Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

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Levyn
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Levyn »

Reinhard hat geschrieben: 03 Aug 2023 20:51 Wenn ich das als Definition ranziehe, dann hatten wir damals in der Schule im Jahrgang tatsächlich einen FC-Bayern-Nerd. Der wusste von allen Spielen das Ergebnis, die Aufstellung, die Torschützen, die Position danach in der Tabelle, so Kram halt. Auch noch von weit zurückliegenden Spielen.
Trotzdem wird in dem Zusammenhang selten von "Nerd" gesprochen. Es gibt junge Teenies, die bspw. Superfans von Taylor Swift sind. Die wissen alles über sie.
TheHoff
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von TheHoff »

Levyn hat geschrieben: 03 Aug 2023 21:20
Reinhard hat geschrieben: 03 Aug 2023 20:51 Wenn ich das als Definition ranziehe, dann hatten wir damals in der Schule im Jahrgang tatsächlich einen FC-Bayern-Nerd. Der wusste von allen Spielen das Ergebnis, die Aufstellung, die Torschützen, die Position danach in der Tabelle, so Kram halt. Auch noch von weit zurückliegenden Spielen.
Trotzdem wird in dem Zusammenhang selten von "Nerd" gesprochen. Es gibt junge Teenies, die bspw. Superfans von Taylor Swift sind. Die wissen alles über sie.
Ja, dann muss man diese Leute ja auch als Supernerds anerkennen, wenn sie so tief drin sind. Oft wird das dann aber sehr negativ von anderen Fan-/Nerdgruppen ausgelegt, weil in jeder Gruppe so einige Leute der Meinung sind, dass nur ihre Interessen wirklich Bedeutung haben.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Videl »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 02 Aug 2023 07:55
Videl hat geschrieben: 31 Jul 2023 20:24 Ich kenne mehrere Frauen die eher nerdiges wie "Star Wars", "Pokémon Go", "Zurück in Zukunft", Animes, Gaming, Tarantino Filme etc. mögen. Die sind fast alle mit ebenso nerdigen Männern verpartnert.

Und dieser Standardweg scheint auch für viele Männer erstrebenswert. Man wird ja kulturell auch so geprägt und von den Eltern erzogen.
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Wißt ihr, was ich wirklich immer wieder putzig finde?

Jeder, aber auch jeder hier – mit mir als einziger Ausnahme – ist der absolut felsenfesten Überzeugung, daß jemand, der rein zur Unterhaltung The Mandalorian sieht, auf demselben Hardcore-Nerd-Level steht wie jemand, der mehrere Regalmeter an Expanded-Universe-Romanen und LEGO-Lizenzbausätze im Gesamtwert von mehreren tausend Euro hat...
Das habe ich doch nie behauptet. Ich habe nie von Hardcore Nerds gesprochen, sondern, dass auch "Normalos" nerdigere Hobbys/Interessen haben können und das Nerdsein nicht mehr ganz so abgewertet wird, wie noch vor ein paar Jahren. Ich schaue z.B. sehr gerne Animes (meist auf Japanisch) und kann etwas Webseiten Coding - ich würde mich deshalb aber nie als Nerd bezeichnen. Ich persönlich kenne auch ein paar nette Nerds. Ich glaube, außer bei Hardcore Nerds, die 24/7 vorm PC hocken, ist "Nerdsein" kein absoluter Ausschlussgrund mehr.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Egil »

Levyn hat geschrieben: 03 Aug 2023 21:20
Reinhard hat geschrieben: 03 Aug 2023 20:51 Wenn ich das als Definition ranziehe, dann hatten wir damals in der Schule im Jahrgang tatsächlich einen FC-Bayern-Nerd. Der wusste von allen Spielen das Ergebnis, die Aufstellung, die Torschützen, die Position danach in der Tabelle, so Kram halt. Auch noch von weit zurückliegenden Spielen.
Trotzdem wird in dem Zusammenhang selten von "Nerd" gesprochen. Es gibt junge Teenies, die bspw. Superfans von Taylor Swift sind. Die wissen alles über sie.
Vielleicht, weil es gesellschaftlich mehr akzeptiert ist. Diese Fans, an denen man die Wortherkunft von "fanatics" deutlich sehen kann, ist ja idR ein Phänomen des Teeniealters. Und Fußballfans und Autobegeisterte gelten als verhältnismäßig "normal", da "echt männlich".
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Giebenrath »

Das Wissen über Star Trek ist eigentlich genauso unnütz wie das Wissen über die Fußball-Bundesliga.
Es gibt aber wesentliche Unterschiede zwischen den beiden Spezialinteressen.

