Immobilienkauf

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Montecristo
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von Montecristo »

fidelchen hat geschrieben: 29 Nov 2022 09:41 Die Leute ziehen weiter ins Umland, gehen zur Miete oder oder.

Für eine billige 100k Wohnung sind die Kosten ohne Energie nur für den Kredit ja innerhalb von einem Jahr um 270 Euro pro Monat gestiegen. Dann kommen noch höhere Energiekosten und sonstige Nebenkosten dazu. Und die Preise waren schon damals am Limit. Sowas darf man nicht vergessen.

Kleiner Widerspruch in diesem Abschnitt. Gestiegen sind auch die Kosten für Benzin/Diesel und zwar gewaltig.
Aber auch für Strom. Damit sind sogar die E-Autos nicht mehr rentabel. Es sein denn man füttert die aus der eigenen PV.
Das macht das Umland sehr sehr viel unattraktiver. Es hängt natürlich immer davon ab, wo man arbeitet.
Aber neben der Fabrik oder im Industriegebiet will auch keiner wohnen.

Die steigenden Energiekosten fürs Heizen hat man als Mieter und als Eigentümer. Da bringt Mieten nix.
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Montecristo
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von Montecristo »

fidelchen hat geschrieben: 29 Nov 2022 09:41 Langfristig darf man auch nicht die Verschärfung insbesondere bei energetisch nicht optimierten Gebäuden vergessen und die machen schon ca. 50% der Gebäude in Deutschland aus. Das wird nicht nur kostentechnisch sondern auch regulatorisch in den nächsten Jahren härter werden.
Uralte Häusle auf dem platten Land werden so oder so nicht mehr die Rekordpreise bringen.

BTW:
Die CO2-Kostenaufteilung den die Presse aktuell kolportieren darf, ist noch nicht mal ausgekaspert.
Wie das ausgeknobelt wird weiß keiner.
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fidelchen
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von fidelchen »

Montecristo hat geschrieben: 29 Nov 2022 10:34 ...
Kleiner Widerspruch in diesem Abschnitt. Gestiegen sind auch die Kosten für Benzin/Diesel und zwar gewaltig.
Aber auch für Strom. Damit sind sogar die E-Autos nicht mehr rentabel. Es sein denn man füttert die aus der eigenen PV.
Das macht das Umland sehr sehr viel unattraktiver. Es hängt natürlich immer davon ab, wo man arbeitet.
Aber neben der Fabrik oder im Industriegebiet will auch keiner wohnen.

Die steigenden Energiekosten fürs Heizen hat man als Mieter und als Eigentümer. Da bringt Mieten nix.
Ja, aber das steigert die Kosten die man für seinen "Immobilientraum" aufbringen kann nochmal stark gegenüber früher. Wenn die Lohnpreisspirale losbricht wird sich das ausgleichen, aber ansonsten eher nicht. Für viele Leute war in den angespannten Lagen der Markt schon vor der Krise am Limit. Eine doppelte Kreditratte und 10-20% Eigenkapital können und wollen sicherlich deutlich weniger Menschen aufbringen gegenüber vor der Energiekrise. Zudem wird das Lieferproblem Mittelfristig sich deutlich entschärfen. Personal- und steigende Bürokratiekosten werden vermutlich langfristig am ehesten die Baukosten steigen lassen, gepaart mit immer weniger Baugenehmigungen wird auch am ehesten den Markt allgemein nicht einbrechen lassen.

Mangel hin oder her, wenn nicht finanzierbar, dann nicht finanzierbar...

Um nur mal so ein realistisches Rechenbeispiel zu bringen. Ein Freund hat mit seiner Frau ein neues Haus bauen lassen. Eine Doppelhaushälfte im Umland von Düsseldorf. Günstig für Düsseldorf, aber dennoch allgemein teuer. Das war noch vor der ganzen Krise 2021. 800k Euro kostet es, dabei ist die Ausstattung, Boden und Wände noch selber zu machen. Bei den 800k... Die selber haben ein Zinssatz von 1,1% bei 15 Jahre Zinsbindung und einer Tilgung von 2%. Nebenkosten und Eigenanteil sind 240k (80% Finanziert und 10% Nebenkosten). Sprich er brauchte schonmal 240k. Dazu kommt noch eine monatliche Rate von 1650 Euro und geschätzte Nebenkosten von 400 Euro für alles. Ist ja auch energiesparsam. Ich würde ja sagen für Doppelverdiener die gut verdienen, was hier der Fall ist und etwas Hilfe von den Eltern bekommen wohl machbar. Evtl. wenn lange sehr sparsam gelebt auch ohne Eltern machbar.

