Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

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Undomiel

Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Undomiel »

Volta hat geschrieben: 17 Okt 2022 14:15 Also wenn der Mann in dieses, "eigentlich steh ich nicht auf dich, aber lass uns trotzdem Sex haben, weil ich finde keinen anderen" Konstrukt eingeweiht ist und zustimmt, dann ok, spricht nichts dagegen. Aber wenn nicht, sollten alle Parteien schnellstmöglich die Chance bekommen, Partner zu finden, die auch auf sich gegenseitig stehen... Und nach 1,5 Jahren ändert sich da auch nichts mehr...
Nochmal, gäbe es gar keine sexuelle Anziehung wäre ich nicht mit ihm zusammen. Wenn es nicht rein um Sex geht kann sich diese aber noch aus anderen Dingen als der rein körperlichen Anziehung ergeben, die nur auf dem Aussehen basiert. Zum Beispiel dem Bedürfnis, dem Partner nahe zu sein, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
Undomiel

Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Undomiel »

Volta hat geschrieben: 17 Okt 2022 14:37
Undomiel hat geschrieben: 17 Okt 2022 14:24
Es ist lediglich ein einzelner Punkt, bei dem ich Unsicherheit geäußert habe.
Aber schon ein ziemlich entscheidender für eine monogame Beziehung, die über Jahre halten und beide Parteien glücklich machen soll und idealerweise keinem der beiden wertvolle Lebenszeit durch gegenseitiges Belügen rauben soll, findest du nicht? Naja, mach was du willst, meinen Rat kennst du ja jetzt.
Wie entscheidend ist vielleicht auch bei jedem anders. Letztlich ist eine Beziehung auch immer Kompromiss, den komplett perfekten Partner, der dann auch noch mit einem zusammen sein will, findet wohl fast keiner. Wenn ich an die Männer denke, bei denen ich starke körperliche Anziehung verspürt habe, wäre da aufgrund zu großer Unterschiede keiner für eine Beziehung in Frage gekommen (sofern sie überhaupt bindungswillig waren).

Und wer hat was von Belügen gesagt? Er kennt seine Schwächen und weiß, dass ich nicht wegen seinem Aussehen mit ihm zusammen bin, dass er mich körperlich attraktiver findet als ich ihn. Wir haben uns diesbezüglich schon zu Beginn unserer Beziehung ziemlich offen ausgetauscht.
Volta
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Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Volta »

Dann erklär das deinem Partner offen und ehrlich, und wenn er damit einverstanden ist, ist ja alles in Ordnung. Nur wenn ich da zusätzlich noch lese, "Ich habe halt etwas Angst, dass die Anziehung mit der Zeit auch bei uns noch weniger wird und ich ihn dann gar nicht mehr anziehend finde." kann ich mir persönlich 0,0 vorstellen, wie da alles in Ordnung kommen soll. Aber gut, was weiß ich schon.
Undomiel

Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Undomiel »

Volta hat geschrieben: 17 Okt 2022 14:57 Dann erklär das deinem Partner offen und ehrlich, und wenn er damit einverstanden ist, ist ja alles in Ordnung. Nur wenn ich da zusätzlich noch lese, "Ich habe halt etwas Angst, dass die Anziehung mit der Zeit auch bei uns noch weniger wird und ich ihn dann gar nicht mehr anziehend finde." kann ich mir persönlich 0,0 vorstellen, wie da alles in Ordnung kommen soll. Aber gut, was weiß ich schon.
Wie in meinem vorherigen Beitrag bereits geschrieben, dieses Gespräch hat bereits kurz nachdem wir zusammen gekommen sind stattgefunden.
Mariquita

Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Mariquita »

@Undomiel: Noch ein Gedanke: Die Aufregung bei sexuellen Abenteuern speist sich ja nicht nur aus den beteiligten Personen. Es geht ja auch immer um die Situation, bzw. das, was mit der Situation gerade verbunden wird. Einfacher ausgedrückt: Deine Affären vor der Beziehung hatten ja irgendwie etwas von Unsicherheit, vielleicht etwas "Verbotenes" oder "Heimliches".
Wie oft hört man, dass eine zunächst verbotene oder heimliche Affäre, die unglaublich rauschhaft, geradezu unwiderstehlich war auf einmal ganz banal wurde, als sie dann "legitimisiert" wurde.

Es muss nicht an deinem Partner liegen, wenn du die Anziehung nicht so brennend empfindest. Es kann einfach an den Umständen einer letztlich gesunden Beziehung liegen. Behalte das bitte im Hinterkopf, falls du glaubst etwas zu verpassen, wenn du dich für deinen Partner entscheidest...

Ansonsten finde ich es gut und richtig, dass du dir Gedanken machst. Das ist durchaus auch in seinem Sinne, finde ich.
Mariquita

Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Mariquita »

Tania hat geschrieben: 17 Okt 2022 14:24
Mariquita hat geschrieben: 17 Okt 2022 13:47 Hier gibt es manchmal Beziehungen, bei denen ich mich frage, wie sehr manche das Alleinsein fürchten müssen, dass sie so etwas tolerieren und aufrecht erhalten. Oder wie wichtig es ist in der Verwandtschaft, im Kollegenkreis oder wo auch immer sagen zu können: "Ich habe einen Freund". Ich weiß nicht...zählt die Meinung anderer da mehr, als die eigene Lebenszufriedenheit?
Da stimmt dann weder die Anziehung, noch die Wertvorstellungen, keinerlei gegenseitige Wertschätzung, keine Gemeinsamkeiten und um sich dieser Tatsache nicht stellen zu müssen, wird das ganze dann auf Medikamente geschoben...
Das nenne ich eine Farce. Und respektlos.
Respektlos finde ich höchstens die Art, mit der Du hier ungebeten und ohne zwingende Notwendigkeit über die Beziehungen anderer Forianer urteilst. Außerdem anmaßend und übergriffig.