Der Fußball-Experte wird in der Kneipe um die Ecke oder auf Opas 80. Geburtstag höchst wahrscheinlich sehr leicht intessierte Gesprächspartner zum Thema* finden, der Trekker jedoch eher weniger.
Wenn ich mit jemanden darüber diskutieren will, ob die TAS-Folge "Das Geheims von Megas-Tu" die Handlung Vorbild für den Kinofilm Star Trek V sein könnte, wird es schwierig. Genau dafür hätte man das Internet erfinden müssen.

* Keine Ahnung worüber sich Fußball-Fans unterhalten. Ich höre da nie zu. ;)

Ansonsten ist natrürlich anzumerken, dass es bei Nerd-Themen eher harmlos bleibt. Da gibts einfach keine Hooligans.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Siegfried »

Egil hat geschrieben: 04 Aug 2023 19:33
Levyn hat geschrieben: 03 Aug 2023 21:20
Reinhard hat geschrieben: 03 Aug 2023 20:51 Wenn ich das als Definition ranziehe, dann hatten wir damals in der Schule im Jahrgang tatsächlich einen FC-Bayern-Nerd. Der wusste von allen Spielen das Ergebnis, die Aufstellung, die Torschützen, die Position danach in der Tabelle, so Kram halt. Auch noch von weit zurückliegenden Spielen.
Trotzdem wird in dem Zusammenhang selten von "Nerd" gesprochen. Es gibt junge Teenies, die bspw. Superfans von Taylor Swift sind. Die wissen alles über sie.
Vielleicht, weil es gesellschaftlich mehr akzeptiert ist. Diese Fans, an denen man die Wortherkunft von "fanatics" deutlich sehen kann, ist ja idR ein Phänomen des Teeniealters. Und Fußballfans und Autobegeisterte gelten als verhältnismäßig "normal", da "echt männlich".
Einfacher "Fan" kann man ja von allem sein was man irgendwie gut findet. Somit hat es auch keinen großen Einfluss auf das soziale Leben wenn man sein "Fan sein" was man oft auch als Hobby bezeichnen könnte im üblichen Rahmen betreibt. Je nach Gebiet kann es ja auch sozial Positiv sein sein Fanleben aus zu üben wenn z.B man als Gruppe alle zwei Wochen zum Heimspiel seiner Mannschaft fährt oder im Freundeskreis zum Konzert oder man gemeinsam an Autos schraubt.
Nerd wird ja eher bei Naturwissenschaftlichen und Technischen Hobbys oder Interessen verwendet die man ausübt mit den Klischees "Intelligent, hängt den ganzen Tag vor dem PC oder im Keller rum, sozial inkompetent. Wer sich hauptsächlich mit Quantenmechanik oder Programmieren beschäftigt brauch dafür nicht unbedingt sozialen Kontakt.
Auch der "Geek" brauch nicht unbedingt soziale Kontakte für seine Hobbys die eher popkulturelle Themen umfasst aber sich wohl auch mit dem Nerd überschneiden. Damit kann man sich auch prima den ganzen Tag alleine vergnügen um Filme, Serien oder Bücher über gewisse Themen zu konsumieren.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Two-Tone »

Ich würde ja sagen, der Begriff aber auch die Sichtweise des "Nerds" hat sich über die letzte Zeit einfach gewandelt. So, wie sich der Begriff "Incel" geändert hat. Es ist nicht mehr der Dauersingle, sondern heutzutage nur noch jemand, der von einem Femizid träumt.

Früher: X und Y sind Nerd! Niemand interessiert sich dafür!

Heute: X und Y sind voll der Trend!

Wie war das früher mit Sailor Moon? Die Moonies, und da soll es sogar viele männliche Fans gegeben haben, mussten damals schon unter den Stein kriechen, nur um nicht mit ihrem Wissen aufzufallen. Heute? Wirst du vergöttert, wenn du irgendwelche Figuren herumstehen hast. Durch irgendwelche Anime-Läden schlendern hunderte Leute rein, die man für Normalos halten kann.