Würde man jetzt ein Haus kaufen für den Preis den man stumpf auf Immoscout findet mit ähnlichen Konditionen, dann wären es wieder 240k Eigenkapital aber dann kommt noch eine Rate von 3200 Euro pro Monat dazu. Also gleich 1600 Euro mehr. Also ich glaube das schaffen wirklich deutlich weniger Menschen bzw. bekommen erst gar nicht den Kredit von der Bank, da die Bank das den Menschen nicht zutraut. Jetzt könnte man glauben das die auf die Bestandsimmobilien gehen, aber da hätte man genau das gleiche Problem. Evtl. niedrigere Rate, aber dafür höhere Nebenkosten, eine Bank die sagt das man sich das nicht leisten kann usw... Das sind einfach Faktoren die die Preise für solche Immobilien senken lassen.

In den letzten Monaten hat sich das noch nicht so gezeigt, da es noch einige mit Geld gibt die dann die Angebote dennoch Cash aufkaufen können. Bei kleinen Immobilien die eher Kapitalanleger anlockt sieht man es aber schon deutlich dramatischer. Ist auch logisch, den die Kapitalgeber sind eher auf Rentabilität aus. Wenn die Mietrendite nicht mehr stimmt, dann lohnt es sich einfach nicht mehr und die Erfolgreichen kaufen nicht mehr. Die Makler gehen auch proaktiv auf ein zu, wenn die merken das man interessiert ist.

Die alten unsanierten Landhäuser (oder alten Wohnungen in der Stadt) werden zwar im Fokus kommen, die werden wohl auch am ehesten fallen von dem Preis. Aber komplett das Leben dort verbieten oder wegen Energiekosten unrentabel machen, wird da auch kaum umsetzbar sein bzw. vermutlich nicht passieren. Dafür ist der Bestand von diesen Immobilien einfach zu hoch.
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von Montecristo »

fidelchen hat geschrieben: 29 Nov 2022 12:52 In den letzten Monaten hat sich das noch nicht so gezeigt, da es noch einige mit Geld gibt die dann die Angebote dennoch Cash aufkaufen können. Bei kleinen Immobilien die eher Kapitalanleger anlockt sieht man es aber schon deutlich dramatischer. Ist auch logisch, den die Kapitalgeber sind eher auf Rentabilität aus. Wenn die Mietrendite nicht mehr stimmt, dann lohnt es sich einfach nicht mehr und die Erfolgreichen kaufen nicht mehr. Die Makler gehen auch proaktiv auf ein zu, wenn die merken das man interessiert ist.
Die Mieten selbst fallen nicht. Darüber mag ich auch nicht diskutieren.

Wie hoch ist der Anteil an ""Investoren""? Viele die privat Vermieten besitzen die Immobilie schon länger oder haben gar geerbt. Warum sollten die plötzlich verkaufen müssen? Diese Leute haben den Hype doch gar nicht mitgemacht. Kann man in den diversen Foren nachlesen, wie die auf die ganzen ""Youtuber"" herabblicken.
Das nun diverse Leute ihre ranzigen Schimmelhütten nicht mehr finanziert bekommen, sagt IMHO wenig aus.

Es werden sich diverse Leute mit ihrem Häusle im Umland verhoben haben. Gerade wenn die Kosten für Sprit und Heizung durch die Decke gehen. Da bemerke ich auch eher was. Aber das macht die Dinger ja nicht attraktiver (für mich). Wollte nie in der Pampa wohnen und mein Leben im Auto verbringen.
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von fidelchen »

Montecristo hat geschrieben: 29 Nov 2022 13:29 ...
Die Mieten selbst fallen nicht. Darüber mag ich auch nicht diskutieren.