Voltas Einschätzung finde ich zwar auch daneben, aber im Gegensatz zu den Personen, auf die Du Dich beziehst, hat Undomiel zumindest nach Meinungen gefragt ...
Ich beziehe mich auf niemand bestimmten. Ich habe allerdings auch nirgends gelesen, dass dich jemand gebeten hätte das Verteidigungsschwert zu führen.
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Lilia
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Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Lilia »

Volta hat geschrieben: 17 Okt 2022 14:57 Dann erklär das deinem Partner offen und ehrlich, und wenn er damit einverstanden ist, ist ja alles in Ordnung. Nur wenn ich da zusätzlich noch lese, "Ich habe halt etwas Angst, dass die Anziehung mit der Zeit auch bei uns noch weniger wird und ich ihn dann gar nicht mehr anziehend finde." kann ich mir persönlich 0,0 vorstellen, wie da alles in Ordnung kommen soll. Aber gut, was weiß ich schon.
Gerade bei langjährigen Beziehungen hast du immer wieder mal Phasen, in denen du den Partner sexuell nicht so anziehend findest, zum Beispiel, weil er oder sie oder du selbst besonders gestresst ist oder nur noch in Jogginghosen rumläuft, du sexuell was anderes ausprobieren möchtest und der Partner nicht und umgekehrt, oder, oder, oder .... Sexuelle Anziehung ist von vielen Faktoren abhängig.

@ Undomiel: Gibt es irgendwas, was dein Partner ändern könnte, damit er für dich sexuell attraktiver wäre? Ein anderes Verhalten oder irgendwas an seinem Aussehen? Wenn ja, sprich es an. Ich weiß, das ist ein schmaler Grat, denn natürlich könnte ihn das Gespräch verletzen, aber mit vorher wohlüberlegten Worten (oder Taten) ist es durchaus möglich.
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Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Wuchtbrumme »

Mariquita hat geschrieben: 17 Okt 2022 15:42 @Undomiel: Noch ein Gedanke: Die Aufregung bei sexuellen Abenteuern speist sich ja nicht nur aus den beteiligten Personen. Es geht ja auch immer um die Situation, bzw. das, was mit der Situation gerade verbunden wird. Einfacher ausgedrückt: Deine Affären vor der Beziehung hatten ja irgendwie etwas von Unsicherheit, vielleicht etwas "Verbotenes" oder "Heimliches".
Wie oft hört man, dass eine zunächst verbotene oder heimliche Affäre, die unglaublich rauschhaft, geradezu unwiderstehlich war auf einmal ganz banal wurde, als sie dann "legitimisiert" wurde.

Es muss nicht an deinem Partner liegen, wenn du die Anziehung nicht so brennend empfindest. Es kann einfach an den Umständen einer letztlich gesunden Beziehung liegen. Behalte das bitte im Hinterkopf, falls du glaubst etwas zu verpassen, wenn du dich für deinen Partner entscheidest...

Ansonsten finde ich es gut und richtig, dass du dir Gedanken machst. Das ist durchaus auch in seinem Sinne, finde ich.
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Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Undomiel »

Lilia hat geschrieben: 17 Okt 2022 17:12 @ Undomiel: Gibt es irgendwas, was dein Partner ändern könnte, damit er für dich sexuell attraktiver wäre? Ein anderes Verhalten oder irgendwas an seinem Aussehen? Wenn ja, sprich es an. Ich weiß, das ist ein schmaler Grat, denn natürlich könnte ihn das Gespräch verletzen, aber mit vorher wohlüberlegten Worten (oder Taten) ist es durchaus möglich.
Naja, ein Punkt ist das schon deutliche Übergewicht. Er war sehr stark übergewichtig (BMI>45), hat bevor wir uns kennengelernt haben aber auch schon viel abgenommen. Dass er nach wie vor einiges zu viel mit sich herumschleppt stört ihn selber und er möchte daran arbeiten. Also nicht notwendig, ihn darauf anzusprechen. Zumal ich ja den Kampf mit dem Gewicht selber kenne. Während ich aber viel Sport mache hat er seit Beginn von Corona den Sport komplett eingestellt. Was sich natürlich bei Kondition und auch dem Aussehen bemerkbar macht. Da versuche ich stetig, ihn zu gemeinsamer Bewegung wie Spazieren und Wandern zu motivieren. Und ich weise auch immer wieder darauf hin, dass es rausgeschmissenes Geld ist, wenn man im Fitnessstudio nur passives Mitglied ist 😅 Letztlich weis er das aber auch selber und ich will nicht andauernd deswegen rumnerven.

Der andere Punkt sind die Klamotten. Er legt da keinen besonderen Wert drauf und hat auch nicht den besten Sinn dafür. Sagt er selber. Dazu kommt dann noch, dass er aufgrund der Figurprobleme und der starken Abnahme dazu neigt, eher in sackartigen Sachen rumzulaufen. Hier versuche ich schon, nach und nach einen positiven Einfluss zu nehmen.
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Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von MFGMitleser »

Undomiel hat geschrieben: 16 Okt 2022 17:07
cama hat geschrieben: 14 Okt 2022 21:18 Ich bin ja nicht nur selber sexuell und romantisch schon immer fast völlig unsichtbar, mein Partner ist auch so. Bei ihm finde ich es völlig unerklärlich, zumal es ja bei ihm noch viel trister aussah als bei mir.
Was ist los mit den Frauen, daß sie meinen Mann behandeln wie Luft? Nicht, daß ich wollen würde, daß ihn eine versucht, auszuspannen, aber er wurde als Single genauso vollständig ignoriert wie heute.

