Hallo Dominik ,Dominik hat geschrieben: ↑27 Okt 2021 19:31 Guten Abend liebe ABs,
Ich bekomme solangsam wirklich Sorgen wegen meines AB-Standes mit fast 27 Jahren.
Ich hatte noch nie eine Freundin geschweige denn längerfristigen sexuellen Kontakt zu Frauen. (NEIN mir geht es nicht bloss um Sex, aber ich halte es für eine wichtige Erfahrung im Leben!)
Mich beschleicht das Gefühl mit Mitte/Ende zwanzig genau solche Erfahrungen verpasst zu haben. Während andere junge Männer in meinem Alter Affären und/oder Beziehungen haben, habe ich kaum etwas in diesem Bereich vorzuweisen.
Dies lähmt mich dermassen, dass ich zurzeit beim Frauen ansprechen komplett versage. Im Sommer am See hat das noch besser geklappt.
Hat wer ähnliche Erfahrungen bzw ist kurz vorm Aufgeben?
Und ja, es gibt Männer hier die noch älter sind als ich und HC-ABs sind, das macht meine Situation auch nicht besser...
Gruss
Dominik
hier haben die meisten eine ähnliche Erfahrung, sonst wären sie nicht hier
Ich habe festgestellt, dass sich lediglich die Herangehensweise, Hintergründe und der Umgang mit dem AB-Dasein unterscheiden.
Besonders der Umgang und die Frage nach dem Warum sind hier immer wieder Thema.
Ich berichte dir mal von meiner Warte:
Mittlerweile mit Anfang, bald Mitte 30, gehe ich sehr entspannt mit meiner Beziehungslosigkeit um.
Ich kümmere und sorge in erster Linie für mich. Fühle mich auch nur für mich verantwortlich.
Ein Aspekt ist auch ein gutes soziales Umfeld zu haben, was einem die Einsamkeit nimmt.
Sei es auf Arbeit, Nachbarn, Familie, (Schul-) Freunde oder Internetbekanntschaften.
Und wie soll ich sagen. Der Leidensdruck ist nicht mehr da. Er hat sich bei mir durch schlechte Erfahrungen mit Frauen, einer psychischen Erkrankung und einer Therapie gelöst. Ich bin weder verzweifelt, noch hochmotiviert. Aber ich lebe mein Leben gerne und es ist für mich okay, wenn es nichts mehr wird. (Obwohl ich natürlich noch hoffentlich 40-50 Lebensjahre vor mir habe).
Man kann also AB sein und zufrieden im Leben. Das geht. Und ist für mich auch kein Selbstbetrug oder etwas weggeschobenes.
Es ist eher Akzeptanz mit Aussicht.
Meine Meinung zu den anderen Themen hier:
Ich bin auch der Meinung, dass man mit einer fehlenden Jugendliebe im Leben etwas verpasst hat und es nicht mehr nachholen kann.
Ich habe aber auch manch anderes verpasst und gräme mich nicht deswegen. Es ist eben eine Zeit, die ich anders verbracht habe und eine Phase im Leben, welche vorbei ist.
Und auch ich vergleiche mich mit anderen.
Ich will dabei nicht der Beste sein.
Aber wenn ich häufig hintere Ränge belege, dann belüge ich mich auch nicht selber.
Dann realisiere ich, dass ich Defizite habe. Und versuche dann an ihnen zu arbeiten, sofern es eben geht.
Um nicht komplett aus dem Raster zu fallen.
Denn ein Stück weit ist mir gesellschaftliche Akzeptanz wichtig.
Ich brauche keinen gehobenen Status. Aber wer wird schon gerne ausgegrenzt?
Und zum Teil muss ich mir das eben eingestehen:
Das ich hinterherhinke.
Und da wähle ich nicht den Weg, des mit sich glücklichen Außenseiters, sondern versuche aufzuschließen.
Auch nicht in allen Bereichen, sondern eben da, wo ich es selbst möchte.
Und ja auch heute noch, alleine in stillen Momenten, trauere ich um verpasste oder unglückliche Erfahrungen, die mich wirklich verletzt haben. Hin und wieder tut es einfach weh ...