Wie hoch ist der Anteil an ""Investoren""? Viele die privat Vermieten besitzen die Immobilie schon länger oder haben gar geerbt. Warum sollten die plötzlich verkaufen müssen? Diese Leute haben den Hype doch gar nicht mitgemacht. Kann man in den diversen Foren nachlesen, wie die auf die ganzen ""Youtuber"" herabblicken.
Das nun diverse Leute ihre ranzigen Schimmelhütten nicht mehr finanziert bekommen, sagt IMHO wenig aus.

Es werden sich diverse Leute mit ihrem Häusle im Umland verhoben haben. Gerade wenn die Kosten für Sprit und Heizung durch die Decke gehen. Da bemerke ich auch eher was. Aber das macht die Dinger ja nicht attraktiver (für mich). Wollte nie in der Pampa wohnen und mein Leben im Auto verbringen.
Ich Zweifel auch an das die Mieten sinken werden. Eher eine Entwicklung wie bisher. Steigende Zinsen erlauben ja auch steigende Mieten trotz sinkender Preise. Hätte man dynamische Zinsen wie in den USA wäre vermutlich der Impakt auch viel größer für unseren Markt, da es Zwangsverkäufe auslöst. Aber für sinkende Preise braucht es nicht viele plötzliche Verkäufer, es reicht schon aus wenn die Kaufseite keine Lust mehr hat und Verkäufer so bleiben wie bisher. Und genau das ist die Lage aktuell. Die Käufer sind aktuell eher am beobachten und die Verkäufer bekommen ihre Immobilien zum Wunschpreis immer schwerer verkauft und das für Ballungsräume wie FFM am stärksten.

Wer seine Wohnung seit Generationen hält der ist ja auch nicht am Markt beteiligt. Nicht heute und auch nicht gestern. Wer zudem kein Kredit auf seine Immobilie hat, der betrifft das doch mit den Zinsen nur indirekt. Die von dir genannten "Erber" Spielen doch keine Rolle für den Kaufmarkt. Das ist doch jetzt nicht anders wie damals. Sind doch nur diejenigen die Kaufen und Verkaufen so wie immer. Und dafür kann es viele Gründe geben: Todesfall, Man wird zu alt, man hat Angst wegen dem Markt und und und. Generell sind ja die Hälfte der vermieteten Wohnungen in Deutschland eher bei Kleinanleger. Ist ja auch sehr beliebt gegenüber den Alternativen. Die Leute bekommen wohl eher die tollen neuen Wohnungen nicht mehr finanziert, anstelle von den alten Schimmelbuden ;). Aber es reicht doch schon aus, wenn es einfach keine Käufer gibt die Mietwohnungen für 400k kaufen wollen bzw. können bei 500 Euro Kaltmiete.

Und nein, der Markt in den beliebten Ballungsräumen ist aktuell schon am stärksten betroffen. Die Zinsen dort haben ein deutlich stärkeren Impakt als im Umland. Nicht finanzierbar bleibt einfach nicht finanzierbar. Das mit den Spritkosten vs. Finanzierungskosten finde ich jedenfalls kaum ein sinnigen Vergleich. Außerdem frage mal am besten selber direkt bei der Bank an, dann siehst du wie ungern die aktuell überhaupt noch solche Finanzierungen begleiten.

Deswegen nochmal: Verhandeln und Verhandeln... Wer was kaufen will der sollte lieber tiefe Preise nach der Besichtigung aufrufen. Den wenn man nochmal 20-30% runterhandeln kann bekommt man echt günstige Wohnungen auch in Top-Lagen an die man vor einem Jahr nicht mal rangekommen ist. Klar, bei 30% wird man vermutlich auch genug Absagen erhalten, aber die Chancen sind jedenfalls gegeben und wer schnell Geld braucht oder Panik hat, wird jetzt Abschläge hinnehmen müssen.

