein schüchterner, unattraktiver oder unter sozialen Ängsten leidender Mensch Recht, wenn er/sie sich beklagt, dass ihm/ihr bei der Partnersuche nicht dieselben Möglichkeiten offen stehen wie "Normalos". Nur ist diese Erkenntnis halt, wie Du selbst gesagt hast, nicht hilfreich.

Einem Blinden wird auch geraten, trotz seiner Blindheit raus in die Welt zu gehen. Es kostet ihn mehr Mühe als einen Sehenden, er braucht spezielle Werkzeuge, ist mehr auf eine freundliche Umgebung angewiesen und das Ergebnis ist dann vielleicht trotzdem nicht so gut, wie es für einen Sehenden wäre - kurz: es ist einfach nicht fair. Nur ist es in unserer unperfekten Welt leider das Einzige, was er tun kann. In seinem Zimmer bleiben und abwarten, dass die Welt sich so verändert, dass Blinde und Sehende in ihr dieselben Chancen und Möglichkeiten haben, dauert einfach zu lange.
Ich glaub würde man mal positive Erfahrungen machen siehts anders aus. Wie bei jemanden mit Angsstörungen/Sozialphobie der auf Menschen zugeht und merkt es ist ja gar nicht so schlimm. Bleibt einem das verwehrt dann sinkt doch irgendwann auch der glaube an sich selbst. Ein sozialphobiker der bspw. Raus geht und als erste überfallen wird wird sich doch in seiner negativen Denkweise verstärkt fühlen. Das gleiche bei ABs. Viele waren ja auch in der jugend aktiv, sahen wie es die Kollegen schafften nur Sie nicht. Und wenns später so weiterläuft, man Bpsw. das äussere verändert es wieder nicht klappt, lernt auf Menschen zuzugehen dass auch nicht funktioniert fragt man such dann schon. Dass da Frust aufkommt ist doch normal. Vor allem bekommt ja nie wirklich was brauchbares zurück woran man weiss an was es liegen könnte (es hat sich nicht ergeben kann heissen dass man unattrakyiv ist, sozial inkompetent oder die Person nichts vorstellen kann).
Kuscheldealer

Re: Es scheitert immer noch vor dem ersten Kaffee

Beitrag von Kuscheldealer »

Newbie02 hat geschrieben: 23 Aug 2023 05:39 ...
Aber daraus ergeben sich nur zwei sinnvolle Handlungsoptionen:

1. Positive Erfahrungen produzieren.
Natürlich stellt sich hier die Frage, wie man das erreicht.
Es kann sein, dass man an sich arbeiten muss.
Es kann sein, dass man die Perspektive wechseln muss.
Es kann sein, dass man bisher einfach nur Pech hatte.
Es kann sein, dass man eine Therapie braucht, weil man krank ist.
Etc. Etc.

2. Aufgeben
Ist u.U. auch eine rationale Überlegung.
Wenn man subjektiv das Leid, das mit dem Finden von Liebe/Sex verbunden ist, größer empfindet als der mögliche Nutzen desselben, dann sollte man es lassen.
Auch eine Beziehung macht einen ja nicht "unendlich" glücklich. Vielleicht ein bisschen mehr. Vielleicht sogar weniger. Wer weiß das schon vorher so genau?
Ich behaupte, wir ABs haben auch eine sehr große Erwartungshaltung an die Liebe. Ich bezweifel aber, dass die in den meisten Fällen auch soo befriedigt würde...
Levyn
Kommt fast täglich vorbei
Beiträge: 729
Registriert: 15 Jul 2023 14:18
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Es scheitert immer noch vor dem ersten Kaffee

Beitrag von Levyn »

