Lichtblick19 hat geschrieben: ↑31 Okt 2021 07:13
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben:
Ich habe mal gehört, dass die Versöhnung in einer Beziehung ja mitunter sehr schön sein kann...
Grundsätzlich ist es aber immer schöner, wenn man zu zweit durchs Leben geht, als ganz alleine. Dass es eben auch mal Streit gibt, das gehört halt mit dazu. Da sollte man auch als AB realistisch sein.
Na, genau das sage ich ja, absolut, nur jetzt sind wir allein und suchen eben einen Menschen zum lieben und streiten und versöhnen - Resonanz und Zweisamkeit im Glück wie im Unglück! Ich bin da absolut realistisch und ich finde, auch nicht ABs sollten nicht so verklärte Vorstellungen von ABs haben, dass sie nur Romantik beim Gedanken an eine Beziehung im Sinn haben.
Da gebe ich dir vollkommen Recht. Wer bei dem Gedanken an eine Beziehung nur an Candlelight-Dinner und romantische Liebeserklärungen denkt, der geht meiner Meinung nach total unrealistisch an die Sache ran. Eine echte Beziehung funktioniert nunmal anders, wie im Liebesfilm.
In einer echten Beziehung gibt es eben nicht nur Romantik, sondern eben auch den Alltag. Da passiert es eben auch mal, dass Mans ich streitet. Nicht schön, aber so ist es halt. Ich finde, du hast das sehr schön zusammengefasst. Als AB sucht man genau das: Jemanden zum lieben, streiten & versöhnen.
Nein, ich möchte auch nicht von einer Beziehung in die nächste Rutschen, sicher nicht, das könnte ich emotional gar nicht.
Das könnte ich auch nicht.
Aber ich wollte mal mit dem Gegenexrrem zum AB hinterfragen,was normal ist und was nicht. Ja, na klar, ich fühle mich ohne Beziehungserfahrung auch nicht normal. Und dennoch: Was ist schon normal? Das muss relativiert werden. Denn das sibd auch gesellschaftliche Setzungen, Mehrheiten werden zu Normalitäten erklärt. Ich finde es aber so gesehen auch auch nicht normal von einer Beziehung in die nächste zu rutschen, ohne doe erste erstmal zu verarbeiten, Abstand zu gewinnen. Glaubst du, diese Menschen fragen sich, ob sie normal sind? Meinen Beobachtungen nach nicht. Ich weiß es natürlich nicht.
Also mir sind solche Leute ehrlich gesagt etwas suspekt. Ich frage mich ja, ob diese Leute wirklich lieben können. Oder ob sie einfach nur jemanden an ihrer Seite brauchen um nicht allein zu sein.
Mal ein Beispiel: Mein Onkel ist ja Narzisst durch und durch. Ich glaube wirklich lieben kann er nicht. Als er sich vor ein paar Jahren von seiner Frau getrennt hatte, ist er ständig in einen "Baggerschuppen" gefahren. Also in eine Kneipe hier in Köln, die dafür bekannt ist, dass man da schnell Bekanntschaften machen kann. Meist geht es bei diesen Bekanntschaften um einen schnelle Nummer und dann ciao. Irgendwann hat er dann eine wirklich nette Frau kennengelernt. Sie hatte einen Sohn und es war sogar die Rede von einem gemeinsamen Kind. Nach ein paar Wochen hat mein Onkel sie Hals über Kopf verlassen. Dann lernte er eine neue kennen, die er auch geheiratet hat. Warum er sie geheiratet hat, weiss ich bis heute nicht. In der Woche Arbeitet er viel und am Wochenende ist er viel allein unterwegs. Ausserdem ist er total stolz darauf, dass er seien Frau mit einer anderen betrügt.
Ich glaube, dass solche Menschen gar nicht in der Lage sind Liebe zu empfinden, sondern einfach jemanden brauchen um Bestätigung zu bekommen und nicht alleine zu sein. Normal finde ich dieses Verhalten allerdings auch nicht.
Aber ich bin dafür, dass wir lernen selbstbewusster zu sein - und das fällt mir selbst sehr schwer.
Manchmal glaube ich, dass ein mangelndes Selbstbewusstsein eine der Hauptursachen für das AB-tum ist.
Am Ende geht es nicht um normal oder nicht normal, sondern, dass wir uns gut fühlen, und zwar unabhängig davon, wie Gesellschaft das definiert. Machen wir uns frei von der Neigung, uns am Normalstand zu messen, dass kann immer mal wieder Erleichterung schaffen.
Wahrscheinlich hast du Recht.
Aber dennoch würde ich mir wünschen, dass ich offener auf andere (besonders Frauen) zugehen könnte und mir nicht ständig einen Kopf wegen allem machen würde. Dass ich einfach den Hintern hochkriege und aktiv werde. Und nicht immer darüber nachdenke, was alles schief gehen könnte, wenn ich beispielsweise eine Frau ansprechen würde. Sondern dass mein Fokus darauf liegt, dass sie sich evtl. freuen und mich sympathisch finden könnte.
Es gibt sooo viele menschliche Gründe,warum wir noch keine Beziehung hatten. Und wir leiden darunter. Ich leide darunter, aber was hilft es, sich dann noch selbst fertig zu machen.
Leider bin ich gerade im sich selber fertig machen ein Meister seines Faches.
Du kannst in der realen Welt auch erstmal im Alltag üben, Menschen einfach so anzusprechen, also eine Frau an der Supermarktkasse in einen Smalltalk zu verwickeln wegen irgendetwas, das die Situation hergibt. Du kannst es auch mit Männern machen, einfach üben, mit Menschen in Kontakt zu treten, nach dem Weg fragen, bisschen quatschen. Du musst ja nicht gleich an der Bar anfangen und ne aufgestylte Frau mit ihrer Freundin anquatschen. Niedrigschwelliger anfangen.
Vor kurzem habe ich einen Podcast von einer Psychologin gehört, die genau dazu geraten hat. Man solle mit kleinen Schritten anfangen. Nicht direkt große Schritte auf das Ziel machen, sondern langsam und mit kleinen Schritten beginnen. Also genau das, was du geschrieben hast.
Das mit dem Smalltalk an der Kasse ist mir vor ein paar Monaten übrigens tatsächlich mal gelungen. Sogar mit einer Frau.
Auch fremde Leute auf der Strasse zu grüßen klappt schon ganz gut. Ich merke aber auch, dass man dranbleiben muss. Ansonsten verfällt man ganz schnell wieder in alte Muster. Ich merke leider auch, dass ich die letzten Wochen diesbezüglich keine Fortschritte mehr gemacht habe. Man muss wirklich dranbleiben.
Trotzdem muss ich feststellen, dass ich im Vergleich zu früher doch schon etwas selbstbewusster geworden bin. Vor allem bei attraktiven Kassiererinnen im Supermarkt oder hübschen Verkäuferinnen beim Bäcker oder so. Da war ich früher total gehemmt und unsicher. Heute geniesse ich diese Begegnungen und bleiben eigentlich sogar recht locker.
Was ich sagen will, nicht nur für den, der anspricht, auch für den, der angesprochen wird, kann es schwierig sein. Wir sitzen oft in demselben Boot, aber merken/wissen es nicht. Nur Mut, du schaffst das! Fang an, dann stellt sich irgendwann auch nicht die Frage normal oder nicht. Akzeptiere dich, du bist so, es ist deine besondere Biografie! Das ist voll okay!!!
Ich hatte es ja schonmal geschrieben: Dein Name ist wirklich Programm!
Du bist wirklich ein Lichtblick!
Danke für deine Mutmachenden Worte.