Ich bin zwiegespalten über das was ich über den Inhalt lesen konnte. Ich bewege mich zwischen teilweise bejahend und heftigster Ablehnung. Und dem schon geäußeten Verdacht, dass hier jemand seine Lebenseinstellung über die Gesellschaft überstülpt und gewisse Dinge ignoriert. Sie war mit Sascha Lobo zusammen, nur ging -glaub ich- die Beziehung in die Brüche- ob es das erklärt?
Zum ersten Teil gebe ich Dir recht- das ignoriert sie total. Wir sind weiter als entwickelt als viele Tiere und bei uns stehen soziale Beziehungen im Vordergrund. Ohne die behaupte ich, wäre der Mensch nie so weit gekommen.Tania hat geschrieben: ↑25 Feb 2021 12:23 Diese ganzen Bücher und Debatten ignorieren eins: die meisten Menschen haben nicht nur den Wunsch nach Sex, sondern auch nach emotionalen und sozialen Bindungen. Das müssen nicht unbedingt Paarbeziehungen sein - vielleicht bilden sich in Zukunft auch Männergruppen und Frauengruppen, die dann lediglich zwecks Fortpflanzung miteinander interagieren. Funktionieren wird das allerdings nur, wenn alle Beteiligten damit wirklich glücklich sind. Und das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
Wir haben aber jetzt bereits Menschen, die nur zwecks Fortpflanzung interagieren. Diese Modelle existieren, und werden- wenn auch bisher von wenigen- bereits gelebt.
Was die Erziehung angeht:Tania hat geschrieben: ↑25 Feb 2021 12:23 Selbst wenn man annimmt, das Bedürfnis nach emotionalen und sozialen Bindungen wäre durch Freundschaften oder die Herkunftsfamilie gestillt, und die 20% der attraktivsten Männer wäre gewillt, um den Fortpflanzungswunsch der 100% Frauen zu erfüllen (technisch sind ja 11 Kinder pro Mann kein Problem und reichen zur Arterhaltung) - wer sorgt dann für diese Kinder? Die 80% der ungevögelten Männer werden sicher nicht begeistert zu einem Sozialsystem beitragen, das Kinderbetreuung und Bildung für die Kinder der "Alphas" finanziert. Was ist mit der Vater-Kind-Bindung, was mit männlichen Rollenvorbildern?
Vielleicht so, wie bereits im Senegal? https://www.nzz.ch/international/senega ... ld.1561724
Statt von wenigen einzelnen Personen, von vielen verschiedenen Personen. Wo einem als Kinderloser nicht still die Freundschaft gekündigt wird, weil man Platz machen muss für die anderen neuen Elternfreunde aus dem Kindergarten.
Ansonsten haben wir das bereits, was Du beschreibst: die Gesellschaft- also auch die Kinderlosen- zahlen in die Kassen ein, von denen Kitas, Schulen, Unis, Familienhilfe, Elterngeld, sowie Unterstützung für Alleinerziehende etc. finanziert werden. Wir Kinderlosen tragen schon mit. Und nicht nur fianziell- wie oft habe ich für Kolleginnen mit Kindern an Weihnachten gearbeitet, damit sie mit den Kindern zusammen ist?
Männliche Rollenvorbilder fehlen heute bereits größtenteils, ich hatte im Kindergarten keinen einzigen männlichen Erzieher; auf der Grundschule gab es immerhin ungewöhnliche viele 4 männliche Lehrer, auf dem Gymnasium schon deutlich mehr. Mein Vater hatte keine Elternzeit nehmen können- undenkbar zu damaligen Zeiten. Und er war auch sonst viel Arbeiten- weil die Rollenbilder das damals so verlangt haben
Das waren auch meine Gedanken- da hat sie nicht weiter gedacht.Tania hat geschrieben: ↑25 Feb 2021 12:23 Und was machen alle Beteiligten mit den sexuellen Bedürfnissen abseits der Fortpflanzung? Weder der Alpha wird glücklich mit 11× Sex im Leben, noch die Frauen mit 2.1 Mal .... und der Alpha kann ja kaum dauerhaft 5 Frauen pro Nacht beglücken. Wird sich also seinerseits die attraktivsten 20% der Damen raussuchen - und die restlichen 80% schauen sich dann unter den ungevögelten 80% der Männer um. Die, wenn sie nicht bereits durch (hübschere und preiswertere) Surrogatpartnerinnen versorgt sind, auch freudig mitspielen werden. Und schon haben wir dieselbe Situation wie heute, und es hängt für den Großteil der Beteiligten nur noch davon ab, ob sie in der Lage sind, mit dem/der glücklich zu sein, der/die ihnen irgendwann zufällig begegnet ist, oder ob sie sagen "och nee, ich guck mal, ob sich noch was Besseres findet., bzw. bleib dann doch lieber allein."
In ihrem Modell kein Problem- zumindest für die Frauen. Für die Männer sähe es schlecht aus.