Kuscheldealer hat geschrieben: 22 Aug 2023 23:08
Levyn hat geschrieben: 22 Aug 2023 21:43
Hört sich in meinen Ohren aber sehr stark nach Opferhaltung an. Natürlich hatten viele nicht so tolle Erfahrungen, aber man kann sich ja nicht ständig darauf versteifen, dass man schlechte Ausgangsvoraussetzungen hatte und daher gehandicapt ist.
Ich kann mir schon vorstellen, dass die Beziehungslosigkeit bei vielen (u.a. mir) auf eine Art emotionale "Behinderung" zurückgeht.
Und dann ist diese Opferhaltung auch nicht unbedingt falsch, wenn auch gleichzeitig nicht hilfreich.
Einem Blinden, der von Geburt an nicht sehen kann, und der sich beklagt, dass ihm nicht dieselben Möglichkeiten offen stehen wie "Normalos" kann man auch keine Opferhaltung vorwerfen. Er hat schlicht und ergreifend recht.
Für mich geht es weniger darum, ob jemand es schwerer hat oder nicht, sondern viel mehr darum wie jemand damit umgeht.
Dass ein Blinder nicht die selben Möglichkeiten hat wie ein Normalo, ist ja irgendwie logisch. Er kann ja nicht sehen. Sind Blinde jetzt aber per se verbittert, weil sie nicht sehen können? Ich glaube ja nicht. Zumindest wirkten die wenigen Blinden, die ich mal kennengelernt habe nicht so als würden die jetzt denken, dass ihr Leben vorbei ist, weil sie ja blind sind.
Kuscheldealer hat geschrieben: 23 Aug 2023 06:28 Ich behaupte, wir ABs haben auch eine sehr große Erwartungshaltung an die Liebe. Ich bezweifel aber, dass die in den meisten Fällen auch soo befriedigt würde...
Da sind wir uns denke ich einig. Ich glaube auch, dass viele, die noch keinerlei Erfahrung hatten das ein wenig zu stark romantisieren und glauben, dass das der heilige Gral ist, um endlich sein Leben zum positiven zu verändern.
Kuscheldealer hat geschrieben: 23 Aug 2023 00:42 Um eine erfahrungsbasierte Evidenz dafür zu liefern, dass Sex und Beziehung für normale Menschen überhaupt gar nicht an Leistung, Charisma, Esprit, Status, Witz oder Unterhaltsamkeit geknüpft ist.

Es scheinen im Kern andere Eigenschaften/Qualitäten wichtig zu sein, die ich selbst nicht habe und auch bei anderen nicht sehen kann.
Welche Qualitäten sollten das denn sein?
Also eine Qualität, die ich auf jeden Fall als Grund sehe, ist die höhere Frusttoleranz im Bezug auf Ablehnungen. Mir fällt immer wieder auf wie mutig andere Typen im Vergleich zu mir selbst sind. Teilweise wird sich ja über die noch lustig gemacht, wenn jemand einen Korb kassiert, weil er mal in die Offensive gegangen ist.
Benutzeravatar
Egil
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2002
Registriert: 15 Feb 2018 19:06
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Der echte Norden

Re: Es scheitert immer noch vor dem ersten Kaffee

Beitrag von Egil »

Levyn hat geschrieben: 23 Aug 2023 16:11
Kuscheldealer hat geschrieben: 23 Aug 2023 00:42 Um eine erfahrungsbasierte Evidenz dafür zu liefern, dass Sex und Beziehung für normale Menschen überhaupt gar nicht an Leistung, Charisma, Esprit, Status, Witz oder Unterhaltsamkeit geknüpft ist.

Es scheinen im Kern andere Eigenschaften/Qualitäten wichtig zu sein, die ich selbst nicht habe und auch bei anderen nicht sehen kann.
Welche Qualitäten sollten das denn sein?
Also eine Qualität, die ich auf jeden Fall als Grund sehe, ist die höhere Frusttoleranz im Bezug auf Ablehnungen.
Das auf jeden Fall. Als ich mit Ende 20 endlich mal den Mut gefunden habe, irgendwas in Richtung Beziehung zu unternehmen, habe ich nach einem Fehlschlag jeweils ungefähr ein Jahr gebraucht, um einen neuen Anlauf zu nehmen, schlicht und ergreifend, weil es mich demoralisiert hat. Heute weiß ich, dass das einfach dumm war.
Was noch zu den "förderlichen Qualitäten" gehört, ist einfach Kontaktfreude zu anderen Menschen. Das letzte Mal, dass ich als Teenager aktiv versucht habe, jemanden kennen zu lernen (noch nicht romantisch, sondern einfach so), war, soweit ich mich erinnere, am ersten Tag der 5. Klasse, wo ja alle fremd waren. Ich habe meinen Sitznachbarn gefragt "wie heißt du?" Antwort: "edrrrtdrll". "Wie?" "Edrrrtdrll." "Tut mir leid, ich habe es nicht verstanden. Wie heißt du?" "Edrrrtdrll." "Aha." Ich hatte das Pech, ausgerechnet an den Jungen in unserer Klasse zu geraten, der so starken russischen Akzent hatte, dass man ihn kaum verstehen konnte. Irgendwann bald danach setzte das Mobbing ein, das mir jede Lust, Kumpel zu suchen, genommen hat.
Relationship between men and women is psychological. One is psycho. The other is logical. Don't try to figure out who is who.

