Objektiv und global betrachtet hast Du da völlig recht. Aber individuell und für den Augenblick kann sich ein Mensch mit einem frisch verstauchten Knöchel dennoch gerade schlechter fühlen als ein Querschnittsgelähmter, der gerade mit seiner Frau im Restaurant sitzt und seinen Geburtstag feiert.LonesomeCoder hat geschrieben: ↑10 Apr 2021 08:25Teilweise geht das schon. Wegen einem verstauchten Fuß ein paar Tage nicht richtig gehen können ist weniger schlimm als mit einer Querschnittslähmung dauerhaft im Rollstuhl sitzen. Ein Unfall mit Knochenbruch und 6 Wochen Gipsarm als Folge ist weniger schlimm als wenn amputiert werden muss. Geringverdiener sein ist weniger schlimm als Obdachlos sein. Und 3 Wochen seinen Partner nicht sehen können ist deutlich weniger schlimm als mit 30 oder noch älter noch nie einen gehabt und immer nur Ablehnung und Spott erfahren zu haben.
Das Problem in einem offenen Forum ist: man hat immer Leser, denen es gerade relativ gut geht, und welche, denen es gerade Scheisse geht. Alle Befindlichkeiten kann man da leider nie bedenken.
Aber wie z.B. gestern zu lesen war, kann man hier im Forum durchaus Mitgefühl auch für "themenfremde" Kümmernisse bekommen. Keiner hat etwas geschrieben wie "Was schreibst Du hier über kranke Katzen, wir haben hier Leute, die sind selbst schwer krank." Es ist also wohl nicht nötig, irgendwelche Leidensvergleichsskalen aufzumachen - es reicht, mit bestimmten Triggerthemen vorsichtig zu sein.
Huch, dann haben wir aneinander vorbei geredet. Der "3 Wochen ohne Partner" Post, an den ich mich erinnert habe, war von einer Frau, die ich für absolut reif halte ... und die (sorry) nicht mehr so ganz jugendlich ist. Und die hier nie etwas über hübsche Freundinnen gepostet hat.Die Autorin der "3 Wochen ohne den Partner zu treffen sind so schlimm"-Kommentar ordne ich aber hier nicht ein. Ich vermute hier schlicht eine fehlende Reife und jugendliche Naivität.