Lügen

[Dérkesthai]

Bei dem jetzigen Informationsstand kann man eigentlich nur sagen, dass es eine 50-50-Chance gibt, wer hier halbwegs die Wahrheit sagt. Letzten Endes wissen das nur die Beiden. Ich kenne nicht die Aussage der Freundin, ich kenne nicht den Empfänger der Nachricht, ich weiß nicht, ob noch mehr Nachrichten geschickt worden sind, die hier nicht genannt oder beschrieben werden. Kann sein, dass sie eine Lüge geäußert hat. Kann aber auch genau so gut sein, dass von Empfängerseite zu stark reagiert wurde. Für mich klingt es eher, wie ein Ende haben müssen und keinen Nerv mehr darauf. Es ist ziemlich egal, was sie sagt. Und letzten Endes: Weiß sie denn, was der Empfänger hören möchte? Ich denke nicht. Die wenigen Infos klingen nicht so. Der Kontakt war zu viel, deswegen ist sie jetzt geblockt. Unabhängig vom Inhalt.

[Jack]

Ich habe keinen Grund hier zu lügen. Warum solle ich Fragen stellen die nicht beantwortbar wären weil die Geschichte gelogen ist?

Den Account habe ich gelöscht, daher sind die ganzen Gespräche weg und es ist schon Monate her. Aber die Informationen sind grundsätzlich richtig. Wenn ich "Lüge" sage dann ist das nicht nur ein Missverständnis sondern definitiv die Unwahrheit. Das Ende kam von ihr und ich habe es akzeptiert. Was ich hören möchte? Antworten auf meine Fragen (die nie kamen). Keine Lügen. Geblockt weil es aus ist. Geblockt weil das Vertrauen weg ist.

[ComebackCat]

Ich kenn euch beide zwar nicht, aber das klingt für mich auch nach starkem Narzissmus, ähnlich wie bei meiner Geschichte. Sie hatte auch versucht mich als Freund zu erhalten, auch wenn sie dabei gesehen hat wie es mich zerstört. Aber das ist gerade das perfide an Narzissen, sie suchen sich starke Persönlichkeiten, die alles für sie tun würden, sie bestärken, über ihre unmöglichen Verhaltensweisen hinwegsehen, sie vor anderen besser dastehen lassen. Und dabei zerstören sie langsam aber stetig deine Persönlichkeit.

Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber ist man eine starke Persönlichkeit, wenn man für Menschen mit "unmöglichen Verhaltensweisen" "alles tun" würde? Das ist doch eher ein Zeichen von Schwäche, wenn man sich von solchen Menschen nicht distanzieren kann.

[Jonathan McJohnson]

Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber ist man eine starke Persönlichkeit, wenn man für Menschen mit "unmöglichen Verhaltensweisen" "alles tun" würde? Das ist doch eher ein Zeichen von Schwäche, wenn man sich von solchen Menschen nicht distanzieren kann.

Gute Frage. Grundsätzlich würde ich nicht sagen, dass das eine Schwäche ist. Es sollte eigentlich etwas Gutes sein, bedingunslos für andere Menschen da zu sein, vor dem Ausnutzen dieser Eigenschaft ist man jedoch nicht geschützt.
Distanzieren konnte ich mich nicht, weil die Liebe mich blind gemacht hat. Es ist wie Heroin, man giert dem nächsten Schuss hinterher, egal wie sehr es einen zerstört, man bekommt es nicht mal mit, erst wenn man auf kalten Entzug gesetzt wird.
Insofern würde ich eher sagen, dass Liebe eine Schwäche ist. Oder genauer, Begehren. Aber wer liebt, begehrt auch meistens, das ist die menschliche Natur.
Die größten Dramen drehen sich doch genau darum, ganze Kriege wurden deswegen ausgelöst, siehe z.B. trojanischer Krieg (wenngleich der auch eher mythisch ist).

[Menelaos]

Ich habe keinen Grund hier zu lügen. Warum solle ich Fragen stellen die nicht beantwortbar wären weil die Geschichte gelogen ist?

Ich glaube niemand hier nimmt an dass du bewusst die Tatsachen verdrehst um dein Ego gestreichelt zu bekommen, aber wir Menschen neigen nun mal von Natur aus dazu uns selbst zu belügen um vor uns selbst besser dazustehen. Das ist eine Möglichkeit die wir immer berücksichtigen müssen wenn du uns nach unserer Beurteilung der Situation fragst.
Denk drüber nach: Wir haben nicht die tatsächlichen Unterhaltungen zwischen euch, sondern nur deine Erinnerung/deine Interpretation derselben, die auch noch durch einen gewissen zeitlichen Abstand getrübt sind.

