An Beziehung klammern vs. Unabhängigkeit haben wollen

[Peter]

Also ja, wir haben schon des Öfteren, sehr oft sogar über derartige Themen gesprochen und auch gestritten – sowohl über das, was sie an mir stört (Schwierigkeit, Kritik erstmal anzunehmen, ehe man sich zu rechtfertigen versucht oder gar zum Gegenangriff übergeht; die Tendenz, kleinere Ärgernisse nicht anzusprechen und dafür irgendwann zu explodieren; Rastlosigkeit und das Bestreben, jeden Moment möglichst sinnvoll zu nutzen)

Kleine Frage zum Verständnis: Wirft sie dir das vor oder du ihr?

[Fango]

Sie mir, und es sind schon auch valide Punkte – ich arbeite daran, auch in einer Therapie

[time4change]

... Ich bin tatsächlich lieber alleine als in einer Beziehung wie der TE sie beschreibt. ...

+ 1

ja, ich will eine Beziehung

ich will aber eine Beziehung, die mein Leben bereichert!

[Peter]

Habe ich das richtig verstanden, dass Du zwei Hauptprobleme mit ihr hast?

1. Sie klammert
2. Sie ist oft übellaunig und kann dies wegen ihrer Impulsivität nicht gut verbergen und lässt es dann an anderen (auch an dir aus). Was zu Streit führt. Auch weil Deine Kompetenz mit dem Umgang von Konflikten ausbaufähig ist.

Ihr Klammern ist ein häufiger Anlass für die Streits.

Mir scheint es, dass man das händeln kann.

Zunächst zum Klammern. Das ist einerseits positiv, weil es zeigt, wie wichtig du ihr bist. Andererseits engt es bei zu starken Klammern den Partner ungesund ein.

Meine allgemeine Beobachtung ist, dass Frauen häufig schneller bereit sind, den Großteil ihrer Zeit in eine Beziehung zu investieren. Männer, insbesondere wenn sie lange Single waren, brauchen da häufig länger für. In der Regel gleicht sich das dann zunehmend an.

Der leichteste Weg wäre, sie einfach zu den Familientreffen und den Freunden mitzunehmen. Wenn sie das nicht will, weil sie zum Beispiel die Freunde und Familie nicht mag, kann man Zeitvereinbarungen treffen, mit denen beide Leben können.

Zu den Konflikten ganz allgemein: Den direktesten Weg zum Streit nimmt man, wenn ein Vorwurf mit einem Gegenvorwurf erwidert wird.

Es gibt sicher gute Bücher zum Thema Konfliktgespräch. Es kann nicht schaden, sich mal ein solches zu Gemüte zu führen.

Prinzipiell geht ja die Reihenfolge bei einem erhaltenen Vorwurf in etwa so:

Zuhören - Verständnis zeigen und nachfragen – Ich-Botschaft senden wie man sich selbst fühlt und was man sich wünscht – Kompromiss finden.

[Fango]

... Ich bin tatsächlich lieber alleine als in einer Beziehung wie der TE sie beschreibt. ...

+ 1

ja, ich will eine Beziehung

ich will aber eine Beziehung, die mein Leben bereichert!

Nun gut, dieser Thread behandelt explizit die Probleme in unserer Beziehung.
Bereichert hat sie mich aber selbstverständlich auch, und zwar in vielfacher Hinsicht. Ich würde diese anderthalb Jahre, bei allen Schwierigkeiten, um nichts in der Welt missen wollen – sowohl im Hinblick auf das gesamte Lebensgefühl, die Zweisamkeit, die Vertrautheit, die Partner-in-Crime-Pläneschmiederei, die gemeinsamen Erlebnisse, den Sex, aber auch bezogen auf meine eigene Persönlichkeitsentwicklung.
Aber darum ging es bei dieser Thematik eben nicht, deshalb fallen diese Aspekte unter den Tisch. Sie sind selbstverständlich trotzdem da, sonst hätten wir uns schon längst getrennt.

