Ich werde es schaffen!

[Kuscheldealer]

Verbindung zur Begeisterung ist nicht mehr da

Deine Worte treffen diese Entkopplung wirklich gut. Es stimmt. Ich verliere auch die Verbindung. Fast schon Unverständnis. Wie konnte ich nur so begeistert sein? Plötzlich Ernüchterung, obwohl faktisch in der Zeit zwischen diesen beiden emotionalen Zuständen nichts Relevantes passiert ist...

Ich denke es hat mit dem "Leben in der Vorstellung" zu tun.
Es fehlt dann so ein bisschen der Grund- die Erfahrung, die reale Begegnung, und die Idee ist etwas labiler.

Hm. Wahrscheinlich. Man hat immer wieder Träume, die man nur für sich träumt, weil man es nicht schafft (bzw gar nicht erst versucht) sie ins "echte" Leben zu bringen.
Und irgendwann nimmt man dann das Ergebnis vorweg. Es ist ja doch bloß wieder ein Traum.
Wahrscheinlich fehlen uns einfach gute Erfahrungen. Selbstwirksamkeit.

[TheHoff]

Das klingt irgendwie logisch. Hab schonmal gelesen/gehört, dass manche Menschen sich nicht so stark von ihren Emotionen
beeinflussen lassen und hab mich immer gefragt: Wie.

Aber mit deinen Sätzen bekomm ich eine leichte Ahnung.
Die Emotionen ziehen einen in alte Muster und verengen, und wenn man das prüft, öffnet man wieder alles etwas breiter.

Es war ein langer Weg. Ich meine, im Alltag denkt man sehr viel logisch und rational, also warum nicht auch beim Thema Liebe? Klar, die Gefühle sind erstmal da und wollen beachtet werden. Als INFP gehöre ich sowieso zu denen, die am meisten fühlen. Und ja, an meinem ersten Urlaubstag lag ich erstmal fast den ganzen Tag im Bett und es ging mir schlecht. Der Grund war aber nicht sie, sondern meine Erwartung an sie.

Also ich fühle durchaus erstmal alles sehr stark und meine Gedanken gehen erstmals ins Negative. Aber ich handle nicht danach, sondern überprüfe weiter alles und mache eben den Gegencheck mit Fakten und Rationalität. Und dann ändert sich das Bild wieder.

Es ist schon ein Stück weit emotionale Disziplin. Aber kein Unterdrücken der Emotionen.

Das wichtigste ist, nicht impulsiv zu sein. Ich versuche es gerade einer extrovertierten Freundin beizubringen. Sie hat schön öfter Kennenlernen torpediert, weil sie sich plötzlich nicht mehr gewollt gefühlt hat oder dachte, es bestehe kein Interesse mehr. Und hat dann einfach im Vorfeld schon mal per Text alles sabotiert - und das Gegenüber wusste gar nicht, was eigentlich los ist.

[Kuscheldealer]

Das wichtigste ist, nicht impulsiv zu sein. Ich versuche es gerade einer extrovertierten Freundin beizubringen. Sie hat schön öfter Kennenlernen torpediert, weil sie sich plötzlich nicht mehr gewollt gefühlt hat oder dachte, es bestehe kein Interesse mehr. Und hat dann einfach im Vorfeld schon mal per Text alles sabotiert - und das Gegenüber wusste gar nicht, was eigentlich los ist.

Uff, dieses Verhalten kommt mir sehr bekannt vor.
Wie versuchst du ihr das beizubringen?

[TheHoff]

Uff, dieses Verhalten kommt mir sehr bekannt vor.
Wie versuchst du ihr das beizubringen?

Wir tauschen uns intensiv darüber aus, reflektieren, suchen nach den Ursachen, warum wer wie gehandelt hat, usw. Sie weiß ja auch bei mir Bescheid und wir vergleichen das dann, wie ich gehandelt habe, usw.

Ein tiefer Grund ist natürlich, dass sie sich nicht gut genug fühlt.