Und darum denke ich die wichtigste Frage ist nicht "Hast du uns vielleicht bewusst angelogen?" sondern "Hast du vielleicht unbewusst dich selbst angelogen?"

So wie du es jetzt erzählst klingt es als hätte sie eindeutig ein Problem, und dein größter Fehler dürfte gewesen sein dich nicht schon viel früher von ihr abzusetzen. Aber das ist nur die Schicht der Wahrheit die wir kennen. Vielleicht genügt sie um die Realität wieder zu geben, vielleicht aber auch nicht.

[Menelaos]

Ich kenn euch beide zwar nicht, aber das klingt für mich auch nach starkem Narzissmus, ähnlich wie bei meiner Geschichte. Sie hatte auch versucht mich als Freund zu erhalten, auch wenn sie dabei gesehen hat wie es mich zerstört. Aber das ist gerade das perfide an Narzissen, sie suchen sich starke Persönlichkeiten, die alles für sie tun würden, sie bestärken, über ihre unmöglichen Verhaltensweisen hinwegsehen, sie vor anderen besser dastehen lassen. Und dabei zerstören sie langsam aber stetig deine Persönlichkeit.

Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber ist man eine starke Persönlichkeit, wenn man für Menschen mit "unmöglichen Verhaltensweisen" "alles tun" würde? Das ist doch eher ein Zeichen von Schwäche, wenn man sich von solchen Menschen nicht distanzieren kann.

Ich habe das als Tippfehler gelesen, weil er eben eine schwache Persönlichkeit beschreibt, keine starke.

[Ringelnatz]

Aber das ist gerade das perfide an Narzissen, sie suchen sich starke Persönlichkeiten, die alles für sie tun würden, sie bestärken, über ihre unmöglichen Verhaltensweisen hinwegsehen, sie vor anderen besser dastehen lassen. Und dabei zerstören sie langsam aber stetig deine Persönlichkeit.

Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber ist man eine starke Persönlichkeit, wenn man für Menschen mit "unmöglichen Verhaltensweisen" "alles tun" würde? Das ist doch eher ein Zeichen von Schwäche, wenn man sich von solchen Menschen nicht distanzieren kann.

Ich habe das als Tippfehler gelesen, weil er eben eine schwache Persönlichkeit beschreibt, keine starke.

+1 Ich habe das ehrlich gesagt auch als Tippfehler gelesen.

[Jonathan McJohnson]

Ich habe das als Tippfehler gelesen, weil er eben eine schwache Persönlichkeit beschreibt, keine starke.

+1 Ich habe das ehrlich gesagt auch als Tippfehler gelesen.

Na wenn ihr meint.
Ich hab das gesagt, was ich dazu zu sagen hatte!
Vor dieser Geschichte war bei mir alles in Ordnung. Ich hatte meine Hobbys, meine Freunde, meinen kleinen Haushalt, meine Aufgaben und Ziele und ich war zufrieden.
Erst als die Liebe kam und dieses Gefühl in mir ausgenutzt wurde ging alles zu Bruch.
Ihr könnt mir nicht erzählen, dass man sich nicht schwach macht, wenn man anfängt zu lieben, das ist nun mal eine der Eigenschaften dieses Gefühls.

Oder wollt ihr mir ernsthaft andrehen, dass es ein Zeichen der Stärke ist erst Liebe für einen Menschen zu empfinden, mit dem man anfangs super ausgekommen ist, aber dann wenn er anfängt einen schlecht zu behandeln diese Liebe zu ersticken und sich einfach zu entfernen?
Mit gebrochenem Herzen einfach ganz normal weiterleben? Sowas geht vielleicht für Leute die schonmal das Privileg hatten mit einer anderen Person in einer ernsthaften Beziehung zu stehen.
Oder ist es vielleicht Stärke zu erkennen, dass man sich von Vornherein gar nicht in diese Person verlieben darf? Sowas wie Gedankenlesen und böse Absichten erkennen?
Ist es Schwäche, wenn man sein Leben lang von allen möglichen Leuten, auch aus der eigenen Familie, gemobbt, geschlagen, von wichtigen Menschen weggezerrt, verraten, ersetzt, betrogen, getäuscht und verletzt wurde? Und sich deswegen lieber zurückzuzieht und mit sich selbst zu beschäftigen?
Ist es schwach, dass man deswegen an diesem Menschen und dem Gefühl der Liebe festhalten wollte? Dass man es unterbewusst nicht ertragen konnte, dass das SCHON WIEDER passiert?
HÄ?