Autokorrektur kann manchmal großen Mist produzieren.
Raptus
Kennt sich hier gut aus
Beiträge: 146
Registriert: 29 Jul 2016 23:11
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Es scheitert immer noch vor dem ersten Kaffee

Beitrag von Raptus »

Diomedes hat geschrieben: 22 Aug 2023 04:21
Hamburg89 hat geschrieben: 21 Aug 2023 21:25 Man kann zwar auch an sich arbeiten um die Chancen zu erhöhen, aber diese Möglichkeiten habe ich für mich auch ausgeschlossen. Einfach auch weil ich keine Lust habe saumässig viel zu machen und andere normale Männer bekommen das in die Wiege gelegt. Ich habe für mich heute auch endgültig beschlossen es sein zu lassen.
Genau das hindert mich auch jedes mal daran, mein ganzes Leben umzukrempeln, damit eine Frau mir mal gnädigerweise die Chance auf ein Date gibt. Ich mache hier und da was... aber dann schaue ich mir wieder die Pärchen da draußen an und denke mir... "ne du machst einen Affen aus Dir und die bekommen das einfach mal so"... und die Motivationskurve fällt schlagartig ab.

Die anderen Männer sind nämlich auch keine super tollen "Gesamtpakete die stimmen" und bei denen läuft es trotzdem.

Das ist nicht mehr einfach nur unfair das ist abartig ungerecht.
Also ich wäre durchaus bereit etwas an mir zu ändern. Aber mir sagt ja keiner was. Ich wohne nicht mehr bei meinen Eltern, habe einen akzeptablen Job, kann ganze Sätze sprechen. Und ich lebe jetzt auch nicht in einer Traumwelt, dass irgendein Super Model oder so sich für mich interessieren könnte. Die Frauen, die ich nach einem Date gefragt habe, waren halt ,,normale" Frauen wenn man das so sagen kann. Und genau diese Frage zermürbt mich. Warum fliegt manchen das nur so zu, andere müssen vielleicht ein bisschen was tun und bei für interessiert sich niemand. Frauen möchten mich nicht mal kennenlernen.

Und wenn ich dann höre ,,ja sowas [also dass man bereits Ablehnung erwartet] strahlt man unterbewusst auch aus und das macht unattraktiv." bekomme ich das kotzen. Na was soll ich denn ausstrahlen, wenn die Antwort immer ,,nein" heißt ? Und was ist die Konsequenz ? Muss ich aufgeben ? Ich strahle ,,das falsche" aus und bekomme deshalb kein Date und ich strahle das aus weil ich kein Date bekomme ?
Levyn
Kommt fast täglich vorbei
Beiträge: 729
Registriert: 15 Jul 2023 14:18
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Es scheitert immer noch vor dem ersten Kaffee

Beitrag von Levyn »

Raptus hat geschrieben: 23 Aug 2023 21:11 Und wenn ich dann höre ,,ja sowas [also dass man bereits Ablehnung erwartet] strahlt man unterbewusst auch aus und das macht unattraktiv." bekomme ich das kotzen. Na was soll ich denn ausstrahlen, wenn die Antwort immer ,,nein" heißt ? Und was ist die Konsequenz ? Muss ich aufgeben ? Ich strahle ,,das falsche" aus und bekomme deshalb kein Date und ich strahle das aus weil ich kein Date bekomme ?
Ist aber halt leider die Realität.
Benutzeravatar
Hoppala
Meisterschreiberling
Beiträge: 6225
Registriert: 30 Nov 2014 16:56
Geschlecht: männlich
Wohnort: Die nördlichen Elblande

Re: Es scheitert immer noch vor dem ersten Kaffee

Beitrag von Hoppala »

Raptus hat geschrieben: 23 Aug 2023 21:11 Und wenn ich dann höre ,,ja sowas [also dass man bereits Ablehnung erwartet] strahlt man unterbewusst auch aus und das macht unattraktiv." bekomme ich das kotzen. Na was soll ich denn ausstrahlen, wenn die Antwort immer ,,nein" heißt ? Und was ist die Konsequenz ?
Du sollst deine früheren, von dir negativ bewerteten Erfahrungen, nicht auf Menchen und Kontakte projizieren, die nix für deine bisherigen Erfahrungen können.
Entsprechend begenest du dann einem neuen Kontakt mit freudig-hoffnungsvoller Erwartung, dass es irgendwie funtioniert, und dass du nicht zu doof dafür bist. Dennn sonst bräuchtest du es ja gar nicht erst anfangen.
Wennn ich 10x beim Radioreparieren nur Schrott produiert habe und dennoch beim 11. Gerät den Schraubenzieher ansetze, dann ist doch mein beherrschedner Gedanke nicht: "Das klappt nicht!" Sondern: Aus 5 der vorherigen Fälle hab ich gelernt, diese Fehler gilt es zu vermeiden und zumindest diese 3 Handgriffe waren wohl richtig; bei den anderen 5 weiß ich bis heut nicht, was ich verkehrt gemacht habe; aber das werd ich jetzt besser machen.
Ansonsten fass ich doch gar nicht erst den Gedanken, mich mit dem defekten Gerät abzugeben.

