Solstice hat geschrieben: ↑11 Apr 2023 07:06
Dr. House hat geschrieben: ↑10 Apr 2023 17:03
Leidensdruck
Das scheint mir oft ein Knackpunkt zu sein. Ich habe zwar auch unter meinem AB-Status gelitten, aber einen Druck, der mich zu konstanter Aktivität und persönlicher Veränderung verleitet hätte, habe ich nicht oder nicht ausreichend verspürt.
Bei Normalo-Männern sieht das oft anders aus. Da wird jede Chance ergriffen, um zu balzen und zu flirten. Auf mich wirkt das - wohl aufgrund meiner in dem Punkt verqueren Erziehung - peinlich und oft auch übergriffig.
Kindheit und Erziehung kann Grund sein. Ich wurde als Kind von jemandem immer ziemlich runtergeputzt. Aber ich bin als Erwachsener immer selbstbewusster geworden. Trotz zweier Beziehungen, die auch durch die Initiative der beiden Frauen starteten, war mir vieles immer noch ein Rätsel. Wobei ich nach der Trennung von Beziehung 2 sehr gelitten habe und stark werden musste. Beispielweise dadurch, dass ich letztes Jahr zwei Frauen nach einiger Zeit ganz klar eine Absage erteilen musste, weil ihr Verhalten und ihre Ansichten nicht mit meinen Prinzipien vereinbar waren. So hübsch sie auch waren.
Aber ich bin tatsächlich auch so, obwohl ich sexuellen Druck verspüre, stehen meine Prinzipien an oberster Stelle und daher - und natürlich auch wegen meiner Introvertiertheit - nutze ich eben kaum solcher Chancen zum Flirten. Denn dass eine Frau einen schönen Abend hat, ist mir wichtiger als an Sex zu kommen.
Nun wird's aber knifflig. Denn auch wenn es Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, sind wir in vielen Punkten aber auch komplett ähnlich, bzw es hängt eben von der Persönlichkeit ab und nicht vom Geschlecht. Es kann sich also eine Frau komplett in dich verschossen haben und sie wird sehr vorsichtig agieren, sich evt nichts trauen und traurig sein, wenn von dir auch nichts kommt.
Manchmal habe ich mir gedacht, dass Frauen doch gar nichts von mir wollen könnten. Es ist aber nicht wahr. Wir sind alle nur Menschen mit Gefühlen und es geschehen menschliche Dinge mit uns.
Ich glaube daher, es ist nicht nur sehr wichtig, sich selbst zu vertrauen, sondern auch darauf, dass auch andere Menschen emotionale Wesen sind, mit denen man eine Bindung eingehen kann. Ich denke, diese Möglichkeit blendet man oft aus, wenn man in der Kindheit/Jugend komische Dinge erlebt bzw unpassend erzogen wurde. Das fährt sich dann irgendwo fest.