Hier hat sich ja viel getan, während ich kurz arbeiten war zwischendurch
Und ihr habt alle so interessante Beiträge gegeben, ich will versuchen, euch allen darauf zu antworten, aber euch auch nicht mit Text fluten
Hoppala hat geschrieben: ↑02 Mär 2023 12:54
Einsamkeit ungleich Alleinsein. (
Ich weiß ^^)
[...]
Natürlich braucht der Mensch andere Menschen.
Und die anderen
sollten eine gewisse Verantwortung darin sehen, dich und andere glücklicher leben zu lassen.
Tun sie das in der Regel? Wenn nein: darauf solltest du also nicht setzen. Wenn ja: Was tust du, um andere glücklich zu machen? Den wenn sich "beide Seiten" entsprechend kümmern, dürftest du dich doch gar nicht einsam (genauer: allein) fühlen?
So läuft es am Ende wieder auf: "Komm erst mal allein einigermaßen zurecht" hinaus.
Und dann auch darauf: anderen ein etwas glücklicheres Leben zu ermöglichen. Tu selbst für andere, was du von anderen möchtest.
Und dann ist eigentlich egal, ob von denen was zurück kommt. Obwohl das meist, früher oder später, der Fall sein wird (Mensch - soziale Interaktion - Spiegelneuronen - das enorme Potential des Menschen, per Verhaltenkopie zu lernen usw.)
[...]
Und in Bezug auf deinen letzten Beitrag: Es geht dir ja nicht darum, irgendwie (möglichst angenehm) mit anderen Menschen zu interagieren. Es geht dir explizit um eine Partnerin, damit dein Leben nach deinen Vorstellungen glücklich verläuft. Das ist was ganz anderes. So hast du es im Eingansgpost geschildert, und so hat es deine Ex-Lehrerin wohl auch verstanden.Und allein schon der Satz: "eine Partnerin, damit das Leben nach deinen Vorstellungen verläuft" beinhaltet genau die Aussage: "du bürdest dein Glück jemand anderem auf".
Also ein Satz ist da drin, den versteh ich nicht so ganz - was tragen denn die anderen Verantwortungen, mich glücklicher leben zu lassen? Wenn man "mich lässt", was hat das denn dann mit deren Verantwortung zu tun? Versteh ich leider noch nicht, vielleicht könntest du mir das nochmal näher erklären.
Ansonsten, ich tu ja schon jede Menge, um andere auch glücklicher werden zu lassen. Das ist ja auch fast der gesamte Inhalt meiner Arbeit, für die ich aktuell studiere. Und na klar, ich krieg auch Anerkennung von den Kollegen zurück, ich kann mich auch mit denen freuen, wir brauchen einander, das habe ich schon von der ganzen Sozialen Arbeit gefühlt so zurückgemeldet bekommen, ich werde da gebraucht, und es macht mir auch Spaß dort. Ja sogar unter den Kindern gibts welche, die quasi meine Fans sind, ist ein tolles Gefühl.
Darum gehts doch auch gar nicht. Es geht mir darum, ein erfülltes Leben in Zukunft leben zu können, was mich glücklich macht. Und natürlich kann ich auf der Arbeit auch glücklich sein durch das, was ich dort bei den jungen Menschen bewirke. Aber ich arbeite im Schnitt auch nur 8 Stunden am Tag - und die andern 8 Stunden zuhause sitz ich auf der Couch, und alles um mich herum ist still und leer. Eine Schreckensvorstellung für einsame Menschen. Soll ich dann etwa kein Privatleben mehr haben, um mir zu dauerhaftem Glück zu verhelfen?
Tania hat geschrieben: ↑02 Mär 2023 13:29
Wenn es darum geht, mit anderen Menschen zu interagieren (und wenn ich nicht irre, fällt Partnersuche in diesen Bereich), dann ist es hilfreich, Begriffe so zu definieren, wie andere Menschen sie im allgemeinen verstehen. Wenn Du einer Frau sagst, dass Du keine Zukunftsperspektive hast (oder das entsprechende Gefühl ausstrahlst), dann wird sie es so verstehen, wie es allgemein verstanden wird. Und fliehen, bevor Du erläutern kannst, dass "keine" in Deinem Fall bedeutet "keine in der ich ohne Partnerin wunschlos glücklich bin".
Ich werde natürlich
nicht beim ersten Date der potenziellen Partnerin sagen, dass ich im Übrigen ohne sie keine Zukunftsperspektive hätte.
Tania hat geschrieben: ↑02 Mär 2023 13:29
Was willst Du dann? Aus welchen Bausteinen setzt sich Dein perfektes Leben zusammen? Und welche davon hast Du schon bzw. kannst sie ohne Freundin erreichen?
Arbeitslos unter der Brücke hocken und mit Deiner Freundin um den letzten Schluck Billigschnaps streiten ist ja auch nicht das Wahre. Und der Unterschied zwischen "Jeden Tag 10 Stunden arbeiten und dann auf die Couch fallen" und "Jeden Tag 10 Stunden arbeiten und dann neben die Freundin auf die Couch fallen" ist in der Praxis auch nicht soooo groß.
Karriere zum Beispiel. Läuft ja gerade. Eine eigene Wohnung, das wird noch. Natürlich finanzielle Sicherheit. Vielleicht ne schnieke Karre
Und dann halt auch eine eigene Familie. Das Einzige von diesen Sachen, die man sich nicht mit Geld erwerben kann. Was auch gut so ist übrigens, aber trotzdem mich frustriert.