Ich bin mir durchaus bewusst, was in meiner Vergangenheit passiert ist und warum ich so bin wie ich heute bin. Ich bin ein Ergebnis meines sozialen Umfelds, meiner Erziehung und auch meiner Genetik. Ich würde mich als Mensch mit Schwächen bezeichnen, aber nicht als schwache Persönlichkeit. Ich hatte das Pech auf die falschen Menschen zu treffen und das schon immer! Und so langsam werde ich wirklich wütend!

Wenn ihr zwei so schlau und so weise seid, dann überzeugt mich doch mal von euerer Ansichtsweise einer schwachen oder starken Persönlichkeit und kommt mir nicht mit so 'nem selbstgefälligen "Tippfehler" Scheiß, wollt ihr mich für dumm verkaufen?

[Menelaos]

Ihr könnt mir nicht erzählen, dass man sich nicht schwach macht, wenn man anfängt zu lieben, das ist nun mal eine der Eigenschaften dieses Gefühls.

Ja absolut! Vielleicht sollte ich auch meine Aussage nochmal umformulieren: Du hast uns schwaches VERHALTEN beschrieben, nicht notwendigerweise eine schwache Persönlichkeit. Du hast uns weitreichende Selbstaufopferung beschrieben, aber halt gegenüber einem Menschen der das offenbar nicht verdient hat.

Oder wollt ihr mir ernsthaft andrehen, dass es ein Zeichen der Stärke ist erst Liebe für einen Menschen zu empfinden, mit dem man anfangs super ausgekommen ist, aber dann wenn er anfängt einen schlecht zu behandeln diese Liebe zu ersticken und sich einfach zu entfernen?

Sofort aufzugeben ist sicher kein Zeichen von Stärke. Aber sowas lange mitzumachen ist es nunmal auch nicht. Nein, einfach ist das nicht, aber gesünder, und gerade darum zeugt es ja von Stärke.

Mit gebrochenem Herzen einfach ganz normal weiterleben? Sowas geht vielleicht für Leute die schonmal das Privileg hatten mit einer anderen Person in einer ernsthaften Beziehung zu stehen.

Das geht auch ohne dieses Privileg, es ist nur schwerer. Glaub mir, ich weiß es!

Ist es Schwäche, wenn man sein Leben lang von allen möglichen Leuten, auch aus der eigenen Familie, gemobbt, geschlagen, von wichtigen Menschen weggezerrt, verraten, ersetzt, betrogen, getäuscht und verletzt wurde? Und sich deswegen lieber zurückzuzieht und mit sich selbst zu beschäftigen?
Ist es schwach, dass man deswegen an diesem Menschen und dem Gefühl der Liebe festhalten wollte? Dass man es unterbewusst nicht ertragen konnte, dass das SCHON WIEDER passiert?

Ich denke du kennst die Antwort auf diese Fragen!
Du solltest aber auch bedenken dass "schwach" und "stark" nicht herablassend gemeint sein muss. Du beschreibst ja woher diese Eigenschaft kommt.
Ich meine, wenn mir jemand erzählt er kann keine 10 Kilo stemmen weil er aufgrund einer Kinderkrankheit viel zu wenig Muskelmasse besitzt, dann ist diese Person dennoch relativ schwach. Aber deshalb bewerte ich seine Schwäche doch nicht als das Ergebnis von Faulheit oder dergleichen.
Genauso glaube ich nicht dass irgendjemand die Folgen deiner emotionalen Prügel in deiner Kindheit und Jugend irgendwie verächtlich bewertet.

Wenn ich sage dass du dich schwach verhalten hast, dann nicht als ein Mobber der sich selbst toll fühlen will weil er jemanden fertig machen kann der vermeintlich nicht stark genug ist zurück zu schlagen, sondern als jemand der Verständnis für all dem Mist hat den du durchmachen musstet, dir aber auch ein Glas bitter schmeckende Medizin hinstellt und dir sagt dass es so nicht besser wird.
Sage ich das als das allwissende Orakel vom abtreff? Nein, ich sage dass nur als der vor Halbwissen überquellende Typ dessen Meinung hauptsächlich deshalb zumindest eine Überlegung wert ist, weil er es uneingeschränkt gut mir dir meint.