Falls die Zinsen nächstes Jahr wieder deutlich sinken und wir in keiner Rezession rutschen werden, dann werden die Immobilienpreise vermutlich auch wieder deutlich ansteigen und der Käufermarkt wieder in ein Verkäufermarkt umschlagen.
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von Galip »

fidelchen hat geschrieben: 29 Nov 2022 12:52 Mangel hin oder her, wenn nicht finanzierbar, dann nicht finanzierbar...
Das denke ich auch und deckt sich mit meinen Beobachtungen. Ich schaue relativ regelmäßig auf einem großen Onlineportal die Inserate durch und stelle fest, dass die Anzahl der Angebote im Laufe eines Jahres deutlich gestiegen ist: In München werden doppelt so viele Eigentumswohnungen inseriert als vor einem Jahr (ca. 3800 jetzt ggü. unter 2000 letztes Jahr), fast doppelt so viele Häuser (ca. 650 jetzt ggü. ca. 350 letztes Jahr) und dreimal so viele Grundstücke (ca. 150 jetzt ggü. ca. 50 letztes Jahr). Preise werden zwar dieselben aufgerufen wie letztes Jahr, nur anscheinend werden sie nicht mehr ohne Weiteres bezahlt. Das heißt jetzt noch nicht zwingend, dass es zu einem Einbruch der Preise kommt - der eine oder andere Verkäufer muss vielleicht gar nicht verkaufen und behält seine Wohnung dann halt einfach lieber, wenn ihm der erzielbare Preis nicht passt. Aber die Tendenz ist schon relativ klar: Die Bäume wachsen nicht mehr in den Himmel.
fidelchen hat geschrieben: 29 Nov 2022 14:26 Falls die Zinsen nächstes Jahr wieder deutlich sinken und wir in keiner Rezession rutschen werden, dann werden die Immobilienpreise vermutlich auch wieder deutlich ansteigen und der Käufermarkt wieder in ein Verkäufermarkt umschlagen.
Das nehme ich auch an. Und ich schätze, viele Verkäufer versuchen ganz einfach, das auszusitzen. Wenn jetzt keiner den Preis bezahlen will, dann ja vielleicht in ein oder zwei Jahren, wenn die EZB unter dem Druck Südeuropas mal wieder eingeknickt ist. Weswegen ich die Vorstellung, man könnte 25-30% Nachlass heraushandeln, durchaus ambitioniert finde.

Die Käufer dagegen haben häufig gar keine andere Wahl, als es auszusitzen. Der typische Eigennutzer stellt ja keine komplizierte Kapitalmarkt-Betrachtung an, wenn er über den Kauf einer Immoilie nachdenkt. Der schaut halt einfach, welchen Kaufpreis er maximal finanziert bekäme mit seinem Einkommen und gewünschten Lebensstandard; dann schaut er, was er dafür bekommen kann; und dann macht er es oder lässt es. Und im Moment lässt er es halt typischerweise, weil bei 4% Zinsen und 8-12k Kaufpreis pro Quadratmeter meistens keine Immobilie mehr drin ist, die den eigenen Anforderungen auch nur annähernd entspricht.

Bei 2% Zinsen sieht das aber schon wieder ganz anders aus. Und zur Erinnerung: 2% ist im Moment der Leitzins. Die Umlaufrendite für 10-jährige Staatsanleihen liegt sogar darunter (Stichwort inverse Zinsstrukturkurve). Die Kreditzinsen sind v.a. deshalb so hoch, weil da erhebliche Erhöhungsphantsien schon eingepreist sind. Wenn es dazu aber gar nicht kommt oder jedenfalls nicht im erwarteten Ausmaß, dann gehen auch die Kreditzinsen wieder zurück.
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von Montecristo »

fidelchen hat geschrieben: 29 Nov 2022 14:26 Ich Zweifel auch an das die Mieten sinken werden.
Die Mieten waren nie Teil des Zins-Hypes. Man kann eben nicht dauerhaft auf Pump leben.
Deswegen stiegen ja die KGVs von Immobilien ins uferlose.
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von Montecristo »

Der Anstieg der Wohnungsmieten in Deutschland hat sich nach einer Phase mit relativ moderaten Zuwächsen wieder beschleunigt. Im dritten Quartal kletterten die Angebotsmieten nach Daten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Schnitt kräftig um 5,8 Prozent zum Vorjahresquartal. Das war mehr als das Mittel aus dem dritten Quartal der vergangenen drei Jahre (plus 4,5 Prozent). In allen Bundesländern lag der Zuwachs über dem mittelfristigen Trend.

Unter den Bundesländern stiegen die Angebotsmieten am wenigsten stark in Baden-Württemberg, Sachsen und Hessen mit gut 4 Prozent gemessen am Vorjahresquartal. Am kräftigsten kletterten sie im Saarland (plus 7,9 Prozent), in Brandenburg (9,1 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (10,3 Prozent).