Aber es ist jetzt nicht sooo schwer sich vorzustellen, wie ein perfektes Leben aussehen könnte. Ich bin schließlich auch ein ganz normaler Mensch mit ganz normalen Wünschen und Bedürfnissen ^^
Tania hat geschrieben: ↑02 Mär 2023 13:29
Wenn Dir ein Job nur was nützt, wenn Deine Partnerin sich darüber freut, dass Du ein Mittel gegen Krebs erfunden / 10 Millionen verdient und dabei 30 Arbeitsplätze geschaffen / 500 afrikanische Dörfer mit Brunnen versorgt / 10 Kindern ein Zuhause gegeben hast - dann bist Du im sozialen Bereich falsch. Da freut man sich für gewöhnlich schon selbst über das, was man geschafft hat. Und sieht, dass Deine Erfolge für viele andere Menschen wichtig sind - auch wenn die nicht in Deinem Bett schlafen.
Und nebenbei bemerkt könnte eine Partnerin ja auch sagen "Schon wieder Überstunden? Bin ich denn gar nicht wichtig?" Von Kindern ganz zu schweigen - bis Du von denen mal Dankbarkeit und Anerkennung bekommst, vergehen Jahre mit Trotzanfällen, Diskussionen über den Sinn von Schulbesuch und Fernsehkonsum und diversen "Du bist sooo peinlich" und "Ich hasse Dich, Du bist der gemeinste Vater der Welt!" - Aussagen. Also lern lieber rechtzeitig, Dich über Anerkennung im Job zu freuen.
Wie schon bereits weiter oben erwähnt, darum geht es mir ja nicht. Im Job erhalte ich Würdigung und Anerkennung, sonst würde ich das auch längst nicht mehr machen. Aber, ebenfalls schon erwähnt, hätte ich gerne etwas mehr vom Leben, als nur zu arbeiten. Ich mein, nichts für ungut, aber das geht/ging dir doch bestimmt auch nicht anders - es hat doch einen Grund, dass wir zwischen schlafen und arbeiten nochmal etwas Freizeit haben. Wenn unser ganzes Leben schon mit arbeiten erfüllt wäre, dann bräuchten wir kein Feierabend mehr. Und wenn diese Freizeit so leer ist, wie bei mir, dann fühlt sich das nicht nach Freizeit an - sondern nach Leere.
Silvina hat geschrieben: ↑02 Mär 2023 15:12
Ich habe nicht gesagt, dass man ohne Partner nicht einsam sein darf. Aber stell Dir Folgendes vor: Du findest schliesslich Deine Miss MehrOderWenigerPerfect. Du liebst sie und bist endlich glücklich. Du trägst sie auf Händen und machst sie zum Mittelpunkt Deiner Welt. Doch eines Tages trennt sie sich von Dir. Was würde dann passieren?
Silvina hat geschrieben: ↑02 Mär 2023 16:50
Volta hat geschrieben: ↑02 Mär 2023 16:34
Dann ist er wieder einsam? Komische Frage.
Also Du denkst, es ist alles für ihn genau wie vor der Beziehung?
Nein, genau wie vor der Beziehung wäre das nicht. Aber zumindest wäre mal ein erster Schritt in Richtung Beziehungserfahrung getan. Ich könnte genauer bestimmen, was ich eigentlich im Leben will. Was ich mir jetzt wünsche mit eigener Familie und Co. sind schon richtige Wünsche, aber die sind ja maßgeblich geprägt durch meine Sozialisation und die Vorstellungen der Gesellschaft.
Ich kann dir ehrlich nicht sagen, was danach wäre. Vielleicht würd ich wieder einsam werden, oder noch depressiver als zuvor schon. Vielleicht würd ich aber auch lernen, dass ich das nicht will oder nicht brauche. Also eigentlich wäre so ziemlich alles denkbar.
Tony2021 hat geschrieben: ↑02 Mär 2023 16:51
Was bringt es, Kaiser von China oder Millionär zu sein, wenn alle (und vielleicht sogar deine Traumfrau) das toll finden und sich freuen, aber du selbst bist total unglücklich damit?
Ich würde versuchen, aus dir selbst heraus glücklich zu sein - durch gute Freunde, Hobbies, Vereinsarbeit, Ehrenamt. Und dort Dinge zu machen, die dich erfreuen und stolz auf dich selbst machen. Das strahlst du dann auch aus und kannst davon zehren, wenn es mit der Freundin mal nicht so gut läuft. Sonst machst du dich sehr von der Partnerin abhängig - das kann sie gar nicht erfüllen.
Natürlich würd ich dann was anderes machen oder was anderes sein.
Wie schon gesagt - mit meiner Arbeit bin ich ja zufrieden. Aber mit meinem Privatleben nicht. Und das ist kein minderer Anteil an meinem Leben. Ganz im Gegenteil.
Cavia hat geschrieben: ↑02 Mär 2023 16:52
Also ja, jeder sehnt sich nach Liebe. Es ist nunmal schön, verliebt zu sein und zurückgeliebt zu werden. Aber sein gesamtes Lebensglück sollte man nicht davon abhängig machen.
Die Unterstreichung hab ich mal hinzugefügt, um meiner Zustimmung zu dieser Aussage Ausdruck zu verleihen. Genauso ist es doch, und genau das ist doch auch, was ich will.