Außerdem glaube ich tatsächlich, daß Leute mit normaler(er) Beziehungsbiografie Selbstwert daraus beziehen, daß sie hin und wieder interessant gefunden werden. Bei ABs und ABinen wird sowas gern als bedürftig bezeichnet, aber ich halte das für ein sehr weit verbreitetes und durchaus normales Bedürfnis, als Wesen mit romantischen und sexuellen Wünschen wahrgenommen zu werden.
Lilia hat geschrieben: 15 Okt 2022 09:22 Um mal einen Stab für cama zu brechen: es gibt ja auch heute noch Beziehungen, die nicht aus romantisch- sexueller Liebe geschlossen werden, sondern mangels Alternative, z.B. weil das mit der romantischen Liebe nicht so funktioniert, sei es, dass die romantischen Beziehungen immer in einer Katastrofe enden oder es kein romantisches Interesse von anderen Geschlecht gab. Manchmal reicht auch ein "wir ticken ähnlich" aus, um zu heiraten. Nach dem Motto: "besser den Spatz in der Hand,..." oder auch aus der Hoffnung heraus, dass die Nähe zum anderen schon noch zu einer romantischen Liebe führt.

Was aber, wenn das nicht passiert und man trotz Beziehung das Gefühl hat, dass etwas fehlt? Ich finde es durchaus legitim, dann etwas zu vermissen und zu hinterfragen, warum das so ist. Denkt man nämlich nur einen winzigen Schritt weiter, könnte man auch jedem AB absprechen, dass er sich nach romantisch-sexuellem Interesse an seiner Person sehnt.

Im Forum wird halt offen über diese Sehnsüchte und Probleme gesprochen. Das kenn ich so nicht, wenn Menschen in Beziehungen miteinander reden. Wer ne Beziehung hat, hat eben gefälligst glücklich zu sein oder sich zu trennen und einen neuen Partner zu suchen. :sadwoman:
Ich habe mich von diesen Beiträgen angesprochen gefühlt, denke aber, dass meine Gedanken dazu im Unterforum Erste Beziehung besser aufgehoben sind. Deswegen habe ich mir erlaubt, hier einen neuen Thread zu eröffnen.

Bei mir war es ja auch so, dass ich für Männer mein Leben lang weitgehend unsichtbar war, zumindest bis Anfang 30. Für mein Selbstvertrauen war das eine ziemliche Katastrophe.
Mit knapp 33 hab ich dann meinen Freund kennengelernt. Ihm ging es vorher genauso, er war für Frauen immer nur der lustige Kumpel. Sexuelles oder romantisches Interesse hat er aber nur ganz selten mal erfahren, vor mir gab es nur eine kurze Beziehung.
Jetzt sind wir seit anderthalb Jahren ein Paar und ich würde auch sagen, dass wir sehr gut zusammen passen. Trotzdem kommt bei mir immer wieder der Gedanke auf, ob ich nur mit ihm zusammen bin, weil er der erste Mann war, der mir ernsthaftes Interesse entgegen gebracht hat, der mich im romantischen Sinn als Frau wahrgenommen hat. In der Kennenlernphase hab ich lange gezweifelt, ob es für mich wirklich reicht. Ich hab zwar super gerne Zeit mit ihm verbracht, aber eine wirkliche Verknalltheit oder körperliche Anziehung habe ich nicht verspürt. Auf jeden Fall nicht so, wie ich sie früher schon verspürt habe. Letztlich habe ich mich dann entschieden, dem Ganzen trotz der Zweifel eine Chance zu geben. Ich muss gestehen, hauptsächlich weil ich mich so sehr nach einer Beziehung gesehnt habe. Und weil ich mir diese Chance nicht entgehen lassen wollte. Aus meiner Sicht war diese Entscheidung nach wir vor richtig. Die Beziehung läuft sehr harmonisch, wir planen ein gemeinsames Leben. Aber ich werde diesen nagenden Zweifel einfach nicht los, ob ich die Beziehung ohne meinen AB-Status auch eingegangen wäre. Ob ich mir vielleicht nur einrede, in ihn verliebt zu sein, weil ich nicht länger allein sein wollte. Gleichzeitig frage ich mich in dunklen Momenten auch, ob er vielleicht auch nur mangels anderer Alternativen mit mir zusammen ist. Warum sollten sich sonst ausgerechnet zwei finden, die vorher beide niemand wollte?
Hier schreibt Ihr ganz viele Dinge, die ich in meiner Ex-Beziehung wiedererkenne.
Diese grundsätzliche Sehnsucht, von jemand gemocht, geliebt zu werden.
Der Wunsch, sich mit jemand auszutauschen. Der einen aufgrund seiner Persönlichkeit zu einem Großteil versteht, wie es sonst bislang niemand konnte.
Sexuelle Hingabe, Leidenschaft, Zärtlichkeit ausleben mit jemand, der es nicht alleine wegen Sex macht, sondern weil er es ganz bewußt mit Dir will.
Alltag teilen, die Familie des anderen kennenlernen, dessen Geschwister und Familien, Freunde. Arbeit, Hobbies Sport, Freizeit, Reisen.
Man geht miteinander durch die Straßen, Hand in Hand, voller Stolz, dass man es geschafft hat. Es gibt jemanden, dem man etwas bedeutet, der bereit ist, sich auf einen einzulassen.