Deine neue "Versuchspartnerin" kann einfach nichts für deine vorherigen Erfahrungen. Warum solltest du für die "Ausstrahlen". das wird doch nix!? In dem Fall suchst du dir ne andere, bei der es dir günstiger erscheint.
Was im übrigen wohl auch das ganz normale Vorgehen ist, negative Erfahrungen oder nicht. Wenn man meint, "das wird nix", lässt man's. Zumindest hat man keine Erwartungen an einen guten Verlauf, und sammelt daher auch keine neue Enttäuschung ein, wenn es erwartungsgemäß verläuft. (Rein rechnerisch ließe ich so sogar die "Enttäuschungsquote" reduzieren ...)
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Benutzeravatar
Kolinatan
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1991
Registriert: 01 Mai 2023 08:56
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Nähe Würzburg

Re: Es scheitert immer noch vor dem ersten Kaffee

Beitrag von Kolinatan »

Kuscheldealer hat geschrieben: 23 Aug 2023 06:28 Wenn man subjektiv das Leid, das mit dem Finden von Liebe/Sex verbunden ist, größer empfindet als der mögliche Nutzen desselben, dann sollte man es lassen.
Es gäbe die Möglichkeit das Leiden aufzugeben. Je nach Ausgangssituation ist es kein einfacher Weg, weil es beinhaltet die Kontrolle und Verantwortung für die eigenen Gedanken und Gefühle übernehmen zu wollen.

Für mich war der Moment, als ich zum ersten mal bewusst das Gedankenkarussell im Kopf abgestellt habe, ein Wendepunkt für mich. Ich habe diesen Schalter im Rahmen einer Gehmeditation gefunden, es ging darum achtsam zu Gehen und wir hatten die Aufgabe unsere Schritte zu zählen. Mir hat die Erfahrung der Ruhe im Kopf geholfen, auch in stilleren Meditationen aufzuhören an meinen Gedanken anzuhaften und schließlich konnte ich auch im Alltag aus meinen Gedanken aussteigen oder möglichst gar nicht erst einsteigen.

Das mein Geist nicht mehr mit Bewertungen und negativen Projektionen gegen mich arbeitet, hat mir bei meiner Veränderung geholfen. Natürlich gibt es Momente, in welchen ich unzufrieden bin, weil etwas nicht so ist wie ich es gerne hätte. Ich versuche dann nicht in den Widerstand zu gehen, sondern es entweder anzunehmen, mir Möglichkeiten zu überlegen, wie ich es doch ändern kann oder die Anhaftung aufzugeben und loszulassen. Ohne die frühere leidende Grundhaltung ist mein Leben leichter und entspannter geworden.

Für mich ist Leiden inzwischen eine Illusion, für welche es - aus meiner Sicht - keine Notwendigkeit gibt. Dabei meine ich mit Leiden keine Empfindungen wie Trauer, Ohnmachtsgefühle oder (physische und psychische) Schmerzen. All diese Empfindungen können vorhanden sein, ohne dass diese zu Leid führen müssten. Aus meiner Sicht leiden wir, weil wir etwas negativ bewerten und ablehnen, wir gehen in den Widerstand mit dem was ist und dieser Widerstand laugt uns aus und kostet uns - wenn wir nicht achtsam sind - unsere gesamte Energie, welche uns dann nicht mehr für ein Erleben von dem was ist und für die Veränderung - welche möglich wäre - zur Verfügung steht. So bleiben wir durch unser Leiden zusätzlich in der Situation des Leidens gefangen.

Ich würde gern wissen, ob Ihr mit meiner Schilderung etwas anfangen könnt. Falls jemand Fragen dazu hat oder das Thema gerne vertiefen möchte, dann gerne in einem eigenen Thema. Danke.
Kuscheldealer

Re: Es scheitert immer noch vor dem ersten Kaffee

Beitrag von Kuscheldealer »

Kolinatan hat geschrieben: 24 Aug 2023 11:35
Es gäbe die Möglichkeit das Leiden aufzugeben.
Danke. Ich glaube, du hast sehr Recht mit deinem Beitrag.
So wie es eine Entscheidung ist, sich beleidigt (im Sinne von Ehrverletzung) zu fühlen, so kann man sich auch ein Stück weit gegen das eigene Leiden entscheiden.

Klingt ein bisschen auch nach den Stoikern:
Leide keine eingebilden Probleme, denn sonst wirst du immer mehr leiden als notwendig.