Dem Jahresvergleich der Angebotsmieten lagen fast 1,5 Millionen Inserate auf großen Immobilienportalen zugrunde. Die Angebotsmieten bedeuten noch keine Abschlüsse, zeigen aber die Richtung am Markt. Auch lässt sich nur selten über Mieten verhandeln.
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von fidelchen »

Noch ein Grund mehr warum man kauftechnisch zuschlagen sollte, falls man selber was will ;)... Bei meinen Immobilien sind es kalkulatorisch 8%, falls neu vermietet.

Und 30% ist übrigens möglich, sicherlich nicht einfach, aber möglich. Ein Kollege hat auf der Weihnachtsfeier davon erzählt wie er mit seiner Frau letztens ein Haus gekauft hat. Die Verkäufer hatten Not, hatten das Haus erst für 400k drin, seit Wochen kein ernsthaftes Interesse. Letztendlich haben die es für 300k bekommen. Saniertes und gedämmtes 170qm Zechenhaus. Mit Klimaanlage, Küche und einiges mehr. Bis auf Alter und Gas-Heizung und fehlende Solaranlage war das ein verdammt gutes Angebot. Jetzt natürlich nicht in Stuttgart oder München, aber für den Markt super...

Hab jetzt ein guten Freund auch davon überzeugt mit seiner Freundin ein Termin bei einem Finanzierungsvermittler zu machen... Vielleicht bewege ich die dazu, so langsam sich den Markt anzusehen ;)
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von Montecristo »

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Re: Immobilienkauf

Beitrag von Obelix »

Was hat das jetzt mit dem Thema Immobilienkauf zu tun? :gruebel:
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von Montecristo »

Obelix hat geschrieben: 11 Jan 2023 11:52 Was hat das jetzt mit dem Thema Immobilienkauf zu tun? :gruebel:
Artikel gelesen? Es geht auch ums KAUFEN.

Bestätigt den Beitrag von Fidelchen fast wörtlich.
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von Montecristo »

Nach mehr als zwölf Jahren Immobilien-Boom in Deutschland erwarten Experten fallende Preise, aber einen zunehmenden Anstieg der Mieten. Denn mit steigenden Kreditzinsen und hohen Baukosten können sich viele Menschen kein Eigentum mehr leisten oder treten von Bauprojekten zurück.

Der Grund: Viele weichen auf Mietwohnungen aus, sodass Mieten wieder kräftiger klettern. Das trifft in Deutschland viele Menschen, da nur rund die Hälfte der Bevölkerung in Eigentum lebt - so wenig, wie kaum in einem anderen Land Europas.
Der Artikel befasst sich mit beiden Themen. Es kaufen immer weniger -> man kann gut verhandeln.
Aber auch: Die Leute die nicht kaufen, mieten und belasten den Markt zusätzlich.

Das Thema ist gerade in Mode. Nur Artikel Handelsblatt oder der Zeit landen meist hinter einer Bezahlschranke.
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von Obelix »

Montecristo hat geschrieben: 12 Jan 2023 06:42
Obelix hat geschrieben: 11 Jan 2023 11:52 Was hat das jetzt mit dem Thema Immobilienkauf zu tun? :gruebel:
Artikel gelesen? Es geht auch ums KAUFEN.
Nein, ich habe ihm nicht gelesen, weil der von dir genannte Titel am Thema vorbei geht. Hättest du dazu geschrieben, warum dieser Artikel deiner Meinung nach trotzdem mit dem Thread -Thema zu tun hat, dann hätte ich mir vielleicht die Zeit genommen ihm zu lesen. Aber ein kommentarlos hingeworfener Link motiviert mich nicht allzu sehr, darauf zu klicken.
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von Montecristo »

Obelix hat geschrieben: 12 Jan 2023 22:36 Aber ein kommentarlos hingeworfener Link motiviert mich nicht allzu sehr, darauf zu klicken.
Er hat Dich ja immerhin motiviert was zu schreiben. ;)