Und zu Linux habe ich auch etwas interessantes gefunden:
Anstatt, dass Nerds Linux benutzen, scheinen offenbar andere Gruppen Linux für sich entdeckt zu haben: Reddit-Link.
Es scheint, dass auch transsexuelle Menschen sich stark interessieren, welche man auf dem ersten Blick nun wirklich nicht unbedingt zu "Nerds" zählen würde.

Kurzum: Nerd-Sachen werden von Normalos übernommen. Vielleicht gibt es noch das ein oder andere Refugium, in das man sich zurückziehen kann, wo man noch der klassische Nerd von 1994 ist. Hinweisschilder zu Hydranten, Gas und Wasser zu sammeln fällt darunter. Oder sich in die Geschichte von Schienenzeppelinen einstudieren.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Querdenkerin »

Ich glaube, ein Nerd wendet sein Wissen über sein Thema auf den Alltag an, währendder Fan "nur" konsumiert. Nicht böse gemeint. :) Ich kann mich getrost als Star Trek Nerd bezeichnen. Wenn ich z.B. meine Chefin mit den Führungsqualitäten von Picard vergleiche, fliegt mir ihre Inkompetenz mit Warp 8 entgegen.
Querdenken hatte früher ja eine andere Bedeutung gehabt. Ich sehe nicht ein, meinen Nick zu ändern, nur weil heute einige Hildmann und Konsorten hinterher rennen müssen....
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Invisible »

Videl hat geschrieben: 31 Jul 2023 20:24 Ich kenne mehrere Frauen die eher nerdiges wie "Star Wars", "Pokémon Go", "Zurück in Zukunft", Animes, Gaming, Tarantino Filme etc. mögen. Die sind fast alle mit ebenso nerdigen Männern verpartnert.

Und dieser Standardweg scheint auch für viele Männer erstrebenswert. Man wird ja kulturell auch so geprägt und von den Eltern erzogen.
Was soll an "Zurück in die Zukunft" oder Tarantino-Filmen nerdy sein? Viel populärer können Filme doch kaum noch sein. Das Gleiche gilt im Grunde zumindest für die Star Wars-Filme 1 bis 9, höchstens die ganzen Spin-Offs, Videospiele, Kostüme und sonstige Merchandiseartikel könnte man womöglich als nerdy bezeichnen.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Reinhard »

Levyn hat geschrieben: 03 Aug 2023 21:20
Reinhard hat geschrieben: 03 Aug 2023 20:51 Wenn ich das als Definition ranziehe, dann hatten wir damals in der Schule im Jahrgang tatsächlich einen FC-Bayern-Nerd. Der wusste von allen Spielen das Ergebnis, die Aufstellung, die Torschützen, die Position danach in der Tabelle, so Kram halt. Auch noch von weit zurückliegenden Spielen.
Trotzdem wird in dem Zusammenhang selten von "Nerd" gesprochen. Es gibt junge Teenies, die bspw. Superfans von Taylor Swift sind. Die wissen alles über sie.
Ich würde bei Interesse an Personen generell nicht von Nerdtum sprechen. Außer vielleicht bei historischen Personen, einen Mozart- oder Cäsar-Nerd kann ich mir wiederum vorstellen.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Reinhard »

Invisible hat geschrieben: 05 Aug 2023 09:33
Videl hat geschrieben: 31 Jul 2023 20:24 Ich kenne mehrere Frauen die eher nerdiges wie "Star Wars", "Pokémon Go", "Zurück in Zukunft", Animes, Gaming, Tarantino Filme etc. mögen. Die sind fast alle mit ebenso nerdigen Männern verpartnert.

Und dieser Standardweg scheint auch für viele Männer erstrebenswert. Man wird ja kulturell auch so geprägt und von den Eltern erzogen.
Was soll an "Zurück in die Zukunft" oder Tarantino-Filmen nerdy sein? Viel populärer können Filme doch kaum noch sein. Das Gleiche gilt im Grunde zumindest für die Star Wars-Filme 1 bis 9, höchstens die ganzen Spin-Offs, Videospiele, Kostüme und sonstige Merchandiseartikel könnte man womöglich als nerdy bezeichnen.

Merch kaufen ist meiner Ansich nach nicht das Unterscheidungsmerkmal, das machen Fans genauso wie Nerds, und manche sammeln sogar eher aus Freude am Sammeln als am jeweiligen Thema. Manchmal wird der Nerd vielleicht sogar ein Merchandise-Produkt nicht kaufen sondern selberbasteln, weil er seine Version für kanonischer hält. ;)
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Giebenrath »

Siegfried hat geschrieben: 04 Aug 2023 21:19gemeinsam an Autos schraubt.
Am Auto rumschrauben ist auch ein sehr technischen Hobby, wird aber nicht als nerdy empfunden.
Schrauben, Tunen oder Restauieren von Fahrzeugen ist kein Nerd-Kram, selbst wenn es um Oldtimer geht.