Man fängt an, sich anders zu kleiden als früher, weil man glaubt, dem anderen dadurch noch mehr zu gefallen.
Man lässt sich darauf ein, anders zu essen, zu kochen, andere Sendungen im TV zu sehen, andere Filme im Kino
Man hört andere Musik. Geht in andere Events. Lernt andere Freunde kennen.

Und dann stellt man an einem Punkt fest, was auch noch passiert ist, ohne dass man es wahrhaben wollte:
Dass man plötzlich kaum noch die Dinge tut, die einem einmal wichtig waren und an denen man allmählich Verrat begeht, weil man sich von ihnen mehr und mehr distanziert. Man sieht die Familie des anderen häufiger als die eigene und erfährt Kritik, wenn man anmerkt, dass man auch einmal wieder gemeinsam deine (die eigene) Familie besuchen sollte. Deine Stil, Dich zu kleiden, tritt mehr und mehr in den Hintergrund und schließlich kaufst Du nichts mehr ohne Dich abzustimmen. Du bist auf Events, Freundesabenden, denen Du nicht recht etwas abgewinnen kannst.

Warum tust Du das alles? Weil Du zeigen willst, wie wichtig Dir der andere ist. Du zeigst, wie weit Du gehen würdest, um zeigen zu können, dass Du den anderen glücklich machen möchtest. Die Kompromisse, die Du eingehst, beanspruchen Dich so sehr, dass es nicht dazu kommt, dass Du einmal zeigst, welche Dinge Dir eigentlich etwas bedeuten. Deine Familie, Deine Herkunft, Deine Geschichten, was Dich antreibt, was Du gerne tatest in der Zeit, bevor es den anderen gab, kommen Dir geringwertig vor.

Du möchtest Harmonie, hast Dir aber ein schleichend wirkendes Gift eingehandelt, das nach und nach eine schlimme Wirkung entfaltet. Du bemerkst es nicht, und dann ist es zu spät.

"Ich mache Schluss mit Dir."

Wie bitte? Warum das denn?

Deine Welt bricht zusammen. Von Deiner alten Welt ist kaum mehr etwas erhalten, dass Dir Halt geben könnte, denn zu sehr hast Du sie nun schon vernachlässigt.

Was bleibt Dir nun außer Seelenschmerz?

Mir kommt vieles sehr bekannt vor, was Du schreibst, mit dem Unterschied, dass es bei mir schon vorbei ist mit der Beziehung. Ich fühlte mich so glücklich, es tat so unendlich gut, nicht mehr allein zu sein. Und dann kam der Tag, als das fragile Konstrukt sich als solches zeigte und zusammenbrach. Ich hatte Lebenszeit investiert, Seelenzeit. Es kam mir nicht wie Investment vor, sondern wie ein Geschenk. Ich war nicht in der Lage, die Wahrheit zu erkennen, wie ich mich selbst zu einem Teil aufgab für etwas, das auf ungreifbare Weise von meinem Leben Besitz ergriff und dem ich mich vollkommen willig und geradezu lustvoll auslieferte.

Ich werde es vermutlich wieder tun, aus der gleichen Sehnsucht heraus wie schon damals. Wie nur kann man dem entrinnen?

LG MFGMitleser.
Wenn man darüber nachdenkt, kommt man eigentlich schon in den Himmel, wenn man geboren wird - Jim Lovell, Apollo 13 Astronaut
Undomiel

Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Undomiel »

MFGMitleser hat geschrieben: 17 Okt 2022 21:15 Hier schreibt Ihr ganz viele Dinge, die ich in meiner Ex-Beziehung wiedererkenne.
Diese grundsätzliche Sehnsucht, von jemand gemocht, geliebt zu werden.
Der Wunsch, sich mit jemand auszutauschen. Der einen aufgrund seiner Persönlichkeit zu einem Großteil versteht, wie es sonst bislang niemand konnte.
Sexuelle Hingabe, Leidenschaft, Zärtlichkeit ausleben mit jemand, der es nicht alleine wegen Sex macht, sondern weil er es ganz bewußt mit Dir will.
Alltag teilen, die Familie des anderen kennenlernen, dessen Geschwister und Familien, Freunde. Arbeit, Hobbies Sport, Freizeit, Reisen.
Man geht miteinander durch die Straßen, Hand in Hand, voller Stolz, dass man es geschafft hat. Es gibt jemanden, dem man etwas bedeutet, der bereit ist, sich auf einen einzulassen.

Man fängt an, sich anders zu kleiden als früher, weil man glaubt, dem anderen dadurch noch mehr zu gefallen.
Man lässt sich darauf ein, anders zu essen, zu kochen, andere Sendungen im TV zu sehen, andere Filme im Kino
Man hört andere Musik. Geht in andere Events. Lernt andere Freunde kennen.

Und dann stellt man an einem Punkt fest, was auch noch passiert ist, ohne dass man es wahrhaben wollte:
Dass man plötzlich kaum noch die Dinge tut, die einem einmal wichtig waren und an denen man allmählich Verrat begeht, weil man sich von ihnen mehr und mehr distanziert. Man sieht die Familie des anderen häufiger als die eigene und erfährt Kritik, wenn man anmerkt, dass man auch einmal wieder gemeinsam deine (die eigene) Familie besuchen sollte. Deine Stil, Dich zu kleiden, tritt mehr und mehr in den Hintergrund und schließlich kaufst Du nichts mehr ohne Dich abzustimmen. Du bist auf Events, Freundesabenden, denen Du nicht recht etwas abgewinnen kannst.