Das ist vielleicht ein wenig, wie wenn man vor einem Bungeesprung den Haftungsausschluss liest (Tod, Lähmung, etc.) und unter diesem Eindruck entscheidet: Nee, lieber nicht. An dieser Stelle muss ich aber Cavia Recht geben: Wenn man eine Beziehung will, in der es insbesondere nach der ersten Verliebtheit keinerlei Reibung gibt, wird man – wahrscheinlich – ewig suchen. Wenn es der Reibung zu viel wird, kann man ja sagen: Schluss. Ich wäge gerade ab und mache mir meine Gedanken, um mehr geht es gar nicht. Meine Beziehung ist keine ausweglose Hölle, keine Sorge

Habe ich das richtig verstanden, dass Du zwei Hauptprobleme mit ihr hast?

1. Sie klammert
2. Sie ist oft übellaunig und kann dies wegen ihrer Impulsivität nicht gut verbergen und lässt es dann an anderen (auch an dir aus). Was zu Streit führt. Auch weil Deine Kompetenz mit dem Umgang von Konflikten ausbaufähig ist.

Ihr Klammern ist ein häufiger Anlass für die Streits.

Mir scheint es, dass man das händeln kann.

Zunächst zum Klammern. Das ist einerseits positiv, weil es zeigt, wie wichtig du ihr bist. Andererseits engt es bei zu starken Klammern den Partner ungesund ein.

Meine allgemeine Beobachtung ist, dass Frauen häufig schneller bereit sind, den Großteil ihrer Zeit in eine Beziehung zu investieren. Männer, insbesondere wenn sie lange Single waren, brauchen da häufig länger für. In der Regel gleicht sich das dann zunehmend an.

Der leichteste Weg wäre, sie einfach zu den Familientreffen und den Freunden mitzunehmen. Wenn sie das nicht will, weil sie zum Beispiel die Freunde und Familie nicht mag, kann man Zeitvereinbarungen treffen, mit denen beide Leben können.

Zu den Konflikten ganz allgemein: Den direktesten Weg zum Streit nimmt man, wenn ein Vorwurf mit einem Gegenvorwurf erwidert wird.

Es gibt sicher gute Bücher zum Thema Konfliktgespräch. Es kann nicht schaden, sich mal ein solches zu Gemüte zu führen.

Prinzipiell geht ja die Reihenfolge bei einem erhaltenen Vorwurf in etwa so:

Zuhören - Verständnis zeigen und nachfragen – Ich-Botschaft senden wie man sich selbst fühlt und was man sich wünscht – Kompromiss finden.

Ja, das trifft es – vereinfacht zusammengefasst – recht gut. Insbesondere der Satz mit den Konflikten stimmt natürlich, ist aber jedenfalls für mich unheimlich schwierig umzusetzen, wenn der Vorwurf mir nicht gerechtfertigt erscheint. Aber wie gesagt, ich arbeite daran

Bei Familie und Freunden habe ich sie schon eingeführt und das funktioniert auch problemlos, sie schimpft eher sehr viel über ihre eigenen Freunde und Verwandten. Mag natürlich sein, dass sich das irgendwann auch auf mein Umfeld erstreckt, denn ich finde ihre Familie und Freunde eigentlich völlig ok, aber bislang ist da noch nichts vorgefallen.

[time4change]

...

Der leichteste Weg wäre, sie einfach zu den Familientreffen und den Freunden mitzunehmen. ...

kommt drauf an ...

ich erinnere mich, dass meine Mutter und ihre Schwiegermutter = meine Oma väterlichseits jedes Jahr aneinandergeraten sind
(da über 500 km Anreise, sind wir üblicherweise nur einmal im Jahr die Strecke gefahren, um +/- eine Woche zu bleiben)

seit ich 8 oder 9 Jahre alt war, ist der Papa nur noch mit mir gefahren, und meine Mutter ist die Woche lang zu hause geblieben ...

[Peter]

...

Der leichteste Weg wäre, sie einfach zu den Familientreffen und den Freunden mitzunehmen. ...

kommt drauf an ...

ich erinnere mich, dass meine Mutter und ihre Schwiegermutter = meine Oma väterlichseits jedes Jahr aneinandergeraten sind
(da über 500 km Anreise, sind wir üblicherweise nur einmal im Jahr die Strecke gefahren, um +/- eine Woche zu bleiben)

seit ich 8 oder 9 Jahre alt war, ist der Papa nur noch mit mir gefahren, und meine Mutter ist die Woche lang zu hause geblieben ...