Wenn du aber anfängst ein echtes Auto fürs Endzeit-Larp zu moden, bist du an Nerdigkeit kaum zu überbieten. ;)
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Levyn »

Reinhard hat geschrieben: 05 Aug 2023 09:35
Levyn hat geschrieben: 03 Aug 2023 21:20
Reinhard hat geschrieben: 03 Aug 2023 20:51 Wenn ich das als Definition ranziehe, dann hatten wir damals in der Schule im Jahrgang tatsächlich einen FC-Bayern-Nerd. Der wusste von allen Spielen das Ergebnis, die Aufstellung, die Torschützen, die Position danach in der Tabelle, so Kram halt. Auch noch von weit zurückliegenden Spielen.
Trotzdem wird in dem Zusammenhang selten von "Nerd" gesprochen. Es gibt junge Teenies, die bspw. Superfans von Taylor Swift sind. Die wissen alles über sie.
Ich würde bei Interesse an Personen generell nicht von Nerdtum sprechen. Außer vielleicht bei historischen Personen, einen Mozart- oder Cäsar-Nerd kann ich mir wiederum vorstellen.
Es gibt zu einigen Künstlern eine ganze Fankultur, die sich darum dreht warum der Künstler jenes und jenes Lied geschrieben hat und es werden ganze Geschichten erfunden, ohne dass der Künstler jemals Stellung dazu bezogen hat.
Es wird das ganze Privatleben auseinander genommen und vieles mehr.
Da geht es meiner Meinung nach schon über "Ich höre mir die Musik gerne an und feier den Künstler".
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Egil »

Invisible hat geschrieben: 05 Aug 2023 09:33
Videl hat geschrieben: 31 Jul 2023 20:24 Ich kenne mehrere Frauen die eher nerdiges wie "Star Wars", "Pokémon Go", "Zurück in Zukunft", Animes, Gaming, Tarantino Filme etc. mögen. Die sind fast alle mit ebenso nerdigen Männern verpartnert.

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Was soll an "Zurück in die Zukunft" oder Tarantino-Filmen nerdy sein? Viel populärer können Filme doch kaum noch sein. Das Gleiche gilt im Grunde zumindest für die Star Wars-Filme 1 bis 9, höchstens die ganzen Spin-Offs, Videospiele, Kostüme und sonstige Merchandiseartikel könnte man womöglich als nerdy bezeichnen.
Nun, vielleicht ist der Unterschied, dass Normalos die Filme sehen und sagen "ja, cool, hat mir gefallen" und dann zur Tagesordnung übergehen, während Nerds darüber diskutieren (möchten, mangels Gleichgesinnten, möglicherweise), woran genau Oren Ishii festgemacht hat, dass es doch ein Hattori Hanzo-Schwert war, denn sie hat sich ja wohl kaum vorher probehalber mehrfach mit normalen Schwertern skalpieren lassen.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Giebenrath »

Achtung Ironie:
War meine Omas eigentlich ein Nerd?
Sie bezog sogar Fachzeitschriften wie die Neue Post, die weitgehend aus dubiosen Gossip-Facts und erfundenen Geschichten über das Privatleben der Schlagerstars und der Hochadeligen bestand. Zusätzlich gab es noch Kreuzworträtsel, verrückte Diätempfehlungen ... also nur Nerd-Kram.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von NBUC »

Ich denke als Nerd wird bezeichnet, wer sich:

- in einem vom Mainstream abseitigen
- eher alleine (online?) oder in eher kleinen Gruppen Gleichgesinnter
Thema
in
- detailverliebter intensiver,, theorielastiger Art
beschäftigt.

Ein Thema kann mit der Zeit durchaus in den mainstream wandern oder aus ihm rausfallen, aber spätestens der detailverliebte Umgang unterscheidet Nerd von eher beiläufigem Fan.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von LazyEyeOzzy »

Ich finde Nerd zu definieren ist echt schwierig
- in einem vom Mainstream abseitigen
Den Punkt würde ich beispielsweise persönlich anders definieren, weil sich die letzten Jahre auch viele vermeidliche "Nerd-Themen" in den "Mainstream" verlagert haben.