Warum tust Du das alles? Weil Du zeigen willst, wie wichtig Dir der andere ist. Du zeigst, wie weit Du gehen würdest, um zeigen zu können, dass Du den anderen glücklich machen möchtest. Die Kompromisse, die Du eingehst, beanspruchen Dich so sehr, dass es nicht dazu kommt, dass Du einmal zeigst, welche Dinge Dir eigentlich etwas bedeuten. Deine Familie, Deine Herkunft, Deine Geschichten, was Dich antreibt, was Du gerne tatest in der Zeit, bevor es den anderen gab, kommen Dir geringwertig vor.

Du möchtest Harmonie, hast Dir aber ein schleichend wirkendes Gift eingehandelt, das nach und nach eine schlimme Wirkung entfaltet. Du bemerkst es nicht, und dann ist es zu spät.

"Ich mache Schluss mit Dir."

Wie bitte? Warum das denn?

Deine Welt bricht zusammen. Von Deiner alten Welt ist kaum mehr etwas erhalten, dass Dir Halt geben könnte, denn zu sehr hast Du sie nun schon vernachlässigt.

Was bleibt Dir nun außer Seelenschmerz?

Mir kommt vieles sehr bekannt vor, was Du schreibst, mit dem Unterschied, dass es bei mir schon vorbei ist mit der Beziehung. Ich fühlte mich so glücklich, es tat so unendlich gut, nicht mehr allein zu sein. Und dann kam der Tag, als das fragile Konstrukt sich als solches zeigte und zusammenbrach. Ich hatte Lebenszeit investiert, Seelenzeit. Es kam mir nicht wie Investment vor, sondern wie ein Geschenk. Ich war nicht in der Lage, die Wahrheit zu erkennen, wie ich mich selbst zu einem Teil aufgab für etwas, das auf ungreifbare Weise von meinem Leben Besitz ergriff und dem ich mich vollkommen willig und geradezu lustvoll auslieferte.

Ich werde es vermutlich wieder tun, aus der gleichen Sehnsucht heraus wie schon damals. Wie nur kann man dem entrinnen?

LG MFGMitleser.
Tut mir wirklich leid, dass es für dich so unglücklich ausgegangen ist :sadwoman:
Zum Glück finde ich mich da erstmal nicht so wieder. Ich denke nicht, dass ich mich durch die Beziehung verändert habe. Wobei wir bislang ja auch eine Wochenendbeziehung führen, da hat jeder zwangsläufig nach wie vor sein eigenes Leben. Ich finde es auch sehr wichtig, dass man sich in einer Beziehung nicht selbst verliert. Kenne da aber auch ein paar Beispiele im Bekanntenkreis, die sich extrem verändern, wenn sie eine Beziehung haben.
Ninja Turtle

Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Ninja Turtle »

Mariquita hat geschrieben: 17 Okt 2022 15:42 @Undomiel: Noch ein Gedanke: Die Aufregung bei sexuellen Abenteuern speist sich ja nicht nur aus den beteiligten Personen. Es geht ja auch immer um die Situation, bzw. das, was mit der Situation gerade verbunden wird. Einfacher ausgedrückt: Deine Affären vor der Beziehung hatten ja irgendwie etwas von Unsicherheit, vielleicht etwas "Verbotenes" oder "Heimliches".
Wie oft hört man, dass eine zunächst verbotene oder heimliche Affäre, die unglaublich rauschhaft, geradezu unwiderstehlich war auf einmal ganz banal wurde, als sie dann "legitimisiert" wurde.

Es muss nicht an deinem Partner liegen, wenn du die Anziehung nicht so brennend empfindest. Es kann einfach an den Umständen einer letztlich gesunden Beziehung liegen. Behalte das bitte im Hinterkopf, falls du glaubst etwas zu verpassen, wenn du dich für deinen Partner entscheidest...

Ansonsten finde ich es gut und richtig, dass du dir Gedanken machst. Das ist durchaus auch in seinem Sinne, finde ich.
Finde ich einen sehr guten Gedanken. Kann das sehr gut nachempfinden.
Ich habe auch den Eindruck, dass ich mich mehr „traue“ wenn’s nur ein Abenteuer ist. In dem Moment, wo man zusammen ist, hat man ja auch was zu verlieren.

Na ja, und dieses ganze Romantische Liebesfimgedöns ist ja letztendlich auch nur eine Erfindung von Buch und Film. Bzw von der Gesellschaft. Da sollte man sich vielleicht nicht unbedingt dran orientieren.
Undomiel

Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Undomiel »

Ninja Turtle hat geschrieben: 18 Okt 2022 06:31
Mariquita hat geschrieben: 17 Okt 2022 15:42 @Undomiel: Noch ein Gedanke: Die Aufregung bei sexuellen Abenteuern speist sich ja nicht nur aus den beteiligten Personen. Es geht ja auch immer um die Situation, bzw. das, was mit der Situation gerade verbunden wird. Einfacher ausgedrückt: Deine Affären vor der Beziehung hatten ja irgendwie etwas von Unsicherheit, vielleicht etwas "Verbotenes" oder "Heimliches".
Wie oft hört man, dass eine zunächst verbotene oder heimliche Affäre, die unglaublich rauschhaft, geradezu unwiderstehlich war auf einmal ganz banal wurde, als sie dann "legitimisiert" wurde.

Es muss nicht an deinem Partner liegen, wenn du die Anziehung nicht so brennend empfindest. Es kann einfach an den Umständen einer letztlich gesunden Beziehung liegen. Behalte das bitte im Hinterkopf, falls du glaubst etwas zu verpassen, wenn du dich für deinen Partner entscheidest...