[Kuscheldealer]

Ein tiefer Grund ist natürlich, dass sie sich nicht gut genug fühlt.

Ja, schwieriges Thema.
Aber sehr schön, dass ihr so konstruktiv damit umgeht. Bin neidisch!

[kreisel]

Ich verliere auch die Verbindung. Fast schon Unverständnis. Wie konnte ich nur so begeistert sein? Plötzlich Ernüchterung, obwohl faktisch in der Zeit zwischen diesen beiden emotionalen Zuständen nichts Relevantes passiert ist...

Hm. Vielleicht auch eine Sache der HIrnchemie irgendwie?
Kommt mir bei mir gerade so vor.

Bzw wenn ich es mit den Vorstellungen etwas übertrieben hatte und dann in so ner Art "Flow" war, dass dann im Hirn wie so ne Art
Kater folgt.
Das hat dann auch nix mit positivem oder negativem Denken zu tun, ist eher Erschöpfung, unwohl und total erschlagen.

Wahrscheinlich. Man hat immer wieder Träume, die man nur für sich träumt, weil man es nicht schafft (bzw gar nicht erst versucht) sie ins "echte" Leben zu bringen.
Und irgendwann nimmt man dann das Ergebnis vorweg. Es ist ja doch bloß wieder ein Traum.
Wahrscheinlich fehlen uns einfach gute Erfahrungen. Selbstwirksamkeit.

Ja das kann gut sein, dass dann diese eigenen selbstverneinenden Stimmen lauter werden, wenn der Traum größer wird.
Das sind ja doch einige Kräfte und Mechanismen die so "dagegen" arbeiten, d h irgendwann kippt es auch ins Unschöne.
Bei mir.

Einerseits ist es auch wie ein Gefängnis, als wüsste man eh dass dann der Stromschlag oder ähnliches folgt, wenn man rausgeht (und wenn
das "nur" in Form der starken inneren Reaktionen ist) oder diesem abgeschnittensein.
Manchmal wirds mir auch zu dumm, da so begrenzt zu sein.

Erfahrungen und Selbstwirksamkeit ist sicher ein Ansatz. Irgendein kleines Projekt und dann durchziehen, dranbleiben.

[kreisel]

Ich meine, im Alltag denkt man sehr viel logisch und rational, also warum nicht auch beim Thema Liebe? Klar, die Gefühle sind erstmal da und wollen beachtet werden.

Macht schon Sinn. Gefühle haben wohl nun mal an sich, hoch und runter zu gehen, mehr und weniger zu werden usw.
Wenn man sich NUR danach richtet, hmm ...wäre dann wie eine Nussschale auf hoher See....

Und irgendwie auch normal, dass es mal gute und schlechte Phasen gibt.
Das Leben ist ja irgendwie auch nicht so gemacht, dass immer alles geradeaus geht und die Glückseligkeit nicht aufhört.
Schade

Als INFP gehöre ich sowieso zu denen, die am meisten fühlen. Und ja, an meinem ersten Urlaubstag lag ich erstmal fast den ganzen Tag im Bett und es ging mir schlecht. Der Grund war aber nicht sie, sondern meine Erwartung an sie.

Das ist vielleicht so eine gute Mischung. Den Gefühlen Raum geben, das zulassen - ja, aber nicht völlig davon bestimmen lassen.

Frust- und Emotionssteuerung lernen Kinder in liebevoller Umgebung ganz gut, bei ungünstigem Hintergrund muss man es dann wohl
nachholen bzw bewusster diese Schritte gehen.

Also ich fühle durchaus erstmal alles sehr stark und meine Gedanken gehen erstmals ins Negative. Aber ich handle nicht danach, sondern überprüfe weiter alles und mache eben den Gegencheck mit Fakten und Rationalität. Und dann ändert sich das Bild wieder.

Gibt es bei dem Gegencheck bestimmte Dinge, wie du das verankerst oder was du dann betrachtest?
Oder ist da auch eine bestimmte Haltung dann dabei?