Ganz allgemein finde ich den Begriff "Nerd" auch absolut nicht so abwertend wie es viele tun.
Wenn ich zum Beispiel Dinge als "Nerd-Themen" bezeichne kommen oft Reaktionen wie "ich mag XY auch aber ich bin doch kein Nerd!?"

Ich weiß noch dass ich vor einer ganzen weile mal einen Livestream/Podcast (Ferngespräch) gesehen habe wo die über Nerdtum gesprochen haben und den Begriff dann erstmal ewig versucht haben zu definieren was überhaupt nicht funktioniert hat weil jeder was anderes darunter versteht.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Einzelgänger »

LazyEyeOzzy hat geschrieben: 07 Aug 2023 09:36
- in einem vom Mainstream abseitigen
Den Punkt würde ich beispielsweise persönlich anders definieren, weil sich die letzten Jahre auch viele vermeidliche "Nerd-Themen" in den "Mainstream" verlagert haben.
Gerade deswegen würde ich das so lassen. Nerd-Dinge hören auf nerdig zu sein, wenn sie in den Mainstream kommen. Wobei auch hier die Art und Weise und das Medium wichtig ist.
Z.B. ist es heutzutage nicht mehr nerdig Marvel Filme zu gucken, die Comics zu lesen aber schon noch.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von NBUC »

Etwas mag zu späteren Zeiten aus der Nerdecke ins Mainstream wandern, aber dann häufig auch entsprechend verändert.
Dazu ist das dann oft auch eine andere Generation. In der Generation des Nerds bleibt es weitestgehend in der Ecke bzw. im Unterhaltungsbereich dann "unerwachsen" sich mit so etwas zu beschäftigen.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Kolinatan »

Was sagt Ihr zu dem Gedanken, dass mit der Serie "The Big Bang Theory" der Begriff Nerd auf der einen Seite etwas an Stigma verloren hat und in Richtung "zwar schrullig jedoch liebenswert" verschoben wurde und dabei zugleich der Begriff des Nerds allerdings mit starken Stereotypen aufgeladen und dadurch verengt wurde?

Obwohl die männlichen Figuren in ihren Persönlichkeiten sehr unterschiedliche Facetten haben, gibt es einzelne Punkte, wo sich die Hauptfiguren immer wieder zusammenfinden und ggf. inhaltlich fetzen:
  • Nerds sind (überwiegend oder ausschließlich?) männlich, wobei sicher diskutiert werden könnte ob Amy eine weibliche Version eines Nerds darstellen sollte oder nur so angelegt war, damit sie mit Sheldon zusammenkommen konnte.
  • Nerdthemen sind ScFi (hier besonders der (vermeintliche?) Clash zwischen Star Wars und Star Trek. Ich weiß nicht ob dieser in der Realität wirklich existiert oder von Hollywood "erfunden" wurde.), Anime/Comics, Technikbegeisterung, bei Sheldeon wird dann besonders die Detailverliebtheit ("Spaß mit Flaggen") hervorgehoben.
  • Nerds neigen zum Overthinking.
  • Nerds haben Probleme in "normalen" sozialen Alltagssituationen - hier sind die Unterschiede zwischen Sheldon und Leonard sehr interessant. Während Sheldon aneckt, weil er sich um Political correctness nicht schert und klare Vorstellungen von einem "logischen, korrekten" Verhalten hat, tritt Leonard - gerade weil er sich angepasst verhalten möchte -, immer wieder in einen Fettnapf und redet sich um Kopf und Kragen.
  • Nerds verhalten sich wie "Kinder" und brauchen nur eine "nachsichtige" Frau, welche einen Nerd dann soweit "normalisiert", damit er sich gesellschaftlich adäquat verhält und die Gesellschaft durch seine "nützlichen" Fähigkeiten bereichert und sie zugleich nicht mit seinen "Schrullen" belästigt.
So lustig die Serie stellenweise ist, würde ich mich als Nerd verstehen wollen, fände ich die Klischees und propagierten Umgangsweisen problematisch, welche dadurch in den Köpfen von Menschen verankert wurden. Würde ich den Begriff Nerd als Selbstbeschreibung verwenden, würden Menschen - welche die Serie geschaut haben - sofort Vorstellungen konstruieren, welche auf den Figuren der Serie basieren und wären vermutlich kaum in der Lage mich kennen zu lernen.