Ansonsten finde ich es gut und richtig, dass du dir Gedanken machst. Das ist durchaus auch in seinem Sinne, finde ich.
Finde ich einen sehr guten Gedanken. Kann das sehr gut nachempfinden.
Ich habe auch den Eindruck, dass ich mich mehr „traue“ wenn’s nur ein Abenteuer ist. In dem Moment, wo man zusammen ist, hat man ja auch was zu verlieren.

Na ja, und dieses ganze Romantische Liebesfimgedöns ist ja letztendlich auch nur eine Erfindung von Buch und Film. Bzw von der Gesellschaft. Da sollte man sich vielleicht nicht unbedingt dran orientieren.
Definitiv. Das war ja auch der Grund, warum ich mich beim Casual Sex etwas getraut habe, was ich mich vorher viele Jahre nicht getraut habe. Da keine Gefühle im Spiel waren hatte ich einfach nichts zu verlieren und hab mir weniger Gedanken darüber gemacht, was das Gegenüber über mich denken könnte.
Und ja, natürlich haben die ganzen Umstände dazu beigetragen, dass der Sex wesentlich aufregender war. Ich habe mich da auf Sachen eingelassen, wovon ich es nie geglaubt hätte. Zumal Sex zu dem Zeitpunkt für mich ja sowieso noch komplett neu und daher schon per se aufregender war. Mittlerweile ist da doch mehr Routine dabei.
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Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von NeC »

Undomiel hat geschrieben: 17 Okt 2022 19:48
Lilia hat geschrieben: 17 Okt 2022 17:12 @ Undomiel: Gibt es irgendwas, was dein Partner ändern könnte, damit er für dich sexuell attraktiver wäre?
Naja, ein Punkt ist das schon deutliche Übergewicht. Er war sehr stark übergewichtig (...) Dass er nach wie vor einiges zu viel mit sich herumschleppt stört ihn selber und er möchte daran arbeiten. Also nicht notwendig, ihn darauf anzusprechen.
Da sei Dir mal nicht so sicher! Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass es unglaublich motivierend ist, Kilos los zu werden, um attraktiver für die Partnerin zu werden! Ich habe das in der Zeit meiner Beziehung auch hauptsächlich für mich gemacht, aber ich würde sagen es hat sehr geholfen, dass ich es eben nicht nur für mich gemacht haben, sondern dass meine Freundin voll dahinter stand, es gut fand, und sich mit mir zusammen über die Abnehm-Erfolge gefreut hat.

Wenn jetzt noch dazugekommen wäre, dass ich dadurch auch sexuell attraktiver für sie geworden wäre (was bei uns nicht der Fall war - sie hat mir glaubhaft versichert, dass sie meinen Körper mit den Kilos durchaus sehr angenehm kuschelig-weich fand), wäre meine Motivation sicherlich noch größer gewesen! :schuechtern:

Zwischendurch lag ich genau in der Mitte des Normalgewichtsbereichs - und fand das sah gut aus. Mittlerweile bin ich etwa 10 kg drüber, und würde die auch gerne wieder los werden. Aber jetzt ausschließlich mit der "nur für mich"-Motivation klappt das heutzutage deutlich schlechter. :sadman:

Undomiel hat geschrieben: 17 Okt 2022 19:48 Der andere Punkt sind die Klamotten. (...) Hier versuche ich schon, nach und nach einen positiven Einfluss zu nehmen.
Das passt sich gut, weil er nach der Abnehmerei sowieso neue Klamotten braucht.

Ihm ständig damit in den Ohren liegen hilft natürlich nicht. Aber wenn klar ist, dass Du bei neuen Klamotten zukünftig mit berätst, und wenn Du ihm zeigst, dass seine Abnehm-Erfolge Dich sexuell "anmachen", kann das nur gut für euch beide sein!

Undomiel hat geschrieben: 18 Okt 2022 07:33 ich [habe] mich beim Casual Sex etwas getraut, was ich mich vorher viele Jahre nicht getraut habe. (...) Und ja, natürlich haben die ganzen Umstände dazu beigetragen, dass der Sex wesentlich aufregender war. Ich habe mich da auf Sachen eingelassen, wovon ich es nie geglaubt hätte.
Eigentlich spricht nichts dagegen, wenn Du das Deinem Freund auch beibringst. Du hast es (vermutlich im Gegensatz zu ihm) selbst erlebt und bist in der Hinsicht nun die Erfahrene. Du hast es damit in der Hand, euer Sexleben auch aufregeneder zu gestalten. Aufgeschlossen etwas neues probieren heißt ja nicht, dass man auf den routinierten, angenehm-verbindenden Kuschel-Sex verzichten müsste.
:vielglueck:
Undomiel

Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Undomiel »

NeC hat geschrieben: 18 Okt 2022 08:33
Undomiel hat geschrieben: 17 Okt 2022 19:48
Lilia hat geschrieben: 17 Okt 2022 17:12 @ Undomiel: Gibt es irgendwas, was dein Partner ändern könnte, damit er für dich sexuell attraktiver wäre?
Naja, ein Punkt ist das schon deutliche Übergewicht. Er war sehr stark übergewichtig (...) Dass er nach wie vor einiges zu viel mit sich herumschleppt stört ihn selber und er möchte daran arbeiten. Also nicht notwendig, ihn darauf anzusprechen.
Da sei Dir mal nicht so sicher! Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass es unglaublich motivierend ist, Kilos los zu werden, um attraktiver für die Partnerin zu werden! Ich habe das in der Zeit meiner Beziehung auch hauptsächlich für mich gemacht, aber ich würde sagen es hat sehr geholfen, dass ich es eben nicht nur für mich gemacht haben, sondern dass meine Freundin voll dahinter stand, es gut fand, und sich mit mir zusammen über die Abnehm-Erfolge gefreut hat.