PS: Schwäche würde in meinen Augen übrigens auch deshalb passen, weil sie große Schwäche gezeigt hat. Sie scheint das ja gebraucht zu haben dich so unterzubuttern, deiner Erzählung nach, und das sagt mir dass sie nicht den Mut hat anderen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen.
So jemand wird sich aber niemanden zum Unterbuttern suchen der Stärke zeigt, denn da wäre die Gefahr einer Niederlage ja viel zu groß. So jemand sucht sich ein vermeintlich oder tatsächlich schwaches Opfer. Als jemand der Mobbing erfahren hat verstehst du bestimmt was ich meine.

[Jack]

Denk drüber nach: Wir haben nicht die tatsächlichen Unterhaltungen zwischen euch, sondern nur deine Erinnerung/deine Interpretation derselben, die auch noch durch einen gewissen zeitlichen Abstand getrübt sind.

Und darum denke ich die wichtigste Frage ist [..] "Hast du vielleicht unbewusst dich selbst angelogen?"

So wie du es jetzt erzählst klingt es als hätte sie eindeutig ein Problem, und dein größter Fehler dürfte gewesen sein dich nicht schon viel früher von ihr abzusetzen. Aber das ist nur die Schicht der Wahrheit die wir kennen. Vielleicht genügt sie um die Realität wieder zu geben, vielleicht aber auch nicht.

2019 ist schon etwas her... Das Wichtigste: Sie hat die Freundschaft aufgegeben und nie kommuniziert warum. Das hat sich in mein Gedächtnis gebrannt. Ich habe durchaus Fehler gemacht und es war nicht immer leicht. Aber ich habe mein Bestes gegeben und über Jahre dachte ich das sie es wert sei. Böser Irrtum.

[Dérkesthai]

2019 ist schon etwas her... Das Wichtigste: Sie hat die Freundschaft aufgegeben und nie kommuniziert warum. Das hat sich in mein Gedächtnis gebrannt. Ich habe durchaus Fehler gemacht und es war nicht immer leicht. Aber ich habe mein Bestes gegeben und über Jahre dachte ich das sie es wert sei. Böser Irrtum.

Letztendlich kannst du ihr dann ja nur vorwerfen, nicht den Mumm gehabt zu haben, dir das zu sagen, was Sache ist. Andererseits: Es wäre zwar eine nette Geste, zwingen kann man aber niemanden. Ich habe auch eine spezielle Einstellung zu Freundschaft, wenn aber jemand den Kontakt zu mir nicht (mehr) haben will, kann ich es auch nicht ändern. Ist ätzend, tut weh, man ist getroffen - aber, egal, ob Mann, Frau, divers: ich kann niemanden dazu zwingen und möchte es auch nicht. Tatsächlich zeigt ein Fehlen einer Unterredung mir genug, um zu wissen, woran ich bin. Und die meisten Freundschaften sind sowieso nur temporär. Ich hab nur eine die mein ganzes Leben lang schon geht und wo die Unterhaltungen so sind, als wir gestern erst aufgehört zu reden. Die kürzeste Freundschaft ist 15 Jahre circa. Und dazwischen liegen auch noch 1,2 vielleicht 3 andere. Alles Männer. Der Großteil weiß von meinem ABtum, weil ich es vor 2-3 Jahren gebeichtet habe, weil es mich fertig gemacht hat ausweichend antworten zu müssen oder gar lügen zu müssen. Dankbarerweise haben die mir es verziehen. Und die Bekannt- und Freundschaften die kaputtgegangen sind. Da sind halt zwei unentspannte Personen, mich eingeschlossen, aufeinandergeprallt. Jeder hat so seine Ego-Probleme. Die sind aber schon lange vorbei und bei manchen ist es auch klarer als bei anderer, das ich oder der andere schuld hat. Ich habe auch keine Freundschaften zu Frauen. Das ist noch eher kaputtgegangen und bei den meisten war mein ABtum im Weg, denke ich. Immer gewillt etwas von ihr zu wollen und ich habe mich echt bemüht, das nur als Freundschaft sein zu lassen. So, Beichtstunde vorbei.

[svartoyg]

Irgendwie ist man heute ziemlich schnell mit dem Narzissmus-Vorwurf.

Nahezu jeder Mensch hat narzisstische Züge in seinem Wesen; die Frage ist, wie stark diese ausgeprägt sind. Ich habe den Eindruck, dass die Grenze zwischen "normalem" und krankhaftem Narzissmus sehr dünn ist.