Vermutlich haben @fidelchen und ich hier mal wieder zu viel über unsere Investments geschrieben.
Ich gelobe Besserung, packe dergleichen in den Altersvorsorge-Thread und teile hier noch Gedanken zum Erwerb SELBSTGENUTZTER Immobilien.
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von fidelchen »

Montecristo hat geschrieben: 13 Jan 2023 12:11 Er hat Dich ja immerhin motiviert was zu schreiben. ;)

Vermutlich haben @fidelchen und ich hier mal wieder zu viel über unsere Investments geschrieben.
Ich gelobe Besserung, packe dergleichen in den Altersvorsorge-Thread und teile hier noch Gedanken zum Erwerb SELBSTGENUTZTER Immobilien.
Ich bin IMMER unschuldig :mrgreen:

Ich habe nur gesagt das ich es für ein guten Zeitpunkt zum kaufen halte (aber nur wenn man hart verhandelt und viele Anfragen stellt), aber eilig muss man auch nicht sein, die Lage bessert sich auch in den nächsten Monaten kaum ;)
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von time4change »

fidelchen hat geschrieben: 21 Jan 2023 11:07 ...

Ich habe nur gesagt das ich es für ein guten Zeitpunkt zum kaufen halte (aber nur wenn man hart verhandelt und viele Anfragen stellt), aber eilig muss man auch nicht sein, die Lage bessert sich auch in den nächsten Monaten kaum ;)
meine persönliche Einschätzung ist, dass noch bessere Zeiten zum kaufen kommen könnten

zumindest wenn man das Geld hat und nicht ZEITGLEICH mit dem Kauf einen Kredit in Höhe von 50 % oder gar 80 % des Kaufpreises braucht!

höheres Zinsniveau, und sei es "nur" nominal
--> 3/4 oder mehr der potentiellen Käufer aka "Marktbegleiter" haben eine geringere Kreditlinie
--> reduzierte Kaufkraft drosselt die Nachfrage
--> weniger Nachfrage lässt die Preise (weiter) absacken
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von fidelchen »

time4change hat geschrieben: 21 Jan 2023 12:24 ...
meine persönliche Einschätzung ist, dass noch bessere Zeiten zum kaufen kommen könnten

zumindest wenn man das Geld hat und nicht ZEITGLEICH mit dem Kauf einen Kredit in Höhe von 50 % oder gar 80 % des Kaufpreises braucht!

höheres Zinsniveau, und sei es "nur" nominal
--> 3/4 oder mehr der potentiellen Käufer aka "Marktbegleiter" haben eine geringere Kreditlinie
--> reduzierte Kaufkraft drosselt die Nachfrage
--> weniger Nachfrage lässt die Preise (weiter) absacken
Ich glaube das auch, insbesondere wenn man Kapital in der Hinterhand hat, aber dennoch sollte jedem bewusst sein, dass diese "Peak" schwer zu bestimmen ist und er kommt schneller als man denkt, sich schon den Markt aktiv anzugucken kann nicht schaden ;)... Langfristig sprechen genug Punkte für steigende Preise, höchstens die Demographie dagegen die aber erstens noch sehr weit in der Zukunft ist und zweitens wegen Einwanderung schwer zu bewerten ist...
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von Montecristo »

Immobilie ist ja was anderes als Aktien. Wenn alles passt, würde ich kaufen. Die gleiche Immobilie bekommt man nie wieder angeboten. Da hilft timing auch nix. Und wenn man derartige Zeitpunkte sicher ermitteln könnte, könnten es alle.
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Re: Immobilienkauf

Beitrag von time4change »

Montecristo hat geschrieben: 23 Jan 2023 13:18 ... Und wenn man derartige Zeitpunkte sicher ermitteln könnte, könnten es alle.
Ja und?

Angenommen "alle" erkennen, dass die Immobilienpreise gerade einen 30 Jahres-Tiefpunkt erreicht haben:

Dann werden 80 % der Möchtegern-Käufer wegen fehlender Kreditzusage trotzdem nicht kaufen (können) ...

Und wer sich nach Ablauf der 10- oder 15-jährigen Zinsbindung die Anschlussfinanzierung (bei DANN 6 % oder 8 % Zinssatz) nicht leisten kann ... der wird trotz des Wissens um die aktuellen Tiefstpreise verkaufen (müssen) ...
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