Wenn jetzt noch dazugekommen wäre, dass ich dadurch auch sexuell attraktiver für sie geworden wäre (was bei uns nicht der Fall war - sie hat mir glaubhaft versichert, dass sie meinen Körper mit den Kilos durchaus sehr angenehm kuschelig-weich fand), wäre meine Motivation sicherlich noch größer gewesen! :schuechtern:
Undomiel hat geschrieben: 17 Okt 2022 19:48 Der andere Punkt sind die Klamotten. (...) Hier versuche ich schon, nach und nach einen positiven Einfluss zu nehmen.
Das passt sich gut, weil er nach der Abnehmerei sowieso neue Klamotten braucht.

Ihm ständig damit in den Ohren liegen hilft natürlich nicht. Aber wenn klar ist, dass Du bei neuen Klamotten zukünftig mit berätst, und wenn Du ihm zeigst, dass seine Abnehm-Erfolge Dich sexuell "anmachen", kann das nur gut für euch beide sein!

Undomiel hat geschrieben: 18 Okt 2022 07:33 ich [habe] mich beim Casual Sex etwas getraut, was ich mich vorher viele Jahre nicht getraut habe. (...) Und ja, natürlich haben die ganzen Umstände dazu beigetragen, dass der Sex wesentlich aufregender war. Ich habe mich da auf Sachen eingelassen, wovon ich es nie geglaubt hätte.
Eigentlich spricht nichts dagegen, wenn Du das Deinem Freund auch beibringst. Du hast es (vermutlich im Gegensatz zu ihm) selbst erlebt und bist in der Hinsicht nun die Erfahrene. Du hast es damit in der Hand, euer Sexleben auch aufregeneder zu gestalten. Aufgeschlossen etwas neues probieren heißt ja nicht, dass man auf den routinierten, angenehm-verbindenden Kuschel-Sex verzichten müsste.
:vielglueck:
Was das Gewicht angeht finde ich grundsätzlich ein paar Kilo mehr auch anziehender als ein paar zu wenig (persönlicher Geschmack) 😉
Ich weiß halt, dass er sich selber unwohl damit fühlt. Da würde es sich für mich wie Salz in die Wunde streuen anfühlen, wenn ich ihm sage, dass ich ihn attraktiver finden würde wenn er abnimmt. Zumal er ja auch schon fast 35 kg abgenommen hat. Ich hätte da eher Bedenken, dass es ihm die Motivation raubt. Auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, dass die Motivation diesbezüglich mit der Beziehung eh stark abgenommen hat 😅 ihn bei Erfolgen aber zu bestärken finde ich einen guten Ansatz.

Bei den Klamotten versuche ich auch, nicht an den bestehenden rumzumeckern (außer sie sind noch von vor 35 kg und definitiv zu groß) sondern eher bei der Anschaffung neuer zu beraten. Ist ja auch nicht so, dass er nur hässliche Sachen hat.

Naja, erfahren ist relativ 😅 ich weiß nicht ob ich es mir zutraue, da sozusagen als "Lehrerin" zu fungieren. Ich denke auch, dass wir auf einem ähnlichen Erfahrungslevel sind. Ich muss nochmal drüber nachdenken, wie ich da am Besten vorgehe.
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Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von NeC »

Undomiel hat geschrieben: 18 Okt 2022 09:02 Ich weiß halt, dass er sich selber unwohl damit fühlt. Da würde es sich für mich wie Salz in die Wunde streuen anfühlen, wenn ich ihm sage, dass ich ihn attraktiver finden würde wenn er abnimmt. Zumal er ja auch schon fast 35 kg abgenommen hat. Ich hätte da eher Bedenken, dass es ihm die Motivation raubt. Auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, dass die Motivation diesbezüglich mit der Beziehung eh stark abgenommen hat 😅
Sicherlich kommt es darauf an, wie Du das verpackst. Aber da es nun einmal so ist, dass Du ihn mit weniger Kilos attraktiver fändest, und Du Dir ja sogar schon Gedanken darüber machst, ob sein aktueller Attraktivitätslevel für Dich in Zukunft reichen wird, finde ich es schon angebracht und auch fair, ihm das irgendwie zu verklickern.

Daher die Idee, es ihm vielleicht nicht direkt zu sagen, aber doch beim nächsten Erfolg deutlich zu zeigen, dass Dich das anmacht. ;)

Undomiel hat geschrieben: 18 Okt 2022 09:02 ich weiß nicht ob ich es mir zutraue, da sozusagen als "Lehrerin" zu fungieren. Ich denke auch, dass wir auf einem ähnlichen Erfahrungslevel sind. Ich muss nochmal drüber nachdenken, wie ich da am Besten vorgehe.
Naja, als "Lehrerin" jetzt vielleicht nicht unbedingt (es sei denn, ihr steht beide auf so ein Rollenspiel :kopfstand: ). Aber Du könntest diejenige sein, von der die neuen Impulse in eurem Sexleben kommen. Und Du könntest die sein, die ihm zeigt, das es nicht schlimm ist, etwas auszuprobieren, was euch hinterher gar nicht unbedingt so gefällt. Vielleicht traut er sich dann von sich aus auch mehr.
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Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Undomiel »