Das entspricht dann meinen zweiten Satz zur Problematik:

Wenn sie das nicht will, weil sie zum Beispiel die Freunde und Familie nicht mag, kann man Zeitvereinbarungen treffen, mit denen beide Leben können.

[The Poet]

hat tolle Augen, ist ein bisschen nymphomanisch [...] und gefällt mir auch körperlich und überhaupt optisch wirklich sehr.

Du unfassbares Glückskind

Danke euch allen für die vielen Rückmeldungen, die allesamt sehr interessant für mich zu lesen waren.

Um bei diesem Geld-Thema keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Wir wohnen nicht zusammen und haben keine gemeinsamen Konten, insofern ist es mir grundsätzlich wirklich völlig egal, wie sie ihr Geld ausgibt – solange sie damit auskommt. Es wird aber dann zum Thema, wenn ich einen größeren Betrag vorstrecke, weil sie gerade in den Miesen ist, wir aber einen Urlaub buchen wollen. Ich tue das, weil ich natürlich trotzdem in den Urlaub möchte, aber die Rückzahlung gestaltet sich dann äußerst zäh. Auch da bin ich eigentlich geduldig, aber wenn sie sich dann ständig neue Klamotten kauft und einen neuen Laptop abzahlt und sich am Monatsende beschwert, dass sie schon wieder trotz Gehalt fast im Minus ist, dann kommentiere ich das schon.

Ich würde sagen, für die Zukunft: Klare Ansage machen. Entweder sie hat das Geld für den Urlaub beiseite, oder es gibt halt keinen. (Bzw. du machst dann halt deinen eigenen Urlaub, mit deinem eigenen Geld.) Ihr Geld ist ihr Thema, nicht deines.

Falls du ihr was leihst, mach das, was du mit jedem Freund machen würdest, dem du was leihst: Vertrag aufsetzen mit verbindlichem Rückzahlzeitpunkt.

Ansonsten gibt's Haue. (Außer sie steht drauf... dann äääh... gibt's keine Haue. )

[RomNey]

Kennt Ihr diese Widersprüche in der ersten Beziehung und hängt zwischen den Vorstellungen, die ihr für euer Leben habt? Wie geht ihr damit um?

Bei uns ist es nun ein halbes Jahr, also n Jahr weniger als bei dir und bisher kenne ich das gar nicht.
Bisher sehe ich keine Reibungspunkte.
Mal sehen wie das dann nach dem angesprochenen Jahr ist, aber auch da bin ich sehr zuversichtlich.
Denke aber auch das deine süße vom Charakter her ganz anders ist, als meine.

[Fango]

Das denke ich auch, allerdings hat es sich bei mir Anfang des Jahres dann doch auch ausgesüßt Es war einfach zu anstrengend und keine Besserung in Sicht.

Unabhängig davon weiterhin viel Erfolg euch

[Cavia]

Das ging dann aber schnell von deinem Post bis zur Trennung. Wie hat sie es denn aufgenommen?

[Fango]

Wir haben es noch eine Zeitlang versucht, aber sind immer wieder aneinander gerasselt und konnten die Sichtweisen des anderen immer seltener nachvollziehen. Letztlich haben wir uns aus einem Streit heraus getrennt, keiner musste explizit die Worte "Ich mache Schluss" aussprechen, es war dann irgendwie klar. Ich glaube allerdings, dass sie noch lange damit gerechnet hat, dass ich zur Einsicht komme, denn die Verbitterung war bei ihr schon sehr groß und sie konnte auch nicht wirklich aufhören, immer wieder Kontakt zu suchen (mal bösartig, dann wieder versöhnlich). Zuletzt haben wir uns relativ freundlich ausgetauscht, aber weil ich mich mittlerweile wieder mit einer Frau treffe, habe ich sie nach ihrem letzten Brief vor ein paar Tagen gebeten, endgültig Lebewohl zu sagen, und zumindest bislang habe ich seitdem nichts mehr gehört.