NeC hat geschrieben: 18 Okt 2022 09:40
Undomiel hat geschrieben: 18 Okt 2022 09:02 ich weiß nicht ob ich es mir zutraue, da sozusagen als "Lehrerin" zu fungieren. Ich denke auch, dass wir auf einem ähnlichen Erfahrungslevel sind. Ich muss nochmal drüber nachdenken, wie ich da am Besten vorgehe.
Naja, als "Lehrerin" jetzt vielleicht nicht unbedingt (es sei denn, ihr steht beide auf so ein Rollenspiel :kopfstand: ). Aber Du könntest diejenige sein, von der die neuen Impulse in eurem Sexleben kommen. Und Du könntest die sein, die ihm zeigt, das es nicht schlimm ist, etwas auszuprobieren, was euch hinterher gar nicht unbedingt so gefällt. Vielleicht traut er sich dann von sich aus auch mehr.
Ich hab das schon mal versucht mit den Impulsen. Und ich hatte auch nicht den Eindruck, als hätte es ihm gar nicht gefallen. Aber irgendwie ist es trotzdem beim einmaligen Versuch geblieben 🤷‍♀️ vielleicht muss ich da nochmal etwas initiieren.

Manchmal habe ich tatsächlich den Eindruck, dass er sich was Sex angeht von sich aus wenig traut, etwas Neues zu probieren. Obwohl ich schon sehr deutlich gemacht habe, dass ich diesbezüglich offen bin. Vielleicht hat er aber auch gar nicht das Bedürfnis danach, wäre auch möglich 🤔
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Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Peter »

Undomiel hat geschrieben: 18 Okt 2022 10:07 Manchmal habe ich tatsächlich den Eindruck, dass er sich was Sex angeht von sich aus wenig traut, etwas Neues zu probieren. Obwohl ich schon sehr deutlich gemacht habe, dass ich diesbezüglich offen bin. Vielleicht hat er aber auch gar nicht das Bedürfnis danach, wäre auch möglich 🤔
Dann würde ich die unkomplizierteste Variante wählen. Ihn einfach während des Vorspiels vorschlagen, dass ihr heute ja mal (was immer Du auch gerne tun würdest) ausprobieren könntet. Entweder er findet die Idee reizvoll oder wenn nicht, kannst Du ihn ja fragen, was er gerne mal machen würde.

Wobei natürlich auch viele Wünsche auch nonverbal kommuniziert werden können.
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Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Leon »

Undomiel hat geschrieben: 18 Okt 2022 10:07
NeC hat geschrieben: 18 Okt 2022 09:40
Undomiel hat geschrieben: 18 Okt 2022 09:02 ich weiß nicht ob ich es mir zutraue, da sozusagen als "Lehrerin" zu fungieren. Ich denke auch, dass wir auf einem ähnlichen Erfahrungslevel sind. Ich muss nochmal drüber nachdenken, wie ich da am Besten vorgehe.
Naja, als "Lehrerin" jetzt vielleicht nicht unbedingt (es sei denn, ihr steht beide auf so ein Rollenspiel :kopfstand: ). Aber Du könntest diejenige sein, von der die neuen Impulse in eurem Sexleben kommen. Und Du könntest die sein, die ihm zeigt, das es nicht schlimm ist, etwas auszuprobieren, was euch hinterher gar nicht unbedingt so gefällt. Vielleicht traut er sich dann von sich aus auch mehr.
Ich hab das schon mal versucht mit den Impulsen. Und ich hatte auch nicht den Eindruck, als hätte es ihm gar nicht gefallen. Aber irgendwie ist es trotzdem beim einmaligen Versuch geblieben 🤷‍♀️ vielleicht muss ich da nochmal etwas initiieren.

Manchmal habe ich tatsächlich den Eindruck, dass er sich was Sex angeht von sich aus wenig traut, etwas Neues zu probieren. Obwohl ich schon sehr deutlich gemacht habe, dass ich diesbezüglich offen bin. Vielleicht hat er aber auch gar nicht das Bedürfnis danach, wäre auch möglich 🤔
Das ist ja auch schade für ihn, wenn er sich auf nichts Neues einlässt. Ich persönlich finde es total spannend was sich da so ergibt :-D Meine Freundin ist allerdings auch recht initiativ und spontan :-) Ein sehr guter Kumpel hat sich letztens beschwert, dass sein Tinder-ONS-Mädel steif wie ein Brett gewesen sei. Das trifft auf meine Freundin definitiv nicht zu :D Sie hat mir die Unerfahrenheit ziemlich schnell genommen.

Bei uns war halt anfangs ein bisschen das Problem, dass ihr Ex sie betrogen hat und sie ein bisschen Angst hatte, dass ihr das bei mir auch passieren könnte. Sie hat mir mal gestanden, dass sie schon überlegt hat, ob sie überhaupt so schnell wieder eine Beziehung will. Allerdings sei ich so süß gewesen und ihre beste Freundin hat auch gemeint, sie soll einfach machen :-D

Mittlerweile ist unsere Beziehung sehr gefestigt. Wir finden uns auch optisch total attraktiv und unsere Urlaube funktionieren perfekt ohne Reibereien. Bei uns ist es so, dass wir beide gerne schöne Klamotten tragen.

Sie ist halt sehr outdoorsy, so dass ich jetzt mehr als zuvor wandere und Rad fahre :D Aber das hält ja fit... Wir hatten jetzt auch schon 2x einen Road Trip mit Van und wildcampen, das war auch richtig fun.

Schon krass was sich in 1,5 Jahren alles verändern kann...
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Re: Beziehung nur mangels anderer Alternativen?

Beitrag von Cavia »

Wie schön, dass es bei dir so super läuft. Das hilft Undomiel bestimmt super weiter ;)

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